Showing posts with label nestlè. Show all posts
Showing posts with label nestlè. Show all posts

March 17, 2020

Betrachtungen zu CoVid-1984

 
Die Schweine-Grippe ist um einiges tödlicher gewesen als die aktuelle CoVid-19 Pandemie. Dennoch scheint die Welt aus den Fugen geraten zu sein, wohingegen damals Präsident Obama ganze 7 Monate benötigte (bei einer sehr viel höheren Anzahl an Todesfälle), bis er erste Massnahmen traf. Die Reaktionen von Präsident Trump werden mit Absicht schlecht gemacht und die amerikanische Öffentlichkeit wird gegen ihn aufgebracht, und zwar Massiv. Wenn man sich Schawinski hier in der Schweiz anhört, wie er über Trump herzieht, dann kann man sich kaum vorstellen, was in den USA abgehen muss. Es ist wirklich eine grosse Sache, wie die Medien dort zur Waffe gemacht werden und die Bevölkerung in Panik versetzt wird!

Viel mehr als eine gesundheitliche Katastrophe scheint mir dieses Virus eine grosse politische und vor allem finanzielle Operation zu sein — mindestens zwei Fliegen mit einer Klappe, wahrscheinlich aber viel mehr. Die Wiederwahl von Präsident Trump soll verhindert werden und enorme finanzielle Mittel strömen immer und immer wieder ins System zuhanden der Super-Investoren, während dem Kleinbürger die Rente wiedereinmal gekürzt wird. In den USA hat letzte Woche das Verhältnis gesprochener finanzieller Mittel so ausgesehen: 1) fürs Gesundheitssystem (vom Weissen Haus beim Senat verlangt) = 2,5 Milliarden Dollar 2) für die Wall Street zum Ausgleich ihrer Verluste (von der Zentralbank Federal Reserve) = 1,5 Billionen Dollar. Das Verhältnis zwischen Massnahmen zum Wohle der Volksgesundheit und Spekulanten betrug somit unglaubliche 1:600. Inzwischen ist es nicht einmal mehr auszuschliessen, dass hier sogar ein Reset des Amerikanischen Dollars in der Vorbereitung steht und dass Investoren zuvor noch alles an sich reissen möchten, was nur möglich sein wird. Dies ist aber nur eine völlige Spekulation.

Tom Hanks ist jetzt sogar dabei, den Kinden einzutrichtern, dass Mam und Dad krank sein könnten, dass sie träger des Virus sein könnten, obwohl sie sich absolut gesund fühlen. Das ist die nächste Stufe der Eskalation zwischen den Generationen, die hier gezündet wird.

Was den Ursprung des Virus betrifft, hat China ja in den Raum gestellt, er könnte durch die U.S. Army ins Land gebracht worden sein. Bizarr finde ich die Reaktionen der Medien in Europa und der Schweiz dazu: Entweder hält man diese Meldung für nicht glaubwürdig und beachtet sie dann auch nicht, oder man anerkennt den Informationsgehalt und möchte diesen Transportieren; doch Mainstream Medien (MSM) wie das Schweizer Radio bringen die Meldung, nur um dann zu behaupten, dies sei reine Desinformation und Propaganda (sie liefern aber absolut keine Beweisen dafür, was sie aber wiederum den Chinesen vorwerfen). Die beweislose Negierung der Meldung ist es also, was die Medien für Mitteilenswert halten, das heisst die Perpetuierung der ursprünglichen Analyse (die bemerkenswert schnell zustande gekommen war, zu schnell eigentlich um wirklich wissenschaftlich solide validiert sein zu können), wonach der Virus auf einem Markt mit Handel von Wildtieren auf den Menschen übergesprungen sei (Markt von dem auch noch die Bilder um den Globus gingen). Irgendwie bizarr, das ganze, finde ich.

Das Dänische Parlament hat übrigens schon ein Gesetz erlassen, das erlaubt, die Bevölkerung zu Tests, Quarantäne und auch (Achtung!) Behandlungen mit Polizeigewalt zu zwingen! Kommt also ein Impfmittel auf den Markt, könnte Dänemark die gesamte Bevölkerung zur Impfung zwingen, ganz legal!


Wenn man sich anschaut, was die Medien über den Virus berichten, dann geht es wirklich meistens in der Tat mehr um ein diffuses Gefühl von Angst, Verunsicherung und Alarmismus als um eine objektive und wissenschaftliche Beurteilung von Epidemieverlauf und vor allem fehlen komplett positive Massnahmen, die die Bevölkerung treffen könnte um sich zu schützen. Niemand spricht darüber, weder jetzt noch zuvor, wie man das Immunsystem stärken kann und was hingegen gemacht werden sollte, damit es nicht anfällig wird: Aufbau und Abwehr also. Niemand spricht von C60 (was eine so unglaublich gute Sache ist), aber nicht einmal von gesunder und ausgewogener Ernährung, weniger Zucker, unverarbeitete Produkte. Kein Gesundheitsminister grosser EU-Länder hat wirklich gross etwas unternommen, um es der eigenen Bevölkerung zu ermöglichen, auch ohne grosses Wissen oder Interesse am Thema, von einem ungesunden zu einem gewissermassen gesunden Lebensstil zu wechseln. Dabei wissen wir alle, das dies so dringend nötig wäre, für so unglaublich viel Menschen überall auf dem Planeten. Doch immer ist nur die Rede vom mündigen Bürger, der selber entscheiden soll womit er sich ernähren möchte: Eine verlogene Aussage, denn so viele Menschen sind, dieses Thema betreffend überhaupt nicht mündig und massiv unterinformiert. Die Deutsche Agrarministerin Julia Glöckner wusste letztes Jahr nichts besseres zu tun, als einen Video auf Kosten der Steuerzahler zu produzieren, in dem sie in der Tat für Nestlè werbte, weil sich die Branche auf freiwilliger Basis (natürlich) dazu verpflichtete, auf 10% der bis anhin eingesetzten Zuckermenge innert mehreren Jahren zu verzichten. Und Zucker ist inzwischen praktisch überall in verarbeiteten Lebensmitteln versteckt. Den Verbraucher davor zu schützen wäre eine wirklich wirksame Massnahme gegen Schaden durch den Coronavirus gewesen und natürlich gegen den meisten Volkskrankheiten.



Ich möchte hier einige Video zum Thema CoVid-19 vorschlagen, die vielleicht sogar den einen oder anderen Widerspruch untereinander zum Ausdruck bringen, doch dies ist dann auch nur ein weiterer Ausdruck davon, wie schwierig es ist die Lage einzuschätzen und wie unübersichtlich die ganze Angelegenheit ist.



Zuerst ein Video von KenFM über die tatsächliche Gefährlichkeit des Virus.

Die Panikmacher  ==  KenFM

Wie wir inzwischen wissen, wurde KenFM von YouTube gebannt und meine Peinigern gestatten mir keinen Zugriff auf BitChute, Daily Motion oder eben KenFM; ich muss mich also mit Ausweichmanövern begnügen, und die Videos entweder als Re-Upload von anderen Kanälen auf YouTube finden oder dann halt den Link zum Video auf der jeweiligen Webseite liefern. In diesem Fall muss ich den Link auf KenFM liefern: https://kenfm.de/standpunkte-%E2%80%A2-die-panikmacher-die-medien-schueren-zum-coronavirus-die-angst/



Wieder KenFM, diesmal über finanzielle Interessen.

Hinter Panikmache steckt Methode  ==  KenFM





Ein Video von Dirk Müller, über ein vorm möglichen Kollaps stehenden Finanzsystem.

Jetzt wird alles in Frage gestellt!  ==  Dirk Müller



Der Preis für Silber ist in den Keller doch, überraschend ist hier die Tatsache, dass es schwierig geworden ist, Silber zu kaufen. Es ist fast kein Silber mehr im Umlauf, sagen die Händler in den USA. Komisch, nicht wahr? Vielleicht um so mehr ein guter Grund jetzt Silber zu kaufen?

Und nach dieser sich steigernden Welle an Verunsicherung bringender Beiträge, möchte ich unbedingt noch einen ganz anderen Blickwinkel vorschlagen, von Truthstream Media, wo Melissa Dykes sich anschaut was die mediale Bombardierung mit uns ganz persönlich macht, mit unser Kopf und Geist. Sie beleuchtet die Lage in Austin, Texas, wo die Menschen im Panikmodus sind, obwohl zu der Zeit dort noch absolut kein Todesfall zu verzeichnen ist.

Fear is the Mind Killer  ==  Truthstream Media


 
 

March 29, 2018

Facebook = Trojan Horse

 

WEF 2018 Davos - Weltwirtschaftsforum - World Economic Forum:
The known traveller unlocking the potential of digital identity for secure and seamless travel
"Eine totalitäre Horrorvision", meint Nobert Häring.
"Once again 1984", mein Kommentar dazu.


Wie auch schon von Dirk Müller hervorgebracht, der es wiederum von Nobert Häring hat: Das aktuelle Facebook-Bashing ist nur das Vorspiel zu einer ganz anderen Geschichte, einer Geschichte die am WEF Forum 2018 präsentiert wurde und eine komplette Kehrwende in der Gesellschaftsordnung bedeuten würde; Nämlich das Chinesische Sozialkredit-Punktesystem in Betrieb auf der ganzen Welt, mit dem kleinen Unterschied, dass jeder einzelne Bürger von selbst aus auf die Hoheit über seine persönlichen Daten und seiner Privatsphäre dankend verzichten soll und wird.

Beginnen wird es damit, dass anstelle der Staaten in Zukunft die IT-Unternehmen die Daten-Kontrolle beim Grenzübergang übernehmen sollten. Schliesslich betreiben Privat-Unternehmen auch schon Autobahnen und Autobahn-Maut-Systeme, in Eigenregie oder im Namen eines Staates, sie besitzen die Wasserversorgung in möglichst vielen Ortschaften (Kanton Zürich: Eine Schande was da gerade abgeht in Sachen Wasser-Privatisierung!), sie halten Spitäler am Laufen, sie sorgen für Sicherheit rund um Stadien und in Flüchtlingslager, usw. usw. Wieso also sollten sie nicht, sie die das Know-How haben, wie sie sagen, auch die Personal-Daten der Elektronischen Identität eines jeden Bürgers kontrollieren, und wenn es hinter der Fassade eines noch staatlichen Grenzbeamten sein soll? Und warum sollte man diesen jeden Bürger nicht dazu bringen, aus eigenen Stücken und freiwillig offenzulegen, ja sogar mit der Erwartung eines kleinen Preises vom Belohnungszentrum in seinem Hirn, mit einem kleinen "Glücks-Kick" den er sich verpasst, dafür dass er seine Freiheit freiwillig hergibt?

Man will uns alle dazu bringen, einem Sozialkredit-Punktesystem nach Chinesischer Art beizutreten, jedoch mit dem kleinen Unterschied, dass wir es freiwillig machen sollen und dabei sogar noch einen Gefühl von Glück empfinden sollen, durch unser Belohnungssystem ausgelöst. Wieder einmal haben wir ein Schnäppchen gejagt, sozusagen... BRAVO!!!

In Davos treffen sich schon die besten Köpfe der Welt. Und interessant ist, dass dieses Dokument fast komplett unbemerkt durchgegangen wäre, (obwohl das amerikanische Homeland-Security mit von der Partie gewesen ist, wurde dieses Thema von keinem der etablierten Medien aufgegriffen!!!) in dem Jahr in dem der WEF im Zeichen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligent stattgefunden hat, wäre dieses gesellschaftsverändernde "Papier" schon fast untergegangen. So oder so, was darin steht ist aller unterste Schublade und zielt direkt und unverfroren auf die zivilen Rechte eines jeden Bürgers einer sogenannten Demokratie, und muss somit verhindert werden. Auf jeden Fall und um jeden Preis, denn ansonsten können wir uns genauso gut in 1984 willkommen heissen.

Über diesen Link geht es zum Artikel von Nobert Häring, der von einer "totalitären Horrorvision" spricht: http://norberthaering.de/de/27-german/news/951-weltwirtschaftsforum


Über diese Links geht es
a) zur Webseite vom WEF "The Known Traveller: Unlocking the potential of digital identity for secure and seamless travel" und
b) zum PDF-Dokument auf dem WEF-Server "WEF_The_Known_Traveller_Digital_Identity_Concept.pdf"


Über diesen Link geht es zum YouTube Video von Dirk Müller zu diesem Thema: Facebook & der perfide Plan hinter der Empörung über Datenmissbrauch

 
 

September 30, 2013

Grenzen der Demokratie (nr.1)

 
Gerade dieser Tage haben verschiedene Länder mit den Grenzen von Demokratie zu kämpfen. Und selbst die UNO wirft rund um das Syrien-Konflikt eine ganze Reihe grundsätzlicher Fragen auf.

In Italien erpresst gerade Silvio Berlusconi die Regierung und das ganze Land, weil ihm durch eine schon so lange überfällige Verurteilung ein Verbot jeglicher politischer Aktivität droht. Zum ersten Mal seit er sich in die Politik flüchtete wurde er rechtskräftig verurteilt und riskiert jeglichen direkten Einfluss auf Gesetz-Gestaltung und stratigesche Ausrichtung der Wirtschafts-Politik aus dem Herz selbst der Macht hinaus zu verlieren. Zum ersten Mal muss er wahrscheinlich unter dem gespenst eines völligen Kontroll-Verlusts zittern. Dabei war ja ausgerechnet ein ähnliches Szenario (die Aussicht auf Verurteilung wegen Steuerhinterziehung und mafiöse Seilschaften sowie anschliessendes Gefängnis) der Auslöser für seinen Entscheid gewesen, in die Politik einzusteigen. Praktisch über Nacht gründete er eine Partei und liess sich in einer von Immunität gesegneten Position wählen. Nun hatte er Blut geleckt und eine Spielwiese gefunden, die es ihm erlaubte seine Talente zum Besten zu Geltung zu bringen.

Er schaffte genau das wovon man immer gemeint hatte, es würde durch wahre Demokratie verunmöglicht werden. Immer öfters müssen wir die auf der ganzen Welt die schmerzhafte Erfahrung machen, dass sich die Idee einer sich immer regulierenden und sich automatisch vor Missbrauch selbst schützende Demokratie als genauso falsch erweisen kann wie diese abstruse Idee eines sich völlig von selbst regulierenden Marktes, der jegliche Art ungerechter Ausbeutung von Arbeitskräfte und exzessiver Selbstbedienungs-Mentalität in den obersten Etagen der grossen Konzerne durch den Druck des Konkurrenz-Mechanismus verbannen würde. Berlusconi schaffte es, sich innerhalb vermeintlicher demokratischer Spielregeln an die Spitze des Landes zu setzen und völlig schamlos Gesetzgebung und Spielregeln nach ganz persönlichen Bedürfnisse zu gestalten. Er schaffte es, der Hälfte der Italiener das Märchen unterzujubeln wonach was für ihn gut sei(ein erfolgreicher und "self-made" Milliardär und Unternehmer) natürlich auch nichts als Gut für das Land zu sein hatte.

Nun kaufte Berlusconi bei Bedarf Stimmen im Parlament unter den Augen der ganzen Welt: Jedermann wusste darüber Bescheid doch niemand konnte etwas dagegen unternehmen. Er reizte so ziemlich jedes Gesetz zur Preväntion von Interessens-Konflikte und Vettern-Wirtschaft bis zum Äussersten aus, und wo ihm dies nicht genug war änderte er ganz einfach das Gesetzt. Seine Rechte Hand im parlamentarischen Prozess war ein Jurist, der der legislativen Versammlung von Mal zu Mal einen pfannenfertigen Gesetzestext unterbreiten konnte, das nur noch durchgewunken werden musste. Dies kann auch Demokratie sein. Oder so.


Weitere Schlachtfelder um die Zukunft von Demokatrie und deren Definition sind zum Beispiel das Haushalts-Budget der USA, wo diesmal die Republikaner zu keinerlei Kompromisse bereit zu sein scheinen in Bezug auf die gerade erst umgesetzten Gesundheits-Reform "Obamacare". Obwohl beider Häuser dieser Reform zugestimmt hatten, obwohl alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden und alle bemühten Gerichte die Zulässigkeit des neuen Modells bestätigt hatten, obwohl Obama danach ziemlich klar wiedergewählt wurde und somit seine Politik und ausdrücklich auch diese Reform des Gesundheitswesen, trotz all dieser Tatsachen sind die Republikaner nun fest entschlossen, die ganze Reform rückgängig zu machen, diese grundsätzliche Konzept-Änderung, diesen Dogma-Wechsel (der für die Ewigkeit mit dem Namen von Obama in die Geschichts-Bücher gehen würde) finden sich nun die Republikaner gezwungen zu fall zu bringen — koste es was es wolle!

Ich habe schon von Beginn an gesagt, Obama sei das Beste was Amerika geschehen konnte. Dieser Meinung bin ich heute noch. Dabei möchte ich keineswegs seine Fehlleistungen schönreden oder grundsätzliche Fehlverhalten der USA relativieren. Ich sage nur, kein Präsident hätte dem Land einen besseren Dienst erweisen können und in der Welt einen kleineren Schaden anrichten. Obama ist ein Politiker des "Zusammen", des "Miteinander", des Konsens, der konstruktiven Angehensweise und der gemeinschaftlichen mit Einbezug aller involvierten Parteien Lösungsfindung. Er ist kein Cowboy der mit seinem Namen unbedingt für mindestens einen — möglichst gewonnenen — Krieg stehen muss. Er ist keiner, der entscheidet und im alleingang umsetzt. Nicht umsonst war der Wahlkampf-Slogan "Yes We Can" und nicht "Yes I Can". Aus dem "Yes We Can" wurde "Yes We Scan", doch dies ist eine andere Geschichte, die in 90er des letzten Jahrhundert schon so aktuell war wie heute (erst recht seit es Internet-Browser gibt) und, leider, ging man wiedereinmal zurück zur Tagesordnung, als wäre nichts gewesen. Doch dies ist eine andere Geschichte in dieser ganzen Geschichte. Die Tatsache, dass er so viel weniger erreichen konnte als es ihm und vielen Amerikanern lieb wäre, zeigt wie schwierig und komplex legislativer und exekutiver Prozess in den USA inzwischen geworden sind, wie unglaublich mächtig die verschiedenen Interessens-Gruppen sind, welch mächtige Stimmen das eine oder andere Wörtchen mitzureden haben. Unter solchen Voraussetzungen ist ein Präsident des konstruktiven, gemeinsamen Lösungsfindung wahrlich nicht zu beneiden und prompt hat man Obama mit unglaublichen und unrealistischen Erwartungen zum scheitern vorverurteilt worden. Ganz zu schweigen von den unbegründeten Vorschuss-Lorbeeren... Entweder wir sehen der heutigen Realität ins Auge und gehen realistisch mit der Macht von Militär, NSA, CIA, Pharma-, Waffen-, Nahrungs- Industrie, Finanz-Wirtschaft und Banken, usw. usw. usw. um oder kein Präsident der Zukunft wird je mehr in der Lage sein, grosse Änderungen zum Besseren umzusetzen. Entweder wir beginnen zu akzeptieren, dass es selbst bei den staatlichen Behörden inzwischen (USA genauso wie EU) schon fast zur Regel geworden ist, die Interessen der Konzerne zu schützen und somit (so die Selbst- und Allgemeinheits-Täuschung) eine "gut funktionierende Wirtschaft" zu gewährleisten.

Nun stellt sich also ein Teil der demokratisch gewählten Repräsentanten des amerikanischen Volks stur und droht das ganze Land komplett zu destabilisieren. Dies trotz der möglichen katastrophalen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft, die Devisen-Stabilität und vor allem trotz der Tatsache, dass nachweislich so ziemlich niemand im Lande das sie repräsentieren auch nur im entferntestens eine Insolvenz des Staates als mögliches Druckmittel zur Umsetzung gewünschter Ziele in kauf zu nehmen bereit wäre. Doch die politische Klasse scheint dies anders zu sehen. Eine demokratisch erarbeitete und umgesetzte Reform soll nun auf biegen und brechen wieder aus der Welt geschaffen werden. Dies kann auch Demokratie sein. Oder so.


In der Schweiz brodelt es auch immer wieder, wenn es um das Gesundheits-System geht. Und ich bin vor einigen Monaten erschrocken, als ich die Aussagen von SVP-Präsident Toni Brunner hörte. Die Finanzierung des Systems und die Kosten-Entwicklung sind ein Dauer-Thema hierzulande und so befindet sich der verantwortliche Minister seit je her auf einer grossen Baustelle, die wohl nie zu einem Ende finden wird. Kürzlich wurde ein ernsthafter Beitrag zu einer Entschärftung der akutesten Problemen bachab geschickt: Das "Managed Care" Modell wurde mit dem fadenscheinigem Argument der freien Arzt-Wahl geopfert, wobei diese weiterhin gewehrleistet war. Die reale Bremse der Kosten-Explosion wurde lässig in Namen irgendwelcher intransparenten Interessen geopfert. Jedermann weiss inzwischen, dass unser Gesundheits-System unaufhaltsam richtung Kollaps steuert und dennoch wird jede dem Parlament und dem Volk vorgeschlagene Anpassung instrumentalisiert und schlussendlich zu Grabe getragen.

Soweit die Sachlage heute. Nun kommt Toni Brunner und meint, bald sei das Obligatorium der Krankenversicherung aufzuheben, denn das System sei schlicht nicht mehr zu finanzieren. Es sei ihm bewusst, dieses Thema sei heute (noch) nicht mehrheits-fähig und die Partei müsse noch einige Jahre warten müssen, doch früher oder später wird der Moment kommen und die SVP wird bereit sein um all die Menschen zu repräsentieren, die so hohe Monatskosten für die Finanzierung der Krankheiten anderer Menschen nicht mehr zu tolerieren bereit sind. Obwohl die SVP gegen jeglichen Einfluss aus dem Ausland ist, scheint sie bei der Wahl von Themen die sie bewirtschaften möchte recht oft in richtung USA zu schielen... Was dort für die Republikaner funktioniert, wird wohl auch in der kleinen, auf ihre Traditionen bedachte Schweiz ziehen können... Oder, Herr Brunner? Ich glaube, niemand wird in der Schweiz ernsthaft bestreiten wollen, dass die Einführung des Krankenkassen-Obligatoriums und die solidarische Versicherung der ganzen Bevölkerung, mit inbegriffen der am meisten benachteiligten Schichten, eine grosse Errungenschaft von zivilisatorischem Fortschritt gewesen sei. Niemand wird doch AHV und IV ernsthaft in Frage stellen wollen, oder? Doch in diesem Fall, aus völlig unersichtlichen Gründen, fühlt sich die SVP bemüssigt, anstatt nach Lösungen zu suchen und somit gemeinsam mit allen Kräfte und, zugegeben, wie immer im demokratischen Prozess auch zu Kompromisse fähig, für die Erhaltung eines solchen Meilensteins der Zivilisation und der Kultur einzustehen, ganz einfach untätig zu bleiben und in aller Seelenruhe auf den Moment des Kollaps zu warten, um dann als erste politische Kraft auf das Solidaritäts-Prinzip verzichten zu wollen... Eine solche Art zu politisieren, das muss ich ganz ehrlich zugeben, macht mir schon ein bisschen Angst, denn sie ist bereit auf jegliche gemeinschaftliche Errungenschaft zu verzichten, im Namen einer "nicht Realitäts-Fremden" Einschätzung der Lage. Bis es soweit sein wird, fühlt man sich bei der SVP in Sachen Gesundheits-System offensichtlich von jeder Verantwortung entbunden, oder? Auch dies soll demokratie sein. Oder so.



P.S. Schon wieder schimpfe ich über die SVP... An dieser Stelle möchte ich nur kurz anmerken, dass ich letztens auch wiederholt von einigen Repräsentanten dieser Partei sehr positiv überrascht wurde, darunter zum Beispiel This Jenny, Christoph Blocher und andere. Ich hoffe dennoch, ich komme demnächst dazu, über diese Fälle zu schreiben und über die Notwendigkeit, eine Kraft wie die SVP zu haben. Ich bin der Meinung, dass die Schweiz durchaus das eine oder andere wirklich der SVP zu verdanken hat und dies oft gerade dann, wenn sie zuerst vielleicht die einzige Kraft ist, die sich traut eine Position zu unterstützen, entgegen aller anderer Parteien. Leider ist hier aber fast immer auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht, wenn es um konstruktive Gestaltung des Zusammenlebens geht. Ich hoffe aber, dass ich sie in Zukunft nicht allzu oft werde loben können, denn dies würde ein systematisches Versagen anderer Kräfte bedeuten. Und auch dies soll demokratie sein. Oder so.
 
 

July 08, 2012

Higgs-Teilchen & Umwelt

 
Ich habe sehr wohl über die Definition "Gottes Teilchen" gelästert, freue mich aber dennoch sehr über den geglückten Nachweis des Higgs-Teilchen. Ich fand es so ergreifend, Herrn Higgs zu Tränen gerührt zu sehen, dies noch zu Lebzeiten erleben zu dürfen. Ein weiteres wichtiges Puzzle-Teil kommt nun zu dem inzwischen unglaublichen Ausmass unseres Wissens über das Stoffliche im Universum. Ein Universum, dessen grundsätzliche Deutung uns heute offensichtlich noch gleich viele Schwierigkeiten wie vor einige Hundert Jahre bereitet — andere, neue Schwierigkeiten, dennoch gleich viele wie damals und in gleich breiter Spannweite.

So wundere ich mich schon reichlich, wenn ich einen emeritierten Professor und Nobel-Preisträger in der Sternstunde sagen höre, die Angst vor Gen-Technischer Manipulation habe in der Schweiz schon militante Züge und basiere lediglich auf Angst-Macherei. In den letzten Jahren haben wir vielen Fällen erlebt, wie die Arbeit einiger früheren Nobel-Preisträger inzwischen revidiert werden musste und sich teils als irrtümlich herausstellte — besonders im Bereich der Wirtschaft fallen zur Zeit die Ikonen zu Haufen, doch selbst beim Friedens-Preis von Obama mussten wir mitansehen, wie er den Vorschusslorberen nicht gerecht werden konnte. Aber wie auch immer... Dieser Professor vertrat die Ansicht, dass die Natur so unglaublich viel stärker ist als sich der Mensch je vorstellen könnte und dass genau diese Natur täglich die unterschiedlichsten Genen vermische und genau so funktionieren würde (try and error). Er meinte, die Natur werde auf jeden Fall die menschliche Rasse überleben und gerade diese menschliche Rasse solle sich keinesfalls einbilden, sie könne ernsthaft die Natur in ihren Grundsätzen erschüttern. Er meinte, was der Mensch je durch seine Eingriffe beeinflussen könne sei von der Natur schon unzählige Male in ähnlichen Varianten durchgespielt worden. Egal was der Mensch an dem genetischen Material herumdoktern würde, es sei für den Verlauf der Evolution nach Darwin absolut irrelevant. Seit Jahrtausenden würde der Mensch mit der Genetik von Pflanzen und Tieren spielen, denn Kreuzung und Züchtung seien genau nichts als Eingriffe in das Genom der betroffenen Arten. So etwas sagt also ein international beachteter Vertreter der Wissenschaften, einer dieser Herren auf die die Mächtigen dieser Welt hören.

Ich bin sowas von einverstanden mit dem Herr Professor wenn es darum geht, dass die Natur uns bestimmt überleben wird: Natürlich ist sie stärker als die menschliche Rasse. Die Frage ist aber, wie wir untergehen werden. Denn, was das Spielen mit der Genetik betrifft und deren Freisetzung in der Umwelt möchte ich ein Beispiel bringen: Die Killer-Biene. Dieses (wie der Name schon sagt) für den Menschen gefährlich Insekt wurde nicht von der Natur hervorgebracht, sondern erst durch das Kreuzen verschiedener Bienen-Arten durch den Menschen erschaffen. Erst die Kreuzung zweier Bienen-Arten aus verschiedenen Kontinenten (wie sie die Natur niemals erschafft hätte) beglückte uns mit diesem tödlichen Geschenk. Und wir reden hier von konventioneller Kreuzung! Was kann also beim direkten Eingriff in das Genom (als sei es ein Lego-Baukasten) erst alles schief gehen?

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Genetik-Experimente: Natürlich ist es genial wenn es die Forscher schaffen, Tumor-Zellen leuchten zu lassen um dem Chirurgen eine viele genauere Entfernung zu erlauben. Meiner Meinung nach aber (und Gott sei Dank denken zur Zeit die meisten Europäer noch so) sollten wir wirklich extrem aufpassen mit dem, was wir in der Umwelt freisetzen. Wenn die selben Forscher die an der Lumineszenz von Zellen arbeiten der Meinung sind, man könnte die Blätter von Bäumen leuchten lassen und damit ganze Alleen beleuchten und deren "künstliche" Beleuchtung so überflüssig machen, dann bekomme ich langsam wirklich Angst, ja... Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge, wie Monsanto in den Markt der Glühlampem vorpreschen wird — was zwar irgendwie Sinn machen würde, ist dieser Markt doch die historische Geburtsstätte der Obsoleszenz und hat Monsanto es geschafft die Obsoleszenz in der Natur eingeführt. Offensichtlich verführt eine solche Entdeckung zu solchen Gedankenspiele, doch... Wie soll ich es sagen?

Ich meine: Heute sind ja sehr viele Wissenschaftler der Meinung, das Leben auf Erden sei das absolut zufällige Resultat einer langen langen Reihe von Ereignissen. Sie meinen, aus dem reinen Chaos sei aus purem Zufall das Entstanden, was wir gerade erleben. Und natürlich kommt man mit einer solchen Weltanschauung zu wahrscheinlich den unwahrscheinlichsten Schlussfolgerungen. Ich vertrete die heute nicht so verbreitete Meinung, unser Kosmos und unser Leben seien nicht wirklich aus so etwas wie Chaos entstanden. Ich meine: Man schaue sich mal um in was für einer Welt wir leben dürfen, unter welchem Himmel wir schlafen dürfen und mit was für eine Natur wir diese Welt teilen dürfen: Kann dies alles wirklich aus dem puren Chaos entstanden sein? Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus Chaos das Leben auf unserer Welt entsteht? Wie gross ist schon nur die Wahrscheinlichkeit, dass ein Planet wie unser einen Mond hat (der gleich gross am Himmel erscheint wie die Sonne!) und der ausgerechnet die am meisten Licht-Reflektierenden Farbe aufweist? Aber dies ist nur ein lustiger Gedanke. Viel wichtiger ist: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Natur (in all ihrer relativen Härte) so viel Raum für die menschliche Rasse lässt?

Ich möchte keinesfalls behaupten, dass unsere Welt oder das Universum von Gott so gestaltet und gewollt sind. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass als Resultat von einem vermeintlichen "Chaos" die Erde doch ein recht angenehmer Ort zum leben ist. Obwohl das Leben so wie wir es kennen oft nach dem Prinzip von fressen und gefressen werden funktioniert, ist doch ein eigentlich sehr hohes Mass an Frieden vorhanden. Und dann ist noch die Liebe: Die Art von Liebe, die über die Eltern-Liebe hinaus geht, die Menschen-Liebe zum Beispiel. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass sowas aus dem Chaos entsteht? Oder soll dies für die Evolution nützlich sein und nur deswegen funktioniert unser Gehirn auf diese Weise? Aus welch faszinierendem Chaos doch Leben und Evolution entstanden sein müssen! Mit farbigen Blumen die unser Herz beklücken. Oder Sonnen-Untergänge am Strand, die in praktisch jedem Menschen auf Erden eine nicht erklärbare Sehnsucht erwecken. Welch wundervolles Chaos das Universum doch sein muss!


==========================
Was der Mensch beim Anhören von Musik zu empfinden in der Lage ist, das soll aus purem Chaos entstanden sein?
==========================



Ich bin davon überzeugt: Das Chaos ist nicht dort draussen sondern viel mehr in unseren Köpfen, in unserem Geist. Der Mensch durfte sich weiter-entwickeln und sich ein Bild seiner Selbst und seiner Umwelt machen, er durfte sich plötzlich der Schöpfung erfreuen, dafür musste er aber einen Preis zahlen — den Preis der Verantwortung! Und dieser evolutionäre Schritt überfordert uns zur Zeit noch. Und nicht wenig. Wir kommen nicht klar, mit dem "Chaos" der in unserem Gehirn herrscht. Das komplexeste uns bekannte Gebilde im ganzen Universum!



Autor unbekannt




Gerade habe ich einen Beitrag über eine neuartige Plage gesehen: Tausendfüssler vermehren sich an bestimmten Orten in Europa in noch nie gesehenem Ausmass und niemand schafft es (weder mit Chemie noch mit sonst irgendwelchen Mitteln) Herr der Lage zu werden. Ein Frau putzt während mehreren Wochen im Jahr um die 2 Kilos der Insekten von der Fassade ihres Einfamilien-Haus, seit nun mehreren Jahren, Tag für Tag! Wenn Leben und Natur aus purem Chaos entstanden wären, wie gross wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Insekten uns eine derartige Verbreitung unserer Rasse erlauben würden? Die Heuschrecken-Plagen sind die Ausnahme und nicht die Regel — sie könnten aber die Regel sein! Und schon wäre die Welt nicht die Selbe! Doch wir haben irgendwie das Glück, Heuschrecken für biblische Boten des Untergangs halten zu dürfen, anstatt dass sie die Herrschende Art auf Erden sind.



Der genannte Professor (dessen Name ich nicht mehr weiss) ist aber noch harmlos im Vergleich zu einem gewissen Herrn Steve Forbes, der tatsächlich bei seiner Rede am SEF (Swiss Economic Forum) die Europäer dazu aufruft, nicht weiterhin ihr Geld mit irgendwelchen komischen CO2-Zertifikaten "aus dem Fenster zu werfen" und dieses Geld sinnvoller zu investieren: zum beispiel könnten sie beim "absolut sicheren" Gas-Fracking mitzumachen! Ich dachte ich höre nicht recht... Eines Tages in nicht allzu weiter Zukunft wird ein solcher Speech auch von der Schweizer Management-Elite hoffentlich heftig und entschieden ausgepfiffen und nicht beklatscht, wie es dieses Jahr leider noch der Fall wahr. In diesem Sinne habe ich grosses Vertrauen in die Jugend: Schlechter als wir es in den letzten 30 Jahren getan haben, können sie es ziemlich sicher nicht! Ich habe volles Vertrauen in einer nächsten Generation von Wirtschafts-Kapitänen die, in ihren Anzügen und Krawatten, einen Steve Forbes auspfeifen werden.

Hoffentlich wird ihr Pfeifen nicht zu spät kommen — dies ist meine einzige Befürchtung. Denn bis dann gibt die Welt noch gründlich Gas, um sich vollends in die Scheisse zu reiten! Kanada merkt, sie wird nicht die vereinbarten Ziele des Kyoto-Protokolls einhalten können und entscheidet sich kurzerhand dafür, anstatt die teuren Sanktionen zu bezahlen, einfach aus dem Vertrag auszusteigen! Dabei hat Angela Merkel noch kurze Zeit vor dem Beginn der Finanz-Krise gemeint, die Klima-Veränderung sei die grösste Herausforderung der Menschheit! Seit mehr als 4 Jahren hat kein Schwein in den europäischen Regierungen mehr Zeit für DIE Herausforderung: Die Banken müssen gerettet werden, das ist jetzt wirklich wichtig!

Und wenn Kanada aus dem Kyoto-Protokoll aussteigt und die USA, Russland und China über solche Probleme nur lachen können, dann kann natürlich auch Brasilien etwas lascher mit dem Regenwald umgehen, Indonesien kann die letzten Wälder der Orang-Utans verbauen und halb Afrika kann sich weiter von Bush-Meat ernähren, weil Huhn dank Nestlé und Kollegen viel zu teuer ist. Also lasst uns weiter machen mit Yellow Cake in 3. Welt-Länder (Atom-Strom ist ja so billig, wen interessiert da schon wenn die Sonne gratis ist?).


Das Higgs-Teilchen wurde gerade nachgewiesen! In den USA sind viele einflussreiche Menschen davon überzeugt, dass die Menschheit eh nur noch durch die Eroberung des Weltalls überleben kann (vorausgesetzt, die Gen-Technik hat bis dann genügend Fortschritt gemacht). Milliarden werden für die Besiedlung vermeintlicher Himmelskörper ausgegeben und fast kein Schwein denkt ernsthaft daran, die Menschheit mit Sonnen-Energie aus den Wüsten zu versorgen. Es gibt zwar auch Wissenschaftler, die Geld für durchaus sinnvolle Forschung ausgeben, selbstverständlich. Ich denke, Grundlagen-Forschung ist eh immer sinnvoll. Wenn es dann aber um die praktische Umsetzung neuer Technologien geht, da kann man sich wirklich darüber streiten. Ein positives Beispiel? Einer Gruppe Forschern ist kürzlich gelungen, Mikrowellen über eine Distanz von mehr als 90 Km auf der Erde zu senden und sie dann in Form von Gleichstrom zu empfangen. Dies war der Beweis dafür, dass elektrische Energie im Weltraum, in einer Höhe von 350 Km von der Erde, durch die Atmosphäre gesendet werden könnte, um dann am Boden als brauchbare Energie-Quelle benutzt zu werden. Die Idee wäre, einen sehr grossen Sonnenstrahlen-Kollektor oberhalb der Erdatmosphäre zu platzieren, wo die energetische Ausbäute ungemein ergiebiger wäre als am Boden. Als auch die technische Machbarkeit der benötigten Folie für das sammeln von Sonnen-Energie mit einem geostationären Satellit geliefert wurde, war die grundsätzliche Machbarkeit eines solchen Projekts bewiesen. So geschehen vor kurzer Zeit. Sensationelle Forschung: Für meinen ganz persöhnlichen Geschmack schon viel besser investiertes Geld als für die Entsendung einiger Menschen auf den Mars! Und um die Sonne in unseren Wüsten kümmern sich wirklich nur einige wenige arme Schweine...

Noch bezüglich Schweine usw.: Inzwischen wissen wir, dass wir nur durch einen reduzierten Fleisch-Konsum eine echte Chance haben werden uns in Zukunft zu ernähren. Und was tun wir? Inzwischen hat das Fraunhofer Institut herausgefunden, dass dank der Beimischung von Leinsamen im Futter von Kühe deren CO2-Ausstoss um bis zu 30% reduziert werden kann! Wird irgend ein Land ein Gesetz verabschieden, dass die Züchter zu einer solchen Massnahme verpflichten wird? Natürlich nicht! Es könnte ja die Konkurrenz-Fähigkeit schwächen, und somit der Wirtschaft schaden! Ja, es könnte das Masten um vielleicht eine ganze Woche verlängern! Undenkbar... In den USA scheint es sogar niemanden zu kümmern, dass der genetische Pool in der Landwirtschaft inzwischen auf wenige Dutzend Tiere reduziert wurde und dass man in allernächster Zukunft Tag für Tag das selbe Tier auf dem Teller serviert bekommen wird, ein geklontes Tier. Wen sollten da bitte schön irgendwelche Leinsamen interessieren?

Den Leuten des Fraunhofer Instituts verdanken wir übrigens eine ganze Menge genialer Dinge, wie zum Beispiel das MP3-Format! Das war eine gesellschaftlich extrem folgenreiche Entwicklung...

Das Higgs-Teilchen wurde gerade nachgewiesen und kurz zuvor hat Herr Forbes am SEF gesprochen! Ich denke oft daran, was uns eine jugendendliche Generation in einigen Hundert Jahre gerne fragen würde. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sie Respekt für eine Entdeckung wie die des Higgs-Teilchens empfinden werden, so wie wir heute noch Respekt vor grossen Entdeckungen in der Vergangenheit haben. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass sie uns würden fragen wollen, wie wir eigentlich so weiter machen konnten, wo wir es doch schon viel besser wussten...
 
 

November 12, 2010

das Brabeck-Dilemma

 
Ich sah mir die Sternstunde Philosophie mit Peter Brabeck an, Chairman von Nestlè. Und ich wurde, hin und wieder, nachdenklich. Auf der einen Seite ist Peter Brabeck ein anständiger Mensch, der versucht seine Arbeit gut zu machen. Und er kann das. Er macht seine Arbeit sehr gut. So gut, dass er sich und seine Firma in die unglaublich gute Lage bringen konnte, nicht auf Quartalszahlen schauen zu müssen, seine Managers nicht einzig auf diese hin arbeiten zu lassen. Er sieht dies als klares Bedürfnis, ja als Voraussetzung, für ein nachhaltiges Wirtschaften. Finde ich super. Zu verschiedene Argumenten teile ich seine Meinung voll und ganz. So kann ich ihm nur beipflichten, wenn er bei den Exzessen der Managerlöhne zu bedenken gibt, dass man in letzter Zeit zu viel an das verdiente Geld von arbeitenden Menschen denkt, und zu wenig an das verdiente Geld von arbeitendem Geld. Denn dies ist das grösste Übel, am Ende des Tages. Gerade merken die G20 in Seoul, dass bei aller Globalisierung doch noch Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern existieren. Eines davon sind wirtschaftliche Interessen, wenn es nicht nur um das Geld verdienen geht, sondern um das "Wie Geld verdient wird". Gerade merkt man, dass es schnell gemacht ist, die ganze Welt zu einer kapitalistischen Spielwiese zu machen. Dieses Spiel dann aber zu spielen, ist eine ganz andere Geschichte. Ein zurück gibt es nicht. Doch über die Weise wie es weitergehen wird, werden sich noch einige die Augen reiben, habe ich so das Gefühl. Natürlich hütet jedes Land irgendwo in einer Schublade Szenarien die ausgearbeitet wurden für den schlimmsten anzunehmenden Fall. Doch ist man immernoch der Überzeugung, Probleme würden sich mit den bisherig bewährten Methoden lösen. So kommt es, dass das Einwanderungs-Problem der EU teilweise mit einem Gheddafi gelöst wird und Libyen im UN-Menschenrechtsrat aufgenommen wurde. Doch auf Ewig lässt sich die Weltordnung nicht mit solchen Tricks aufrecht erhalten.

Und so ist Peter Brabeck für mich das Sinnbild für das Auseinanderklaffen der Gesellschaft. Und zwar auf eine unterschwellige, nicht boshafte Art und Weise. Er ist eben noch ein aufrechter Mensch, der das Spiel gut zu spielen weiss, der darin eine Vorreiterrolle hatte und hat. Und doch trägt er dazu bei, wenn sich die Lage am zuspitzen ist. Er macht gute Arbeit und sorgt dafür, dass seine Angestellten einen guten Arbeitsplatz haben, unter guten Bedingungen schaffen dürfen. Dass er genau wie die Poulet-Produzenten die Märkte der Drittweltländer mit billiger Überschussware aus Europa überschwemmt, wird dem Credo des Business untergeordnet. So läuft nun mal das Spiel... Man bricht keine Gesetze. Man hält sich an die Regeln. Und, wenn die Regeln geändert werden müssen, dann machen das Andere. So geht die EU hin und macht Handelsabkommen mit Afrikanischen Ländern, die dann nicht eingehaltet werden. Und, weil Afrika uns ihre Barsch-Filets "verkaufen darf", dürfen wir ihnen Milchpulver aus der Schweiz und Frankreich verkaufen, zu einem billigeren Preis als es die Bauern dort machen könnten. Wie ist das überhaupt möglich? Wie kann man in der Schweiz (die so was von teuer ist) Milch produzieren, diese zu Pulver verarbeiten und das Ganze dann nach Afrika verfrachten und dafür weniger Geld verlangen, als der Bauer in Afrika für die frische Milch? Wie geht dieses Spiel?

Und so geht Peter Brabeck hin und — als er bei einer Konferenz seine Kollegen darüber sprechen hört wie sie sich Gedanken darüber machen der Gesellschaft etwas zurück zu geben — holt sich einen Professor der für ihn eine mit Preis gekürte These aufstellt die besagt, er habe schon mehr als genug der Gesellschaft zurückgegeben. Das hat er bestimmt. Die Frage ist aber: Woher hat er sich das geholt, was er für seine Firma und für die Gesellschaft erarbeitet hat? Ist in der globalisierten Welt die Gesellschaft nur eine? Nein... Ist es nicht. Und so kann man in der Schweiz sehr viel der Gesellschaft geben, wenn man den Amerikanern ihr eigenes Wasser für teures Geld verkaufen kann, nach dem man es in Flaschen gefüllt hat. Doch: Wer in der Schweiz möchte sich schon darüber beklagen, eine Firma wie Nestlè auf der Landkarte zu haben? Man will ja schliesslich nicht das Nest beschmutzen. Erst recht noch, wenn es dabei um eine Firma geht die vorbildliche Arbeits-Ethik und das Einhalten aller allgemein akzeptierten Spielregeln vorzuweisen hat. Und auch ich möchte nicht das Nest beschmutzen. Vielleicht möchte ich eines Tages noch für Nestlè Kühe melken? Man weiss ja nie... Ich möchte nur auf einige Ungereimtheiten im heutigen Denken hinweisen.

So ist sich Peter Brabeck absolut sicher (und so wie er alle grosse Wirtschafts-Kapitäne), dass die G20 voll legitimiert sind, die Weltherrschaft unter sich auszumachen. Denn schliesslich sind all diese Menschen demokratisch durch ihre Völker gewählt worden. Was ja auch keiner bestreiten kann (ausser vielleicht im Falle von China, doch dies ist eine andere Geschichte). Was die Wirtschaft und die Politik nicht merken, ist das da gewaltig was am brodeln ist. Oder, viel mehr, sie merken es sehr wohl, doch möchten auch in Zukunft mit den altbewährten Mitteln gegen komplett neue Herausforderungen antreten. Denn, so scheint uns die Geschichte zu lehren, wird das Volk immer auf die eine oder andere Weise zu lenken sein. Respektive: Es ist dankbar, sich lenken zu lassen. Doch, zwei Dinge gehen dabei vergessen. 1) Das Volk wird immer anspruchsvoller. Dieser Wandel ist auf die neuen Medien zurück zu führen, und auf die Art wie sich Information in der heutigen Zeit verbreiten kann, wie sich Menschen organisieren können, ausserhalb jeglicher Institutionen und Strukturen. 2) Die Unzufriedenen werden immer zahlreicher. Immer mehr Menschen fühlen sich nicht durch die Politik vertreten. Immer mehr Menschen finden kein Platz in der Wirtschaft. Und, wenn früher diese Menschen meistens von verschiedene Milieus aufgefangen wurden und sich darin verflüchtigten (Start-Ups, Kunst, Sport, Bio-Landwirtschaft, Religion, Drogen, Alkohol), sind es immer mehr die sich nirgends mehr unterbringen lassen oder aufgehoben fühlen. Und es sind immer mehr ganz normale und intelligente junge Menschen die mit dem Gefühl aufwachsen, es gäbe für sie kein Platz um sich zu entfalten. Immer mehr Menschen haben das Wissen und den Intellekt um Paroli zu bieten. Und wenn hin und wieder die eine oder andere Stadt in Europa Schauplatz von Ausschreitungen wird, dann ist das nur die Spitze des Eisbergs. Ob dieser ganze Eisberg eines Tages auf einem Platz stehen wird um dort die Scheiben einzutreten (wie gerade die Studenten in England, welche die Tory-Zentrale gestürmt haben) oder ob sich die Menschen organisieren und das ganze System lahmlegen werden, das steht noch in den Sternen. Das der Unmut sich aber irgendwo wird entladen müssen, und nicht nur in Jugendgewalt die dann hart bestraft wird, das ist immer mehr eine Tatsache. Und solange Angela Merkel über den Köpfen eines ganzen Landes einige wenigen Menschen Milliardengewinne verschafft zum Preis eines Bruches mit dem schon entschiedenen Atom-Ausstieg, solange wird unsere Welt nicht einfacher regierbar und bewirtschaftbar werden. Dem guten Willen aller Peter Brabecks zu trotz.

Und nun beginnen sie, die Brabecks dieser Welt, sich die Frage zu stellen: Was kann ich denn noch machen, wenn ich der Beste auf dem Spielfeld bin und dennoch die Welt vor die Hunde geht? Kennt jemand ein besseres Spiel? Nicht wirklich, oder?


More Milk  ==  The Penguin Café Orchestra