November 27, 2011

1. Advent bei der SVP

 
BREAKING NEWS
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Es ist einige Monate her seit wir uns bewusst wurden, dass wir bessere Informationen über die SVP benötigen — direkt von der Quelle, sozusagen. Auslöser war die Tatsache, dass Blocher behauptete praktisch immer mehr Transparenz zu befürworten und entsprechend die Offenlegung aller Mandate und Einkünfte der einzelnen Politiker in Bern zu unterstützen. Gleichzeitig aber scheint es für ihn kein Problem der Logik zu existieren, wenn er im nächsten Satz dann vehement die Offenlegung der Partei-Finanzierungen ablehnt. Diese durchaus skurrile Haltung wurde dann von der Partei übernommen, als Begründung soll der verschiedene juristische Status eines Politiker und einer Partei für die These ausreichen. Damals kamen wir zum Entschluss, einen Maulwurf einschleusen zu wollen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Zum ersten Mal können wir heute (mit etwas Stolz) eine exklusive Nachricht bringen, die sonst noch von keinem Media veröffentlicht wurde und eigentlich unter strengem Geheimnis nur innerhalb der SVP hätte kursieren sollen.

Hier also die interne SVP-Mitteilung wie wir sich abfangen konnten.

Nach dem Gross-Projekt STURM AUFS STÖCKLI, folgt nun der nächste strategische Schachzug und alle Partei-Mitglieder sind ausdrücklich aufgefordert, möglichst all ihre Kräfte für die Sache zu Verfügung zu stellen und sie für das Erreichen des nächsten Ziels einzusetzen. Als jüngstes Negativ-Beispiel müssen wir leider Peter Spuhler nennen, der sich nicht nur dem Ruf von Roger Köppel zu widersetzen traute, nein, sogar dem von Köppel übermittelten Ruf der Nation stellte er sich stumm! Es handle sich hier um einen weiteren Fall von nicht tolerierbarer Insubordination. Diesmal würde es nicht um eine absolut nichts sagenden und nichts taugenden Dame vom Lande gehen — Frau Widmer-Schlumpf — hier würde es sich schliesslich um eine der wichtigen Speerspitzen der Partei handeln! Ein Mann der einzig und alleine der Partei seinen politisch Erfolg zu verdanken hat. Dieser schlimme Akt des Ungehorsams dürfe unter gar keinen Umständen zum Präzedenz-Fall werden.

Um dies jedem Partei-Mitglied ganz klar machen zu können und um die Eroberung des 2. Bundesrat-Sitzes durch das Klonen von Ueli Maurer zu organisieren, läutet die Partei die nächste Phase des grossen Plans ein und erklärt den STURM AUF DAS FONDUE-STÜBLI für eröffnet.

Wir treffen uns um auch in Zukunft auf der grossen Welle unseres Erfolgs reiten zu können. Unsere Welle aus Milch, Butter und viel viel Fondue.

PS: Man wird keine unangemeldete Abwesenheit tolerieren können. Eine solche wird folgerichtig Konsequenzen haben.




Wir finden die Handhabung unangemeldeter Abwesenheit nur Konsequent für die SVP: Schliesslich ist Toleranz nicht eine der am stärksten ausgeprägten Werte, welche die wählerstärkste Partei der Schweiz definieren.

Jedenfalls hoffen wir, sie über den nächsten von Köppel gehörten Ruf der Nation informieren zu können. Wir werden selbstverständlich auch unsere Ohren zu spitzen versuchen um im Falle einer Wiederholung des Phänomens einen möglichst ungefilterten Ruf der Nation wiedergeben zu können. Hören und gehört werden ist eine unserer Stärken, wie der Leser inzwischen bestimmt weiss. Von einem Ruf der Nation haben wir in den letzten Wochen leider gar nichts bemerkt, wir haben absolut nichts gehört. Doch wir werden uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft die Nation mindestens so gut wie Herrn Köppel hören und verstehen zu können.
 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 
 

November 26, 2011

ALEA JACTA EST

 
Ich wurde irgendwann von irgendwas eingeholt und deswegen haben mich so unglaublich viele Dinge — ja, das Leben selbst — überholt. Ich wurde von dem, was mein Leben ohne Einmischung von aussen gewesen wäre, überholt, überrollt, links liegen gelassen, vergessen, gekaut und ausgespuckt. Wenn es überhaupt einen Weg zurück in ein Leben, dass sich zu leben lohnt, geben wird, dann ist dies einzig dem Guten im Menschen zu verdanken. Dem Guten in einigen wenigen Menschen, die "against all odds" zu mir gehalten haben, die sich von meinem Schicksal haben berühren lassen, die an das Gute in mir — so klein es auch sein mag — geglaubt haben.

Ganz objektiv, ohne Sentimentalität oder Sympathie, ohne überhaupt irgendwem Recht oder Unrecht zusprechen zu wollen, selbst ganz ohne Gefühle der Solidarität, ist eine Tatsache ganz einfach zu beachten und zu würdigen, für was sie ist. Diese Tatsache alleine, diese Entschlossenheit und Konsequenz einer Jungen Dame die, seit nun mehreren Monaten verloren auf der Welt und in den eigenen Gefühlen, wieder zu leben beginnt. Sie beginnt wieder zu leben dank des Erblühens eines Gefühl in ihr, so plötzlich wie unerwartet: Liebe. Es ist Liebe die sie wieder zurück ins Leben führen wird, die ihr wieder Lust zu leben geben wird. Ein Leben, das zuerst so viel komplizierter und schmerzhafter sein wird, als sie es sich je hätte träumen lassen. Und dennoch wird sie durch die Liebe nun eine Kraft in sich entdecken können, die sie noch vor wenigen Monaten für absolut utopisch gehalten hätte. Sie kann in sich eine Stärke entdecken, von der sie nur im tiefsten ihres Herzen eine Ahnung hatte, ein unscharfes Gefühl dass sie eher für einen schönen Traum hielt und nicht als Teil ihrer Person erkennen konnte, zu erkennen sich traute. Diese Junge Dame hat die Kraft gehabt, nach einigen wenigen Tagen die sie mit mir verbringen konnte, an sich und an mich zu glauben. Obwohl man ihr niemals erlaubt hat offen ihre Gefühle zu zeigen und mit mir darüber zu reden, über ihre Ängste, ihre Zweifel, ihre Träume, ihre Wünsche, nie durften wir uns frei austauschen. Doch sie fand nicht nur den Weg um mir ihre Person mitzuteilen, ihr Wesen, ihr tieferes Ich: Sie fand sogar den Weg um meine Person kennen zu lernen, genug um mir vertrauen zu können und zu wollen.

Ich finde, diese Offenbarung der Liebe hat wirklich etwas wunderbares, etwas magisches. Und nicht nur weil ich das Glück haben durfte, es in erster Person mit zu erleben, sondern weil die Macht der Liebe ganz einfach stärker gewesen ist als der Wille vieler vieler Menschen, die sich grosse Mühe machten um diese Liebe zu ersticken, sie in dreckigem Wasser zu ertränken.

Ich weiss heute, ich verdanke der Macht dieser Liebe wahrscheinlich mein Leben. Oder zumindest mein Seelenheil und einen nicht unwiderruflich unklaren Geist. Ich verdanke dieser Liebe nicht die Hoffnung im Menschen verloren zu haben, nicht die Lust zu leben verloren zu haben, nicht den Glauben an das Gute in jedem von uns, auf dieser unseren und Gottes Erde.

Doch, über das Wunder hinaus, was diese Liebe in mir bewirken konnte, finde ich es auch schon ein Wunder für sich was mit der Jungen Dame geschah und was in ihr ausgelöst und an die Oberfläche gebracht wurde. Eine junge Frau, zu beginn ihres erwachsenen Lebens, ohne Kraft und ohne Wille, tief zerstritten mit sich selbst, fast schon ohne Hoffnung, kann in weniger als 3 Wochen zu all diese Seiten ihrer Persönlichkeit Zugang finden. Sie kann sich an ihren Gefühlen erfreuen und daraus Kraft schöpfen. Sie kann sich für ihre Gefühle entscheiden, für die Stimme ihres Herzens, und alle Konsequenzen auf sich nehmen, die diese Wahl mit sich bringen wird. Über Jahre. Durch viel Schmerz. Nicht einmal die Gewissheit darf sie haben, wirklich je ihr Traum in Erfüllung gehen zu sehen. Sie weiss nicht mit Sicherheit, dass auch ich eine Wahl getroffen habe und bereit bin, alle Konsequenzen auf mich zu nehmen. Sie kann diese Gewissheit nicht haben, ausser in ihrem Herzen. Und das ist auch schon das Wunder.

"Against all odds", ja... So ziemlich alles sprach gegen uns, nach der Harten Klinik und noch viel mehr vor dem schönen Schloss. Doch wir waren schon viel weiter als jeder Depp der sich verpflichtet fühlte, sich zwischen uns zu stellen. Doch die Würfel waren spätestens am 14. Februar 2008 gefallen. Jeder Versuch, uns nach diesem Datum auseinander zu bringen, ist eigentlich ein Versuch das Leben aufzuhalten gewesen. Also zum Scheitern verurteilt. Dass an diesem Tag die letzten Würfel fielen wurde aber niemals so angesprochen, zwischen der Jungen Dame und mir. Im Gegenteil: Sie musste sich ja in glaubhafter Weise von mir distanzieren, ohne jegliche vernünftige Hoffnung in mir zu lassen. Die Vernunft sollte mir ganz klar sagen, dass aus den in so kurzer Zeit erweckten Gefühlen niemals etwas werden konnte. Auch ihr sollte die Vernunft und mein Verhalten sagen, dass mich zu lieben eine gänzlich schlechte Idee war, dass ihr Leben um ein Vielfaches komplizierter und trostloser werden musste. Einzig in unseren Herzen konnten wir also Stärke und Klarheit finden. Einzig in unseren Herzen war die Gewissheit, der Sprache des Herzen zu folgen, in dem wir an eine niemals ausgelebte Liebe glauben würden. Die Liebe zu einem Menschen den man seit 3 Wochen kannte. Den man einzig in einer Klapse erlebt hatte und der für derart viele Probleme zu stehen schien, dass auch nur ein Funken Vernunft gereicht hätte, um jeden anderen Menschen in die Flucht zu treiben.

Doch wir sind derart "unvernünftig" gewesen, dass die Liebe siegen konnte. Und dass, am Ende des Tages, all diejenigen die diese Liebe verhindern wollten die Unvernünftigen sein werden. Denn sie wollten, aus welchen Gründen auch immer, die Augen nicht öffnen, selbst vor der offensichtlichen Tatsache einer plötzlichen Besserung aller symptomatischen Bildern sowohl bei der Jungen Dame wie auch bei mir.

"Liebe ist der Triumph der Phantasie über die Vernunft" sagt ein schöner Spruch einer Werbung wofür? Genau: Schokolade. Tja, wo die Werber Recht haben, haben sie Recht. Liebe ist also das Scheitern der Vernunft? Schon möglich... Sie ist aber ganz bestimmt auch das Vernünftigste, worauf ein jeder Mensch auf dieser unseren und Gottes Erde seine Aufmerksamkeit lenken kann. In einer Welt, in der Liebe immer mehr zum Alltäglichen zu gehören scheint, in der uns Liebe im Fernsehen vorgespielt wird, sollten wir uns bewusst machen wie Liebe eine wertvolle und seltene Ware ist, die weder gekauft noch erschaffen werden kann. Wir sollten uns bewusst machen, wie viele Menschen gar nie Liebe erleben werden, weil sie nicht einmal Zeit oder Kraft dazu haben. Wir sollten uns bewusst machen, dass Liebe und Sex doch nicht das Selbe sind, auch wenn man es über viele Jahre praktiziert. Wir sollten uns bewusst machen, dass wir durch Liebe die Welt um uns herum verändern können.

Lässt sich ein Mensch einmal von der Liebe leiten und tut er sich dann entsprechend verhalten, auch im ganz alltäglichen Leben, wird er viel weniger Kummer und Sorge erleben. Er wird merken wie sich die Liebe, durch sein Handeln und Fühlen, auch auf andere übertragen wird. Er wird mehr Freude am Erfreulichen haben und Trost am Tröstlichen. Er wird merken, dass der Tag an dem er bewusst begann der Liebe zu folgen, der Tag war an dem die Würfel fielen.



Sind die Würfel einmal gefallen, kommt die Lust zu leben...

Lust For Life   ==  Iggy Pop
Original soundtrack of TRAINSPOTTING


Here comes Johnny Yen again
With the liquor and drugs
And a flesh machine
He's gonna do another strip tease

Hey man, where'd you get that lotion?
I've been hurting since I bought the gimmick
About something called love
Yeah, something called love
Well, that's like hypnotising chickens

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in the ear before
'Cause of a lust for life
'Cause of a lust for life

I'm worth a million in prizes
With my torture film
Drive a G.T.O.
Wear a uniform
All on government loan

I'm worth a million in prizes
Yeah, I'm through with sleeping on the sidewalk
No more beating my brains
No more beating my brains
With the liquor and drugs
With the liquor and drugs

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in my ear before
'Cause, of a lust for life (lust for life)
'Cause of a lust for life (lust for life, oooo)
I've got a lust for life (oooh)
Got a lust for life (oooh)
Oh, a lust for life (oooh)
Oh, a lust for life (oooh)
A lust for life (oooh)
I got a lust for life (oooh)
Got a lust for life

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in my ear before
'Cause I've a lust for life
'Cause I've a lust for life.

Well, here comes Johnny Yen again
With the liquor and drugs
And a flesh machine
I know he's gonna do another strip tease

Hey man, where'd ya get that lotion?
Your skin starts itching once you buy the gimmick
About something called love
Oh Love, love, love
Well, that's like hypnotising chickens.

Well, I'm just a modern guy
Of course, I've had it in the ear before
And I've a lust for life (lust for life)
'Cause I've a lust for life (lust for life)
Got a lust for life
Yeah, a lust for life
I got a lust for life
Oh, a lust for life
Got a lust for life
Yeah a lust for life
I got a lust for life
Lust for life [repeat and fade]




Doktor Y, you hypnotised chicken: Es wäre doch schon irgendwie komisch und auch schon tragisch, wenn sich durch unsere Geschichte rausstellen sollte, dass man besser Liebe erkennen kann, wenn man Borderliner, den Drogen verfallen, einer der Überlebenden eines Guy Ritchie Films ist oder sonst irgendwie nicht ganz dicht im Oberstübchen, als wenn man Psychiater ist, oder?

Nicht wahr? Das kann es doch nicht sein! Das ist nicht, was wir unseren Kindern beibringen wollen, oder? Wir wollen doch nicht zum Schluss kommen, dass ein Psychiater, deren Aufgabe es ist Menschen psychisch zu heilen, gar kein Sinn für Liebe hat und diese nicht erkennen kann wenn er sie unter die Nase gerieben bekommt, oder? Wir wollen nicht zum Schluss kommen, dass eine psychische Störung, eine Abhängigkeit oder sonst ein Knick in der Fichte es einem leichter machen könnten, Liebe zu erkennen und zu schätzen, oder? Denn dies wäre wirklich sehr sehr tragisch, Doktor Hypnotised Chicken. Also müssen wir doch fast zwangsläufig zum Schluss kommen, dass du und deine hypnotisierten Kollegen völlig durchgeknallt seid, nicht wahr? Ansonsten würde dieser ganze Post ja wirklich wenig Hoffnung für die Menschen um uns herum bedeuten. Und gerade um vielleicht etwas Hoffnung zu schenken habe ich diesen Post geschrieben. Hoffnung in den Menschen: Nimmt sie bitte nicht all zu vielen Menschen! Bitte...!


Über Trainspotting von Danny Boyle und über Filme von Guy Ritchie werde ich ein ander Mal etwas mehr schreiben, mein Doktorchen Chicky Chicky.


   

V-Männer und sonstiges Treiben

 
Während den letzten Wochen bin ich immer wieder auf eine Frage gestossen, zu der offensichtlich wenige Menschen eine klare Antwort akzeptieren: Besonders in den USA, aber auch in der Schweiz und in ganz Europa.

Die Frage
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Wenn die Polizei oder andere ermittelnde Staats-Behörden eine Person verdächtigen ein Verbrechen begangen zu haben, werden sie von diesem Verdacht dazu ermächtigt, den mutmasslichen Täter zu einem weiteren Verbrechen zu drängen um dadurch die nötigen Beweise erbringen zu können?

Verdächtigt die Bundes-Kriminal-Polizei oder die Polizei eines Kantons einen Mitbürger, ein Verbrechen begangen zu haben, darf sie dann verdeckte Ermittler einsetzen die alles daran setzen, den Verdächtigen in ein neues Verbrechen zu verwickeln?

Reicht der Verdacht, damit Ermittler und Staats-Anwälte proaktiv die äusseren Umstände so manipulieren, dass der Verdächtige wieder in eine Situation kommt, die fast nach einem Verbrechen schreien? Dürfen sie sogar auf den Verdächtigen einreden und ihn fast zu diesem Verbrechen überzeugen?


Ein Beispiel aus den USA hat mich immer sehr gestört, obwohl es in diesem Fall um keinen komplexen Sachverhalt geht und alles sehr unmittelbar geschieht: Eine Polizistin gibt sich als Prostituierte aus und unternimmt alles um einen in einer Bar sitzenden Mann zum Geschlechts-Verkehr zu überzeugen. Bei uns völlig undenkbar, weil wir zumindest was das Thema Prostitution nicht eine so zwiespältige und scheinheilige Gesetzes-Gebung haben wie in den USA. Dort wird nicht darauf geachtet ob der Mann ein Stammgast von Prostituierten ist: Falls er in die Falle tappt, wird die Straftat im Internet Publik gemacht und es wird damit in Kauf genommen, dass sein Leben, und das seiner Angehörigen, in die Brüche gehen könnte. Gesetzt ist Gesetzt, und so weit habe ich nichts zu sagen. Doch hier besteht zumindest eine recht grosse Chance, dass der Mann niemals an diesem Abend mit einer Prostituierten ins Geschäft gekommen wäre, wenn nicht diese Polizistin in auf die Idee gebracht hätte. Ganz zu schweigen, dass er vielleicht auch sonst nie mit Prostituierten zu tun hatte, in der Vergangenheit.

Ganz egal um welches Verbrechen es geht... Ich meine: Wären wir damit einverstanden wenn morgen publik gemacht würde, dass die Polizei verdeckte Beamte dazu benutzt, um in der Raser-Szene Freundschaften vorzutäuschen um dann eine "Kontakt-Person" nach der anderen zu ermutigen, die 300km/h Barriere zu durchbrechen, möglichst noch mitten im Dorf? Was wäre, wenn bei den letzten fünf Raser-Fälle sich nun herausstellt, dass ein Polizist auf dem Beifahrer-Sitz platz genommen hatte und dort Cappuccino und Bier servierte, während er jaulend und singend den Adrenalin-Spiegel des Fahrers ins Sratosphärische jagte? Würden wir das als "angemessen" betrachten? Wäre es uns Grund genug zu hören, dass der Ex-Mann der Schwester der Ex-Frau des Bruders des Verdächtigen auch ein Raser gewesen ist, der einen Unfall baute? Würden wir der Polizei im Chor für ihre gute Präventions-Arbeit danken?

Ich habe schon einige Male meine Zweifel über die Arbeit gewisser Secret-Services zum Ausdruck gebracht. Wie lange ist es her, dass der Geheim-Dienst Israels aus der Ermordung eines Menschen gewollt eine Reality-Show machte, die auf der ganzen Welt ausgestrahlt wurde? Was ist danach geschehen? Hat jemand jemals wieder etwas darüber gehört? Hat diese zu Konsequenzen geführt? Diese "Agenten" liessen zu, dass man sie erkennen würde. Sie benutzten für ihre Aktion europäische Pässe. Echte europäische Pässe, wenn ich mich richtig erinnere. Wie auch immer... Ist es nicht zumindest merkwürdig, was da durchgezogen wurde? In welcher kodierten Sprache war dies eine mehr als deutliche Mitteilung an eine ganze Reihe von Ländern? Die Mafia lässt grüssen, mit ihrer Art Botschaften zu übermitteln.

In Deutschland hat man gerade an der Spitze eines unglaublich grossen Eisberg gekratzt, als sich herausstellte dass ein Mann des Verfassung-Schutzes in der Nähe von mehreren Tatorten gewesen ist, an denen eine Zelle der Rechts-Extremen NSU gezielt Männer von Türkischer Abstammung ermordete. Es zeichnet sich langsam ein Bild wonach diese Rechts-Extremen Terroristen eine sehr professionelle und umfassende Unterstützung durch die Geheim-Dienste hatten, oder Teile davon. Sowas bedeutet, dass sich Terroristen plötzlich mit den besten Waffen eindecken können, ein ganzes Netzwerk von Wissen und Infrastruktur zu Verfügung haben, sich praktisch unsichtbar auf der ganzen Welt bewegen können. Dies geschieht, wenn Mitteln die den Behörden zu Verfügung stehen, welche den Staat sicherer machen sollten, abgezweigt werden. Solche Mitteln bedeuten Macht: Die Macht über dem Gesetzt zu stehen. Man muss sich dessen wirklich bewusst sein, wenn man derartige Mittel in den Händen von Menschen gibt. Menschen... Die immer menschlich sein werden. Mit all den guten Seiten die einen Menschen ausmachen. Den schlechten aber auch, leider.


Wir erinnern uns an das Fichen-Skandal in der Schweiz. Was mich beeindruckt hat, ist die Schilderung eines Mitglieds der mit der Aufklärung der Situation beauftragten PUK. Er erzählte, wie sich verschiedene Mitglieder genannter PUK aufmachten, die Akten direkt in den Archiven der Bundes-Behörde zu sichten, weil sie die von ihnen verlangten Unterlagen zum Teil gar nicht bekamen oder dann erst nach einer radikalen Zensur, die das Nachvollziehen der gemachten Ermittlungen verunmöglichte. Die Mitglieder der PUK waren absolut dazu befugt, die Räumlichkeiten der Behörde zu betreten und dort die Unterlagen zu sichten. Doch, was sie vorfanden, war eine absolut in sich geschlossene Welt. Den Menschen dort war ganz klar anzumerken, dass sie noch nie erlebt hatten, dass jemand von ausserhalb ihre Arbeit auch nur zu Gesicht bekommt. Sie waren wirklich davon überzeugt, dass absolut niemand auf dieser Welt jemals die Befugnis erhalten würde, um diese Archive zu betreten. In der Tat, wurde zuerst der Zutritt kategorisch verweigert. Nach langer Zeit machte man das Angebot, die benötigten Akten zu nennen und dann darauf zu warten, im Büro des Chefs unter seiner Kontrolle. Als man schlussendlich in die Archive gelang, brach offensichtlich für mehrere Beamten eine Welt zusammen: In Jahrzehnten hatten sie so was noch nicht erlebt. Und: Nie und nimmer wären sie von selbst auf die Idee gekommen, so was wäre überhaupt ein Mal eine reale Möglichkeit in der realen Welt.


Ich denke, wir brauchen ganz bestimmt verdeckte Ermittler auf dieser Welt. Ich denke, wir brauchen ganz bestimmt eine gewisse Geheim-Haltung, während bestimmter Ermittlungen. Und dennoch bin ich der Meinung, wir sollten einmal ganz genau definieren können, was für Aufgaben wir den ermittelnden Behörden geben möchten und wie weit sie dabei gehen dürfen. Und wir sollten jegliche Geheim-Haltung nach z.B. 10 Jahren aufheben.


Dürfen wir einen Banker, den wir der Geldwäscherei verdächtigen, durch verdeckte Ermittler in einen neuen, ihm bis dahin völlig fremden Fall der Geld-Wäscherei verwickeln? Ich bin der Meinung, dass wenn wir gute Leute haben, die gute Arbeit machen, können diese den ersten Fall von Geld-Wäscherei beweisen, auch im nach hinein. Wenn dies nicht möglich sein sollte, dann ist der Staat quasi dazu verpflichtet, den Verdächtigen zu überwachen und einen nächsten Fall zu dokumentieren. Doch ich sehe es keineswegs als Aufgabe des Staates, ein Verbrechen hervor zu beschwören, Menschen zu einem Verbrechen zu überreden.


Fander, die solche Mittel gut heissen, werden die ersten sein, die sich eines "Minority Report" bedienen würden. Von der Anstiftung zum Verbrechen bis zur "präventiven Bestrafung" ist der Schritt nicht mehr gross.

Doch in einer Welt, in der nicht einmal eine Psychiatrie ihre Bücher öffnen muss, sind meine Überlegungen vielleicht nichts als Schall und Rauch...



Ihre Antwort?
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Achten Sie vielleicht darauf, dass ihre Antwort dann noch die Selbe wäre, wenn Sie von einer Fiche mit Ihrem Namen erfahren haben...




Der Missbrauch
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Bis hier ging es um eine abstrakte, grundsätzliche Überlegung, die ich nicht erleben musste. Sehr wohl hatte ich mit Menschen zu tun, die Zugang zu Informationen hatten, welche durch Ermittlungs-Tätigkeit gesammelt wurden. Ermittlung oder zumindest tiefgreifender Recherche. Wie auch immer. Nie, vor dem Aufhenthalt in der Harten Klinik, hatte ich das Gefühl man wolle mir Schaden zufügen, man wolle mich in eine für mich folgenschwere Situation bringen. Immer ging ich davon aus, den Einmischungen in mein Leben ein Ende setzen zu können. Dass ich meine liebe Mühe hatte, mich "vernünftig" zu verhalten, ist eine andere Geschichte. Dass ich eigentlich gar nicht wollte, dass diese Einmischungen endeten, hatte damit zu tun dass ich unbedingt wissen wollte wer dahinter stand und weshalb das alles gemacht wurde. Andere Geschichte, anderer Post.

Nun stell ich aber eine konkrete Frage, den grossen Gelehrten in der Harten Klinik, der Krankenkasse Helsana, und wer sonst noch Forderungen stellte: Wie weit dürfen die Mittel der Bundes-Polizei von einer anderen Behörde missbraucht werden? Oder wie weit darf eine andere staatliche Behörde die Bundes-Polizei in eine Lage zwingen, in der sie selbst ihre Mittel anders als vorgesehen einsetzen muss? Wie weit darf man zulassen, dass Menschen seelisch verletzt werden, dass sie leiden, dass sie eventuell irreparable Traumata-Schäden erleiden, selbst wenn dies in deren Interesse sein sollte? Welche Behörde kann derart drastische "Beweise" verlangen, dass schweres Leid über eine 20 Jahre junge Frau und ihre Familie gerechtfertigt zu sein scheint? Oder über einen alten Mann und seiner unmittelbaren Umgebung? Wie um alles in der Welt konnte all das, was ich nach der Harten Klinik erleben musste, überhaupt zu Stande kommen? Wie um alles in der Welt konnte man die Junge Dame dazu verdammen, mir während meinem Abstieg zur Höllen-Pforte tatenlos zusehen zu müssen? Wie ist das möglich, ihr Wahnsinnigen?

Wie kann es sein, dass man mir über Jahre schlimme Dinge antun konnte, dass ich mein Leben subjektiv in Gefahr brachte und mich dem entsprechend auch fühlte und wie kann es sein, dass die Junge Dame entweder die Wahl hatte weg zu sehen oder halt zu zu sehen? Ohne wirklich mich auf eine "normale" Weise unterstützen zu dürfen? Denn, all die Kraft und Unterstützung die ich von der Jungen Dame geschenkt bekam, konnte ich einzig dank unserer besonderen Fähigkeit uns zu verstehen überhaupt wahrnehmen. Wie kann es sein, dass so viel Leid in die Welt getragen wird, und dies unter den Augen des Gesetzes? Unser Gesetzt, vor dem wir alle gleich sind. Oder sein sollten. Gemäss dem, was in den letzten Jahren abging, scheinen Psychiater der Harten Klinik gleicher zu sein, als alle anderen gleichen Menschen. Wie kann es sein, dass jede kleinste Hilfe die wir bekommen haben, jedes kleinste Zugeständniss in unserem Sinn, jedes Detail was uns Kraft schenken konnte, immer sehr teuer und schmerzhaft eingetauscht werden musste? Wie kann das alles sein, frage ich euch!

Werdet ihr das Echo ertragen von all dem Leid der euretwegen in die Welt gesetzt wurde? Werdet ihr das Echo des Weinen der Jungen Dame ertragen können? Werdet ihr mir all das was ich nicht miterleben durfte, wieder geben? Werdet ihr die Schande, die ihr selbst über euch gebracht habt, jemals überwinden können? Denn all das, wofür ich mich eigentlich hätte schämen sollen, wird irgendwann auf euch zurückfallen. Und das ist, ich glaube ihr ahnt es schon, nicht wenig. Nein, es ist nicht wenig.

Um es auf den Punkt zu bringen: Eine Sozial-Arbeiterin machte vor vielleicht 2 Jahren folgende Bemerkung "Man könnte ja dabei wirklich auf die Idee kommen, hier geht es um die persönliche Rache von jemandem!" Das Unglaubliche dabei? In Anbetracht der Ereignisse kam mir diese Idee nicht einmal komplett abwegig vor. Werdet ihr das Echo einer persönlichen Rache ertragen können, ihr Waschlappen?

Also, wer wird der Jungen Dame und mir in die Augen sehen und uns dabei erklären, was in den letzten Jahren so alles abgegangen ist?


Und noch eine allerletzte Frage an die Adresse der Harten Klinik: Ganz ehrlich, ihr ward euch darüber eigentlich absolut sicher, in 1'000 Jahren nicht meine Unterlagen erklären zu müssen, nicht wahr? Dafür Verantwortung tragen und darüber Rechenschafft geben zu müssen? In 1'000 Jahren nicht, habe ich Recht?
 
 

November 13, 2011

Berufs-Traum

 
Ich glaube mich genau daran erinnern zu können, wie ich grosse Pläne für meine Zukunft hatte, wie ich grosse Träume und grössere Ziele hatte. Ich glaube mich genau daran erinnern zu können, wie ich mir nichts so sehr wünschte wie Risk-Asset-Analytiker zu werden. Woher dieser Wunsch kam kann ich nicht genau sagen. Eine weitere mögliche Option wäre Finanz-Mathematiker gewesen, als klare zweite Wahl jedoch. Dann aber geschah etwas. Etwas unerwartetes aber völlig unausweichliches. Ja, ich versuchte mich dagegen zu wehren, ich habe mich wirklich angestrengt. So sehr, dass ich fast vergessen habe zu atmen. Doch jegliche Bemühung war schlussendlich aussichtslos. Irgendwann war es halt soweit und ich... ich musste auf die Welt kommen.



Geburtstrauma  ==  Axel Pätz





Nun lieg ich da, meine Träume fühlen sich wie eine geplatzte Blase. Ja, der Traum ist ausgeträumt, die Blase ist geplatzt. Und es bleibt mir nichts anderes übrig, als mir zu überlegen was ich nun mit meinem Leben anfangen möchte. Vorüber die grosse Party, vorüber das sich von den Wellen des Pools schaukeln lassen, fertig das Leben als müsse man sich um nichts kümmern als das eigene Wachstum, fertig die Nahrung die einfach zu Verfügung steht, Gott weiss woher. Ich weiss nicht so recht, aber ich habe so das Gefühl als stünde die wahre Arbeit erst noch vor mir...
 
 

November 12, 2011

1984: Das Kapital

 
Es kommen mir gerade mindestens 2 Herren in den Sinn, denen ich doch so liebend gerne ein paar Fragen stellen würde. Was würde ich geben, um ein Gespräch mit Karl Marx und George Orwell führen zu dürfen? Um ihnen unsere jetzige Zeit und unsere jetzige Welt zeigen zu dürfen? Um ihre Reaktion darauf erleben zu dürfen?

Da wäre Karl Marx. Wenn der heute sehen würde, womit sich die Politiker in Europa und den USA beschäftigen, der würde seinen Augen und Ohren eher nicht trauen. Da flitzen Kapitale rund um den Globus, genau wie er es vorgesagt hatte. Doch konnte er keineswegs voraussehen, dass wir alle Tag für Tag die Kurse studieren würden, dass die Tagesschau kein anderes Thema mehr kennt, ausser wenn irgendwo gerade gestorben wird. Er würde sich wahrscheinlich die Augen reiben, wenn er mitbekäme wie viele Menschen ihre Ersparnisse verloren haben, beim mitmachen an diesem gigantischen Karussell. Er würde wahrscheinlich lachen oder weinen, wenn er hören würde dass in der Schweiz das in kleinen Gruppen organisierte Poker-Spiel von der Glücksspiel-Kommission verboten wurde, sich aber jeder als Broker versuchen darf, seine ganze Alters-Vorsorge in den Kapital-Strudel verlieren darf — ganz legal. Ich habe Marx (noch) nicht gelesen, doch was würde ich geben um mit ihm zu sprechen? Dann würde ich ihn fragen, ob er (nebst aller Tragik) nicht auch etwas Komik in der Tatsache sieht, dass ausgerechnet die Chinesen zur Zeit die absolut besten Kapitalisten zum Besten geben? Findet er er nicht irgendwie ironisch, dass sie gerade den USA und all den Möchtegern-USA vormachen, wie die offensichtlich effizienteste Art von Kapitalismus aussieht? Eine einzige Partei, keine Menschen-Rechte und der ungebrochene Wille Geld zu machen. Ist das nicht schon fast die Perfektion im Wirtschaften von Kapital? Oder so? Ach, ich hätte so viele Fragen an Karl Marx...

Dann wäre noch dieser gewisse Herr Orwell. Er hätte wahrscheinlich zuerst vor Glück gejauchzt, beim Anblick seinen Films in der Werbung von Herrn Jobbs: Welch schöneres Versprechen hätte man George Orwell machen können, als jedem Mann und jeder Frau auf der Welt die Mitteln zu liefern, um sich vom Big Brother zu befreien? Ich bezweifle, dass ich den Mut hätte, Herrn Orwell die Sendung Big Brother zu zeigen. Zumindest nicht während dem ersten Treffen. Denn er hätte garantiert schon einen genügend grossen Schock wenn er erfahren würde, was letztens über die Telefone von Herrn Jobbs bekannt wurde — nein, wenn er erfahren würde, dass nach dieser Bekanntmachung eigentlich gar nichts geschehen ist. Den Menschen wird also gesagt, dass ab nun an jederzeit in Erfahrung gebracht werden kann, wo sie sich gerade befinden und wo sie sich wann in der Vergangenheit befunden haben (und zwar dank einem dieser Geräte der Serie Befreiung von Big Brother): Die Menschen nehmen es achselzuckend zur Kenntnis und kaufen enthusiastisch weiter. Und ich möchte dies jetzt nicht einmal bewerten, ich möchte nur Herrn Orwell erzählen was im letzten Jahr geschehen ist. Dass ich mich niemals daran gestört habe, dass der Supermarkt mein Kauf-Verhalten bestens kennt und mir dafür 1% Rabatt gibt, scheint mir vernachlässigbar zu sein. Und da wäre noch diese andere Firma, die all unsere Bewegungen im Netz speichert, die weiss was wir wann lesen, suchen, speichern, weiterempfehlen, schreiben. Ja, sie sagt sogar vorraus was wir kaufen werden. Und sie bestimmt mit, welche Informationen uns zu Verfügung stehen! Welch Staunen, für Herrn Orwell, zu erfahren dass Big Brother gar kein Horror für uns Menschen zu sein scheint: Er muss uns lediglich nur richtig verkauft werden. Die Qualität der Werbung und (manchmal) der Ware machen den Unterschied!

Diese zwei Herren müssten heute mit ansehen, wie ihre Visionen irgendwie war geworden sind und irgendwie auch nicht. Sie müssten sich ansehen, wie wir alle auf dieser ihrer, unserer und Gottes Erde völlig freiwillig, mit unserem aktiven und mehr oder weniger bewussten Wirken, ja mit vollem Enthusiasmus, alle zusammen, Teile von dem bedrohlichen "Grossen" geworden sind, dass (ihrer Visionen nach) unsere Lebens-Qualität so sehr bedrohen würde. Und die Herren hatten völlig recht: Unsere Lebensqualität hat dadurch sehr viel einbüssen müssen — zur Zeit liegt Herr Marx weit vorne, doch wer weiss schon was in 20 Jahren sein wird... Ja, wir haben Lebens-Qualität verloren, doch viele von uns haben voller Erwartungen und Träume gerne ihren Beitrag dazu geleistet. Und leisten ihn weiterhin. Weil man uns inzwischen schon zu glauben machte, es könne gar nicht mehr anders sein. Man gab uns zu glauben, all dies sei gegeben.

Armer Herr Marx, armer Herr Orwell. Wie komisch würdet ihr doch im Big Brother Haus daherkommen: Von der Kamera nicht geliebt, vom Publikum nicht verstanden, keine richtigen Emotionen in die Wohnzimmern übertragend. Ihr komische Sonderlinge, ihr antiquierte alte Modelle, ihr in anderer Zeit lebende und der Komplexität unserer Gesellschaft nicht gerecht werdende Idealisten, die den Albtraum einer ganz schlechten Welt hatten. Wir haben sie für euch erschaffen, diese Welt. Wir sind sie am erschaffen. Was meint ihr dazu?

Und Gandhi? Wenn ich an Gandhi denke, kann ich mir vorstellen, dass er absolut entsetzt darüber wäre, was wir aus dieser Welt in den wenigen Jahren machen konnten. Doch er wäre am wenigsten von allen darüber überrascht, dass wir das mit grosser Hingabe und Überzeugung getan haben.
 
 

November 11, 2011

vertrauensvoll demokratisch

 
Inzwischen habe selbst ich fast die Schnauze voll, von all den Nachrichten über Märkte, Politik, Finanzen, Krisen, drohender Rezession, drohender Pleiten, vermeintlicher sozialen Ungerechtigkeit, Rating Agenturen, BIP, Verlangsamung des Wachstums, technische Korrekturen der Kurse, Prognosen, Modelle, Optionen, Aussichten, Gipfel, usw. Ich, der ja auf eine irgendwie komische Weise fasziniert bin, von diesen Märkten. Auf eine vielleicht perverse, masochistische Weise. Ich, der findet die Märkte sind absolut genial, wenn sie endlich die Italiener dazu zwingen, ihren Berlusconi loszuwerden. Ich, habe die Schnauze fast voll... Was sollen dann erst die Griechen fühlen, zur Zeit? Die Griechen, die im Gegensatz zu den Italienern noch eine politische Klasse von einigermassen vernünftigen Menschen haben. Die, bestimmt, ein etwas veraltetes Verständnis von Staat haben, aber immerhin noch ein Verständnis dafür.

Leider freu ich mich nicht nur darüber, dass Berlusconi jetzt gehen muss. Denn ich weiss weshalb er erst jetzt gehen muss: Die Märkte lassen so ziemlich alles durchgehen, niemals aber mangelnde Vertrauenswürdigkeit. Berlusconi kann man nicht mehr vertrauen und das hat ihm den Kragen gekostet. Aber wieso erst jetzt? Ich meine: Er ist doch schon seit einer ganzen Weile unglaubwürdig, in der Welt ausserhalb Italiens. Wieso also haben die Märkte nicht vorher reagiert? Weil er immer noch nach Geld roch, der Cavaliere. Und Geld stinkt bekanntlich nicht. Ohne Gheddafi ist er eh viele Milliarden weniger wert, der Cavaliere. Dass Italien inzwischen Lichtjahre davon entfernt ist, eine Demokratie zu sein, hat die Märkte nie allzu sehr gestört. Ja, man glaubt es kaum, aber mitten in Europa hat sich ein Land von der Demokratie verabschiedet, schon lange bevor es Ungarn tat. Ein Beispiel? Der Angriff, den Berlusconi vor dem Europa Parlament gegen den Abgeordneten Schulz geschwafelt hat? Diese unerträgliche Quängelei, als er sich zu entschuldigen weigert, er der mit Humor gesprochen hat. Er, der sich nicht entschuldigen wird, solange Schulz sich nicht beim ihm entschuldigt. Schulz, der nicht mit Humor sondern ganz ganz böse persönlich geworden ist! Und ich, Berlusconi in Person, sollte mich dafür entschuldigen, ihn als Leiter eines KZs vorgeschlagen haben? Niemals! Nun, diese Bilder, diesen völligen fassungslosen Berlusconi haben die Italiener niemals am Bildschirm zu sehen bekommen! Jawohl: Kein Fernsehsender in Italien hat sich je getraut, die komplette Szene auszustrahlen! In einer Demokratie!

Ja, vielleicht habe ich deswegen die Schnauze fast voll. Weil ich weiss, es kann noch alles viel schlimmer kommen. Ich meine: Es könnte ja zum Beispiel geschehen, dass die Agentur Standard & Poor's Frankreich herabstuft. Und sie könnte unmittelbar danach behaupten, es handle sich dabei um nichts als eine technische Panne. Ja, ich weiss... Sowas ist pure Fantasie, so ein Witz kann nie und nimmer in der Realität geschehen. Ich weiss, ich weiss: Ich male immer alles nur schwarz. Und viel zu wenig weiss. Denn: Was weiss ich denn schon? Sollte es aber jemals zu einer so unglaublichen Geschichte kommen, in der realen Welt meine ich jetzt, dann hoffe ich wirklich sehr, dass Sarkozy ein paar Leute in die Eier treten wird. Ich könnte fast dafür die Hand ins Feuer legen, dass er dabei sogar auf die demokratische Unterstützung von 99% der Frankreicher, ja sogar der Europäer zählen könnte.

Oder vielleicht habe ich die Schnauze fast voll, weil ich die Ökonomen reden höre. Ja, ich höre sie sagen "Also unsere Modelle zeigen ganz genau, dass in der Schweiz dies und jenes geschehen wird. Es ist also völlig absurd so zu argumentieren, wie Sie es gerade tun, mein werter Kollege!" Da kommt mir gerade ein Versicherungs-Angestellter in den Sinn, der Policen nach dem Alphabet ordnet. Doch dies ist wohl eine andere Geschichte. Zurück zu den Ökonomen: Ihre Modelle haben ja auch bestens funktioniert, seit der Jahrtausend-Wende. Oder so...

Vielleicht aber habe ich die Schnauze fast voll, weil ich die selben Menschen sagen höre "Es wäre schon ein wenig kurz gegriffen, wenn man die Ursachen für die aktuelle Lage in der Banken- und Schulden-Krisen suchen würde. Ich möchte daran erinnern, dass es eine Immobilien-Blase in den Staaten gab, vor langer langer Zeit, und ich möchte daran erinnern, dass billiges Hauseigentum für jedermann einem genauen politischen Willen entsprach!" Genau... Doch, dass man der Politik einen solchen Willen sehr schwer hätte büssen lassen, dass eine solche Schnaps-Idee ernsthafte Folgen haben müsse, dieser Wille kam von anderswo. Dass man eine solche reaktionäre Idee der ganzen Welt als "AAA" Papiere verkaufen würde, nein, nicht die Idee, sondern irgendwelchen Müll in einer Verpackung mit dem Foto der Idee und eben den Stempel "AAA" drauf, dieser Wille wurde auch demokratisch geboren. Oder so...

Oder vielleicht habe ich die Schnauze fast voll, weil ich eine viel zu gute Erinnerung zu haben scheine. Ohne jegliche Recherche, ohne einmal Google benutzt zu haben, kommen mir, einem Typ der nichts als Schulden besitzt, aus dem Stegreif zum Beispiel Enron und eine DotCom-Blase in Sinn, und erst dann eine US-Hypothekar-Krise. Dann schiessen mir Goldman Sachs und die Bush Regierung durch den Kopf. Moment... Da kommt mir noch was in den Sinn: Michael Moore. Was hat der jetzt damit zu tun? Und Zeitgeist kommt mir auch gerade in den Sinn. Aber was weiss ich denn schon? Wenn ich etwas recherchieren würde, anstatt dumme Behauptungen zu machen, würde ich eine Ahnung für die Komplexität der Sache bekommen, und verstehen dass einfache Erklärungen völlig kurz gegriffen und somit deplatziert sind, in dieser Angelegenheit.

Doch die Wissenschaft wusste schon: Ein Euro ohne Ausstiegs-Möglichkeit, ohne Plan für die Krise, ist eine Fehl-Konstruktion. Ich frage mich einfach wo diese Wissenschaftler versteckt hielten, während den letzten 20 Jahren. Einige von ihnen waren damit beschäftigt, die demokratisch gewählten Regierungen Europas zu beraten. Für teures Geld. Doch die Politik wollte partout nicht so was hören, damals... sagen sie uns heute. Und wie wir inzwischen wissen: Die Märkte, die Regeln ja alles. Früher oder später. Auf die eine Art oder die andere. Oder so...

Ich frage mich gerade ob ein Ende mit Schrecken nicht besser ist, in gewissen Fälle, als ein Schrecken ohne Ende. Die Frage heute ist: Wie Gross wäre der Schrecken eines Ende mit Schrecken? Davor haben alle einen riesen Schreck! Das Undenkbare würde passieren! Und gerade frage ich mich: Darf man solche Fragen überhaupt noch stellen? Oder schade ich mit der blossen Idee den Märkten? Und somit der demokratischen Gesellschaft? Bin ich Überträger eines gefährlichen Gedankenguts? Eines Virus?

Was auch immer ich sein mag: Die Politiker, die müssen weitermachen. Demokratisch. Von Gipfel zu Gipfel. Von Krise zu Krise. Solange die das Aushalten können. Die EU warnte: "Der neuen Regierung in Griechenland steht eine wahnsinnig hohe Arbeits-Belastung vor". Nein... Das Wort "wahnsinnig" wird wohl nicht im Kommuniqué der EU vorgekommen sein. Aber irgendwie sinngemäss ging das schon. Denn die EU-Politiker schaffen seit einigen Monaten fast Unmenschliches. Wenn sie dann irgendwann umfallen, wenn sie "versagen", werden sie ja demokratisch ausgetauscht. Damit die Märkte ja nicht darunter zu leiden haben. Das will ja wirklich niemand, oder? Oder etwa so?

Ich glaube wirklich nicht wirtschafts-feindlich zu sein. Oder verlange ich schon zu viel von den Märkten, wenn ich die Frage stellen möchte, was für eine Wirtschaft wir überhaupt wollen? Letztlich definierte ein Banker in etwa auf diese Weise eine sozial-nützliche Finanz "Der Sparer und der Markt werden zusammengebracht". Genau: Er sagte "der Sparer". Der Sparer... Nicht der, der sich Geld leiht, um mit dem geliehenen Geld Profit zu machen. Nein. Der Sparer. So einfach. Doch nun, nun, gibt es den Sparer gar nicht mehr. "Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt". Die Schulden sind in 10 Jahren von so was wie 70'000 Milliarden auf unglaubliche 210'000 und mehr Milliarden gewachsen. In 10 Jahren! Ganz demokratisch. Vertrauensvoll. Wofür wurde das Geld über eingesetzt, ausser Krieg, Terrorismus-Bekämpfung und -Erzäugung, Wirtschafts-Förderung? Und wie viele Tausend Milliarden horten gerade Schweizer Unternehmen, in vertrauensvollem Warten auf bessere Zeiten? Aber zum Glück sind wir durch gerade durch ein Wirtschafts-Hoch, nicht wahr? Zum Glück sind, trotz Schulden überall, wenigstens alle Sozial-Werke Europas in bester Gesundheit! Zum Glück... Angela Merkel kann die Mittel-Schicht um ganze 2 Milliarden Euro dieses Jahr und, man staunt, unglaubliche 4 Milliarden Euro das nächste Jahr entlasten. Ja! Sie schenkt dem Volk das Geld, einfach so! Weil... Was sagte sie, weshalb sie so unwahrscheinlich viel Geld auf einmal verschenken kann?

Während sich die Politiker der EU und USA um ihre Staatskassen kümmern müssen, haben unsere Politiker in der Schweiz das Glück keine Schulden zu haben. Deswegen müssen sie sich nicht um die Finanz kümmern. Das Problem von Geld-Wäscherei wurde mit grossem medialen Echo schon vor Jahren als gelöst erklärt, bleibt also einzig das klitzekleine Problemchen mit den Steuern-Geldern von Griechenland und Kollegen. Denn, so viel sei einfach mal gesagt, nur 4 Fälle wurden von der Finma in Zusammenhang mit Geld-Wäscherei gemeldet. 4 Fälle von 20. Sozusagen 1 von 5. Und... Was will man da tun? Vereinzelte schwarze Schafe gibt es halt immer, so wie absolute Sicherheit nicht zu haben ist. 1 von 5. Der Finanzplatz Schweiz: Das ist 'ne saubere Sache. Whitewashed. Ernsthafte Menschen die ehrliche, ernsthafte Geschäfte machen. Genau.

Und ich habe fast die Schnauze voll, von all dem Vertrauen. Doch ich bin auch ein Optimist: Am Schluss, kann ich gar nicht anders als vertrauen. Und zwar in die Demokratie.
 
 

a (carneval) story

 
BREAKING NEWS
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Die Harte Klinik hat heute, am 11.11.11 um 11:11 Uhr ihre neue Hymne dem Publikum vorgestellt. Musikalischer Berater war Joe, für den Text verantwortlich Direktor Gebrochene Lanze und leitender Arzt Doktor NO. Doktor Y soll wegen Zeitmangel nicht mitgewirkt haben (es war von irgendwas wie Training die Rede, Basket-Ball oder Ping-Pong oder sonst was cooles).

Aber... Wen juckts? Wir ham noch durst!



Irgendwie habe ich das Gefühl eines déjà-vu. Aber vielleicht ist es ja auch nur meine Krankheit. Oder so...



Als alternative für intelektuelle und sonstige merkwürdige Menschen, wie etwa Borderliner, Junkies oder weiss ich was, schlage ich zum Beispiel einen Film vor: "The Man Who Fell To Earth" von Nicolas Roeg mit David Bowie in der Hauptrolle. Eine irgendwie verstörende Geschichte von Walter Tevis, ein irgendwie guter Film über Hoch-Begabte und über die damals erst aufkommenden Yuppies, welche den tieferen Sinn ihrer Bemühungen aus den Augen verlieren, über neue Kommunikations-Technologien und über, für einen einzelnen Menschen, zu grosse Mengen an Geld. Heute aktueller denn je.


Thomas Jerome Newton (Bowie) is a humanoid alien who comes to Earth from a distant planet on a mission to bring water back to his home planet, Anthea, which is experiencing a catastrophic drought. [...]               [Quelle: Vikipedia.org]

Auf der Suche nach Rettung für seine Familie und seinem Volk, holt in die Realität einer sehr fremden Welt ein und lässt ihn in seiner Entfremdung zurück.

Plakat zum Film


Mit David Bowie bin ich etwas schwer ins Gericht, in früheren Posts. Weshalb ich irgendwann nicht mehr Bowie hören konnte, werde ich demnächst einmal erzählen. Es hat übrigens auch mit einem Film zu tun. Es ist jedoch eine Tatsache, wenn ich ehrlich bin, dass Bowie einer der Grossen der Pop-Kultur war.


Denk dran, meine Heldin: Die Glücklichsten sind die, die Durst haben und zu trinken finden. Und seien es zwei tropfen, was heissen würde dass wir teilen. Wie immer, halt. "The needles where already in my eye", doch wer schützt meine Ohren? Wer schützt meine Ohren, zum Kuckuck noch mal?




Nachtrag
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Wir haben um 16:37 Uhr eine Medien-Mitteilung von der Harten Klinik erhalten. Vor dem Mail haben wir von Direktor Gebrochene Lanze telefonisch die Aufforderung erhalten, die Mitteilung ohne wenn und aber als Stellungnahme zu diesem Post zu veröffentlichen. Dies machen wir natürlich und geben also die eingetroffene Zeilen 1 zu 1 dem Leser weiter.

Medien-Mitteilung der Harten Klinik, 11.11.11 13:13 Uhr

Es ist uns ein grosses Anliegen einige Punkte ins rechte Licht zu rücken. Entgegen dem, was heute in einem niveaulosen, parteischen und populistischen Blog zu lesen war, handelte es sich bei der vorgestellten Melodie keineswegs um die neue Hymne der Harten Klinik. Tatsache ist: Das Verfahren zur Auswahl einer Hymne hat bis zum heutigen Tag noch nicht zu einem eindeutigen Resultat geführt. Sobald dies der Fall sein wird, werden wir natürlich ohne zu zögern die Offentlichkeit und die Medien ausführlich darüber informieren. Einzig und alleine wurde heute die Musik zu unserer neuen Marketing-Kampagne der Presse und dem Publikum vorgestellt. Kampagne die sich an der freudigen Tradition der Fasnacht orientiert und die, auf sozial verantwortungsvolle Weise, auf die möglichen Probleme durch einen eksessiven Alkohol-Genuss aufmerksahm machen möchte. Duch diesen über den Massen gesteigerten Konsum gehen nämlich der Schweizer Wirtschaft jährlich zwischen 3 und 5 Milliarden Franken verloren, je nach Schätzung. Dies ist, in der momentanen Situation der Finanzmärkte und Staatskassen eine nicht tolerierbare Situation, wie jeder sehr gut verstehen kann. Dem Motto unseres Direktors folgend "Curarem et pillen-distributorem" werden wir sämtliche ethylischen Komafälle aus den Notfall-Stationen zu uns transferieren lassen, um mit diesen Menschen in aufbauender und verständnisvoller Ambience den Ellbogen zu heben.

Es ist voller Stolz, dass wir die Zusammenarbeit mit neuen Partnern heute mitteilen können. Wir waren zwar schon dick im Geschäft mit Joghurt, doch das ist kalter Kaffee im Vergleich zu 'nem frisch Zapften zu Faschnacht, Weichnachten, Ostern, Halloween oder sonst wie. Jeder Tag ist gut und morgen ist auch ein Tag.

Ausserdem möchten wir unbedingt festhalten, dass Doktorchen Y keineswegs was Cooles unternehmen konnte, in letzter Zeit. Ganz im Gegenteil: Er war und ist massgeblich mit der Destillierung der Limited Edition "Hard es klöpft" unseres, über die Wände der Klinik bekannten Schnapses beauftragt.

Abschliessend möchten wir noch festhalten: Journalisten können uns wieder ab dem 15.11.11 um 15:15 Uhr erreichen. Bis dann werden wir mit sensiblen Aufgaben im Rahmen der Fasnachts-Feierlichkeiten vollends beschäftigt sein. Und bitte nicht anrufen. Bitte nicht anrufen! Das kennen wir vom letzten Jahr und es war nicht lustig, so geweckt zu werden...

Somit sollte so ziemlich alles gesagt sein. Welchen Stuss der genannte Blog veröffentlicht, lassen wir den Leser selbst beurteilen. Unser geistreicher Beitrag und die Richtigstellung der monstruös verdrehten Tatsachen sollten dies nun jedem ermöglichen — ganz besonders jedem richtigen Fasnächtler. Und wer es nicht versteht...
 
 
 
 
 
 
Ach zum Teufel mit dem. Ist ja auch Freitag. Und Fasnacht. Keine Lust mehr. Der Chef hat mir zwar gesagt, ich müsse weiss nicht mehr wie viele Zeilen schreiben und es könnten mir ein paar Fehlen. Aber, ich meine, nicht gerade eine Leuchte, auch was er so schreibt, oder? Das letzte interne Mail? Wer hat das gelesen? Mann, peinlich peinlich. Wie auch immer. Was ich sagen will: Wird wohl seinen Ansprüchen reichen, was ich da noch schnell rausflutschen lasse... Also schreibe ich noch ein paar Zeilen, bevor ich mit die Lampe noch vollends Fülle. Uihuihui, das ist ja eigentlich ganz lustig, so eine Medien-Mittelung zu schreiben.
Also Prost zusammen.
 
 
 
 
 
 
 

Und HAu Weg d Scheiss!
 
 
 
 
 
En gruäss es Mammmi, em Joe, mi Katzs, emmmmmmmmmmmmmm
und unbedingdnöedverggggggggessseeeeeeee morn iscch au noennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn

TAg
 
 
 
 
Dummi Kuh! Sägsere abernöd, gell? ICh muessss unBeDingT sichER sie,. odr öppnöd
 
 
 
         Muhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh
 
 
 
               ErinnErung am Mich: Unbeeeeding nöd sent druuucke!
Wär de bäxt ;)))))))))))))
 
 
 
 

De Y macht es Ei...! hehe     
         blllllllllllllllllll      hallo? Wer da?
 
 
 
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 
 

November 07, 2011

a touch of...

 

A Touch of Pain
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Zürich Platzspitz, in den 90er, dieser berühmt-berüchtigte Platz, wenige 100 Metern von der Bahnhofstrasse entfernt, der irgendwie schon mit einer Höllen-Pforte verglichen werden kann. Erstaunlich dabei ist, dass dieser Zustand von rechtsfreien Raum, wo Gewalt und Elend herrschen, von der Politik noch einen Umzug verordnet bekommt, hin zum Letten, wo das Ganze noch ein viel grösseres Ausmass nehmen wird. Bevor dies geschieht bin ich regelmässig nach der Arbeit am Platzspitz anzutreffen. Ich besorge mir dort die tägliche Dosis Heroin und gehe dann so schnell wie möglich wieder weg. Es sind Hunderte von Menschen anwesend, bei Tag und bei Nacht. Die Dealers sind oft Ausländer, meistens Top-Fit und mit einer sehr tiefen Gewaltschwelle. Bei den Konsumenten ist ziemlich alles anzutreffen, vom komplett verwahrlosten Pärchen bis hin zum Yuppie in Anzug und Krawatte. Ich treffe dort Bekannte aus dem Tessin, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Oder die Angestellten des Kurier-Dienst, den wir fürs Geschäft benutzen. Ich laufe also eines Abends in den Platzspitz, vom Eingang westlich des Landesmuseums kommend gehe ich in Richtung Rondelle, auf dem Weg dorthin fragen mich verschiedene schwarze Gestalten in der kompletten Dunkelheit ob ich etwas kaufen möchte. Wie immer schenke ich denen kein Interesse und bewege mich richtung Licht, wo ich ein bekanntes Gesicht zu sehen hoffe. Ich habe es inzwischen Satt, von Dutzenden von Menschen angesprochen zu werden, als würden sie warme Brötchen verkaufen werben sie für ihre Wahre, und antworte vielleicht etwas schroff. Plötzlich fühle ich eine Hand auf meiner Schulter, die mich von hinten packt. Bevor ich mich überhaupt umdrehen konnte werde ich mit voller Wucht von einer Faust getroffen, mitten ins Gesicht. Der Typ hat mir einen Fadengraden auf die Nase getrommelt, als diese schön das grossflächige Profil als Zielscheibe bot. Ich merke gar nicht wie es passiert, doch offensichtlich versagen meine Beine, denn ich befinde mich schon zu Boden als ich merke, wie mir ein unglaublicher Schmerz ins Gehirn schiesst. Ich habe mit Gewissheit geschrien, nach dem ich auf diese Weise berührt wurde. Diese Berührung brach mich zum schreien, ja... Den Typen könnte ich nicht einmal erkennen, wenn er mir morgen die Hand schütteln würde. Irgendwie kam ich nach Hause. Ich weiss nicht mehr, ob ich an diesem Abend noch einen Knall organisieren konnte oder nicht. Wahrscheinlich schon. Als der Schmerz nicht wirklich bessert gehe ich nach einigen Tagen ins Spital, wo der Oberarzt behaupten wird, schon seit einer ganzen Weile nicht mehr eine derart zertrümmerte Nase gesehen zu haben.

Dies also der Platzspitz, wo ein bekannter von mir einen Pferdesattel den er kurz zuvor geklaut hatte verkaufen konnte, genau wie man jegliche Droge oder Konsumgut kaufen konnte. Dieser Platzspitz der, nach dem Umzug ins Letten, wie eine Sondermüll-Deponie saniert werden musste, wo man mehrere Dutzend Zentimeter Erde abtragen musste, weil verseucht. Dies der Platzspitz, der nach dem Wille der Stadt ins Letten umquartiert wurde, mit samt seiner toxischen Menschen-Ladung. In ein Letten, das unter den Augen der Politiker noch viel gewalttätiger, noch viel elender, noch viel verzweifelter als der Platzspitz werden sollte.

Nun frage ich: Wenn mir am Platzspitz die Nase zertrümmert wurde, ohne Grund, wenn schon dort die Sanität alle Hände voll zu tun hatte und im Stunden-Takt anrücken musste um jemanden zu reanimieren, haben die Politiker, die der Entwicklung im Letten während Jahren zugesehen haben, die zugelassen haben, dass dort ein Inferno seine Opfer wie Motten im Licht in die Falle lockte, haben diese Politiker gewusst von den Overdose-Opfern, den Gewalt-Toten, den Leichen in den Bäumen, die man erst einige Tage nach dem Tod entdeckte, all den Verletzten und den von Ratten angefressenen Wunden? Was war überhaupt in den 90er los? Waren denn alle in einem Rausch? Waren alle entweder auf Sugar, auf Cokes, auf MDMA oder Speed? Waren sie alle auf Prozac, die nicht auf Cokes waren? Und die Zürcher Stadt-Regierung? Wie konnte man all dies zulassen, in der reichsten Stadt der Welt? Wer hat Mit-Verantwortung, an den 16jährigen Mädchen, die dort lebten und sich prostituierten? Ich war zu dieser Zeit zu sehr mit forensischen Untersuchungen an der eigenen Person und Parties beschäftigt um mitzubekommen, was die Politik trieb. Aber heute würde es mich schon wundern, wie sehr diese Leute von den damaligen Verhältnissen berührt wurden, während sich die Welt auf das grosse Bankett des Edonismus vorbereitete. Schreit es nicht zum Himmel, dass sich hier offensichtlich niemand die Hände schmutzig machen wollte? Schreit es nicht zum Himmel, dass hier die Politik keine Berührung wagte? Berührt wurden andere. Und wie.



A Touch of Magic
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Es gibt aber auch ganz andere Arten von Berührung, die einem vielleicht dazu bringen, komische Laute von sich zu geben, wenn man in der klaren Nacht knapp neben dem Weg auf der Wiese hüpft, in Begleitung einer nahen Seele. Es gibt Berührungen, die all die Magie des Moments in sich tragen, die so viel mehr als das sich Berührende in dieser einer kurzen Berührung offenbaren können: Die Berührung als Ausdruck von Liebe. Aber auch die zufällige Berührung kann voller Magie sein, in dem sie erst nach dem alles schon vorbei ist die eigene Kraft offenbart. Bewusste oder zufällige Berührungen als Botschaften von Gefühlen. Es gibt dann auch die tägliche Berührung: Zum Beispiel die der kleinen Ratte, die pünktlich zurück in die zwei Hände rennen wird die sie gerade, von einem liebevollen Lächeln begleitet, einen Meter entfernt auf der Couch platziert haben. Die Ratte wird die Strecke zurück in die vertrauten Händen immer und immer wieder rennen, bis sie sie berühren wird, immer mit der selben Überzeugung. Denn diese Hände haben noch nie verraten. Es gibt meine Gewissheit, wenn die Junge Dame mehrmals betont hat ihre kleine Ratten niemals zu Schlangen-Futter werden lassen, nie und nimmer durch ihre Hand zu Schlangen-Futter zu werden. Die innere Sicherheit, niemals durch die Junge Dame mit dem Innern eines Schlangen-Rachens in Berührung kommen zu müssen. Die Berührungen zwischen der Jungen Dame und der kleinen Ratte haben zu dieser Sicherheit beigetragen. Es gibt die Art, wie mich die Junge Dame berührt hat, auf der Haut wie auch im Herzen. Diese Magie, die Verliebte kennen, die der Welt Ton und Farbe schenkt. Berührungen, die nicht nur beflügeln. Sie heilen, auf eine ganz eigene und magische Art. Und doch waren es immer flüchtlige Berührungen. Ein Hauch von Magie und schon war es vorbei. Eine kurze Umarmung. Ein Kuss. Mehr Hauch des Windes als Leidenschaft. Wie oft habe ich mich nach der Erinnerung auf meiner Haut einer uns beide tröstenden Berührung gesehnt? Zum Glück hatte ich immer die Erinnerung der Berührung dieses Blicks...


Young Lady: touch me and I'm going to scream, version 1.29



A Touch of Detention
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Es klingelt an meiner Türe, morgens nach Acht Uhr, ziemlich genau vor 2 Wochen. 3 Menschen stehen da, in Zivil aber mit einem amtlichen Auftrag. Ich habe erzählt, wie ich wegen Schwarz-Fahrens in die Kontrolle kam. Ich habe erzählt wie ich ohne Vorwarnung von der Helsana ausgesteuert wurde, und somit von einem Monats-Einkommen von SFr. 8'000.- zum Sozial-Fall wurde. Ich habe erzählt wie ich, aus purer Wut darüber, aus Prinzip und aus stillem Protest mir eigentlich vorstellen konnte, ins Gefängnis zu gehen anstatt die Busse zu bezahlen. Ja, denn einige Tage in einem Schweizer Gefängnis sind wirklich nicht das Schlimmste was mir je passiert wäre. Und, wenn ich damit auch nur einen stummen Zeichen des Protests setzen würde, wäre es mir das Wert gewesen. Tatsache ist, dass ich mir nicht mehr gross darum Gedanken gemacht habe. Die Monate sind vergangen und ich beschäftigte mich nicht damit. Als nun die 3 jungen Polizisten des Kantons Zürich in meiner Türe standen, geschah etwas für mich völlig unerwartetes. Fakt ist, dass wenn sie mich nur berührt hätten, ich ziemlich sicher zu schreien begonnen hätte. Ja, sie hätten mich nur kurz berühren müssen, und ich wäre wahrscheinlich durchgedreht. Gott sei Dank haben sie das nicht. Sie waren professionell und der Vergesetzte fand immer den richtigen Ton, auch wenn er mir klar zu verstehen gab, ich sei nicht mehr der Boss in diesem Hause. Und dennoch, als ich plötzlich in meiner eigenen Wohnung keinen Schritt mehr alleine machen konnte, als ich von jetzt auf plötzlich nicht mehr Herr meiner eigenen Person war, machte sich mein Körper selbständig und folgte nicht mehr meinen kläglichen Versuchen die Kontrolle zu behalten. Ich begann, zu hyper-ventilieren. Einfach so. Ich konnte nichts dagegen tun. Und es sollte für die ganze Zeit meiner "Verhaftung" andauern. Ich war nicht mehr in meinen vier Wänden, ich befand mich in der Iso-Zelle der Harten Klinik, in der ich so unzimperlich berührt wurde. Bald würde die Nähe dieser Fremden schmerzhaft werden. Sehr schmerzahft. Wie oft habe ich mir gewünscht, die Erinnerung an diese Berührungen verlieren zu können? Keine Chance, den Coolen zu spielen und, mit einem dummen Grinsen aus Protest 2 Tage hinter Gittern zu verbringen. Ich schaffte es kaum zum Bancomat, um das Geld für die Busse abzuheben. Dann nichts wie raus aus dem Auto und zurück in die Wohnung. Alleine. Vor allem alleine sein. Nun ging erst das Schluchzen und Heulen erst los. Auf dem Balkon, Arme gekreuzt auf dem Geländer, die Stirn auf den Armen und das Gesicht in Richtung Boden, wo auch all die Tränen hinfielen. So stand ich eine ganze Weile und heulte mir den angestauten Stress aus den Augen. Ich konnte nicht glauben, was da gerade geschehen war. Ich hatte völlig die Kontrolle über mich verloren. Und dabei... Ich wurde nicht einmal berührt. Was wäre damals unschönes geschehen, wenn mich einer dieser Polizisten auch nur kurz berührt hätte?
 
 

November 06, 2011

the special touch

 
Touch Me I'm Going To Scream Part 2  ==  My Morning Jacket

...if you touch me, well i just think i'll scream
cuz it's been so long, since someone challenged me.
and made me think... about the way things are...
made me think... about the way they could be.

i believe it- why? oh my...
ooh my lord...
ooh my lord...
i don't even know why...
but...

oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!
oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!

feelings...
why? oh my: human needs. heartbeats.
i can see it...
all. by the way you smile.
i'm smiling too! i see myself in you.
i am with it! ooh man i am wired!
ooh my lord! ooh my lord- yeah...
now i really know why!

oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!
oh! this feeling it is wonderful! don't you ever turn it off!



 
 

November 02, 2011

Tibet: ENOUGH

 
 
 


Heute Weltweiter Aktionstag für Tibet —
Protestkundgebung auch in Zürich!


Am 2. Novem­ber fin­den auf der gan­zen Welt Aktio­nen und Kund­ge­bun­gen für Tibet statt. Seien auch Sie in Zürich dabei und wer­den Sie Teil der Solidaritätsbewegung:

Pro­test­kund­ge­bung Zürich:
   Datum: 2. Novem­ber 2011
   Beginn: 18.30 Uhr
   Ort: Hel­ve­tia­platz, Zürich

Pro­gramm:
   Anspra­chen der ver­schie­de­nen Orga­ni­sa­tio­nen
   Gemein­same “Chalk for Tibet”- Gross­ak­tion
   Pro­test­marsch zum chi­ne­si­schen Kon­su­lat durch die Innen­stadt
   Pro­test vor chi­ne­si­schem Konsulat

Wir wären froh, wenn Sie eine Kreide mit­neh­men könn­ten.

Hier können Sie den Artikel weiterlesen









Erfahren Sie mehr über GSTF — Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft — auf der Webseite www.tibetfocus.com



GSTF hat, zusammen mit den über 150 Mitgliedorganisationen des internationalen Tibetnetzwerkes ITN, über die Seite
standupfortibet.org
Unterzeichner für die Petition "Stand up for Tibet"
gesammelt.


Möchten Sie mithelfen?
Sie können hier selbst unterzeichnen und natürlich weitere Menschen dazu ermutigen.