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July 30, 2010

die Namen

 
Alte Bekannte: Ich habe in diesen 2 Jahren über mehrere Menschen geschrieben, die irgendwie in den Vorkommnisse in und nach der Harten Klinik involviert sind. Viele dieser Menschen habe ich nicht mit wahrem Namen zitiert. Ich werde (ausser weniger Ausnahmen) auch weiterhin nicht ihre Namen schreiben, dennoch werde ich ihnen Namen geben, der Einfachheit halber für die nächsten Posts.


Pfffuff
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Da haben wir zum Beispiel die Mitpatientin, welche die Junge Dame beschuldigte, eine Vergewaltigung vorgetäuscht zu haben. Sie hat auch dafür gesorgt, dass ich eine weitere Handy-Nummer (zusätzlich zu der die ich von der Jungen Dame selbst bekommen hatte) benutzte. Sie hat auch behauptet, die Junge Dame würde mit mir spielen und meine Gefühlen keineswegs erwidern. Mehr von dieser Zeitgenossin später. Ich werde sie Pfffuff nennen.

Italo
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Der Pfleger der mir sagte, er betrachte psychiatrische Pflege nicht so sehr als Wissenschaft, sondern viel mehr als Kunst. Wie gesagt, ich empfand grosse Sympathie für ihn und dies war allgemein Bekannt. Ich werde ihn Italo nennen.

Geissmann
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Geissmann ist ein Pfleger auf der Akut-Station der Harten Klinik. Er machte oft Nachtdienst. Die Junge Dame sagte mir einmal, sie würde ihn nicht von der Bettkante schupsen. Er zeigte mir, mitten in der Nacht, den Film "Black Snake Moan", über eine Nymphomanin und ein recht eigenwillige "Therapie" die ihr half, angekettet wie ein Hund in einer kleinen Hütte. Ihr Freund, ein von Angstattacken geplagter Soldat, wird auf sie warten, an sie glauben und somit schlussendlich von der gelungenen "Therapie" mit profitieren können.

Küchenschabe
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Ist ein Mitpatient auf der Akut-Station. Er wird mitbekommen wie ich hin und her verfrachtet werde, von einer Station auf die andere. Nach Austritt, wird er sehr dezidiert den Kontakt zu mir suchen und dafür sorgen, dass ich ihn regelmässig besuche. Er wird rechten Aufwand betreiben, um mein Vertrauen zu gewinnen. Er wird mich glauben lassen, mit Pfleger Italo auch schon privaten Kontakt gepflegt zu haben, mit Sabrina regelmässig zu verkehren, und auch mit der Jungen Dame irgendwie Austausch zu haben. Ausserdem hat er der "Kampf-Lesbe" den Namen gegeben und sie beschuldigt, während der Arbeit urteilend und wertend über andere Patienten gesprochen zu haben. Von Küchenschabe werde ich noch eine ganze Menge zu erzählen haben.

Pappkopf
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Ich pflege eigentlich niemals derartige Namen zu geben und zu gebrauchen. Bei der "Kampf-Lesbe" hatte ich bis jetzt beim schreiben eine Ausnahme gemacht, weil die Namensgebung von einem Mitpatienten kam und von vielen anderen Patienten übernommen wurde. In der Klinik habe ich niemals diesen Titel benutzt, wenn ich über sie gesprochen habe. Wie auch immer, ich nenne sie ab jetzt Pappkopf. Sie fand es lustig mir das Pappbecher-Werfen zum Abreagieren anzubieten, nach dem ich 3 Tage in der Iso-Zelle gefangen gehalten wurde.

Sabrina
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Über sie habe ich schon mehrmals geschrieben. Werde es aber noch einige Male tun müssen, hat man sie doch immer wieder ins Geschehen hineingezogen. Sabrina hatte mit ihrer freundlichen und aufgestellten Art guten Kontakt zu jedermann und war allgemein beliebt. Sie schien mit der Jungen Dame gut auszukommen, soweit ich dies mitbekommen und beurteilen konnte. Ich bin an ihrer Beerdigung gewesen, doch dies ein Post für sich, demnächst.

Fässli
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Von ihm habe ich auch immer wieder etwas erzählt. Es ist der Mitpatient der mir den Ratschlag gab neue Socken ohne Löcher zu kaufen, um damit in keinen Schritten den zweiten Anlauf zur Eroberung der Jungen Dame anzugehen. Er hat mir Witze über eine Brasilianerin erzählt, die einem Freund von ihm ein Kind angedreht haben soll. Und er hat noch einiges mehr an Aussagen und Behauptung gemacht.

Hohly
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Hohly war mein Zimmernachbar, als ich nach der Psychotherapie-Station und den vermeintlichen Mord-Drohungen zum zweiten Mal auf der Akut-Station logierte. Hohly war jung, frisch und knackig, Sex-Besässen und mit einer Borderlinerin liiert, von der er sich schon dutzende Male getrennt hatte: Er sagte, irgendwie würden sie es beide nicht schaffen, von einander zu lassen, obwohl sie nach jeder Versöhnung riesen Probleme und nur noch Streit hatten. Und Sex, natürlich.

Della Clotilde
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Dieser Pfleger auf der Akut-Station ist der Eingangs-Schlüssel für Doktor Y um zwischen mir und der Jungen Dame pfuschen zu können. Er hat zielstrebig und effektiv die Aussagen aus mir geholt, die von Doktor Y und Lady Marmelade bestellt worden waren. Nun hatten sie alle Türen offen. Nützen diese Tatsache aber dazu, jegliche Türen einzutreten. Mehr dazu gab es schon viel und wird es noch ein bisschen geben.

Achmed
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Man könnte ihn auch den "Brückenmann" nennen. Er baut Hängebrücken zwischen Menschen, die dann von anderen benutzt werden können. Er baute die Brücke zu mir, welche dann von Max dem Bundespolizisten benutzt wurde. Ausserdem machte er sich an den Wiederaufbau der Brücke zu meiner Ehefrau: Ohne Achmed wäre ich gar nie mehr in die Wohnung der Ehefrau zurück, zwischen der Harten Klinik und der Scheidung. Ohne Achmed hätte ich diese Zeit wahrscheinlich kurz im Hotel und dann in der Notschlafstelle gelebt.

Max
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Er ist von der Bundespolizei und gibt mir zu verstehen, über ziemlich alles informiert zu sein. Er weiss darüber Bescheid, wie ich meine Neujahrsfeste mit der Ehefrau verbracht habe. Er weiss, wie ich vor 20 Jahre mein Auto in der Coop "geparkt" habe oder wem ich den Führerschein auf den Pult geworfen habe, als ich ihn abgeben musste. Max war für mich Segen und Fluch zugleich. Alles in allem bin ich aber froh jemand wie Max und Achmed um mich gehabt zu haben.

Botox
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Er ist ein Ästhetik-Arzt mit einer Beziehung zur knapp 20 Jahre jüngeren Mina, die wiederum Kollegin meine Ehefrau ist und Untermieterin in unserer Wohnung. Botox und Mina werden in einer Nacht-und-Nebel Aktion fluchtartig aus der Wohnung verschwinden. Das ist nicht nur eine Redensart sondern Tatsache. Abends stossen wir noch zusammen an, bevor ich am nächsten Tag einen Termin beim Sozialamt habe. Als ich dann Abends wieder nach Hause komme, ist das Zimmer leer und die zwei auf nicht mehr wiedersehen verschwunden. Botox hatte einige Kollege, die sich als "Engel" zu erkennen gaben und somit mitteilten, sie wüssten über die ganze Geschichte in der Harten Klinik bescheid. Diese Figuren sind interessanter als die Zeit an der sie auftauchten glauben lässt.

Sascha
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Er ist der Nachbar, der zuerst einen auf Dealer macht, bis sein Eigenkonsum in dazu zwingt, die Krümel aus dem Teppich zusammen zu suchen. Extremes Grossmaul, extrem arrogant, zuerst bequem weil ganz in der Nähe meiner Wohnung. Er wird auch zu verstehen geben, alles zu wissen in Sachen Junge Dame, Joe Abfall und mir. Ausserdem wird er versuchen, mich zusammen zu schlagen.

Emmy
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Er war früher Psychiatrie-Pfleger, arbeitet nun als Sozialarbeiter beim K&A Oerlikon, nennen wir ihn Emmy (wie die Emmy Joghurts). Emmy ist der Typ der mir einmal sagte, er habe mit einer Borderlinerin zu tun gehabt, oben beim Sternen Oerlikon — komischerweise ist mir das auch widerfahren, kurze Zeit zuvor. Emmy ist der Typ der (als Einziger) über Doktor Y und die Junge Dame gesprochen hat, der sagte er wisse was vorgefallen sei, der sagte „wir“ wissen nicht weshalb Doktor Y so gehandelt habe. Emmy ist der Typ der mir sagte, ich hätte noch nicht viel in die Praxis umgesetzt, von dem was ich in der Harten Klinik erlebt hatte. Er ist der Typ der nicht antwortete, als ich ihn daraufhin fragte, ob er denn mein Leben leben wolle, wo er denn anscheinend so gut Bescheid wisse, was an meiner Stelle zu machen sei.

Weischwas
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Es ist die Sozialarbeiterin mit der ich gestern ein Gespräch hatte. Sie arbeitet im K&A Oerlikon (Kontakt und Anlaufstelle). Die K&A der Stadt Zürich sind Orte an denen Drogensüchtige unter Aufsicht konsumieren können. Sie entstanden bei der Schliessung von Letten und Platzspitz um die Strasse zu "säubern". Weischwas wusste — so wie alle Angestellten des K&A Oerlikon — über alles Bescheid, auch nach meinem Austritt aus der Harten Klinik. Sie aber, konnte die Zunge nicht im Zaun halten. Mehrmals sprach sie mich über Ereignisse an, von denen sie eigentlich überhaupt nichts wissen sollte, wie zum Beispiel SMS die ich der Jungen Dame geschrieben hatte oder Vorkommnisse bei mir zu Hause. Wenn ich jemand wie sie dann darauf anspreche, kommt als Erstes immer der Versuch, meine Worte ins Lächerliche zu ziehen: Als hätte jetzt diese Grill-Party irgendeine Bedeutung! Oder wer wann über was gesprochen hat! Dabei ist genau dies wie das ganze System funktionier. Ein ganz grosser Haufen ganz kleiner Kleinigkeiten. Niemand hat etwas wirklich Schlimmes getan. Der Rest, sind Hirngespänste. Genau, Weischwas, genau... Weisst du was? Auf diese Weise hast du dir selbst eine ganze Reihe an Hirngespenste vorbestellt, die dich zwischen jetzt und deinem Abschied von diesem Planeten ziemlich zu schaffen machen könnten! Und niemand wird irgendwas gemacht haben. Ausser dir!

Dr. Gassejoe
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Er ist der Arzt der K&As Zürich. Und ist der Arzt, den ich so gelobt habe weil er mich "von der Strasse" kratzte und in die Villa am Hönggerberg brachte. Über ihn werde ich noch so einiges zu schreiben haben. Zuerst eine Anekdote, die exemplarisch dafür steht, was die Absichten von Dr. Gassejoe, Frau Bracchi und anderer sind: Mich als Drogensüchtiger archivieren zu können. Ich treffe also Dr. Gassejoe und er fragt was ich so mache. Als Standard-Antwort sage ich "Schlechten Eindruck". Dazu meint er "Diesen Eindruck habe ich auch" und damit hat sich das Gespräch erledigt. Offensichtlich dabei? Vorbei sind die Zeiten, an denen mir Dr. Gassejoe Witze über Patienten erzählt, die im Spital-Rock mit einem "Christbaum" voller Infusionen und Geräte auf das Tram wollen um an Drogen zu gelangen. Für immer vorbei, diese "guten, alten Zeiten". Guter Witz, für einen Arzt der einen Patienten anstatt in die Apotheke zum Schlachthof schickt! Guter Witz, ich lach mich tod.

Dr. Magento
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Der Arzt in der Villa am Hönggerberg.

Dr. Verstecko
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Er ist der Chef von Dr. Magento und ein Geist, zumindest für mich. Auch ihn habe ich damals ehrlich gelobt, in meinem Blog. Ich fand seine Arbeit gut weil (man muss sich das vorstellen!) ich sie nachvollziehen konnte!!! Im Gegensatz als bei Doktor Y und Doktor No, wusste ich im Voraus was Dr. Verstecko machen würde. Somit fand ich seine Arbeit gut, auch wenn er mich mit Benzos vollstopfte oder auf die Strasse setzte! Eigentlich sagt dies schon ziemlich alles darüber aus, in welcher Verfassung ich mich nach der Harten Klinik überhaupt befand! Inzwischen sehe ich die Dinge "ein klein wenig" anders und habe da die eine oder andere Meinung über Dr. Verstecko, Dr. Magento und Dr. Gassejoe... Dazu aber später mehr.

Singlemalt
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Angestellt beim Sozialamt Zürich: Sie hat mich zu Boden gebracht und zertrampelt. Gerade hat sie sich selbst übertroffen, als sie vor 2 Tage eine Lüge ausrichten liess, von einem Arbeitskollegen der nichts dafür konnte und von nichts Bescheid wusste. Frau Singlemalt hat so einiges geboten, was ich hier erzählen möchte und werde.

Frau Bracchi
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Heisst wirklich so und arbeitet für die Helsana. Haben schon über sie geschrieben, doch längst noch nicht alles.

IV, Arbeitslosenkasse, Tagesklinik
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Eine ganze Reihe von Menschen in verschiedenen Ämter und Institutionen hatten mit mir zu tun und taten vieles (oder eben nichts) um mich fertig zu machen. Über die verschiedenen Ereignisse werde ich auch schreiben, sofern sie überhaupt noch in meinem Gedächtnis abrufbar sind.

Sonstige
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Eine ganze Reihe von Menschen die ich schon erwähnt habe, wie zum Beispiel Lady Marmelade, Direktor Gebrochene Lanze (Lanzy), Doktor Y usw. Diese sind in der Harten Klinik die Hauptfiguren gewesen, danach aber nur noch im Hintergrund aktiv. Dies ist auch schon das erste grosse Problem das ich hatte: Als man nach der Harten Klinik auf mich zukam, bin ich zuerst einfach nicht auf die Idee gekommen, dass schlechte Absichten (und somit die Absichten der Wahnärzte) bei den Menschen die sich nun aufmachten um mir meine Post-Therapeutische Zeit zu versüssen, noch eine Rolle spielen könnten.


Fazit
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Im Gedächtnis abrufbar: Genau dies ist am Ende auch der Zweck all dieser Übungen gewesen. Auf der einen Seite wollte man mich verwirren und eine dermassen grosse Anzahl von Vorfällen generieren, die es mir schon rein von der Kraft und der Konzentration her unmöglich machen sollten, eine klare Sicht der Dinge zu bewahren. Ausserdem, spielte man mit der Tatsache, dass ich mich gar nicht trauen würde, derart viele Menschen anzukreiden und ihnen etwas vorwerfen zu wollen. Man ging bestimmt davon aus, dass ich meiner eigenen Wahrnehmung und Urteilsfähigkeit nicht mehr trauen würde, dass ich sie als Paranoid verstehen würde. Und natürlich ist man davon ausgegangen (ich denke die Erfahrung hat's auch bei vielen anderen Fälle bestens gezeigt): Die Idee, als Paranoiker dazustehen, sollte die reinste Panik in mir auslösen. Man ist sich sicher gewesen, die Angst als paranoides Stück dastehen zu können würde einen Jeden vollkommen paralysieren: Die meisten haben es wahrscheinlich vorgezogen, die Klappe zu halten und als geschlagene Hunde in einer Ecke ihre Wunden zu lecken. Dies habe ich auch getan, mein Gott habe ich meine Wunden geleckt! Doch hin und wieder bin ich zum Glück auch dazu gekommen, ein wenig den Mond anzubellen. Und das ist die beste Therapie gewesen. Das, und der Gedanke daran, jemanden da draussen zu haben den ich liebe und der mich versteht, mein Leiden nachvollziehen und teilen kann. Der Gedanke an einem lieben Menschen, die Erinnerung an die Junge Dame und den wenigen Stunden die wir zusammen verbringen durften, sollte mein Todesurteil sein, ist aber zum Todesurteil der Henker geworden.

Übrigens...

Junge Dame
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Soll ich noch etwas dazu sagen? Sie ist meine Heldin. Sie hat das Spiel der Wahnärzte mitgespielt, sogar als es pervers und sadistisch wurde. Als es dann zu spät war um umkehren zu können, hat sie weitergemacht, hat es durchgezogen. Dies ist eine menschliche Grösse, von der manch ein Wahnarzt nur träumen kann. Diese junge Frau, knapp über 20, hat euch allen eine der besten Lektionen überhaupt in Sachen Psychiatrie erteilt. Also: Hut ab und lernt wie man es macht! Mit Liebe, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Entschlossenheit durch Zuversicht. Nicht mit Grössenwahn, Arroganz, Gewalt und Entschlossenheit durch Wahn. Lernt wie man von einer 20jährigen sowas von einer Lektion verpasst bekommt! Lernt und leckt euch die Wunden, ihr Hunde!
 
 

November 12, 2009

Unverzeibares

Wie kam es, überhaupt, dass man bis zum letzten und kleinsten Dreck ausgrabte und es mir in die Fresse gab? Wie kam es, dass ich mit meiner Vergangenheit konfrontiert wurde, gerade zu einem Zeitpunkt wo der Beginn eines neues Lebens möglich gewesen wäre? Woher kam dieser Wille, mich auf keinen Fall ziehen lassen zu wollen, koste es hingegen was es wolle? Weshalb fühlte man sich geradezu in der Pflicht, das Schlechteste und Destruktivste aus meiner Vergangenheit als Massstab zu nützen für die Lektüre des Bild dessen, was mich - HEUTE - als Mensch ausmacht?

Wer hat sich das Recht genommen, mir hier und jetzt eine Rechnung zu stellen für Dinge die (wenn überhaupt!) in eine Rechnung aus Urzeiten hätten sein sollen?


Ich werde ein Versprechen mit mir selbst brechen und die ganze Geschichte erzählen. Denn ich ging davon aus, dass mit der Zeit andere Wahrheiten und Gesichtspunkte ans Tageslicht gekommen wären. Doch nun fühle ich die Zeit ist gekommen, um Erklärungen und Ansätze zu bringen, damit andere Sichtweisen und Verständnisweisen möglich werden. Ready or not...!


NATÜRLICH
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Offensichtlich war es der Wille der Jungen Dame, die Beziehung zu mir zu unterbrechen. Natürlich wird die Junge Dame niemals behaupten können, man habe sie dazu gezwungen. Doch... Woher kam so plötzlich diese 180° Wende? Wie um alles in der Welt kam es zu einer solchen Feindseligkeit? Was hat Freundschaft und Zuneigung in Aggression und Ablehnung umwandeln können? Wie konnten Empathie, Mitgefühl, Achtung und Respekt in etwas machen, dass nicht einmal mehr einen Sinn für Gerechtigkeit und Würde hatte? Weshalb brach die Junge Dame den Kontakt und hielt es nicht einmal für eine Sache der Selbstverständlichkeit, mir die Möglichkeit zu gewähren, den nun für mich und was ich repräsentierte verspürten Ekel zu verstehen? Sollte man es sogar derart Geschickt angestellt haben, dass die Junge Dame nun nichts als Ablehnung spürte gegenüber der Projektion der man ihr aufgeschwatzt hatte, wie um alles in der Welt konnte man sie sogar dazu bringen, mich nicht einmal mehr einer Aussprache würdig zu betrachten?

Natürlich zwingte man sie nicht... Niemals hätte sich sonst Doktor Y getraut, mit derartiger perverser Lustgewinnung und mit solchem Sadismus mir ohne Unterbrechung in die Fresse geschlagen, auf den verschiedensten Arten und mit den unterschiedlichsten Mitteln.

Noch zu meiner LIEBE.
Einmal angenommen, es wäre nun in der Tat, wie man mir vorwarf nicht verstanden zu haben... Angenommen, die Junge Dame hätte sich in diesen Pfleger verliebt, die Beiden hätten nun dringend einen Weg aus der Klinik für die Junge Dame gesucht, angenommen ich hätte den perfekten Grund für eine überstürzte Änderung geliefert...
Einmal angenommen, die Liebe die ich von der Jungen Dame kommend wahrgenommen hatte sei keine Sekunde lang an mich gerichtet gewesen... Angenommen, meine Wahrnehmung betreffend etwas ganz speziellem, dass damals passierte, angenommen mein Gedankengang die Junge Dame hätte sich in einen alten Sack wie mich verlieben können, angenommen die Vorstellung hier hätten sich die Wege 2 verwandter Seelen gekreuzt, einmal angenommen all dies hätten alle Menschen um mir herum als absolut lächerlich, wahn- und zwanghaft verabscheut.

Nehmen wir dies alles einmal an. Was bleibt? Es bleibt die Tatsache, dass ich mich dennoch nicht den Bruchteil einer Sekunde schämen würde. 2 Dinge würden sich dadurch ändern.
  • Zum Einen, würde es mir bestätigen, dass diese Frau etwas ganz spezielles und einzigartiges, etwas von unsagbarem Wert, für mich ist. Es würde für mich heissen, dass der Draht zwischen uns beiden derart stark und einzigartig ist, dass die Liebe welche die Junge Dame (für einen anderen Mann) in sich trägt schon reicht, um mir das Erleben und das Wiederentdecken von Liebe zu ermöglichen. Sogar nach ganzen 20 lieblosen (zumindest nicht mit Liebe erfüllten) Jahren.
     
  • Zum Anderen wäre es der Beweis der vollkommenen und krankhaften Primitivität von Doktor Y, der mir sowas wie den Fehler (Ach, welch Verbrechen!) einer falsch verstandenen Liebe derart brutal, teuer und schmerzhaft büssen lässt. Denn nichts anderes wäre es gewesen, was sein Handeln bedeuten würde, wenn die Dinge so stehen würden wie er sie hinbiegen wollte, in meinen Augen.
     

Eine kurze Parenthese betreffend Augen und Bilder.
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Meine Augen!!!
Diese meine Augen, die in den Augen der Jungen Damen gesehen und gelesen hatten!
In diesen meinen Augen wollte Doktor Y der Realität nicht entsprechen Sachen hinbiegen...

Das ist ja sowas von lächerlich!!! Doktor Y, kannst dich einreihen mit Lanzy und Proffy, die gerade dabei sind, mit der Patientenstelle und dem Ombudsmann  am interagieren sind! Das ist ja ein schönes Bild was ihr da abgibt!!! Ach, was man da nicht alles rein projizieren kann. Das ist ein derart dankbares Sujet für Satire und Cabaret. In einer und der selben Liga wie...? Genau! BERLUSCONI!!!


DIE ATTACKEN
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Wenn ich heute zurückdenke, scheint es mir genauso surreal zu sein wie es mir vor einem Jahr schien. Wenn ich heute zurückdenke, ist mir aber inzwischen klar, dass ein Trauma eigentlich nichts als die offensichtliche Folge davon ist. Eine der möglichen Folgen, doch ab einem gewissen Zeitpunkt und nach bestimmten Äusserungen von mir die absolut logische und offensichtliche Folge! Eine bis zu Letzt abwendbare Traumatisierung, vollkommen vermeidbar. Doch, auf der anderen Seite: Wer derart krank ist, solche Attacken zu starten, ist auch genügend krank um die schlimmsten Folgeschäden nicht vermeiden oder begrenzen zu wollen. Wie auch immer...


Ich weiss ganz ehrlich gesagt gar nicht, womit beginnen. Das ist alles derart abstrus und verstrickt. So dermassen viele Menschen sind auf die eine oder andere Weise da mit reingezogen worden. Also fange ich "punktuell" an. Therapeutin Lady Marmelade, erinnert dich das an etwas?


Lady Marmelade
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Ich werde mit dem Vorwurf des Wahns von der Psychotherapie-Station verwiesen. Ich sage und sage und sage, eine Aussprache mit Doktor Y sei nötig. Man kann genau zuschauen, wie es mir schlechter und schlechter geht. Man kann genau die dunklen Wolken kommen sehen, man kann regelrecht spüren wie Unheil im Anmarsch ist. Und was meint die Therapeutin Lady Marmelade dazu? Und zwar, nicht einmal persönlich: Sie lässt es mir ausrichten!!! Irgendwer sagt mir irgendwann
Lady Marmelade lasse mich wissen, ich dürfe punktuelle Fragen stellen!
Aber was habe ich schon für eine Chance? Die Verschlechterung meiner Verfassung dient einzig und alleine als Beweis, es ist die Untermauerung der These die besagt, ich leide an einer Bi-Polaren Störung! Das ist wie wenn man einem Klavierspieler die Hände abhacken würde und wenn man ihn später beim stehlen erwischt (er stehlt Brot um seinen Hunger zu stillen), nützt man dies als Bestätigung der Tatsache, zu Recht hätte man die Hände abgehackt: Man habe schon immer gewusst, er sei ein Dieb!

Bravo, Lady Marmelade! Bravo! Ein punktuelle Frage hätte ich zu diesem Zeitpunkt aber: Wie blöd fühlt man sich nun in deiner Haut? In etwa so blöd wie damals? Wie damals, als man derart gekränkt wurde und verletzt war, dass man sich daraufhin an der Uni für Psychologie entschied? Um zu versuchen zu verstehen, was dieser Schmerz irgendwo ganz unten im Herz, sein könnte? Und wie man ihn loswerden könnte?

Eine letzte punktuelle Frage? Wie ist es dann gewesen, als du diesen Schmerz nie richtig weg bekommen hast? War dies einer der Gründe weshalb du begonnen hast, Leute wie mich zu plagen? Sag mal... Hast du niemand mit dem du sprechen könntest? Musst du diesen Konflikt wirklich mit einem wie mich austragen? Wirst du nicht schon aus beruflichen Gründen von einem Therapeuten begleitet?

Und noch eine allerletzt Frage? Wie blöd fühlt man sich, in deiner Haut?


Wie krank und blöd muss man sich den in der eigenen Haut fühlen, um während einer Sitzung mit mir sowas wie: "LET IT SHINE, die Leute die ausgerechnet jetzt, während wir unsere Stunde haben, die Fenster meines Büros putzen, da draussen, diese Leute habe NICHT ich bestellt!" zu sagen? Ganz ehrlich... Ich denke nicht, dies ist eine "normale" Aussage einer Therapeutin, unaufgefordert, gegenüber ihrem Patienten.

Übrigens: "Patient", in lateinischen Sprachen heisst "Patience" so viel wie "Geduld". Und Geduld musste ich mehr als zumutbar aufbringen, während den "Therapie"-Stunden mit dir, Lady Marmelade. Und nicht nur dort. Sogar beim Essen, über Mittag, sogar im Ess-Saal hast mich verfolgt!!! Das ging so.

Ich hatte der Jungen Dame vom Song "The Test" der Chemical Brothers erzählt. Und ich hatte ihr das Bild gezeigt, dass ich während den ersten Wochen in der Klinik gekleckert und gekratzt hatte. Wir standen beide vor dem Bild und ich sagte: "Dies wollte ich dir unbedingt zeigen, denn es ist eine der Dinge die in mir steckten und von denen ich nichts (mehr) wusste. Es ist eine der Dinge die ich hier wieder entdecken durfte. Und ich verdanke es auch dir, dass es dazu kommen konnte." Und, meine Fortuna, mein Leben lang werden mich solch Erinnerungen begleiten und mich, bei jedem Aufblitzen und Erscheinen, mit Dank und Liebe erfüllen. Später schrieb ich ein SMS "Das Bild könnte Magic Carpet Ride 1402 heissen".

Doch was tat Lady Marmelade mit sowas? Sie sass mit Arbeitskollegen an einem Tisch, über Mittag. Sie sprach in einer Lautstärke die es mir erlaubte, das Meiste mit zu bekommen - was offensichtlich auch so gewollt war. Sie sagte "Ich war zu Hause, habe den Kopfhörer aufgesetzt, und diesen Song laufen lassen. Es hat mich derart gepackt, es hat mich derart mitgerissen...! Ich lag am Boden, auf dem Teppich den wir in der Stube haben. Nun... Am Ende des Songs realisierte ich, dass ich den ganzen Teppich hochgerutscht war!"

Diesen hast du dir auch geleistet, Lady Marmelade. Ich hatte dir anvertraut, von einer Ausstellung die ich in Lugano machte, mit Fotos von mir. Es waren zum Teil recht abstrakte Sujets, experimentelle "Studien" über Farbe, Form, Struktur. Da war dieses eine Bild, durch eine Art Kreuz in vier geteilt. Auf jeder dieser 4 Flächen, war das Bild eines Strichs. Es waren verschiedene Striche auf verschiedene Hintergründe. Einige durch den Menschen gemacht, andere von der Natur hervorgebracht. Das Bild trug den Titel "Jugendzeit". Einzig und alleine ein Freund von mir, selber Photograph und selber irgendwie etwas "durch den Wind" hatte mich darauf angesprochen, seine Interpretation des Bildes gebracht und mich gefragt, ob ich es irgendwie auch tatsächlich in diese Richtung gemeint hatte. Ich war ehrlich verblüfft: Er hatte voll und ganz, diese vier Strukturen und Streifen betrachtend, mir die genaue Interpretation des Bildes wie ich es gemeint hatte, erfasst! Als Gegenstück zu ihm, hatte ich das Beispiel einer Kollegin mitbekommen, die in Begleitung ihrer Mutter gekommen war. Sie sahen sich eine Zeit lang das Bild an, danach bemerkte die Mutter "Jugendzeit? Oh je, der Arme! Muss eine recht beschissene Jugend gehabt haben!"

Einige Tage drauf, erzählt Lady Marmelade am Mittagstisch irgendwas von "Jugend" und was von "Scheisse". Dies ist deiner Meinung nach ein passendes Thema für eine Mahlzeit unter Berufskollegen? Bravo, Lady Marmelade! Bravo! Das vom Freund, der das Bild völlig richtig deutete, ist dir mit ziemlicher Sicherheit nicht in Erinnerung geblieben, meiner Meinung nach.

Meine Fresse! Lady Marmelade hat sich noch eine ganze Anzahl anderer Glanzstücke geleistet, dieses Wahnstück die bestens zu ihrem Chef Doktor Y passt! Und übrigens... Wie habt ihr euch organisiert, um meine Mitpatienten da mit rein zu ziehen? Wer hat mit ihnen gesprochen? Teils teils? Oder wurde das Meiste während der "Gruppen-Stunde" durchgegangen? Stunde an der du mich nicht wolltest, Lady Marmelade, nicht wahr? Erst ganz kurz bevor ich von der Station flog, als die Mitpatienten bereits damit begonnen hatten, mich fertig zu machen, konntest du es dir nicht verkneifen und noch den ach so klugen Spruch zu bringen "LET IT SHINE, jetzt wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt, um auch an der Gruppen-Therapie teilzunehmen!" Ach Lady Marmelade... Was nicht Konfitüre ist, in deinem Kopf, ist wirklich nichts als Scheisse! Sorry, aber das musste dir mal gesagt werden.

Mitpatienten
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Soll ich gerade mit einem von den Übelsten beginnen, damit wir wirklich verstehen wovon hier die Rede ist? Da ist doch zum Beispiel ein Mitpatient am frühen Nachmittag, wo sich ziemlich alle frei auf der Station bewegen nach dem Mittagessen, unter der Dusche. Diese ist genau vis-à-vis vom Raucher-Balkon, wo ich mich oft aufhalte, wo ich sowohl rauche wie auch Musik höre, wo ich vielen Menschen begegne und immer wieder spannende Unterhaltungen habe, mit Pflegern sowohl wie mit anderen Patienten. An diesem Mittag ist also gerade einer unter der Dusche, das Fenster gekippt bei Sonnenschein und etwas Wärme, die Geräuschkulisse gut mit zu bekommen, wo ich mich befinde. Mit mir ist bestimmt einmal meine Bezugsperson der Pflege und sonst noch ein paar Leute. Aus der Dusche kommt plötzlich ein Stöhnen nach dem Andern. Der Typ ist, offensichtlich, am Masturbieren. Und er lässt uns an seinen Bemühungen und seiner Lust ohne jegliche Zurückhaltung teilhaben. Er steigert sich in einem Crescendo der selbst erteilten und empfangenen Liebe. Da er knapp sowas wie 2 Meter gross ist, sieht man im Fenster durch das Milchglas den Oberteil seines Torsos, wie er sich zusammen mit dem Kopf rhythmisch zu seinem Stöhnen bewegt.

Nun frage ich? Wer getraut sich schon in der Schweiz, in einer Psychi, am helllichten Nachmittag, ein solches Onanier-Konzert zum Besten zu geben? Besonders auf der Psychotherapie-Station... Und, dieser Patient, ist sonst nicht der Zurückhaltenste, doch sowas erlebe ich nicht mehr zuvor und nicht mehr danach. Meine Bezugsperson nimmt dies, so wie ich, lächelnd und kommentierend zur Kenntnis. Der Vorfall wird keinerlei Nachspiel haben... Jedenfalls nicht mit der Pflege oder dem Therapeuten-Team. Er wird nicht ermahnt, nicht zurecht gewiesen. Wo aber sonst jegliche Form von sexueller Äusserung für anstössig und unerwünscht deklariert wird. Wo eine junge Frau im Sommer nicht den Bauchnabel offen tragen darf. Hmmm...

Was war vorgefallen, um überhaupt ein solches Konzert ins Leben zu rufen? Einige Tage zuvor, nein, einige Nächte zuvor, war der Pfleger, der in dem die Junge Dame verknallt sein sollte, von der Akut-Station (woher ich ihn kannte) für einige Nächte auf die Psychotherapie-Station gekommen, um seinen Nachtdienst zu leisten. Die genaue Daten seiner "Transfers" hatte er mir übrigens schon beim Verlassen der Akut-Station, als sowohl ich wie auch die Junge Dame austraten, mitgeteilt. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie war es irgendwann dazu gekommen, dass dieser Pfleger das Bedürfnis verspürt hatte, mir die Nächte an denen er auf meiner neuen Station arbeiten wird aufzulisten. Jedenfalls... War er diese bestimmte Nacht, wie üblich für die "Nachtwache" allein auf unserer Station. Allein oder so... Ich wache am nächsten Morgen auf und merke, dass ich einen "feuchten Traum" hatte. An diesem Tag kommentiert mein Zimmerteil-Mitpatient etwas von wegen die von "drüben" (also der Akut-Station von der ich kam und auf die unser Zimmerfenster zeigte) "pausenlos rüber schauen würden, er wisse auch nicht wieso, vielleicht seien sie neidisch, oder wer weiss was die sonst haben könnten". Während den nächsten Tagen wurde auch das "Tragen" der Geschlechtsteile unter den Mitpatienten zum Thema. Eine junge Frau auf der Station, erzählte mir dass es ein Patient gab, bei dem man zu jedem Zeitpunkt genau festellen konnte, ober er gerade ein "Linksträger" oder eher ein "Rechtsträger" sei. Und eben, bald darauf sollten wir Zeugen einer lautstarken-feucht-fröhlichen Selbstbefriedigung werden.

Der Pfleger ist also verschiedene Male bei uns auf der Station gewesen. Nach der ersten Nacht sagte er mir, wie ich schon geschlafen hätte bei jedem seiner Rundgänge. Er habe dies bei mir ganz anders in Erinnerung, von der Akut-Station. In der Tat habe ich dort über Wochen wenn überhaupt nur wenige Stunden pro Nacht geschlafen. Ab der ersten Nacht auf der Psychotherapie-Station jedoch, hatte ich einen gesunden Schlaf gefunden, ohne Anlaufschwierigkeiten. Es könnte ja sein, dass dies Doktor Y gar nicht so richtig passte, wenn ich von der Schlaflosigkeit zu einem regelmässigen Schlafrhythmus gefunden hatte, ganz ohne dabei depressiv zu werden: Eine Bestätigung weniger, ein Beweis weniger für die Bi-Polare Störung. Wie auch immer... Der Pfleger beglückwünschte mich, er fände es "ganz toll, dass Sie schlafen konnten, obwohl Sie wussten dass ich auf der Station bin". Eh? Wie geht das? Danke, jedenfalls... Ich bin auch froh, dass ich wieder gut schlafen kann. Ich fragte ihn nicht, wie er das genau meinte, mit der Vermutung seine Anwesenheit könnte mir den Schlaf rauben.

Langsam füllte sich die Station mit Zeichnungen, die definitiv und zu 100% von der Jungen Dame hätte stammen können. Schöne, aussagekräftige Bilder, zum Teil sehr traurig, zum Teil einfach schön. Und eben tauchten diese zwei (ich denke es war Kohle) Bilder auf. An unüblichem Ort, und zwar im Flur, an den Türen der Zimmer von Mitpatienten. Und erst jetzt bemerke ich, dass diese Mitpatienten vielleicht diejenigen gewesen sind, mit denen ich über die Junge Dame gesprochen hatte. Das eine war ein Portrait, das andere ein Nacktbild. Darauf abgebildet, eindeutig die Junge Dame oder sonst wen, den ich zweifelsohne für die Junge Dame gehalten hätte.

Einige Tage später, nach einer weiteren Nacht des Pflegers auf unserer Station, bei der täglichen Morgengruppe, zeigte eine Pflegerin ein weiteres Bild in der selben Technik wie die 2 mit der Jungen Dame. Darauf zu sehen: die Köpfe und Gesichter der Jungen Dame und zweier Männer. Die Pflegerin fragte in die Runde "Hat jemand eine Ahnung von wem dieses Bild ist? Wir haben es in Personal-Büro gefunden und, allem Anschein nach, ist es von keinem der Pfleger der Station. Ist es vielleicht von einem von euch? Nein? Tja, dann muss es eindeutig von einer der Nachtwachen sein, die es hier bei uns vergessen hat. Nur... Welche der Nachtwachen wird es wohl sein?"

Bin ich doch bescheuert! Da war ja eine Botschaft dahinter, die es zu verstehen gab! Und ich Idiot habe nur diese blöde Bemerkung gemacht: "Sie, Entschuldigung, aber... Ich weiss nicht... Könnte es sein, dass (in diesem Fall also die Nachtwache) über Persönlichkeits-Störungen leiden könnte? Ich meine... Wer zeichnet schon eine schöne Frau und dazu zwei Männer? Ist doch nichts, dass man auf einem Bild sehen möchte! Also, ich würde vorschlagen, er bespricht dies, einfach zur Sicherheit, mit Lady Marmelade!"

Und wieder einmal hat wahrscheinlich LET IT SHINE an dem Stuhl gesägt, auf dem er Stand mit einer Schlinge um den Hals...!

Dann, eines Nachts, zeigte mir eben dieser Pfleger auf DVD den Film "Black Snake Moan" über die Nymphomanin die mit unzimperlichen Methoden geheilt wurde, um frisch und fröhlich ihrem leidenden Freund übergeben werden zu können, auf dass sie heiraten und den Rest ihres Lebens gesunden und genussvollen Sex haben werden. Schönes Detail der Geschichte: Sie ist das Heilmittel seiner Panikattacken, sobald sie nicht mehr dem eigenen Leiden zu kämpfen hat! Tja, was soll ich sagen, du Pfleger du... Du bist eben der Pfleger, nicht der Lover. Aber, ich möchte nicht undankbar erscheinen: Danke für den Film, ist zwar nicht einer der guten die ich gesehen habe. Da sind die Empfehlungen von Doktor Y schon um einiges besser. Zum Beispiel "No Country for old Men". Bravo Pfleger! Bravo Doktor Y! Bravo, bravo und einfach BRAVO! Das hat ja fast ein gewisses Niveau...

Nun beginnen, die Mitpatienten Texte zu lesen, die 1 zu 1 von der Jungen Dame sein könnten, an den Mann ihrer Liebe gerichtet, wer auch immer dies sein mag. Doch, zum Beispiel der eine Patient, trägt seinen Text vor, in der Gruppe, und sagt mir danach unter vier Augen "Ja, schon komisch, wie mir das so gekommen ist... Das sind irgendwie nämlich schon meine Gedanken... Zumindest glaube ich..." Whatever. WHAT SO EVER!

Ich könnte hier noch Stundenlang schreiben. Doch es gibt da ein paar Dinge, die ich für ziemlich relevant halte.


UNVERZEIBARES
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Alles hat seine Grenzen. Und die allerniedrigste mögliche Grenze wurde auch mit Nonchalance überschritten. Tragischer weise, handelt es sich hier um die Grenze zu moralisch nicht vertretbarem, zu (ganz allgemein) die Person verletzendem, unwürdigem. Und wenn dies schon für ganz alltägliche Massstäbe nicht tragbar ist, sollte nicht umso mehr darauf geachtet werden, in einer psychiatrischen Klinik, wie es die Harte Klinik ist? Wieder einmal bin ich völlig Naiv in meiner Auffassung der Dinge, anscheinend. Denn, im Gegenteil, in der Harten Klinik wird genau auf solche Aspekte schlussendlich gezielt. Der Rest, ist Beilage...

Geh ich also, schon auf der Psychotherapie-Station, einmal während der Mittagspause mit der Jungen Dame ein paar Schuhe kaufen, für mich. Sie ist so lieb und begleitet mich dabei. Probiere dies und jenes, kaufe schlussendlich ein Paar. Als ich dann nach Programm von den Mitpatienten traktiert werde, sagte mir die junge Köchin, die auf der Station ist "LET IT SHINE, die Sorgen! Die Probleme! Ich meine: NEUE SCHUHE! Dabei ist die Junge Dame schon ganz wo anders, sie ist schon beim Nächsten!"

Dieses Muster hatten wir doch schon irgendwo, oder täusche ich mich? "Beim Nächsten"... Beim nächsten Aufgabepunkt des Planes? Beim nächsten Flirt? Beim nächsten Mann ihres Lebens (hat sie mir zwar leider nie gesagt...)? Beim nächsten WAS? Beim nächsten Heiler, der sie von ihrer Nymphomanie rettet? Irgendwie ist das schon krass. Ich habe das Thema Junge Dame mit der Köchin nicht angesprochen. Ich habe ihr weder von Schuhe noch von irgend einem Nächsten was gesagt!

Da ist die Episode mit dem Mitpatienten, den Heavy-Metal-Gruntzer. Eines Tages, trafen sich LET IT SHINE und die Junge Dame in der Nähe des Bahnhofes, beim Kiosk. Mit der Jungen Dame dabei, ihre Kollegin und zukünftige Mitbewohnerin. LET IT SHINE nimmt die Junge Dame auf die Seite, er möchte ihr etwas unter vier Augen sagen, ohne Mithörer. Es ist nichts spektakuläres, doch er legt grossen Wert drauf. "Ich wollte mich noch für alles bedanken." Sie: "Gern geschehen." Bei beiden kam es wirklich von Herzen...

Tage später, auf dem Flur der Station, kommt der Heavy-Metal-Gruntz-Gruntz auf mich zu. "Weisst du, ich hatte da eine Freundin. Und habe die ganze Zeit nur darauf gewartet, dass sie sich endlich am Telefon meldet. Und das macht sie eben nie! Ist zum verrückt werden. Dann hab ich sie mal beim Kiosk getroffen und sagte Danke. Das war wirklich offensichtlich in diesem Augenblick: Zwei Menschen die zusammenpassen, wie Yin und Yang!"

Ausser der Tatsache, dass dieses Arsch lieber auf seine Gesundheit achten sollte als mir auf den Eiern rum zu trampeln, fragt man sich schon woher er dieses Gespräch nun hat. Und, bemerkenswert ist auch, dass die zwei der Andeutungen dieses Mal zusammen passen. Aber eben... Soll ja auch aus meiner Sicht der Dinge sein, oder? Wenn die Andeutungen nämlich aus der Betrachtungsweise der Jungen Dame sein sollten, dann waren die Zwei wie Katze und Maus.

Also, so völlig blöd bin ich dann doch wieder nicht. Ganz durch die Drogen unbrauchbar wurde ich nicht gemacht. Diesen Ansatz zumindest, habe ich noch verstehen können. Wäre fast, wirklich fast stolz drüber!

Aber es kommt noch viel dicker! Wirklich, aber wirklich wirklich unverzeihbar! Ganz gegen Schluss unseres Kontakts, hatte die Junge Dame, aus Stress, an einer Stelle ihrer Hand die obersten Schichten der Haut entfernt, mit den Zähnen. Es war eine offene Wunde, von einigen wenigen cm2. Die Wunde sprang jedem der sie traf ziemlich schnell ins Auge. Als ich ihr einmal in der Drogerie eine Crème dafür kaufte, verbrach sie während des Einkaufs sowie die meiste Zeit danach am Telefon, mit ihrem neuen alten oder "beim Nächsten" Freund, oder whatever. Jedenfalls erzählte sie auch von der Crème und das man halt auf seine "kleinen" achtet. Wieder, ganz nach vorgegebenen Muster, kann dies mit grösster Liebe gemeint sein oder als grösste Verarschung. Umso mehr kann es ziemlich schnell auf die eine oder andere Art interpretiert werden. Da es sich hier um die Junge Dame handelt, habe ich grösste Liebe raus gespürt.

Eines Tage, nachdem ich nun schon seit einer rechten Zeit auf die Folter gespannt werde und auch Ostern vorbei ist ohne ein Zeichen der Jungen Dame, spricht mich die Köchin-Mitpatientin wieder an. Ganz kurz darauf werde ich als Wahnhaft deklariert und von der Station verfrachtet. Die Köchin sagt "Nun, man hat sich entschlossen, etwas für die Junge Dame zu tun. Man hat eingesehen, es sei die Zeit gekommen um etwas zu unternehmen. Denn, auch die Ärzte finden jetzt es muss etwas gemacht werden, um die Wunden der Jungen Dame zu heilen. Es kann so nicht weitergehen und sie muss geschützt werden (!!!!!) vor Situationen die ihr offensichtlich schaden! Man muss nun den Grund für ihre Verletzungen aus der Welt schaffen!!" Nun kann man dies (oh welche Überraschung) auf 2 verschiedene Arten verstehen. Je nach Erwartung und Einstellung, könnte man sogar auf die wahnwitzige Idee kommen, dass ein normaler Kontakt und normale Kommunikation zwischen der Jungen Dame und mir nun endlich möglich sein werden. Oder, man kann es so sehen, dass die Junge Dame endlich von ihrem Stalker befreit werden soll, von derart schlimmer seelischen Belastung, die ihr im Wege steht auf ihrer Autobahn der Genesung, die sie Gott sei Dank nun angetreten ist.

Ja... Da wir jetzt wissen, wie die Geschichte weiter ging, kann man sich vorstellen welche Beschuldigung nun plötzlich auf meine Schultern lag. Ich denke, ich muss dazu nicht mehr viel sagen, ausser vielleicht an den Titel des Abschnittes schnell zu erinnern: UNVERZEIBARES...

Demnächst erzähle ich davon, was die Junge Dame alles rübergebracht hat, zu verstehen gab, was im Nachhinein die reinsten Gewissenskillers gewesen sind. Und ich werde von der Frage erzählen die sich damit stellt: Woher kamen diese Killers und wie kommt es, dass sie alle etwas mit meinem früheren Leben, mit meiner Lebensgeschichte zu tun haben?

Das tönt jetzt vielleicht etwas jämmerlich, doch ich kann es mir nicht verkneifen. Arme Junge Dame! Armer LET IT SHINE!

Gott sei Dank, schauten sie sich auch in die Augen...
Dies könnte, am Schluss, deren Rettung gewesen sein!

March 10, 2009

Gast-Auftritte

Sind die verschiedene Gast-Auftritte irgendwo festgehalten worden?

Special Appearance of
Rocky - The Boss


oder

The Rocky Horror Picture Show Crew
Appearance Courtesy of
Joghurt Productions



Davon gab es in der Tat eine ganze Reihe, angeführt von den Angestellten einer Kantonalen Psychiatrischen Klinik die (um das Budget zu verbessern?) an die Migros ausgelehnt werden.
  • 3 Pfleger oder Therapeuten oder weiss der Geier was, die mir in der Migros den Weg zur jungen Dame zwischen den Regalen versperren

  • 1 Frau die in der Café-Pause plötzlich an "unserem" Tisch, dem morgentlichen Treffpunkt der jungen Dame und mir. Anfangs waren wir immer alleine und hatten ungestörte Zweiergespräche. Hin und wieder kam die eine oder andere Kollegin der jungen Dame dazu. Dann war diese Frau bei uns: Sie mischte sich ununterbrochen in unser Gespräch ein. Natürlich ging ich davon aus, sie sei eine Patientin... Die junge Dame war "per Du" mit ihr, was nicht erlaubt ist gegenüber Pflegepersonal. Ausserdem, welcher Therapeut oder Pfleger würde seine Pause damit verbringen, mit 2 Borderline Patienten zu sitzten und sich ihre geistige "Fürze" zumuten, diese sogar mitzugestalten?

    Während man mir glauben machen wollte, die junge Dame wünsche kein Kontakt mehr zu mir, stellte sich heraus, die Frau sie - Überraschung Überraschung! - für's Ausliefern der Post verantwortlich. Und, wie auch sonst immer wieder, wurde ganz genau darauf geachtet, dass ich garantiert mitbekam, wie sie den kleinen Wagen mit der Post vor sich herschiebte und - samt Namensschild an der Bluse wie jeder Angestellte - auf meiner Station interne und externe Korrespondenz abholte und abgab.

    Natürlich gab die Interpretation der Episode genügend Freiraum für Projektionen jeglicher Art. Die meisten davon, waren irgendwie nicht wirklich angenehm oder schmeichelhaft, für mich...

  • 1 junger Pfleger in Ausbildung, an meinem ersten Wochenende auf der Akut-Station nach der "Eskalation" mit Doktor Y und nach dem Anruf meiner Schwägerin betreffend vermeintlich von mir ausgesprochene "Morddrohungen". Den Pfleger hatte ich zuvor einmal getroffen, als er die Nachtschichte auf der Psychotherapie-Station hatte. Er kannte mich also kein Bisschen, im Gegensatz zu den meisten anderen Pfleger auf der Akut-Station, die mich während der Entzugsphase begleitet hatten.

    Nach einem Streit mit der Frau (bezüglich Anruf der Schwägerin bei meinem Hausarzt und allgemeine Einstellung der Verwandten mir gegenüber) und als diese wütend die Station verlassen wollte, kam der Pfleger und begann mit anzugreifen bezüglich meiner Laune in den letzten Tagen und meiner Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Pflegepersonal. Er machte mir Vorwürfe und gab mir die Schuld am Streit mit der Frau, wo ich doch auch schon zuvor völlig gereizt war auf Streit auswar. Er tat dies, während er meinen Sohn und seine Mutter zur Ausgangstüre begleitete, um sie zu öffnen.

    Ich habe nur noch rot gesehen. Dieser junge Schnösel spricht hier Urteile über mich, macht Vorwürfe, beschuldigt mich. Und das alles vor meinem Sohn!!!

  • 1 Arzt, der mich stellvertretend für Doktor Y traf, als es darum ging ob ich auf die Psychotherapie-Station gewechselt hätte oder nicht, nach dem Entzug. Dieser Arzt wollte mich auf der Akut-Station treffen, nachdem ich die "Equation" anscheinend richtig gelöst hatte, aber bevor der definitive Entscheid getroffen wurde. Ich hatte ja meine Flexibilität beweisen müssen und mich bei einer anderen Therapie-Einrichtung für ein Vorstellungsgespräch anmelden. Ich hatte der jungen Dame sagen wollen, dass ich womöglich in einer anderen Institution gewechselt hätte. Sie liess mich den Satz nicht fertig sprechen und sagte mir, sie käme mit ihrem Ex wieder zusammen.

    Da kommt also dieser Arzt, betont mehrmals dass noch nichts sicher ist und der endgültige Entscheid noch ausstehe. Er sagt, der Oberarzt der Psychotherapie Doktor Y wollte mich eigentlich treffen sei aber leider nicht verfügbar zur Zeit. Deswegen sei er nun gekommen um mich zu treffen und sich ein Bild machen zu können. Wir reden 5 Minuten und dann sagt er, für ihn sei es in Ordnung und er sei mit der Versetzung zur Psychotherapie einverstanden, das lezte Wort habe aber Doktor Y.

    Stunden später wird der genaue Zeitpunkt für die Versetzung festgelegt. Es wird so rauskommen, dass die junge Dame und ich am selben Tag aus der Akut-Station austreten werden... Am Tag nach Valentinstag, am 15. Februar 2008.

    Ich habe diesen Arzt nie mehr getroffen, jedenfalls nicht im Rahmen der Therapie in der Harten Klinik. Wie er kam, so ist er wieder verschwunden... Der direkte Vorgesetzt von Doktor Y war er auch nicht, denn diesen habe ich einige Male gesehen. Eigentlich finde ich es noch interessant, dass ich nie dem Chef von Doktor Y treffen sollte - der Leitende Arzt Doktor S - wo dieser doch die Verantwortung für das Handeln von Doktor Y mittragen sollte. Es ist vorgekommen, dass ich ihm begegnet bin, doch niemals hat er mit mir gesprochen, im Rahmen seiner Funktion in der Harten Klinik. Dafür aber irgendwie irgendwer irgendwann, auf nimmerwiedersehen.

  • 1 Pfleger der Akut-Station, in den sich die junge Dame soll verguckt haben, in der Zeit bevor ich sie kennenlernte. Sie sprach mit mir über diese Geschichte und, gemessen an andere Erzähler, klang das Ganze ziemlichh unspektakulär und harmlos. Die meisten Frauen der Abteilung fanden den Pfleger sehr "süss und appetitlich", keine einzige hätte ihn von der Bettkante geschupst. Er wusste anscheinend auch darüber Bescheid und hatte mitbekommen, dass die junge Dame etwas für ihn empfand. Er blieb professionell und behandelte sie wie jeden anderen Patient auf der Station, sie steigerte sich nicht in irgendwas und war sich einfach ihrer Gefühle bewusst. Gefühle die auch verschiedene andere Patientinnen hatten und die nicht mehr als eine Art Jugendschwarm waren. Die Patientin die zeitweise mit der jungen Dame das Zimmer geteilt hatte, rapportierte mir von recht dramatischen Dingen und Änderungen im Arbeitsplan des Pflegers, um den Kontakt zur jungen Dame so weit wie möglich zu minimieren. Sie sprach von Situationen, die sehr peinlich für den Pfleger wurden.

    Irgendwie merkte man überhaupt nichts davon, wenn man die junge Dame und den Pfleger bei ihrem Umgang beobachtete. Mein Eindruck war, dass der Pfleger die Patientin lieb gewonnen hatte, so wie die meisten anderen Pfeger und Pflegerinnen auf der Abteilung auch. Mein Eindruck war, dass er sich über die positive Entwicklung bei der Patientin freute und dass er ihr das Glück gönnte, das sie eventuell gefunden hatte. Meinerseits, hatte ich guten Kontakt zu ihm und stets interessanten Austausch, wenn er wieder einmal die Nacht-Sicht übernahm. Es ist auch er gewesen der gerade Dienst hatte, als ich meine schlimme Nächte hatte, wo ich stundenlang heulte. Die Nächte die ich "ausgehalten" hatte und zu einem Wendepunkt in meinem Leben wurden. Die Nächte, in denen ich mich von jeglicher mitgeschleppten Angst aus der Kindheit und Jugend befreien konnte. Die Nächte, die einen qualitativen Quantensprung in meiner Laufbahn darstellten.

    Jedenfalls hatte er, ausnahmsweise eine Nächte auf der Psychotherapie-Station Dienst, kurz bevor man auf mich losgehen sollte. Einige Tage später, an einer Morgengruppe, fragte jemand vom Pflegerteam ob jemand eine Idee haben könnte, bezüglich einer Zeichnung die im Personalraum gefunden wurde und keinem der Pfleger oder Therapeuten gehörte: Sie müsse also wahrscheinlich einem der verschiedenen Pfleger der Nachtschicht gehören, doch wisse man nicht genau welchem. Die Zeichnung stammte von der selben Hand die auch die anderen 2 gemacht hatte, die an 2 Zimmertüren auf der Station hangen. Dass Zeichnungen an den Zimmertüren ausgestellt wurden, war eine absolute Ausnahme auf der Station, gab es doch sonst keine. Diese 2 stellten dazu noch die junge Dame dar, einmal als Porträit und einmal in Aktpose. Wie ich schon mal sagte: Auf dieser Station passierte rein gar nichts, ohne dass der Oberarzt davon Bescheid wusste, besonders nicht etwas dass so exponiert war und, vom Inhaltlichen her, so brisant.

    Also fragte die Pflegerinn in der Runde nach Auskunft zu diesem dritten Bild. Niemand hatte den kleinsten Schimmer. Das Bild zeigte die junge Dame in der Mitte, und zwei männliche Gestalten auf den Seiten. Das Team kam zum Schluss, das Bild müsse einer der Pfleger der Nachtschicht gemacht haben.

    Wieder einmal, eine Projektionsfläche die man mir hinstellte und die ich nach Geschmack hätte füllen können...

  • 1 Film der mir gezeigt wurde, während einer meiner vielen schlaflosen Nächte auf der Psychotherapie: "Black Snake Moan". Es handelte von einem in die jahre gekommenen Pastor — Samuel L. Jackson (der von Pulp Fiction) — der aus Zufall auf ein junges Mädchen traf. Ihr Freund war aufgebrochen um in der Armee dem Vaterland zu dienen. Während er unter Panik-Attacken leidete, war sie von ihrer Nymphomanie geplagt. Der Pastor hatte sie zu sich genommen um sie mit sehr unorthodoxen Mitteln von ihrer Plage zu befreiein. Als ihr Freund vom Militär zurückkehrt, muss er die Zeit ohne seine über alles geliebte Freundin aushalten. Dies soll der einzig mögliche Weg sein um ein glückliches Leben überhaupt möglich zu machen, frei von Zwängen und der Verzweiflung die jede Escapade der Frau mit einem Fremden bei beiden verursacht. Er kettet sie, mit eisen auf der Haut, wochenlang in seiner Hütte an den Ofen, und lässt ihr einzig genügend Bewegungsfreiheit um ihre Grundbedürfnisse zu stillen. Sie kann nicht aus der Hütte, sie kann rein gar nichts... Ausser sich selbst auszuhalten. Sie ist gezwungen, ihre Nymphomanie zu erkennen und zu merken wie das scheinbar Unmöglich geschieht: Auch der schlimmste Anfall geht vorüber. Was zuerst wie eine sadistische Tortur und Freiheitsberaubung aussieht, stellt sich später als DIE Heilung der jungen Frau heraus. Sie wird ihre Nymphomanie loswerden und so stark sein, dass sie für ihren Freund da sein wird, um ihn in die Arme zu nehmen und ihn zu beruhigen, beim nächsten Angst-Anfall. Durch ihre Unterstützung wird er auch genesen können, wahrscheinlich.

    Der alte Pastor wird, voller Stolz und Vater-Liebe, die junge Braut zum Altar begleiten können, um sie dem Bräutigam zu übergeben. Und wenn sie keinen Rückfall hatten, leben sie heute noch glücklich und seelig... Oder so...

    Moral der Geschichte? 1, 2 oder 3?

    1. Der alte Pastor handelt sehr radikal. Er verlangt von den 2 jungen Menschen sehr sehr viel und zwingt sie ihren tiefsten Schmerz und ihre tiefste Unruhe entgegen zu treten und auszuhalten. Seine als sadistische und menschenverachtende daherkommende Angehensweise, stellt sich als reine Nächstenliebe heraus, die einzig die Vereinigung der 2 jungen Menschen zum Ziel hat, in ein würdiges Leben.

      Die Klinik hält die junge Dame einzig von mir fern, um sie mir dann mit grösster Freude als genesener Mensch auf dem Trau-Altar zu übergeben. Sie wird bis dann so stark sein, dass sie mir bei Bedarf auch eine tragende Stütze sein kann, solange ich meine Genesung noch nicht gefunden habe.

    2. Die junge Dame ist eine Nymphomanin und ich ein kleiner feiger Junge, der es nicht einmal schafft seinen Militärdienst zu bewältigen, ohne seine Geliebte in der Nähe. Geliebte die ihn, durch ihre nymphomanischen Eskapaden, andauernd auf's Gröbste verletzt, demütigt und entwürdigt, bei Bekannten völlig Lächerlich macht.

    3. Sowohl als auch. Die junge Dame und ich sind ganz ganz schlimme und fast hoffnungslose Fälle, die eigentlich keine Chance hatten, jemals ein einigermassen würdevolles Leben führen zu können. Doch das Schicksahl hat uns das Geschenkt gemacht, auf das Therapie-Team in der Klinik zu treffen, dass die junge Dame über Wochen genau wie einen Hund halten wird, an einer Metallkette. Doch diese Hundehaltungs-Therapie wird die junge Dame von all ihren Problemen erlösen und sie wird rein gar nichts an den Therapie-Methoden auszusetzen haben. Im Gegenteil, sie wird ihren Hundehalter-Therapeut bitten, sie ans Altar zu begleiten und ihrem Bräutigam zu übergeben.

    4. Entschuldigung, ich hatte Nummer 4 vergessen.
      TRÄUMT WEITER, SOLANGE IHR KÖNNT

  • 1 "Borromini", der auch irgendwie mit der Verpackung von Kosmetika oder ähnliches zu tun hat. Ein Patient der sich zu uns setzt, beim morgentlichen Kaffee. Ich bin noch auf der Psychotherapie und werde schon bald in hohem Bogen rausfliegen. Wir unterhalten uns zum ersten Mal miteinander, die junge Dame sitzt da, zwischen einem Gefühl von unbehagen und gelegentliches, amüsiertes Lächeln. Der Mann sagt zu mir "Ich schon weiss Bescheid. Die lassen dich nicht gehen, die lassen dich nicht weg! Du müssen lernen arbeiten. Du auch hier her und guckst wie Arbeit geht. Du nicht weiss wie geht, arbeiten! Ich schon weiss Bescheid. Du kannst nicht weg! Ich schon weiss!"

  • 45'37'692'081 Patienten. Oder so... Sie wurden mit der Zeit immer öfters mit kleinen Rollen beauftragt. Wahrscheinlich hatte Doktor Y mittlerweile so grossen Spass an seiner Muppet Show, dass er übermütig wurde und den Erstbesten den er morgens traf für irgendein Furz inovlvierte. Jedenfalls... Die Liste der Patienten ist lang... ich werde hier nur die frappantesten Beispiele bringen.

  • 1 Patient der Akut-Station, kennt sowohl die junge Dame wie auch mich, 4x Weisheiten zum Besten gegeben.

    1. 1x als ich auf Psychotherapie-Station war. Treffe ihn im Bus und im Gespräche sage ich, ich hätte schon noch ein spezielles Interesse an der jungen Dame. Er sagt, er müsse oft lachen wegen diese jungen Frauen in der Psychiatrie. Eigentlich würden sie nichts anderes tun, als ihre gestörte Sexualität zu suchen.

    2. Sitzt zu mir, als ich gerade frisch wieder auf der Akut-Station eingetreten war, nach der Eskalation. Sagt er habe einen Witz für mich. Als er in Brasilien ferien machte, sei er mit Kollegen an der Bar gesessen, in Rio, als eine junge Brasilianerin auf einem Freund zukam und sagte, er sei der Vater des Kindes den sie bei sich hatte. Dieses Kind wollte die Brasilianerin dem Kollegen unterjubeln. In Anspielung auf meinen Sohn?

      Danach redet er eine halbe Stunde auf mich ein, ich solle doch kleinere Schritte machen, neue Socken kaufen, bei den Schuhen und Socken beginnen und mich langsam nach oben arbeiten, usw. Er sagt "Du hast es hier auf der Akut-Station mit der jungen Dame probiert und es hat nicht geklappt. Du hast es drüben auf der Psychotherapie probiert, und wieder nichts. Nun kannst du es ja nochmals hier probieren, oder?"

    3. Einige Wochen später, erzählt er mir von einem Besuch bei der jungen Dame und ihrer Mitbewohnerin. Er sei zu Besuch gewesen, Sonntag morgen zum Brunch. Die Mitbewohnerin sei mit ihm eine Stunde spazieren gewesen. Die junge Dame sei zu Hause geblieben. Die 2 würden sich bestimmt auf einen Besuch von mir freuen!

    4. Er erzählt mir was er alles weiss, betreffend junger Dame. Sie habe "einen Freund, den sie Babe nennt und der sich ganz grosse Mühe geben würde. Wenn ich mir auch solche Mühe gäbe, ja dann vielleicht... Aber es sei schon beeindruckend, was dieser Babe schon alles geleistet hat. Und sie verbringt sehr viel Zeit mit ihm am Telefon... Also ehrlich... Mir hat dieser Babe sehr sehr guten Eindruck gemacht!"

  • 1x schreibe ich der jungen Dame, ich würde ins Kino gehen, alleine. Ich hätte schon grossen Respekt davor, doch wenn ich dies ohne Absturz über die Bühne bringe, dann wäre ein grosser Schritt gemacht. Als ich mich auf den Weg mache, meldet sich Sabrina und wir gehen zusammen zum Flughafen - das Kino fällt aus.

    1 Mitpatientin auf der Psychotherapie platzt damit raus, dass ich mir die ganze Zeit sorgen gemacht habe um dies und jenes wo die junge Dame doch schon viel viel weiter sei. Ich kümmere mich da um Dinge, die die junge Dame schon längst ad Acta gelegen hat. "Sie ist schon beim Übernächsten, und du hast gar nichts davon gemerkt! Zum Beispiel hatte sie immer wieder Sabrina anrufen können..." Sie bezieht sich eindeutig auf diesen Ausgang zum Flughafen... Erzählt habe ich niemandem davon, also hat sie die Infos sonstwo bekommen.

    Als ich definitiv aus der Klinik ausgetreten war, fragte ich Sabrina wie das gewesen sei. "Diese Patientin sagte, du hast regelmässig Kontakt zur jungen Dame gehabt." Sabrina, daraufhin "Du darfst doch nicht glauben, was die Leute so alles erzählen, in einer Psychiatrischen Klinik." Damit war das Thema abgeschlossen und Sabrina hat nie mehr zugegeben, irgend welchen Kontakt zur jungen Dame gepflegt zu haben, nachdem diese ausgetreten war.

  • 1 Mitpatient auf der Psychotherapie kommt zu mir und erzählt eine Begegnung zwischen der jungen Dame und mir in erster Person, er erzählt wie ihm dies und jenes mit seiner Freundin passiert wäre.

  • 1 Mitpatient auf der Psychotherapie kommt auf mich zu, nachdem ich zurück zur Akut-Station verfrachtet wurde. Er sagte, es sei das Gerücht umgegangen, ich habe Sex mit der jungen Dame gehabt. Dies sei bei der Gruppen-Therapie von irgendwem thematisiert worden. Oder... "Nein, ich glaube es war sogar so, dass jemand behauptet hat, du hättest darüber erzählt und damit angegeben." Natürlich habe ich keine Silbe gesagt, die sowas hätte auch nur andeuten können.

    Er sagte, dieses Gerücht habe inzwischen die Runde in der Klinik gemacht. Wenn dies nun behauptet wurde und als Vorwand benutzt wurde um mich schlecht vor der jungen Dame und ihren Freunden zu machen, dann habe ich Mitleid mit den Therapeuten. Nein! Fast Mitleid. Denn, ich lege die Hand ins Feuer, dass die junge Dame diese Geschichte nicht einfach so geschluckt hat und mir ihr Vertrauen entzogen hat. Denn, sie weiss genau, dies ist nicht meine Art, besonders ihr gegenüber und besonders damals. Und wenn dieses Gerücht verbreitet wurde könnte es teilweise den plötzlichen Wandel der Attitüde mir gegenüber, von vielen Patienten.

  • Ist dieser Furz auch der Grund weshalb die Mitbewohnerin der jungen Dame mich plötzlich wie den letzten Dreck behandelte? Genau wie sie, gaben mir viele Leute das Gefühl, schlecht für die junge Dame zu sein!



Es gibt noch eine ganze Reihe solcher Beispiele... Im Grund war es immer das selbe Prinzip. Jemand sagte was, schmeisste es einfach so hin, als sollte es zufällig gesagt sein. Das Gesagte konnte immer auf verschiedene Arten interpretiert werden. Und jedes Mal warf die Unterhaltung Fragen auf, die ich nicht beantworten konnte. Woher wusste diese Person nun über dieses und jenes Detail? Wieso spricht dieser von etwas, dass einzig die junge Dame erzählen konnte, da es sich um ein Gespräch zwischen uns 2 alleine handelt?

Und natürlich stellte sich irgendwann die Frage nach dem Zweck. Natürlich spekulierte man drauf, dass ich der jungen Dame nicht mehr trauen würde. Oder dass ich von Schuldgefühle geplagt werde, weil ich die Leute so verstehe, dass ich der jungen Dame indirekt Schaden zufüge.

Whatever...

Ich hatte schon mal gesagt, Lanzy Proffy und Dokty seien blöder als eine alte Nuss. Denn Liebe heisst (auch) Vertrauen!