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September 16, 2010

der Stalker und sein Schöpfer

 
Dies ist für dich, Doktor Y, und für Sie, Frau Doktor Maier — weiss ich doch noch nicht wer längst vergangene Ereignisse völlig verdreht, Stalken genannt um dann diesen Schwachsinn für den noch schwachsinnigeren Gebrauch in die Harte Klinik zu Verfügung zu stellen. Jedenfalls, wenn ihr schon so sehr die Klugscheisser spielen möchtet und wenn ihr andere Menschen verurteilt ohne nicht einmal zu wissen was ihr da am verurteilen seid (ganz im Gegensatz zu dem was euer Beruf euch eigentlich an wunderbaren Chancen bieten würde um eine tiefere Wahrheit hinter den Missgeschicken eurer Patienten zu erkennen, eine Wahrheit die irgendwie hinter eurem Freudianischen Horizont liegen könnte), dann solltet ihr wenigsten eine Definition von „Stalker“ kennen die dem, was euer Ego euch vorgaukelt zu sein, besser entsprechen würde. Und euch eventuell die völlige Blamage ersparen könnte.

Also schlage ich dir, du Meister der Film-Verschandung, und deiner Vorgängerin vor, einen Film anzusehen der eine etwas differenziertere Sicht eines Stalkers zeigt: eben "Stalker" von Andrei Tarkovsky, aus dem Jahre 1979. Es ist nicht nur Poesie, hervorgezaubert in den schier unmöglichen Arbeitsverhältnissen der Filmwelt der Sowjetunion und der kommunistischen Zensur, es ist auch ein Porträt eines Stalkers und seiner in antreibenden Natur. Es ermöglicht uns einen Einblick in die Zerrissenheit und der kraft gebenden Visionen dieses Mannes. Der Stalker offenbart sich als Suchender und Zeigender, ein völlig unvollendeter Bodhisattva in einer völlig unvollendeten Welt.

Szene aus dem Film "Stalker"



Und so scheint es mir, dass während ihr in euer Pubertät mit Puppen gespielt und euch darüber geärgert habt es verspasst zu haben die Beatles stalken zu können, habe ich mir Filme wie diesen angesehen. Auch dies hat dazu beigetragen, zu meiner heutigen Überzeugung, dass jeder Mensch von einem jeden anderen Mensch etwas lernen könnte, dass da etwas zu lernen wäre. Steht aber ziemlich im Gegensatz zu eurer Einstellung, oder? Oder... habe ich hier vielleicht eine Lektion von euch verpasst? Wieder einmal nur Musik gehört und somit etwas Wichtiges nicht mitbekommen?

Aber was soll's? Jedem das Seine. Ich gehe mir einen guten Film ansehen und lass euch weiter euer Lieblingsspiel spielen: "Schöpfer". Andere Menschen spielen "Monopoly", aber... Whatever.
Ich lass euch weiter mit euren Marionetten spielen und neue Rollen für sie erfinden. Neue Dramen. Vergisst aber bitte nicht, wenn ihr mit dem Spielen fertig seid, einen Bericht zu schreiben und der Krankenkasse zukommen zu lassen.

Bild: Federik Durres



Siehe auch "Bodhisattva" in Wikipedia