June 28, 2010

stell dir vor...

 
Stell dir vor...

Du hast einen Job, du hast diesen Job wollen und hast viel, sehr viel gegeben. Du wolltest sehr viel geben, denn du hattest den Job wollen. Nun ist dir bewusst geworden, dass du in Zukunft nicht zufrieden sein wirst, dass du dich nicht realisieren wirst, dass du immer mehr enttäuscht und verbittert sein wirst, dass du irgendwann nicht mehr die Kraft haben wirst und ein gebrochener Mann sein wirst, wenn du den Job nicht wechselst.

Doch du weisst absolut nicht, was für einen Job überhaupt der Richtige für dich sein könnte, zu diesem Zeitpunkt in deinem Leben. Also gehst du zur Karriereberatung für eine Standort-Bestimmung, zum Headhunter um den Arbeitsmarkt und deine Chancen zu sondieren, zum Therapeuten um Privates von Professionellen möglichst getrennte zu halten (dort wo es getrennt bleiben sollte). Du gehst also zu diesen verschiedenen Menschen und alle verstehen deine Lage, können sie nachvollziehen, haben schon verschiedene Male ähnliche Fälle gehabt. Alle helfen dir und unterstützen dich, ihrem Aufgabenbereich entsprechend.

Beim der Karriereberatung ergibt sich ein Gespräch, gerade zu Beginn des dritten Termins: Etwas Smalltalk mit Bezug auf die deine aktuelle Lage. Du erzählst wie zuvor, im Café wo du gewesen bist als du gewartet hast dass es Zeit für den Termin wurde, war neben dir ein Paar, was gerade Streit hatte.
Plötzlich schreit der Mann die Frau an: "Und ich werde meinen Job verlassen, ob es dir gefällt oder nicht. Du kannst mich doch nicht zwingen, dort weiter zu arbeiten nur weil du es für wichtig empfindest. Ob ich dabei Kaputt gehe, interessiert dich nicht im Geringsten!" Die Frau versucht zu argumentieren, es sei völlig unfair, was der Mann behaupte. Natürlich würde ihr mehr als alles daran liegen, dass er glücklich sein könne. Und gerade deswegen meinte sie nur, er solle doch darüber schlafen, bevor er kündigen würde. Schliesslich behauptete der Mann bis gestern, den besten Job auf der ganzen weiten Welt zu haben. Unvermittelt spuckt der Mann die Frau an, um dann fluchend das Café zu verlassen. Die Frau bleibt zurück, fassungslos und völlig aufgelöst. Ihr ist klar, dass alle Anwesenden das Geschehene mitbekommen hatten. Dennoch ist sie in der Lage nicht in voller Panik zu flüchten und so ihrer Scham zu unterlegen. Sie geht auf die Toilette, wo sie sich Gesicht und Bluse wäscht und kommt dann mit Tränen im Gesicht zurück in das Lokal. Sie setzt sich wieder neben dir und nippt an ihrer Coca-Cola.

Du wendest dich ihr zu und sagst, es würde dir so sehr leidtun, was ihr gerade passierte. Falls du irgendwie helfen kannst, soll sie es dir ruhig sagen: Du wärst mehr als froh, ihr deine Unterstützung anzubieten. Du sagst ihr auch, dass du dich nicht einmischen wolltest doch es war für dich völlig klar, dass wenn der Mann auch noch handgreiflich oder weiterhin gespuckt hätte, du eingegriffen hättest und ihr geholfen hätte, den Typen loszuwerden. Sie dankt dir, ein trauriges Lächeln im Gesicht.

Dann erzählst du von deinem Gespräch mit einem Kollegen, wobei es eben um deine weitere Karriere ging, um deine vermeintliche Midlife-Crisis, um die Breite der Palette an Möglichkeiten, die dir in diesem Alter noch im professionellen Leben bieten können.

Danach, verbringst du die Zeit bei der Karriereberatung auf üblicher Weise und ihr arbeitet an den verschiedenen Aufgaben.

Am Tag darauf gehst du aus dem Haus, in Richtung Arbeit. Du bist gerade erst auf dem Gehweg vor deinem Zuhause als ein Passant, der dir entgegen kommt, beim Vorbeilaufen auf dich spuckt! Ohne Vorwarnung. Ohne offensichtlichen Grund... Du bist dir ziemlich sicher: Du hast diesen Typen niemals zuvor gesehen. Als du überhaupt realisiert hast, was da geschehen ist, ist der Typ schon ausser Reichweite. Du drehst dich um, schaust nach ihm, er hat sich auch umgedreht und eure Blicke treffen sich. Augenblicklich beginnt er zu rennen. Er geht um die Ecke, am Ende des Blocks und, als du dort ankommst, ist er verschwunden. Kein Passant in Sicht, weit und breit.

Kurz darauf, immer noch auf dem Weg zur Arbeit, wirst du wieder angespuckt. Diesmal von einem anderen Menschen. Es gelingt dir, ihn am Kragen zu packen und ihn zur Rede zu stellen. Er flucht und schreit und entschuldigt sich und schreit und flucht und versucht zu erklären sein Touret-Syndrom sei schuld und flucht und entschuldigt sich und spuckt und flucht. Dir bleibt nichts anderes übrig, als ihn ziehen zu lassen.

Am Abend, beim Ausgang mit Arbeitskollegen, kommt einer von ihnen ins Gespräch mit einem Typ, an der Theke der Bar wo ihr euch gerade befindet. Weil der Typ so betont laut redet, bekommst du zusammen mit den anderen Kollegen mit, wie er erzählt von einem Typen der bei ihnen in der Firma rein gar nichts an Dankbarkeit empfinde und schlecht über Job und Kollegen sprechen würde, die ganze Mannschaft in den Dreck ziehen würde, sich einen neuen Job suchen würde, dem Chef in den Rücken gefallen sei. Schlimm sei dieser Typ, ganz ganz schlimm...

Tags darauf kommt der Chef zu dir und fragt dich ob du einen Job am suchen seist. Du fragst dich, wie um alles in der Welt er davon erfahren konnte, wo du mit keinem Menschen ausser den 3 Ansprechpersonen bis heute darüber gesprochen hattest. Der Chef ist echt sauer, er ist mehr als sauer, er kocht vor Wut. Du sollst die schlimmsten Dinge über Unternehmen und Kollegen gesagt haben, du sollst über jeden einzelnen in der Firma hergezogen sein. Du versucht dein Bestes um die Situation zu klären, auch weil es dir wichtig ist dass Chef und Kolleg wissen, dass du wirklich mehr als Dankbar bist für die gemeinsam verbrachte Zeit. Du möchtest ihnen alle klar machen, dass deine Suche nach einem neuen Horizont rein gar nichts mit ihnen zu tun habe, oder mit der Firma oder dem Job. Du sagst es liegt einzig an dir und du seist einfach an einem Punkt angekommen, an dem du eine Veränderung bräuchtest. Du müsstest jetzt deinen Kompass wieder justieren, solange es überhaupt noch Zeit habe dafür. Als du am Abend dich auf den Heimweg machst, hast du nicht die blasseste Ahnung darüber, ob dir Chef und Kollegen nun geglaubt haben oder nicht. Du hattest immer ein Gefühl für sowas und konntest dich eigentlich immer auf dein Gefühl verlassen. Doch nun... Nichts am Bildschirm. Rein gar nichts...

Auf dem Weg nach Hause bespuckt man dich wieder. Wieder ein Mensch den du niemals zuvor gesehen hast. Diesmal eine Frau.

Jon Beinart: Naked Ladies In My Beard

Es geht nun seit einigen Wochen so. Jeder der Menschen, die dich angegriffen haben oder die offensichtlich in ihren Gesprächen Bezug zu deiner Geschichte genommen hatten, jeder von ihnen hatte eine andere Erklärung oder Entschuldigung bereit. So unwahrscheinlich und surreal all diese Häufung von Ereignissen auch zu scheinen mag, die einzelnen Menschen kannst du nicht annageln, denn jeder behauptet nicht im Geringsten zu wissen wovon du sprichst, wenn du sie mit deinen Vorwürfen konfrontierst.

Leider bist du einmal handgreiflich geworden, gegenüber einem Typen der dich bespuckt hatte. Er zeigte dich bei der Polizei an und du bist drangekommen, wegen einfacher Körperverletzung. Sein spucken wurde auch gemahnt, war aber einzig ein Bagatellfall. Nichts wofür sich Polizei oder Justiz je ernsthaft interessieren würde.

Als du bei der Polizei versucht hast, die Ereignisse die dich zu diesem Ausraster gebracht hatten, zu schildern, hast du dich einzig und alleine noch viel Unglaubwürdiger gemacht als es schon zuvor der Fall war. Schliesslich hattest du einen Menschen ins Gesicht geschlagen und ihn verletzt. Und nun wolltest du ihn auch noch beschuldigen, bei einem Komplott oder sonst einer doch eher wahnhaft tönenden Geschichte mitzumachen. Die Polizisten schickten dich nach Hause und sagten dabei, du könntest dich als Glückspilz betrachten, wenn sie dich nicht in die Psychiatrie verfrachten liessen. Und sie sagten dir, dies würde aber auf jeden Fall geschehen, wenn du noch ein einziges Mal in einer solchen Geschichte verwickelt wärst.

Auf dem Heimweg von der Polizei wirst du 3 Mal bespuckt. Und, als du noch schnell einkehrst um einen Kaffee zu trinken, erzählt dir der Mann an der Bar, wie er nach 20 Jahren im Service nun Job wechseln würde. Er wissen nur noch nicht, ob er zum Geheimdienst oder als Direktor einer psychiatrischen Anstalt arbeiten wolle. Er würde es sich noch überlegen. Und seine Frau meinte aber, er solle doch eher nach Brasilien gehen und dort nach Gold schürfen. Sie habe von einer Kollegin den todsicheren Tipp, wo man damit zum Multimillionär werden könne. Aber, weisst du was? Er spucke auf seine Frau. Psychiatrie oder Geheimdienst. Das würde er tun. Ah... oder vielleicht noch Direktor einer der grössten europäischen Fluglinien. Mal sehen.

Du überlegst dir gerade ihn zu packen, à la Pulp Fiction in den Keller zu verfrachten, und ihm nun die Wahrheit aus dem Leibe zu prügeln. Wieso erzählt er ausgerechnet dir diese Geschichte? Wieso mit diesen Details? Aber du weisst genau, dass er für jede Behauptung eine Erklärung bereit hätte. Du weisst, du wirst auf der ganzen weiten Welt niemanden finden, der dich offenkündig die Geschichte abnehmen würde. Du weist... du bist am Arsch...

Und übrigens: Der Karriereberater, dem du das Gesprächsstoff geliefert hattest, hatte sich ab dem Tag nach eurem Treffen wie in Luft aufgelöst. Du bist nicht einmal mehr in der Lage gewesen, jemanden zu finden der auch nur bestätigen würde, dieser Typ mit diesem Namen habe in diesem Gebäude sein Studio gehabt. Man könnte meinen, den Typ habe es niemals gegeben. Hier nicht, im ganzen Land nicht, in ganz Europa nicht, ja sogar im Internet hat es ihn nie gegeben.

Jon Beinart: Want A Shiny Black Balloon?


Jetzt möchte ich dich etwas fragen: Hast du dir das alles irgendwie vorstellen können? Ja? Glaubst verstanden zu haben, in welcher albtraummässigen Situation du dich befinden würdest, sollte diese Horror-Geschichte eines Tages deine Realität werden? Ja?

Nun... Dann hast du jetzt vielleicht einen kleinen Bruchteil von dem verstanden, was mir IN und die ganze lange Zeit NACH der Harten Klinik zugestossen ist! Einen Bruchteil...!

Wie meinst du?
Die Ärzte der Klinik?
Nein...
DIE HABEN DOCH NICHTS DAMIT ZU TUN.
Sag mal, spinnst du?
Wie sollen die auch etwas mit dem zu tun haben, was mir nach Austritt aus der Harten Klinik geschehen ist?
BIST DU ETWA EIN KLEIN WENIG WAHNHAFT?
Oder so?
 

Leben auf dem Spielplatz

Du bist ein Kind und die Welt eine Einladung zur Entdeckung. Plötzlich, du hattest es nicht einmal bewusst wahrgenommen, von hier auf jetzt, bist du ein Erwachsener. Zwischen diesen zwei Augenblicken ist so dermassen viel geschehen, du hast dich vollkommen verändert — sowohl äusserlich wie auch in deiner Wahrnehmung deiner Selbst und der Welt um dir — du hast unvergesslich schöne und schmerzhaft schwierige Momente erlebt, du hast dich rasant schnell weiterentwickelt.

Doch, obwohl du nichts mehr gewollt hast als vom Kind zum Mann werden, obwohl du unendlich viele Erfahrungen auf deinem Weg gesammelt hast, obwohl du dir ziemlich jede (deinem Wesen entsprechende) Tätigkeit und Aufgabe zutrauen würdest, obwohl man dir offiziell ein Papier aushändigt welches deine Fähigkeit bescheinigt, mit einem Geschoss von mehreren Tonnen mit Geschwindigkeiten die kein Wesen auf Erden erreichen kann, obwohl du alles hast um dich in der Welt durchsetzen zu können...

Du hast irgendwie das Gefühl ziemlich alles gelernt zu haben um dich an jede Situation so anpassen zu können, dass du lernen kannst damit umzugehen und deine Fähigkeiten so einzubringen dass du deine Umwelt mitgestalten. Du kannst deine Umwelt und dein Leben auf die zu dir passenden Art mitgestalten und prägen.

Und doch hast du irgendwie ein Gefühl, dass dich seit einiger Zeit begleitet. Das Gefühl so vieles gelernt zu haben, nun vom Körper eines erwachsenen Mannes verfügen zu können, selbständig Entscheide zu treffen und entsprechend zu handeln. Und... niemals etwas gelernt zu haben was mit dem Erwachsen sein selbst zu tun hätte.

Du hast nicht gelernt wie du zu dem Korsett finden kannst, das dich nicht einengen wird und doch genügend klare strukturiert ist. Du hast nicht gelernt weshalb du als Erwachsener hin und wieder in Konflikte gelangen wirst, von denen du das Gefühl hast sie hätten ja gar nichts mit dir zu tun. Du hast nichts davon gewusst, welch ein Kampf schon nur der pure Alltag für viele Erwachsene ist. Geschweigen denn davon wie schwierig es ist, seine Kindheitswünsche in Erfüllung zu bringen.

Du hast vielleicht gelernt mit Frust und Trennung umzugehen. Doch niemals hättest du gedacht, dass so wie auf dem Spielplatz ein Kind versucht dir das Spielzeug abzunehmen, so kann ein Arbeitskollege dir deinen Job wegschnappen wollen. Und dazu noch auf eine "erwachsene Art", das heisst so dass es nun gesellschaftlich toleriert wird.

Patricio Carrasco: Forever Is Our Today

Du hast nicht gelernt wie, all die Konflikte die in der Kindheit offen ausgetragen wurden, nun in das soziale Leben eingebettet und getarnt sind. Du wusstest nicht, dass in einer Gesellschaft die "zivilisiert" genannt wird, die einfachen und elementaren Beweggründe von Kinder die Menschen dazu bringen, anderen Schaden zuzufügen.

Und es macht dich mehr als traurig, hin und wieder macht es dich richtig fertig zu erleben, wie all diese ehemalige Kinder ihr Leben lang nicht versucht haben ihre Konflikte und Aggressionen anderen gegenüber in Griff zu bekommen, sondern all diese Jahre darin investiert haben, ihre Taten so zu gestalten dass sie (sowohl dem eigenen Gewissen wie auch den Mitmenschen gegenüber) nicht auffallen. Unser Handeln soll nicht als das "wollen" eines Kind gedeutet werden was das Spielzeug des anderen Kinds unbedingt will. Unser "wollen" soll gesellschaftlich ins Spiel passen.

Und wenn ich nun mal der Herrscher der Welt sein möchte und es zuvor auf dem Weg von Hollywood probiert hatte, dann lass ich mich einfach vom amerikanischen Volk zu ihrem Präsidenten wählen. Nun kann ich all diese Hunderttausenden von "Kindern" in der "Grau-Grünen Klasse" herumkommandieren und kann ihnen Befehlen auf die andere Seite der Welt zu fliegen und dort den Menschen diese schwarze Brühe die aus der Erde geholt wird (die ganze Welt ist ganz verrückt nach dieser Brühe) abzunehmen. Sie sollen den Menschen dort dieses schwarze Zeug klauen, ja! Und es mir bringen.


Ich selbst, bin mit über 40 Jahre sowas wie Erwachsen geworden. Wenn ich es je überhaupt geworden bin oder werde. Doch ich habe nie die Macht gehabt oder gewollt, die Macht über die anderen Kindern auf dem Spielplatz. Ich frage mich, wann der Mensch lernen wird, zwischen den Spielplatz-Streitereien und dem Handeln eines erwachsenen Menschen zu unterscheiden. Wann und wie wird er lernen den Unterschied zu erkennen und seiner Erkenntnis entsprechend zu handeln?

Als erwachsenes Wesen mit einem extrem fortgebildetes Bewusstsein, dass ihm erlauben könnte unnötige Aggressionen und Gewalt zu erkennen?

Ich glaube daran, dass dieser Tag kommen könnte. Doch dazu müssen wir langsam wieder damit beginnen, uns zu fragen was wir aus uns machen möchten, wohin uns unsere Reise führen soll. Genauso wie es Jugendliche tun, die bald erwachsen werden.
Nur... Dies ist jetzt nicht die Reise eines Einzelnen, es ist die gemeinsame Reise der Menschheit. Eine Reise, die sich vielleicht an einem wichtigen Punkt befindet, an dem über die zu nehmende Richtung entschieden werden muss.

Dieser Entscheid muss nun getroffen werden, denn der Weg vor uns teilt sich in 2 Richtungen auf. Wir kommen also nicht drum herum, uns für den einen oder den anderen Weg zu entscheiden. Und je länger wir warten, desto weniger Zeit werden wir haben um bewusst, überlegt und unserem Wille entsprechend entscheiden und handeln zu können. Wir können uns davor noch drücken. Aber nicht mehr lange.


Und, wäre es nicht schöne, wenn wir diesen Entscheid gemeinsam und bewusst treffen würden. Wenn wir zusammen, wie Erwachsene, unsere Wahl treffen würden und unser Schicksal in diese Richtung lenken würden?

Oder wollen wir tatsächlich weiterhin wie Motten um eine Glühbirne fliegen? Und uns um einen Platz am Licht streiten? Wollen wir das wirklich? Anstatt dass wir zurück zu einem Leben bei Tageslicht finden würden? Wollen wir, als ganze Menschheit, wirklich weiterhin so leben wie wenn unser Schicksal von jemandem bestimmt würde, der das Licht ein- oder ausschalten kann wann er will?

Dass wir unser Schicksal nicht bis am Schluss in der Hand haben ist wohl klar. Als Individuen kommen wir auf die Welt und sterben. Doch als Menschheit, könnten wir nun langsam erwachsen werden und unser Leben auf eine Art und Weise gestalten, die es uns erlaubt dafür zu stehen und darauf stolz zu sein!

Enio Di Stefano: Uomini
 

das erste mal

 
I Giovani  ==  Jovanotti

I giovani hanno i capelli lunghi
e le basette come cespugli
e nelle magliette la verità
i giovani girano per la città
i giovani parlano con i muri
ma non ascoltano la risposta
hanno una scritta sulla maglietta
e non domandano quanto costa
i giovani sono dentro i sondaggi
catalogati in percentuali
i giovani stanno bene
i giovani stanno male

I giovani quali, quelli più belli?
oppure i giovani quelli brutti?
I ricchi, i poveri, i giovani cosa
i giovani che? i giovani tutti!
Tutti i giovani sempre giovani
non mi dire che ci sei anche tu

Tra quelli lì della pubblicità
dell' aranciata e la coca cola
quelli che gridano ai concerti
quelli che occupano la scuola
quelli che non trovan' da lavorare
quelli che ancora paga papà
quelli che non c'è mai un cazzo da fare
in questa cazzo di città

Vorrei passare dai dieci ai trenta
per non subire questa tortura
il primo amore, la prima casa
dover vestire quest'armatura
il primo amico che ti tradisce
o che magari tradisci tu
il primo treno che non ci sali
e che magari non torna più...



 

June 24, 2010

Markus Lanz

 
BREAKING NEWS
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Frage
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Ist Markus Lanz ein Selbstdarsteller und Narziss?

Atwort
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Die Antwort bei Markus Lanz, nach der guten Figur beim Blut-Abnehmen...






Aber jöööö... Schön wie er noch positiven Feedback von weiblicher Seite für seine Leistung bekommt, am Ende des Videos!!! Ein Traumpaar, fast. Er baggert ja auch ganz heftig und sie ist sichtlich schon ganz in Stimmung. Weiter so!


Zu sagen wäre da noch: Wertvolle Inhalte, die da in die Stuben der Menschen gebracht werden. Jeder der zugesehen hat, ist jetzt ein Notfall-Helfer. Weiter so!

Übrigens: Das Video wird auch als Auffrischung für Erste-Hilfe-Massnahmen in der Harten Klinik gezeigt. Damit die Pfleger jederzeit die, durch Überdosierung von Psychopharmaka, ohnmächtig gewordenen Patienten in der Gummizelle zu versorgen wissen. Weiter so!
 

Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 

nacktscanner

 
BREAKING NEWS
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Frage
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Weshalb vertraut man in der Harten Klinik nicht auf Technik allein und setzt weiterhin auch auf die "alte Schule" der Psychiatrie?

Atwort
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Die Antwort bei Markus Lanz.






Siehe auch den Post "angesichts des ichs"



Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 
 

diamonds & coal

 
Für meinen Roh-Diamant.
Und... sie ist nicht für den Einsturz der Kohlengrube verantwortlich.
We'll patch it all up, baby.


That Old Pair Of Jeans  ==  Fatboy Slim

Na, na na, na na na, naaa na na, na na na
Na, na na, na na na, naaa na na, na na na


All you used to do was put me down
But I found a way to get myself up off the ground
And all you used to do was criticise me
But now I found the good and I emphasise ya see

You would always get so sensitive
And try to turn your transgressions into my guiltiness
But now I'm certain of the way I live
And what I'm responsible for in this twisted game

And it's such a shame
That you try to make pain
Another word for my name
Whether giving or receiving
It's one and the same
Just one more link
In your long-ass chain
But it's time to break
This frame and my strengthful will
Time to jump off this negative cycle we've built
Gave my heart
But my self-respect you won't steal
Now it's time to let ya know if you can hear me feel me

Na, na na, na na na, naaa na na, na na na
Na, na na, na na na, naaa na na, na na na

So I asked my momma for her two cents
And then I asked my little sister and I asked my friend
Then I asked my poppa once and I asked him again
Came two little consensus from all them opinions
That life is too short to be unhappy
And since I know what I'm worth there'll be no settling for dirt
Knowing what I deserve is gold
If I want diamonds then I can't settle for coal

Maybe I was just too strong to let go
Maybe I was just too weak to let it show
Maybe I was just too stubborn to say "No"
But whatever the case I can't take it no more

Na, na na, na na na, naaa na na, na na na
Na, na na, na na na, naaa na na, na na na

Na, na na, na na na, naaa na na, na na na
Na, na na, na na na, naaa na na, na na na

Na, na na, na na na, naaa na na, na na na
Na, na na, na na na, naaa na na, na na na

Sometimes I think maybe we'll patch it all up
Like a favourite pair of jeans that you won't give up on
Or maybe one of these arguments we'll make up
And start again like when we started this up
Back when everything was fresh
And every moment a blessing
I'd laugh at all of your jokes
You'd listen to my suggestions
One mind, one soul,
One common destination
Now we can't help but fight over the direction


 

June 23, 2010

alleigra & würde

Als ich, nach meinem Austritt, einen Termin mit dem leitenden Arzt Doktor NO vereinbart hatte um meine Patienten-Unterlagen entgegen zu nehmen — oder den schlechten Witz der man mir dafür verkaufen wollte — an diesem Tag hatte ich der Jungen Dame ein Treffen vorgeschlagen, über Mittag, um zusammen eine Pizza essen zu gehen. Am Tag zuvor hatte ich ihr eine SMS geschickt und geschrieben, wo ich auf sie warten würde.

Als ich dort ankam traf ich nicht auf die Junge Dame, sondern auf eine ehemalige Mitpatientin aus der Station von Doktor Y, die schon vor mir ausgetreten war. Sie sagte zu mir: "Immer positiv bleiben!"

Zufälle gibt's... Oder so.

Denn einige Zeit davor hatte ich der "Therapeutin" Lady Marmelade erzählt, wie es bei uns zu Hause zuging. Es gab oft kleinere Streitigkeiten. Und es gab nie ein Aufarbeiten der Konflikte. Ich sagte, es sei wie eine kaputte Schallplatte gewesen, oder eine CD, die immer dieselbe Rille abspielt. Ja... Das hatte ich erzählt.

Und davon, wie mein Vater immer sagte "Man muss positiv sein!" Und dann sagte er das rumantsche Wort für Glück " Alleigra", das Wort aus seinem geliebten Ober-Engadin, in das er sich vorgenommen hatte, seinen Lebensabend zu verbringen. Sein über alles geliebte Ober-Engadin, wo er jedoch niemals hinziehen sollte...



Doch eines haben die Wahnärzte nicht begriffen. Und zwar das Wichtigste. Obwohl es in meiner Familie ungelöste Konflikte gab, obwohl meine beiden Eltern schon seit langem nicht mehr am selben Strang ziehen konnten, obwohl Kommunikation und Gefühlsäusserungen gestört waren: NIEMALS hat jemand innerhalb meiner Familie seinen nächsten Entwürdigt. Niemals...

Niemals sind die Streitigkeiten unter der Gürtellinie ausgetragen wurden. Niemals wurde das Gegenüber nicht als ganzer Mensch wahrgenommen und respektiert. NIEMALS.

Und dies ist auch eine wichtige Lektion in meinem Leben gewesen. Denn, wie auch immer mein Vater irgendwie in meinen Augen ein — durch seine eigene Existenz — gebrochener Mann gewesen ist, niemals hat er irgendwen dafür verantwortlich machen wollen. Niemals hat er andere Menschen für sein Leid büssen lassen.

Im Gegenteil: Er hat in seiner schwierigen Lage noch immer sein Allerbestes gegeben, um ein Leben in Würde für sich und seiner Familie gewehrleisten zu können.
Ich denke, viele andere Männer wären an seiner Stelle auf halben Weg zu Grunde gegangen.

Weshalb ein solcher Schmerz tief im Herzen meines Vaters lag, kann ich nur erahnen. Wie dieser Schmerz entstanden ist und wie es dazu kam, dass er ihn von innen zerfressen hat. Ein Beispiel: Es tut mir jetzt noch weh daran zu denken, wie mein Vater Bilder aus seiner Jugend aufbewahrte: wunderschöne graphische Arbeiten. Es tut mir weh daran zu denken, wie seine Augen strahlten als er mir einmal diese Bilder zeigte. Eine Laufbahn im graphischen Bereich war sein Jugendwunsch gewesen. Die Begabung dazu soll man ihm abgeschrieben haben, im Gegenteil zu dem was mir seine Bilder aber erzählten. Natürlich ist das nicht der einzige Grund für das Leiden meines Vaters gewesen. Wie viele andere Nadeln im Laufe der Jahre in sein Herz stecken bliebeumn? Ich weiss es nicht. Aber ich bin froh um diesen kurzen Moment in dem mein Vater mir Einsicht in sein inneres Leben gab... Danach, war er auch schon wieder weg.


Wie auch immer... Ja. Ich habe versucht positiv zu bleiben, wann immer es ging.

Und ich danke Gott dafür.
Und meinem Vater.

Und dieses so einfache und elementare Prinzip haben die Wahnärzte völlig fehlgedeutet: Wir hatten uns sehr wohl mit einem Leben mit ungelösten Konflikte abgefunden, doch wir hatten niemals unsere Würde dabei verloren. Und wir hatten uns niemals damit abfinden müssen, dass uns jemand unsere Würde genommen hatte. Man nahm vielleicht sich selbst die Würde, aber niemals dem Andern.

Und wo auch immer meine Konfliktfähigkeit vielleicht eine Kaputte CD gewesen sein mag, die Musik begann wieder richtig zu spielen als man mir meine Würde nahm. Und dies taten die Wahnärzte in voller Absicht. Und sie gingen davon aus, der kaputte Plattenspieler würde sich aus dem Staub machen.

Doch, was wie ein kaputter Plattenspieler scheinen mag ist einzig ein Mensch der seinem Gegenüber, trotz seiner Fehler und Sünden, noch die Hand reicht. Dies habe ich auch noch einige Zeit lang getan, in dem ich das Gespräch mit der Leitung der Harten Klinik gesucht hatte. Im Versuch, die Würde eines Jeden in diesem Konflikt Involvierten, intakt zu belassen.

Als man mein Angebot nicht annahm, begann der Plattenspieler wieder zu spielen. Ein Teil der Musik den er spielte, dieser alte Plattenspieler, findet man in diesem Blog wieder.

Emil Berliner: His Masters Voice


Denn niemals, NIEMALS, hat ein Mensch das Recht, seinem Gegenüber die Würde zu nehmen. Und schon gar nicht eine öffentliche Institution in der Schweiz. Niemals...

Und so danke ich meinem Vater. Der mir gelernt hat, niemals aufzugeben.

June 20, 2010

who made this long night?

 
We had divine sense
To know what to say
Before this long night began
We had a promise made
By heartbeats in love
Now we're stuck on rewind


Heartbeats == The Knife

One night to be confused
One night to speed up truth
We had a promise made
Four hands and then away
Both under influence
We had divine sense
To know what to say
Mind is a razorblade

One night of magic rush
The start - a simple touch
One night to push and scream
And then relief
Ten days of perfect tunes
The colors red and blue
We had a promise made
We were in love

To call for hands of above to lean on
Wouldn't be good enough for me, no
To call for hands of above to lean on
Wouldn't be good enough for me, oh

And you, you knew the hand of a devil
And you kept us awake with wolves teeth
Sharing different heartbeats in one night

To call for hands of above to lean on
Wouldn't be good enough for me, no
To call for hands of above to lean on
Wouldn't be good enough for me, oh





 

June 17, 2010

ein weg statt ein kampf

 
Oscar Niemeyer, der über 100 jährige Architekt und gestalterische Vater von Brasilia — die Retorten-Hauptstadt Brasiliens welche am Reissbrett konzipiert und inmitten des Nichts aus dem Boden gestampft wurde — hat schon viele Utopien kommen und wieder gehen sehen. Zusammen mit seinen Kameraden arbeitete er an der Realisation einer Idee die dazu beitragen sollte eine bessere Welt zu schaffen. Vor kurzer Zeit hat Niemeyer gesagt, die jungen Generationen müssten nun an diesem Projekt weiter arbeiten, denn die Stadt konnte nicht ihre Versprechen halten.

Eine weitere Beobachtung Niemeyers ist
Früher kämpften die Armen gegen die Reichen.
Heute sind es die Reichen, welche den Kampf gegen die Armen angesagt haben.

An einer besseren Welt arbeiten noch viele. Andere, die heute schon eine sehr schöne Welt zu haben glauben, erschweren diese Arbeit massgeblich. Dies ist schade denn alle Utopien der letzten Jahrhunderte sind kläglich gescheitert. Die Welt ist heute kein besserer Platz als früher. Weder in Brasilien, noch sonst wo auf der Welt.

Dennoch glaube ich an eine bessere Welt. Und zwar ohne Utopien. Diese wird jedoch einzig und allein durch bessere Menschen möglich sein. Und dies ist bestimmt auch schon der schwierigere Teil der Aufgabe.

Bild: Chen Man
 

June 14, 2010

relativer gewinn

In der Harten Klinik hat man mit mir herumgespielt und herumprobiert. Vielleicht haben einige Ärzte Wetten abgeschlossen? Die Einen auf Rettung in letzter Sekunde, die Anderen auf Bankrott und Untergang. So wie nicht wenige Spekulanten in Sachen Griechenland, Euro und noch Vieles mehr.

Ich bin nun, etwas mehr als 2 Jahre nach Austritt, zu einem Häufchen Elend geworden.
Gesehen auf www.nichtlustig.de
 
Doch in der Harten Klinik hatte man das kleine Pech, dass ich 2 Jahre dazwischen schieben konnte. Ein Problem, dass von "klein" immer grösser werden könnte. Sollte es endlich einmal so weit sein, werde ich wahrscheinlich das Eine dazu zu sagen haben
Ein Hoch aufs Licht!

Denken werde ich
Versuche gar nicht dagegen anzukämpfen. Vertraue deinem Schicksahl und bewege dich dem Licht entgegen. Lass dich auf deinem Weg nicht ablenken und bewege dich stets weiter, in Richtung Licht. Wo ein Licht ist, ist auch eine Lichtquelle. Geh hin und suche die Quelle auf.

Ah... Und vielleicht werde ich noch dies zu sagen haben
Der Begriff von Zeit ist definitv DEHNBAR! Je nach dem, wo sich die gemessene Zeit gerade befindet, kann diese Dehnung grösser oder kleiner ausfallen. Fest steht aber, Zeit ist relativ. Relativ und, in bestimmten Fällen, sogar extrem...
DEEEEEEEEEEEEEHHHHHHHHNNNNNNBBBAAAAAAAAR!

Und? Wer nun wohl die Wette gewonnen hat?
Verdammt... Wo ist denn eigentlich der Buchmacher? Versucht er vielleicht, sich hinter dem Licht zu verstecken?
 

June 13, 2010

gewusst wie

Der Gouverneur von Louisiana sagte in einem Interview, einige Tage nach der Explosion der BP-Plattform vor der amerikanischen Küste

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Yes, we do need oil... but NOT in the Gulf of Mexico.

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Die Betreiber der Firmen welche in Kanada die Gewinnung von Brennstoff aus Erdölsand vorantreiben, sowie die Investoren (unter ihnen auch CS und UBS — eine dieser Banken hatte vor kurzer Zeit eine Image-Kampagne von wegen Umweltbewusstsein lanciert) wird's gefreut haben.

Inzwischen ist dieser Gouverneur wieder der Erste, der nach der Wiederaufnahme der Bohrungen im Golf von Mexico schreit und der das 6 monatige, vom Weissen Haus verhängte Moratorium bekämpft. Jetzt wo die lokale Wirtschaft auf die Knie gefallen ist, scheint auch eine zweite Schwarze Front das kleinere Übel für den Gouverneur. Na ja... Jeder setzt halt seine Prioritäten, nicht wahr?



Ich denke, die beste Analyse der (leider noch) zu weit verbreiteten Einstellung von Finanzwelt, Wirtschaft generell und Staaten gegenüber Energie-Politik zeigt ein Bild von Roberto Rizzato, welches für die US-Zeitschrift "FreakingNews.com" vor der BP-Katastrophe entstand.

Roberto Rizzato: Planet Of Petroleum

Auf einer Welt aus Meereswellen, Wind und Sonneneinstrahlung, beharren wir darauf nach Öl zu bohren. Und das Atom zu spalten.

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Mit der heutigen Technologie, wären 10% der öffentlichen Fläche des US-Bundesstaates Nevada notwendig, um mit Solarenergie den WELTWEITEN Bedarf an elektrischem Strom zu decken, oder 3% der Sahara!!! Wir haben Wüsten ziemlich rund um den Globus und die Produktion von Solar-Energie wäre so praktisch rund und die Uhr machbar.

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Wenn man mir erzählt, dass Bekannte meiner Familie in den 70er Jahren eine Gas-Flasche im Kofferraum ihres Autos hatten und somit — in Amsterdam, der Stadt in der sie leben — einen Hybrid fuhren, dann vermischt sich bei mir Wut mit Vielem mehr. Genauso wenn ich höre wie Konzepte für mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge schon Ende der 50er Jahren aus der Feder von Vordenkern entsprungen sind. Denn, Vordenker zu sein ist das Eine. Die Tatsache, dass andere dieses Gedankengut unnötig in weite weite Zukunft schleudern, ist wieder eine ganz andere Sache.

So stehe ich auch nur noch mit offenem Mund da, wenn ich höre dass die Industrie keine ernsthafte Pläne für den Worst-Case bei Tiefsee-Bohrungen bereit hat. Und dass die Behörden niemals auf die Idee gekommen sind, diese zu fördern. Es heisst ganz einfach "Probleme sind schlicht und ergreifend ausgeschlossen". Genau! Probleme waren auch ausgeschlossen bei der Verfütterung von Artgenossen an unsere Kühe, wenn mich nicht alles täuscht. Zumindest solange der Rinderwahnsinn noch keine Schlagzeilen gemacht hatte. Irgendwie bin ich im "hohen Alter" vielleicht etwas ängstlich geworden, doch traue ich der Sache nicht wirklich wenn ich höre wie Probleme bei unseren AKWs praktisch ausgeschlossen seien... Da frage ich mich "Und was ist mit der Theorie?"

Gerade letztens gab es eine Dokumentation im Fernsehen über eine Katastrophe auf einer Bohrinsel in den USA, vor einigen Jahrzehnten. Fazit war, dass weder Industrie noch Behörden irgendwas gelernt haben, in der Zwischenzeit. Ich sage dies stimmt keineswegs, denn in den letzten Jahren lernte man, viel viel tiefer zu bohren! Wer behauptet also, der Mensch sei nicht lernfähig?

Die letzte Errungenschaft menschlicher Intelligenz sind Konzepte für den Bau von Abertausenden von Spiegeln die, einmal ins Weltall befördert und einzeln, in Echtzeit, in ihrer Ausrichtung justiert, uns vor den inzwischen schädlichen und zerstörerischen Sonnenstrahlen schützen sollen. Um der globalen Erderwärmung Gegensteuer zu geben, so zu sagen. Weiter so! Oder so...
 

June 05, 2010

Aus Bildung

 
BREAKING NEWS
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Ein Video aus Zeiten der Ausbildung von Doktor Y wurde ausfindig gemacht. Respektive, vor der Ausbildung. Nach diesem Erlebnis soll er so fastziniert gewesen sein, dass er sich unmittelbar für ein Praktikum bei Frau Doktor Kallwass angemeldet: Er hatte seine Leidenschaft für Angewandte Psychologie entdeckt.

Auch Frau Doktor Gelatine-Marmelade war bei Kallwass, wo sie während der Aufnahme einer preisgekrönten Sendung ihren zukünftigen direkten Vorgesetzten kennengelernt hat. Was soll man sagen? Eine solide Ausbildung verbinden eben...

Dies gilt auch für Direktor Gebrochene Lanze und Professor NO. Man erzählt aber, sie sollen ihre Angestellten um eine derart exzellente Ausbildung beneidet haben, nachdem sie das erste Mal eine Episode der Sendung gesehen hatten. Seitdem belegen sie alle zusammen regelmässig Nachhilfe- und Weiterbildungskurse bei Kallwass.

Demnächst also "Das Dutzend bei Kallwass" in der Episode "Wie passte der Tisch durch diese Glastüre?" oder "Vom Tischler zum Psychiater"


Doktor Y und Mami bei Kallwass

Nachtrag
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Inzwischen wurde das ausfindig gemachte Video wieder vom Netz genommen, offiziell heisst es wegen "Urheberrecht-Anspruch". Die Einen sagen aber, es sei Doktor Y gewesen, der das Video entfernen liess: Er wolle nicht, dass der Beginn seiner Karriere als Psycho-Psychiater in Zusammenhang mit seiner Kiffer-Karriere gebracht werde. Andere sagen, es sei die Mutter von Doktor Y gewesen, die sich inzwischen schämt so einen Sohn auf die Welt gebracht zu haben. Noch andere sagen, es sei Direktor Gebrochene Lanze gewesen, der sich nicht in die Karten sehen lassen möchte, in Sachen Weiterbildung in seiner Institution. Wie auch immer, das Video ist nicht mehr verfügbar. Dennoch können Sie sich unter "Zwei bei Kallwass" eine Idee machen... Höchste Ansprüche werden befriedigt!


Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
 

June 04, 2010

trauma wer?

 
Max, was haben die in der Harten Klinik denn gesagt? Sagten sie vielleicht, wenn ich überhaupt traumatisiert wurde, dann nicht von ihnen? Sagten sie vielleicht, du hättest mich traumatisiert? Oder meine Ex? Oder wer sonst? Mein Sohn?

Was soll ich dazu sagen? Mir kommt eigentlich diesbezüglich nur eine Frage in Sinn: "Wie zum Teufel konnte jemals so ein riesiger Tisch durch diese Glastüre passen?"
 

unterlagen zu hause?

 
Begegnungen der verschiedensten Arten sind es gewesen, die ich mit der Polizei schon hatte. Einmal stand ich im Ceneri Autobahn-Tunnel und ein Polizist steht vor mir und sagt "Her mit den Drogen oder ich verletze dich!", ich mit hochgehaltenem T-Shirt und freiem Bauch während er mich durchsucht, ein Ohrring in meiner Jeanstasche findet und es mir, drohend, an den Bauch hält. Natürlich verarschte er mich, dennoch waren es keine Null Grad und ich stand in Socken da. Weil ich mit einem Auto mit italienischen Nummernschildern unterwegs war, Samstagnachts richtung Ascona, wurde ich bei einer Routinekontrolle rausgenommen und durchsucht. Wie ein Polizist vom Kanton Tessin dazu kommt, mich so zu behandeln — oder zumindest meine Annahmen darüber — ein ander Mal.

In der Harten Klinik hat mir der Bundespolizist — ich werde ihn Max nennen — dutzende Male etwas von 2 Velos erzählt, die er bestellt haben soll. Darüber ein ander Mal.

Polizisten haben aber auch Unfälle. Einmal hörte ich in der Nacht Tatüü und dann plötzlich Boooaaam. Das Auto stand mit den Hinterrädern im Schaufenster eines Autohändlers, die Vorderräder draussen, das Blaulicht und die Sirene liefen noch. Die 2 Polizisten steigen aus, fluchen, reden mit dem Funkgerät, fragen ob jemand den Typen gesehen hat, der ihnen die Vorfahrt genommen haben soll, beginnen mit gelber Kreide striche am Boden zu machen, neben den Rädern in und ausserhalb des Schauraums.

Auch Polizisten sind nur Menschen, klar. Aber in einer besonderen Lage, mit Gewaltvollmacht über anderen Menschen. Dies kann einen gefährlichen Menschen noch gefährlicher machen, je nachdem. So wie bei Psychiatern....

2 Velos habe er bestellt... Max. Solche Gespräche hörte ich mir an, in der Harten Klinik. Und Max war natürlich nicht der Einzige, der in Rätseln zu mir gesprochen hat. Aber... Naja. Achmed hat mir ja auch den Witz über den Geisterfahrer erzählt. Oder der Lehrer, dessen Schulklasse auf dem Ausflug einen schrecklichen Unfall hatte: Ein Tram tauchte plötzlich auf und überfuhr 2 Kinder. Der Lehrer rief aus "Gott sei Dank, kam das Tram auf Schienen. Wäre er quer gestanden, dann hätte ich jetzt alle Kinder verloren!" Oder der Politiker, der im Restaurant einfach nicht glauben kann, dass der grosse Tisch an dem er sitzt jemals durch die kleine Türe in den Raum gebracht werden konnte.

Achmed... Der zusammen mit Max für Unterhaltung sorgte. Oder so. Der mir von 2 anderen Achmeds den Kaffeesatz lesen liess, am Abend bevor mich Doktor Y rausschmeisste. Der andere Achmed sagte, ich würde mich demnäschst in einem kleinen Zimmer wiederfinden. Und mich darin sehr wohl finden. Ich musste sogar noch teures Geld für diesen Schund hinblättern. Am Abend darauf, liess mich Doktor Y auf die Intensiv-Station verfrachten.

Zufälle gibt's. Oder so.

Achmed, der morgens um 6 Uhr zu mir kam, wenn ich auf der Bank vor dem Baseball-Feld Musik hörte und gut drauf war zu mir sagte "Du bist ja heute falsch gepolt!"

Ich habe Max einige Male angerufen. Doch jedes Mal, anstatt Antworten auf meine Fragen zu bekommen, bekam ich einzig einen noch grösseren Frust. Ich habe es gelassen, seit einiger Zeit inzwischen. Eigentlich rufe ich gar niemanden mehr an. Seit einiger Zeit. Wozu auch? Um wieder von irgendwem, in irgend einer anderen Version zu hören, er habe 2 Velos bestellt oder ein Tisch passe nicht durch eine Türe?

Sento un segreto avvicinarsi. Das war mir schon klar, damals. Aber, dass sich dieses Geheimnis dann auch grad wieder aus dem Staub macht, das hätte ich natürlich nicht erwartet.
Fammi scendere, Max. Das durfte ich dann auch wieder nicht. Ich musste weiter fahren, auf meinem Go-Kart mit 300 Sachen in Richtung Mauer. Das war kein Velo, Max. Ein kleiner, dreckiger, verfluchter Go-Kart ohne Bremsen, das hatte ich unterm Arsch! Aber dies ist die selbe Geschichte an einem anderen Kapitel.
Siehe auch den Post "Widmung"


Hast du deine Velos bekommen, inzwischen? Oder bist du mit den Kollegen am Kaffeesatz lesen? Oder macht ihr mit gelber Kreide Zeichen am Boden? Und wer ist diesmal verunfallt? Ihr? Ich? Die Velos? Der Politiker? Die Kinder? Der Lehrer? Der Kaffee? Der Pol?

Seeya, Max. Irgendwann... Sonst komme ich mal bei dir zu Hause vorbei, oder?


Let's Follow The Cops Back Home == Placebo

The call to arms was never true,
Time to imbibe, here's to you,
I'll tell you stories bruised and blue,
Drum machines and landslides.

Just one more round before we're through,
More psychedelic yuppie flu,
It's such a silly thing to do,
Now we're stuck on rewind..

Let's follow the cops back home,
Follow the cops back home,
Let's follow the cops back home,
And rob their houses.

The call to arms was never true,
Let's take a ride and push it through,
Suspended animation in blue,
Blame it on apartheid,

Let's spend the night in Jimmy Choo's,
I'll give you coats and cheap shampoo,
I'll give you nothing else to do,
Now we're stuck on rewind..

Let's follow the cops back home,
Follow the cops back home,
Let's follow the cops back home,
And Rob their houses..

Let's follow the cops back home
Follow the cops back home
Let's follow the cops back home
And rob their houses..

The call to arms was never true,
I'm medicated..how are you?
Let's take a dive swim right through,
Sophisticated point of view.

Let's follow the cops back home
Follow the cops back home
Let's follow the cops back home
And Rob their houses..

Let's follow the cops back home
Follow the cops back home
Let's follow the cops back home
And rob their houses.



 

June 01, 2010

wege des leids

 
Ich weiss selber nicht was ich davon halten soll, aber offensichtlich befinde ich mich viel lieber in einer handfesten Depression, mit allem drum und dran, als so unterwegs zu sein wie vor etwa einem Jahr, als ich — Hamster im Rad — einen Nerven-Zusammenbruch nach dem Andern erleiden musste. Irgendwie seltsam, die Wege des Leidens.

Ingrid Hörl: Wege des Glücks