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February 14, 2012

OK

 
Mein Sonnenschein, erinnest du dich, wie die Würfel fielen?
Siehe auch Aleja Acta Est. Aber ich bin sicher, du kannst dich daran erinnern...

Erinnerst du dich, wie eine riesen Y-Ente sagte
Die Würfel magen ja gefallen sein, doch das heisst gar nichts: Ich werde jetzt zeurst eine Münze werfen, erst das wird uns wirklich zeigen, wie das Ganze weitergehen wird!

Ein Münze, ja... Ihr zweifelt an meine Methoden, ihr... ihr Ungläubigen? Ich habe das in einem Film gesehen — also wird es wohl stimmen, oder? Ja, ich habe das mit der Münze in einem super Film gesehen, der "No Country For Old Men" heisst. Javier Bardem ist mein Idol! Wenn ich nur etwas mehr wie er wäre... Ich meine: die Statur habe ich... Ich bin vielleicht etwas breiter als Javier Bardem, aber was solll's? Das Charisma habe ich schon irgendwie, oder? Das Charisma eines Javier Bardems...!

Erinnerst du dich, wie ich versuchte diesem Y-Chromosom zu erklären, er habe schon das Charisma eines Javier Bardems, doch nicht der aus "No Country For Old Men", sondern viel mehr des Javier Bardems aus "Before Night Falls". Er verstand a)den Witz nicht und b)die Wahrheit hinter dem Witz nicht. Also machte er weiter, als sei er der Killer aus "No Country For Old Men", dabei war er die reinste Schwulette. Wobei hier noch zu sagen ist, dass Javier Bardems in "Before Night Falls" der reinste Macho ist, im Vergleich zu der Y-Schwulette. Und ich möchte hier ganz klar festhalten, dass ich absolut nichts gegen Schwule habe — ganz im Gegenteil: Ich habe Schwule kennengelernt, die wunderbare Menschen sind. Doch jeder Schwule wird mir recht geben, dass wenn ein Mann wie eine Schwulette daherkommt, dann kommt er halt eben wie eine Schwulette daher... So viel zu unserem Y-Chromosom, der also wie ein halb Y- und halb X-Chromosom daherkam. Ich meine: ist doch so, wenn ein Oberarzt der Psychiatrie zu einem neuen Patienten sagt
Für mich ist es halt einfach zu spät, um Profi Basketball-Spieler zu werden...

Fehlt nur noch, dass er sich dabei den Nagel-Lack trocken bläst... Armer Trottel, unser Y: Jetzt müssen andere unter seinem Lebensfrust leiden. Und leider mussten wir darunter leiden, denn obwohl schon seit langem die Würfel gefallen waren, wollte er doch unbedingt eine dämliche Münze werfen.



Doch eigentlich wollte ich gar nicht darüber sprechen, sondern viel mehr über einen wirklich genialen Film: "Eternal Sunshine Of The Spotless Mind" von Michel Gondry. Eine wirklich brillante Verfilmung einer brillanten Geschichte: Die Geschichte von Menschen die dem Lauf der Dinge zuerst nicht aufhalten können und es dann nicht aufhalten möchten. Selbst dann, wenn die Gefahr besteht, leiden zu müssen. Eine Geschichte über das Vergessen, die Erinnerung, die schlechte Gewohnheit der Menschen ihren Geliebten seelische Schaden zuzufügen. Ja sogar sich selbst. Eine Geschichte über die bewusste Entscheidung eines Paares, trotz dieser schlechten Gewohnheit ihre Beziehung zu leben.

Dann ist noch diese spannende Technologie, die es Menschen erlaubt jegliche Erinnerung an eine schlechte Beziehung aus ihrem Gedächtnis zu löschen. Es ist das Versprechen, nie mehr unter einer traumatisierenden Erfahrung leiden zu müssen. Natürlich stellt sich das Frage, in wie fern wir ohne unsere erlebten Erfahrungen nichts als eine leere Hülle sind. Wie sehr unser Geist der Summe unserer erlebten Erfahrungen entspricht. Während es im Film für die Betroffenen ein Shock ist zu erfahren, dass sie selbst sich für die Radierung einer Beziehung aus ihrem Gedächtnis entschieden haben, wurde in der Harten Klinik von Seiten der Ärzte entschlossen, unsere Beziehung müsse aus unseren Gedächtnissen gelöscht werden. Wie wahnsinnig das ist lässt sich, so glaube ich, gar nicht richtig in Worte fassen...

Dies ist nämlich die zweite Ebene meiner Traumatisierung: Während ich auf Seiten von Drogen und schlechte Bekannschaften einer "Zwangs-Therapie" à la "Clockwork Orange" von Kubrick unterzogen wurde, machte man aus unserer Liebe einen "Eternal Sunshine Of The Spotless Mind", wo sich die Welt der Gefühle in sich selbst aufzulösen und zu verschwinden droht.


Ja, mein Sonnenschein, wir mussten schwer kämpfen um nicht zusammen mit dem Haus am Strand ins Nichts gespühlt zu werden, wir mussten uns geheim verabreden um uns im Leben nach dem Vergessen wieder auf einem Zug treffen zu können. Ich bin sogar weinend unter dem Esstisch gelandet, im verzweifelten Versuch das grosse Nichts aufzuhalten. Wir mussten schwer kämpfen und wir haben unsere Narben aus diesem Kampf getragen. Doch wir können mit erhobenem Haupt behaupten, der geballten Kraft des Wahns einiger viel zu mächtigen Menschen Paroli geboten zu haben. Wir haben unsere Narben so lange Zeit geschleckt... Wir haben uns schliesslich auf dem Zug nach Long Island getroffen, mein Schatz. Irgendwie. Irgendwann. Die Insel ist wirklich "Long", dauert die Reise nun schon 4 Jahre. Doch wir haben uns in der Spiegelung im Fenster in die Augen gesehen. Und alles war wieder gut... Alles war wieder OK. Ja, selbst die dämliche Münze sagte OK.

Okay...



Everybody's Gotta Learn Sometimes  ==  Beck
Eternal Sunshine Of The Spotless Mind OST


Change your heart
Look around you
Change your heart
It will astound you
I need your lovin'
Like the sunshine

Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime

Change your heart
Look around you
Change your heart
Will astound you
I need your lovin'
Like the sunshine

Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime

I need your lovin'
Like the sunshine

Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime

Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime

Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime
Everybody's gotta learn sometime



 
 

January 16, 2011

Mehrfach - Moral

 
Cuba, nach der Revolution. Wie praktisch immer nach einer Revolution, gelingt es den Beteiligten nicht den Kampf aufzugeben. Sie können nicht anders. Die Revolution pervertiert zum Kampf gegen die Konter-Revolution. Auf Cuba werden Dissidenten, Homosexuelle, Geisteskranke, usw. verfolgt, eingesperrt, brutal misshandelt, ausgewiesen. Letzteres, wenn sie das Glück haben mit dem Leben davon zu kommen. Zwei Jugendliche beklauen einen Mann, dieser schaltet die Ordnungs-Hüter ein, die Diebe werden gefunden und angehalten (Beute in der Hand). Sie geben an, die Sachen zur Polizei bringen zu wollen, denn ihr Besitzer sei ein Homosexueller, der sie belästigt haben soll. Es wendet sich der Spiess und der Geschädigte wird zum Täter, ohne die kleinste Chance auf einen Ausweg. Sein Leben ist ab nun an kein Pfifferling mehr wert. Das System startet die Maschinerie der Unterdrückung. Durch ein Bagatell-Delikt, das Stehlen einiger Gegenstände, wird ein Mann nun zum Tode geweiht.

So gesehen im Film "Before Night Falls" von Julian Schnabel. Die Hauptrolle wird von (welch ein Zufall!) Javier Bardem gespielt, der auch den psychopatischen Mörder in "No Country For Old Men" spielt.

Nun... Auf der selben Weise wie man sich in Cuba eines Homosexuellen entledigen konnte, in dem man ihn einfach falsch beschuldigte, auf diese selbe Weise kann man sich heute in der Schweiz eines Drogen-Süchtigen entledigen. Man sieht einfach zu, dass er in der Harten Klinik für verrückt erklärt wird. Ganz nach "Mangiafuoco" von Edoardo Bennato. Mehr, sogar. Bennato singt, dass Mangiafuoco einen entweder für verrückt erklären lässt oder "seine" Polizei kommen lässt. Ich habe es irgendwie fertig gebracht, beides zu haben: Sowohl die Psychiater wie auch die Polizei. Ein fragwürdiges Privileg...

Wie auch immer. Wer mich loswerden wollte, hat beste Arbeit geleistet. Sehr effektiv. Es sind 3 Jahre her, inzwischen, dass ich in die Harte Klinik eingetreten bin, und noch immer funktioniert die Taktik. Ich möchte nicht den Märtyrer spielen, kann aber nicht einmal jemandem die Frage stellen, ob dies "normal" sei — denn alle drücken sie sich vor einer Antwort.

Ich werde nach der Harten Klinik einmal von der Polizei durchsucht, auf offener Strasse. Man findet 2 Säckchen mit jeweils einer halben Portion Heroin und Kokain. Die Busse dafür beträgt etwa SFr. 1'100.-- und ist dem Einkommen angepasst. So weit so gut. Nun weiss man aber inzwischen (es gibt offizielle Zahlen darüber), dass Zürich und St. Moritz ganz oben auf der weltweiten Rangliste stehen, was Kokain-Konsum betrifft — einzig von New York City übertroffen. Es sind also nicht nur die "dubiosen" Gestalten der Zürcher Club-Szene (gegen die man ziemlich repressiv geworden ist), die Unmengen an Kokain durch ihre Schleimhäute jagen. Nein... Auch die ganz Reichen und ganz Schönen in St. Moritz sind die unglaublichsten "Staubsauger". Das Koks gehört heute zur glamourösen Sozial-Elite wie Champagner und Reisen. Ich glaube es ist London gewesen, wo man auf den Toiletten der Parlaments-Abgeordneten Proben genommen hat, und reichlich Kokain fand. Wenn ich eine Busse von mehr als Tausend Franken erhalte, was müsste ein Millionär ducken? Und wie viele Millionäre wurden in der Schweiz für eine halbe Portion Kokain je schon gebusst?

Wie auch immer... Viele Menschen könnten es wahrscheinlich kaum glauben, wie sehr Kokain heute Teil unserer Gesellschaft ist. Besonders in gehobenen Schichten. Hier, in unserer schönen und reichen Schweiz, ziehen sich die weissen Linien Kilometer lang, in einer Samstag Nacht. Menschen wie meine Mutter zum Beispiel. Die sich, natürlich, unglaubliche Sorgen machen, wenn sie hören ihr Sohn konsumiere harte Drogen.

Ich denke viele Menschen würden sich auch wundern, wenn man einmal in einer schweizerischen psychiatrischen Klinik, unter dem Personal, Urin-Proben nehmen würde, was da alles zum Vorschein kommen würde. Und sonst an vielen vielen Orten, wo man gar nicht auf die Idee kommen würde. Ich denke, die Beispiele von St. Moritz und London sagen ziemlich viel darüber aus. Da wäre nicht nur die Langstrasse, in Zürich. Da wäre auch die Bahnhofstrasse, in Zürich. Wie um alles in der Welt soll ein Investment-Banker diesen Druck aushalten, zu Beginn seiner Karriere? All die Managers, die kaufen, entlassen, verkaufen? Sollen die vielleicht ein dermassen abstruses Leben führen, eine dermassen Sinn-entleerten Tätigkeit nachgehen, ohne sich mit irgendwelchen Substanzen die Voll-Dröhnung zu geben? Und wie sollen sie das alles aushalten? Ich selbst habe den einen oder anderen Palm-Bildschirm gesehen, mit Kokain-Reste drauf...

Nicola, der Herr habe ihn selig, arbeitete im Service. Ein hartes Geschäft, sehr sehr hart. Wie gross ist die Prozentzahl der Köche, die an der einen oder anderen Sucht leiden? Ziemlich gross. Nicola war Kellner. Beim jährlichen Kellner-Wettbewerb im Niederdorf holte er sich einmal den ersten Platz: Er absolvierte den Hindernis-Parcours mit dem vollen Tablett in Bestzeit. Er erzählte mir später, an diesem Abend sei er auf Heroin-Entzug gewesen. Noch nicht schlimm, aber der Entzug hatte begonnen. Später zog es ihn nach Deutschland, wo er dann in Berlin seine Stadt fand. Nicola sagte mir einmal
Weisst du, wir sind Junkies und haben damit ein schweres Los gezogen, aber denk ja nicht, dass die Anderen alle Heilige sind. Ich sehe sie, Abend für Abend. Ich sehe wie die Geschichte läuft: Die Jugend kifft, die Erwachsenen saufen. Und glaube mir: Saufen ist nicht unbedingt besser, als was wir tun.

Ein bekannter von mir, der Vater einer früheren Freundin im Tessin, bemerkte einmal, als ich erzählte ich sollte kein Alkohol mehr trinken, wegen meiner Hepatitis-Erkrankung
Du hast aber ein recht tristes Leben vor dir!

Ich möchte eigentlich nicht klagen. Ich meine, ich wäre ungern Heroin-Süchtig geworden in einem Land ausserhalb Europa. Oder vielleicht rund ums Jahr 1900. Das muss kein Zucker-Schlecken gewesen sein! Ich bin dankbar für die Unterstützung die ich erleben konnte, für das Methadon, das Subutex, nicht schon wegen Konsum ins Gefängnis zu müssen, usw. Ich möchte keinen Feldzug für die Legalisierung harter Drogen starten. Wobei ich hier gerne 2 Dinge bemerken würde:
  • Das ganze Geld, das ich für Drogen ausgegeben habe (und es ist nicht wenig), ist in Hände geraten, in denen es nicht geraten sollte. Dieser Aspekt meiner Sucht stört mich extrem: Ich unterstütze damit Menschen, die ich zu tiefst verabscheue. Mafiöse Strukturen, Gewalt, Waffen, Kriege, Menschen-Ausbeutung, usw. All dies wird mit Geldern aus dem Drogen-Handel in der Schweiz mit finanziert.
  • Die Schäden, die ein Mensch durch seine Heroin-Sucht erleidet, sind zum grössten Teil durch die Streckmittel verursacht. Diese wiederum werden durch den Schwarz-Markt nötig, denn jeder Zwischen-Händler muss seine Gewinn-Marge realisieren. Der Konsum von purem Heroin ist wahrscheinlich weniger schädlich als der Konsum von Alkohol.
Und hier komme ich auch schon zum letzten Punkt. Was wann verboten gewesen ist, hat immer mit den sozialen Umständen zu tun gehabt. Heute ist nun einmal Alkohol toleriert und sozial akzeptiert, obwohl es grösstes Elend auf dieser Erde verursacht und obwohl es Unsummen an Sozial- und Gesundheits-Kosten verursacht. So weit so gut. Oder auch nicht... Wenn man sich aber vor Augen hält, dass die Elite unserer Gesellschaft eine riesige Kokain-Orgie feiert, und dies seit nun mehr als 40 Jahre, dann sollte man sich wirklich überlegen, was man verurteilen möchte und was nicht. Man sollte zum Beispiel daran denken, dass nach jedem Krieg unzählige Menschen süchtig sind. Nach dem 1. und 2. Weltkrieg, war ein Grossteil der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland abhängig von Aufputsch-Mitteln. So wie bei den Russen und vielen anderen auch. In welchem Zustand die amerikanische Jungs aus Vietnam kamen ist inzwischen allgemein Bekannt. Diese Tatsache wird auch verurteilt. Doch, dass sich noch heute unsere politischen und wirtschaftlichen Spitzen auf einer nicht endend wollenden Rausch-Party befinden, dies wagt keiner zu verurteilen... Wenn ich dann aber in einer Harten Klinik lande, wird man nicht zögern mich aus dem Verkehr zu ziehen. Ich habe immer hart gearbeitet und versucht mein Bestes zu tun, doch blöderweise wurde bekannt, dass ich süchtig bin. Sowohl meine Ex-Frau, wie auch Doktor Y, zögerten keine Sekunde lang, dies zu verurteilen... Komischerweise wussten beide von Anfang an, dass ich Drogen konsumiere. Beide hatten mit mir zu tun und beide geben vor, meine Sucht habe die Beziehung verunmöglicht. Und dennoch wussten Beide von der ersten Minute davon. Ich frage mich, weshalb sie dann nicht einfach ihren Weg gingen und weshalb sie sich so sehr mit meinem Schicksal verstrickten. Vielleicht wollten sie beide etwas von mir, dass sie zuzugeben nicht in der Lage sind? Vielleicht wollten sie, jeder auf seine Art, die Moral-Apostel spielen? Ich frage, ob nur ich zu verurteilen bin.
 
 
 

The Good Ones  ==  The Kills


Took a car to the part of the city
Where the city runs out of street lights
God knows, it's the way that it goes
That we're never gonna catch any daylight

My little sister's eyes so wide
They must have been the size of the city moon tonight
My little sister's eyes so wide
Must have been the size of the city

Did you get the real good ones
Did you get the good ones
Did you get the real good ones
Did you get the good ones

Did you got me the good ones
The real good ones, what you got
Take a water full, the water tastes good
I took the water and the water was hot

Once in a while, once in a while
You got to burn your lips, keep your feelings alive
Once in a while, once in a while
You got to burn down your house, keep your dreaming alive

So, did you get the real good ones
Did you get the good ones
Oh, did you get the real good ones
Did you get the good ones

Did you get the good ones
Did you get the good ones
Oh, did you get the real good ones
Did you get the good ones
Did you get the real good ones
Did you get me the good ones
Oh, did you get the real good ones
Did you get me the good ones

Did you get the real good ones
Did you get the good ones
Oh, did you get the real good ones
Did you get me the good ones