December 30, 2009

cocoon

Ho perso la poesia.
Anzi... Me l'hanno rubata.
Ma tornerà.
Presto o tardi tornerà!

Altri invece hanno rubato, imprigionato, castigato, mentito, bestemmiato. Altri hanno PECCATO.

Un peccato che forse sta scritto in qualche libro di legge, complicato da definire e complicatissimo da provare. Un peccato ritorto e contorto. Difficile da comprendere e gestire.

In questa difficoltà si sentivano al sicuro. Nell'assurda complessità pensavano di essere protetti. Come larve nel loro bozzolo. Cocoon protettore, manto tessuto con fili di falsità, prepotenza, megalomania, mancanza di rispetto nei confronti dei più basilari principi di convivenza.

Ma un peccato contro la persona e contro l'amore è di una palese semplicità per il linguaggio del cuore. Una goccia di comune buon senso sarà sufficiente.

Una giovane donna è stata punita per aver ritrovato il cammino verso l'amore. Un uomo di mezza età è stato punito per aver ritrovato il cammino verso l'amore.

Possono simili atti rimanere impuniti di fronte al giudizio dell'essere umano? Possono simili azioni rimanere impunite di fronte al giudizio del cuore?


December 29, 2009

stell dir vor...

 
Imagine == John Lennon
Performed by Eva Cassady


Imagine there's no Heaven
It's easy if you try
No hell below us
Above us only sky
Imagine all the people
Living for today

Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too
Imagine all the people
Living life in peace

You may say that I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one

Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed or hunger
A brotherhood of man
Imagine all the people
Sharing all the world

You may say that I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will live as one




 
 

December 26, 2009

über- und untergang

Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch - ein Seil über einem Abgrunde. Ein gefährliches Hinüber, ein gefährliches Auf-dem-Wege, ein gefährliches Zurückblicken, ein gefährliches Schaudern und Stehenbleiben. Was groß ist am Menschen, das ist, daß er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am Menschen, das ist, daß er ein Übergang und ein Untergang ist. Ich liebe die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinübergehenden.
Friedrich Nietzsche

December 22, 2009

Mord ≠ Mord (?)

Mord ist für den Menschen nicht gleich Mord, offensichtlich.
Mordabsicht ist nicht gleich Mordabsicht, offensichtlich.

Sei es ein Überbleibsel unserer Vergangenheit als Höhlenmenschen, sei es die Aggressivität die untrennbar Teil unseres Wesens ist, sei es einzig kulturell-bedingte Wertung... Wie auch immer: Weshalb sich Menschen gegenseitig umbringen und, in Zeiten des Friedens, an der Fülle von destruktiven, aggressiven oder selbstzerstörerischen Konflikten fast untergehen? Es ist weiterhin ein heiss diskutiertes Thema unter Wissenschaftler verschiedenster Domänen.

Bei dem Versuch das – als eine Art "Souvenir" des Aufenthalts in der Harten Klinik – mitgenommenes Trauma zu verarbeiten, bin ich immer wieder mit Konflikt, Konflikt-Fähigkeit, -Unfähigkeit, -Bereitschaft, -Verweigerung, -Verdrängung, -Sucht usw. konfrontiert, auf den verschiedensten Ebenen. Sei es ganz persönlich und biographisch, im familiären Umfeld, mit den im Alltag begegneten Menschen oder im persönlichen oder gesellschaftlichem Umgang mit fremden Sitten, Kulturen, Völkern. Ich konnte mir bewusst Gedanken über Muster machen, denen ich im Laufe des Lebens begegnet bin. Einige werden hier und dort Thema von zukünftigen Blogs sein.

Eines wiederkehrt mir regelmässig und, je bewusster desto intensiver:
EMPÖRUNG
Empörung darüber, wie Gewalt gegenüber Mitmenschen überhaupt nicht weniger verbreitet ist als zum Beispiel es im Mittelalter war.

Oder Verblüffung. Verblüffung darüber, wie man Sklaverei "offiziell" abgeschafft hat und sie heute, anstatt mit Ketten mit Löhne und Rechnungen, als völlig normal betrachtet. Derart normal, dass man sie nicht erkennt, gar nicht mehr wahrnimmt. Die Tatsache, dass ein Mensch der sie erkennt entweder Wahnsinnig in der Klapsmühle landet oder als sogenannter "Aussteiger" in einer Hütte in Goa landet oder sich im "Prozess" von Kafka wiederfindet ist eine ganz andere Geschichte. Eine durchaus interessante und spannende Geschichte. Es ist eine Unendlichkeit an Geschichten. Geschichten die ich gerne hören würde.

Aber zurück zur Empörung. Darüber wie noch heute in der sogenannten "freie Welt", in unserer aufgeklärten und reformierten Gesellschaft gewisse Formen von Gewalt als vollkommen selbstverständlich oder zumindest unvermeidbar betrachtet werden. Gewalt in seinen verschiedensten Formen. Auch wenn sie bewusst, aus Berechnung, gnadenlos, mit System eingesetzt wird. Auch dann ist sie gesellschaftlich akzeptiert und geduldet.

In gewissen Fällen. In anderen wieder nicht. Dieselben Ziele, die selben Absichten, Mittel und Zwecke werden einmal schärfstens verurteilt und einmal zur Kenntnis genommen. Und hier wird meine Empörung grenzenlos: Wenn es offensichtlich wird, dass es nicht um eine grundlegende Eigenschaft des Menschen handelt, eine bestimmte Form von Gewalt als Teil seiner Welt zu haben. Nein. Die selbe Gewalt wird als solche Erkannt und verabscheut hier, erklärt und verteidigt dort. Und dieser Sachverhalt ist, wieder einmal, pure Gewalt. Gewalt einer schlimmen Art, in meinen Augen, nämlich äusserst zynische Gewalt.

Ein Beispiel.
  • Die ganze Welt empört sich – zum Glück – über das Verhalten und die Absichten gewisser Menschen im Iran. Die internationale Gemeinschaft schreitet zur Tat und Massnahmen wie Sanktionen, Boykotte und Ausgrenzung werden möglich. Man ist sich ziemlich einig, dass bestimmte Äusserungen und gewisse Taten nicht geduldet werden können.

    Auch wenn sogar solche Machthaber ihre Verbündeten finden. Wenn sich ein südamerikanischer Präsident den Machthabern im Iran nähert und all das Unmenschliche übersehen kann im Namen der gemeinschaftlichen Begegnung des gemeinsamen Feindes, ist dies wiederum empörend für mich. Doch dies sind vereinzelte Fälle in einer globalisierten Welt, in der man verbündete und Macht nun auf der anderen Seite des Globus findet, wenn nötig.

    Generell ist sich die westliche Welt völlig einig und somit entschlossen, die Propagierung solcher Machtansprüche und das aufrüsten zum Zweck des Angriffs von Israel nicht zu tolerieren.

    Und der Europäer sagt dazu im Grunde nichts als


    Es könnte gar nicht anders sein!


  • Leider fehlt diese Geschlossenheit der internationalen Gemeinschaft in Dutzenden anderer Fälle. Leider auch dort, wo sie so bitter notwendig wäre. Für mich empörend ist die Stellungsnahme Israels – über höchster Regierungsebenen und Ministern – bezüglich Kriegsverbrechen die während des letzten Krieges gegen Palästina vorgefallen sein sollen. Die internationale Gemeinschaft erweist sich nicht nur nicht im Stande Massnahmen zu treffen, sie lässt sich auch ganz offensichtlich und schamlos durch Israel an der Nase führen.

    Der Umgang Israels mit der UNO ist nicht würde- und respektvoller als der Umgang Irans mit dieser Behörde. Der nicht unwesentliche Unterschied dabei ist aber, dass gegen Israel eine vollkommene Machtlosigkeit ans Tageslicht kommt. Die UNO lässt sich narren und ins Lächerliche ziehen, und niemand scheint etwas dagegen machen zu können.

    Dies ist umso tragischer da wir gerade zur der heutigen Zeit eine allgemein anerkannte und gut funktionierende Institution dieser Art nötiger denn je hätten. Und genau eine Einstellung wie die von Israel wird es immer schwieriger machen, wirkungsvoll und glaubwürdig gegen Machthabern wie im Iran vorgehen zu können. Und, wer weiss, vielleicht wird es gerade Israel sein, die eines Tages von einer gut funktionierenden UNO abhängig sein wird?

    Solange Israel aber das Offensichtliche, was selbst ich an den Bildern des Krieges erkennen kann, einfach und – als sei es das normalste auf der Welt – absolut zynisch leugnen wird, solange das Morden von Palästinensern auf gegen das Kriegsrecht verstossende Weise keine einschneidenden Konsequenzen haben wird...

Solange werde ich empört sein.

Ich werde empört sein darüber, wie Banken und Gesellschaften Geld anhäufen, wie das 13fache des gedruckten Geldes weltweit Tag für Tag als virtuelle Geldströme an den Börsen gehandelt wird, wie ein Poulet aus Europa auf dem Dorfmarkt in Afrika billiger ist als das vom lokalen Bauer verkaufte, wie täglich Tonnen von Fischfilets per Flieger vom Lake Viktoria nach Europa kommen und die Einheimischen die Produktionsabfälle essen "dürfen" und müssen (wenn sie überhaupt etwas zu essen haben und nicht gerade die Welternährungsorganisation wieder einmal Spenden für Hungernde in der Region am sammeln ist), usw. usw.

Ich werde empört sein darüber, wie immer mehr Menschen in den reichsten Staaten der Welt zu "Working-Poors" gemacht werden, wie die Menschen aus Verzweiflung und Ohnmacht nur noch gewalttätig gegen diese Missstände zu reagieren wissen, wie sich für Abermillionen von Tonnen für CO2 Staatschefs in Kopenhagen treffen um mit nichts nach Hause zu kommen, wie die Welt dies als Trauerspiel wahrnimmt doch wieder nichts passieren wird, wie in einem GEO-Heft von vor 20 Jahren die genau selben Erkenntnisse über das Klima nachgelesen werden können die heute publiziert werden, usw. usw.

Ich werde empört sein darüber, wie Obama das Beste ist was den Staaten und der Welt zu diesem Zeitpunkt passieren konnte und wie er Glück brauchen wird, wenn man ihn nicht vor dem Ende seiner Amtszeit gelyncht haben wird.
Siehe den hier verlinkten Post "Herzland", wo Matt Johnson von "The The" singt
If the real Jesus Christ were to stand up today
He’d be gunned down cold by the C.I.A.
Nicht, dass Obama der Messias sei... Nicht wirklich. Doch er ist der beste Präsident den sich die USA überhaupt wünschen können, zur jetzigen Zeit. Leider sind die babilonischen Ausmasse der Aufgaben auch nicht mit bester Rethorik weg zu diskutieren.

Ich werde empört sein darüber, wie Berlusconi wieder an Popularität gewinnt nachdem er mit einem kleinen Dom attackiert wurde – ein Schuh ist offensichtlich die bessere Alternative!


Ich bin empört und werde empört sein darüber, wie sehr Gewalt in den verschiedensten Formen auf dieser unseren Welt noch verbreitet ist. Noch hier und jetzt, 2 Nächte vor Heiligabend...

2 Nächte vor Heiligabend, hier und jetzt, ist Mord nicht gleich Mord. Das Morden eines Israelis ist nicht das Selbe wie das Morden eines Palästinenser!

Dies empört mich...
zum Glück...
noch...



Schlimm genug, dass sich ein grosser Teil umgebrachter Menschen ein Grab nicht leisten kann.


Noch viel tragischer ist, dass Vielen unter ihnen nicht einmal das Recht auf ein würdevolles Ruhen anerkannt wird! Tragisch, weil es ziemlich alles aussagt über die Rechte die diesen Menschen zu Lebzeiten zugesprochen wurden.

December 20, 2009

December 14, 2009

dr lösigsmacher

Bin in die Harte Klinik eingetreten und hatte einiges an Problemen. Das Eine verunmöglichte das Andere, wegen diesem wollte ich mit jenem lieber warten, um nicht den einen zu belasten liess ich zu viel gewähren die andere. Habe dies alles, voll ehrlich und so offen wie möglich dargestellt und zu erklären versucht. Man half mir...
/////////////////////////////

Dr Parkingmeter == Mani Matter

Bimne Parkingmeter ha
Ni mys Outo welle la
Aber ha kes Zwänzgi gha
Für bim Gältschlitz ynezla

Ja was machen ig jitz da
Hani tänkt, i chönnti ja
Schnäll zur Poscht am Egge gah
Mir es Zwänzgi wächsle la

Aber halt, de müesst i ja
Chönne ds Outo hie la stah
Und zu däm Zwäck müesst i da
Zersch es Zwänzgi ynela

Und es Zwänzgi han i ja
Äbe nid, i müessti da
Zersch zur Poscht am Egge gah
Und mys Outo hie la stah

Und für ds Outo hie la z'stah
Müesst i zersch es Zwänzgi ha
Und das isch was i nid ha
Wen i nid uf d'Poscht cha gah

Zwar uf d'Poscht müesst i nid gah
Wen i ds Zwänzgi hätt, doch da
I das Zwänzgi ja nid ha
Chan i ds Outo nid la stah

Und i cha kes Zwänzgi ha
Wil i nid uf d'Poscht cha gah
Und uf d'Poscht chan i nid gah
Wil i ja kes Zwänzgi ha

Bimne Parkingmeter ha
Ni mys Outo welle la
Aber ha kes Zwänzgi gha
Und ha wider müesse gah



/////////////////////////////
Man half mir.

Dr. Y schrottete mein Auto.
Lady Marmelade liess den Parkplatz sperren.
Dr. NO liess die Post schliessen.
Direktor Lanze (Gebrochene) leerte mein Portemonnaie.

Weit und breit kein Problem mehr zu lösen.

December 12, 2009

twist and gone

 
Es ist derart viel geschehen in der Harten Klinik... Um die Harte Klinik... Nach der Harten Klinik... Wegen der Harten Klinik...

Ja. Vor allem WEGEN der Harten Klinik!

Es ist derart viel passiert, dass so vieles mich nun erinnert an dies oder jenes. Es sind so viele die Songs, die teils wie massgeschneidert zur Geschichte der Jungen Dame und mir zu passen scheinen.

Es ist auch so, dass vieles das ich nun schreibe oft einen Zusammenhang mit schon geschriebenem hat. Ich lese aber nicht die alten Posts und lehne mich an diese um weiter zu schreiben. Im Gegenteil: Ich schreibe was mir noch unter den Nägeln juckt und merke dann oft wie es einen Link zu früheren Posts gibt.

Ein wunderbares Beispiel ist der Song "Romeo Had Juliette" von Lou Reed. Ich höre den Song und schaue mir den Text an: Es ist schon fast unheimlich wie gewisse Dinge passen. Und zwar nicht nur Gefühle oder Liebeserklärungen wie man sie überall finden könnte. Es sind sehr präzise und konkrete Details.

Es ist Tatsache, dass ich eine Zeile dieses Songs an der schwarzen Tafel der Akut-Station geschrieben hatte.
it's hard to give a shit these days
Lou Reed
Und eine Weile später
it's STILL hard to give a shit these days
Lou Reed & LET IT SHINE
Ich hatte eine Pflegerin ausdrücklich gebeten, dies in die Patienten-Akte zu notieren, fand es aber nirgends wieder. Vielleicht ist es aber in der Version die an Dritte ging?

Whatever...

Siehe den hier verlinkten Post Lobotomie, von November 2008

Siehe den hier verlinkten Post "Dokumentation", vom Dezember vor einem Jahr. Schon nur beim schnellen Überfliegen dieses Post sehe ich wie es darin um ein Thema geht, das ich in unmittelbarer Zukunft aufnehmen wollte: Nämlich um die "Verwendung von Informationen", wo mich doch Therapeutin Lady Marmelade fragte
Was glauben Sie? Ich würde Informationen zurückhalten?

Und so wird es weitergehen, demnächst. Denn: Jedes von mir angesprochene Thema wurde von der Klinik auch aufgegriffen, verfremdet und in irgend einer perversen und kranken Version wieder ausgelegt. Dazu mehr in den nächste Wochen...



Stark frappierend an diesem Song ist, wie jede zweite oder dritte Zeile was an sich hat...
Caught between the twisted stars
the plotted lines the faulty map
A diamond crucifix in his ear
is used to help ward off the fear
that he has left his soul in someone's rented car.
Praktisch jedes Wort hat eine Bedeutung gehabt, zwischen der Jungen Dame und mir. Auf einige werde ich noch zurückkommen, wie zum Beispiel das Cruzifix...

Ganz zu schweigen von Parfums und Augen...
Oder die Tatsache, dass die Junge Dame plötzlich verschwand
And something flickered for a minute
and then it vanished and was gone



Romeo Had Juliette == Lou Reed

Caught between the twisted stars
the plotted lines the faulty map
that brought Columbus to New York
Betwixt between the East and West
he calls on her wearing a leather vest
the earth squeals and shudders to a halt
A diamond crucifix in his ear
is used to help ward off the fear
that he has left his soul in someone's rented car
Inside his pants he hides a mop
to clean the mess that he has dropped
into the life of lithesome Juliette Bell

And Romeo wanted Juliette
and Juliette wanted Romeo
And Romeo wanted Juliette
and Juliette wanted Romeo

Romeo Rodriguez squares
his shoulders and curses Jesus
runs a comb through his black pony-tail
He's thinking of his lonely room
the sink that by his bed gives off a stink
then smells her perfume in his eyes
And her voice was like a bell

Outside the street were steaming the crack
dealers were dreaming
of an Uzi someone had just scored
I betcha I could hit that light
with my one good arm behind my back
says little Joey Diaz
Brother give me another tote
those downtown hoods are no damn good
those Italians need a lesson to be taught
This cop who died in Harlem
you think they'd get the warnin'
I was dancing when his brains run out on the street

And Romeo had Juliette
and Juliette had her Romeo
And Romeo had Juliette
and Juliette had her Romeo

I'll take Manhattan in a garbage bag
with Latin written on it that says
"it's hard to give a shit these days"
Manhattan's sinking like a rock
into the filthy Hudson what a shock
they wrote a book about it
they said it was like ancient Rome

The perfume burned his eyes
holding tightly to her thighs
And something flickered for a minute
and then it vanished and was gone





 
 

(Über-) Fülle

 
Alles geben die Götter, die unendlichen,
Ihren Lieblingen ganz,
Alle Freuden, die unendlichen,
Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.

J.W. von Goethe

Auge um Auge

Welchen Mut die Wahnärzte doch hatten, als sie mich wie Ungeziefer zerquetschen wollte.
WELCHEN MUT
Folgende Geschichte kannten sie - ich hatte sie als Beispiel für mein Umgang mit Aggressionen mir gegenüber erzählt
Ich sitze im Zug, von Lugano nach Mendrisio, auf der Rückkehr von der Arbeit. Denke nichts Böses und höre Musik aus meinen Kopfhörern. Zu dieser Zeit hatte ich einen teils farbigen Haarschnitt, die eine Seite des "Hirokesen" war Rot. Auf der anderen Seite des Gang sitzend, ein junger Bursche. Der Kleidung nach schätze ich ihn als Hard-Rock Hörer ein. Irgendwie bekomme ich mit, dass er immer wieder in meine Richtung sieht. Mache mir aber nichts daraus.

In Mendrisio angekommen, steige ich aus dem Zug und schon packt mich eine Hand am Kragen und stösst mich gegen den Pfeiler. Ohne wenn und aber fängt er an, auf mich einzuprügeln. Eindeutig kann er nichts mit Punk-Musik anfangen! Er kommt aber gar nicht dazu, richtig zu schlagen und mir die Schmerzen zuzufügen die er mir wünscht, denn schon wird seinerseits er am Kragen gepackt und hängt nun da, wie ein Hampelmann, mit den Füssen 20 cm vom Boden. Ein Kollege von mir hatte mich gesehen und so die Szene mitbekommen, mit seinen knappen 2 Metern ist er mir auch sofort zu Hilfe gekommen.

Während der Typ an seiner Faust hängt, dreht sich mein Kollege zu mir und fragt mich ob er ihm eine Abreibung verpassen solle. Ich habe etwas gezögert... Einerseits war ich völlig überrollt worden von dieser Attacke aus heiterem Himmel. Andererseits war ich hin und her gerissen, was ich nun antworten sollte. Und, der Typ sollte auch die Gelegenheit bekommen zu erkennen, dass nun sein Arsch dran sein würde. Denn er wäre dran gewesen, bei wahrscheinlich sehr vielen Menschen. Ich antwortete "Nein, Dankeschön. Lass ihn gehen."
Ich habe einige Male an dieses Ereignis gedacht. Dass ich die falsche Antwort gegeben hätte, ist mir ein paar Mal ganz kurz durch den Kopf gegangen, aber nur in den Augenblicken in denen ich mich in diesen Burschen zu versetzen versuchte und mich fragte, wieso um alles in der Welt ich einen vollkommen Fremden, mir unbekannten, mit dem ich noch nie was zu tun hatte und mit dem ich niemals ein Wort gewechselt hatte, ein junger Mensch wie ich, wieso um alles in der Welt sollte ich diesen am helllichten Tag verprügeln wollen? Diese Frage hat mich ein paar Male ziemlich wütend gemacht, und zwar weil ich absolut keine Antwort auf sie finden konnte!

Nun, in der Harten Klinik hatte ich, bezüglich Aggressionen gesagt
Früher bin ich der gewesen, der sogar wenn er verdroschen wurde nicht Rache suchte, auch wenn ihm diese auf dem Tablett serviert wurde.
Dies hatten die Wahnärzte mitbekommen. Mit so einem Menschen hatten sie hier zu tun. Derart mutig sind sie gewesen, derart MUTIG.


Aber vielleicht war dies ja nur die eine Seite, der eine Pol? Wer weiss? Vielleicht war da ja noch ein anderer LET IT SHINE? Und woher kam dieser? Von den Erzählungen meiner EX-Ehefrau? Zusammen mit den Unterlagen meiner früheren "Therapeutin"? Wenn ja... Wieso habe ich nichts darüber erfahren? Wenn ja... Wie beurteilten die Wahnärzte die Episode auf dem Zug? Ich denke nicht, was auch immer meine EX erzählt haben mag, dass die Ärzte deshalb mehr Mut benötigten. Dass sie überhaupt sowas wie Mut brauchten! Im Gegenteil.

Sollte ich aggressiv und gewalttätig innerhalb der Familie sein und sollte ich dermassen unfähig sein mit "nicht unterschwelligen" Aggressionen und der unmittelbaren Bereitschaft zur Eskalation und zum Konflikt umzugehen, desto mehr waren sie sich sicher, ich hätte nie mit ihren Aggressionen umgehen können. Sie waren sich absolut sicher, ich wäre niemals in Stande gewesen, gegen sie anzutreten.

Sie fühlten sich durch eine fälschlichen Annahme in absoluter Sicherheit: Nämlich die Annahme, ich hätte niemals den Mut gehabt einen Versuch zu starten und ihren Aggressionen irgendetwas entgegen zu setzen!!!

Wie sieht denn ihr Märchen-Muster aus? Ich habe nicht die blasseste Ahnung, aber könnte es mir so vorstellen.
Starke Unfähigkeit zum Konflikt, starkes Bedürfnis nach Harmonie, krankhafte Neigung zur Eskalations-Vermeidung, Verdrängung von jeglicher potentiellen Konflikt-Situation, Ausweichen bei verbalen Attacken. Daraus entsteht eine immer frustriertere Persönlichkeit, die ihre Wut und ihre (natürlich existierenden) Aggressionen verdrängt und unterdrückt. Bis dies nicht mehr möglich ist und die Wut in unkontrollierter Form zu Tage kommt, mit Gewalt-Ausbrüchen und eventueller Tätlichkeit.

Und?
Doktor Y?
Lady Marmelade?

Sieht das Märchen vom bösen Wolf in etwa so aus?

WELCH EIN MUT,
ihr Auflagen einer perversen Version von Rotkäppchen.

Was sie nicht beachtet haben ist, dass auch ich eine Grenze habe ab der es heisst
AUGE UM AUGE
ZAHN UM ZAHN



Und diese Grenze wurde überschritten.
Weit.
Weit überschritten.

Siehe auch den hier verlinkten Post "Ausser Kontrolle"

Ja... Die definitive letzte Grenze vor dem Unbekannten wurde überschritten.
Nun werden sie mich kennenlernen.
Nun werden sie uns kennenlernen.

December 11, 2009

Backen-Deckung

Ja... Ich mache immer und immer wieder das Selbe. Es ist bestimmt ein Muster, wahrscheinlich eine "Macke", ziemlich sicher gibt es dafür eine klare Benennung und Definition in der Pathologie, vielleicht ist es ein Fehler - für gewisse Menschen... Dies ist wieder ein klassisches Beispiel dafür wie früher ein Charakterzug einfach als Teil der vielleicht "kauzigen" Persönlichkeit eines Mitmenschen wahrgenommen wurde, doch in der heutigen Gesellschaft und Zeit immer öfters und immer schneller als Mangel betrachtet wird.

Heute wird sehr viel toleriert, mehr als je zuvor in den letzten 80 Jahren etwa. Die Gesellschaft und damit das Individuum "akzeptiert" jede mögliche Neigung, Gewohnheit, jeden Fetisch, jeden Geschmack und jedes Ritual, solange es niemandem Schaden zufügt. Doch dies ist nicht das einzige Kriterium. Die Variable (was sich in der Zeit verändern kann, zusammen mit der aktuellen Mode und den Trends) ist das ausschlaggebende Kriterium für die Festlegung der Toleranzgrenze. Diese Variable ist vielleicht zu einem grossen Teil unterbewusst - oder zumindest nicht bewusst weil nicht ausgesprochen und klar definiert. Es geht dabei um das Wiederspiegeln eines immer grösser werdenden Drucks die jeder Mensch in der heutigen Gesellschaft zu spüren bekommt. Es geht um das "reibungslose Funktionieren" und die Fähigkeit und Bereitschaft immer Höchstleistungen zu erbringen, immer Fit für den alltäglichen Konkurrenzkampf zu sein. Daher ist der Scheitelpunkt zwischen Toleranz und Ablehnung oder Verurteilung von Eigenschaften und Handlungen von Mitmenschen die daraus folgende Beeinträchtigung der Fähigkeit Höchstleistungen zu erbringen, das Gewährleisten von fehlerfreien Funktionieren.

Sobald Leistungsfähigkeit und Produktivität unmittelbar oder auch zu einem späteren Zeitpunkt tangiert werden, dauert es nicht lange bis das Individuum sich in der Illegalität, in der Pathologie, im Unmoralischen bewegen wird.

Somit ist meine fehlende "Backen-Deckung" heute Teil eines Krankheitsbild, wo sie früher vielleicht ganz einfach als Schwäche, Faulheit oder bis hin sogar (je nach Kultur und Fall) zur Tugend.

Ein gutes Beispiel zum darstellen wovon ich hier rede ist, was mit meiner Kollegin aus der Jugend geschah als ich sie besuchte, einige Tage mit ins Tessin zu meiner Familie nahm, und plötzlich als Opfer eines Monstrums neben mir im Bett hatte. Ich knüpfe an diese Geschichte an und erzähle wie es weiterging.

Siehe den hier verlinkten Post "Photo-Kastration" beim Abschnitt "Zum Beispiel"

Nun, ich hatte die Mutter der Kollegin auch persönlich gekannt und wurde von ihr mehrmals als Gast aufgenommen, zusammen mit Freunden. Ich kannte sie und schätzte sie. Doch nie und niemandem, bis zu diesem Post im Oktober 2009 habe ich die Geschichte erzählt. Niemand hat je von mir erfahren, dass diese Kollegin sowas abstruses und verdrehtes geboten hatte. Dass sie mich offensichtlich der schlimmsten Dinge beschuldigt hatte um ihren eigenen Arsch und ihr Gesicht retten zu können. Wie wäre sie wohl dagestanden, muss sie sich gedacht haben, wenn Freund und Familie erfahren, dass sie einfach ab und davon ist, sich ins Bett des langjährigen Kollegen gestürzt hat und für nichts auf der Welt eigentlich zurück in ihr Leben gewollt hätte? Für was für ein Mensch hätte man sie gehalten wenn man erfahren hätte, wie sie bei der ersten Abwesenheit ihres Freundes ohne zu zögern ihr jetziges Leben den Rücken gekehrt hätte, um dann mit tief hängenden Ohren zurück zu kehren und um Vergebung zu winseln?

Hätte ich sie dankend in mein Leben gelassen, wäre dies kein Problem für sie gewesen. Sie hätte dazu stehen können, denn sie hätte ein Leben für ein anderes eingetauscht. Doch als sie realisierte, dass sich ihr kein neues Leben anbot, konnte sie nicht ertragen, was dies in der Welt von Werten und Moral ihrer Mutter für ein Schmach gewesen wäre. Etwas unverzeihliches. Ganz zu schweigen vom Freund, der sie über alles liebte und der zweifelsohne schwerst verletzt gewesen wäre.

Also entschied sich meine Kollegin dafür, ganz kaltblütig und mit höchstem Einsatz beim Pokern zu bluffen. Und sie gewann die Runde.


Ich habe nie versucht die Vorgänge in ein richtiges Licht zu bringen. Mit ihrem Freund am Telefon habe ich sie nicht beim Namen genannt und bei der Mutter habe ich nie versucht, meine Unschuld zu beweisen. Auch bei meinen Freunden nicht. Obwohl diese natürlich von der Geschichte sichtlich betroffen waren. Ein sehr guter Freund von mir, ein enger und für mich wichtiger Freund, war zusammen mit mir Gast bei der Mutter gewesen. Später erzählte er mir einmal
Ich habe mit der Mutter gesprochen. Sie fragte mich, was da geschehen sein mag. Ich wusste nicht genau was antworten und sagte ihr, dass in meinen Augen jeder von euch zweien versucht habe, dem andern zu helfen. Einzig dies könnte ich mir als Erklärung vorstellen: Der eine wollte helfen und hat gehandelt, wie er es für richtig hielt und wie er es gerade tun konnte. Die andere wollte helfen und hat den Umständen und den Fähigkeiten entsprechend gehandelt. Dabei ergaben sich Missverständnisse und das Unheil nahm seinen Lauf. Was genau geschehen ist und wer was in der Tat getan hat, weiss ich wirklich nicht! Doch ich kann mir bei keinem der Beiden vorstellen, dass er Schlimmes anstellen würde und dem andern Schaden zufügen könnte. Mehr weiss ich nicht. Und ich werde auch nicht danach fragen.
Mir war klar, dass ich meinem Freund eigentlich eine Erklärung schuldig gewesen wäre. Mir war klar, dass hier nun plötzlich ein grosses Fragenzeichen zwischen uns stand und ab jetzt stehen würde. Doch ich habe ihm nie die Wahrheit erzählt. Ich habe mich bei ihm bedankt, für seine Worte an die Mutter. Und damit hatte es sich.

In wie fern dies sein Bild meiner Person in Frage stellen würde, konnte ich nicht einschätzen. In wie fern Vertrauen auf der Strecken blieb, konnte ich nicht einschätzen. Und dies tat mir weh. Doch... Ich sagte mir, wenn ich ihm die Wahrheit erzähle, wird sie irgendwann die Mutter erfahren, werden sie unsere gemeinsamen Bekannten erfahren. Ich werde diese Kollegin mein Leben lang nie mehr über den Weg laufen. Ich werde nie mehr mit ihr, ihrem Freund oder ihrer Mutter zu tun haben. Und wenn ich nun die Wahrheit erzähle, schade ich ihr vielleicht auf gröbste Weise und habe nichts davon, denn mein Leben geht weiter wie wenn dies nicht passiert wäre.

Man kann es auslegen wie man möchte. Wer es Feigheit nennt. Wer Mut. Wer Konflikt-Unfähigkeit. Wer Beherrschung. Wer darin das grobe Gegenteil von Grösse sieht. Wer die Grösse selbst.

Ich, für mich, weiss wie es nicht das Scheuen vor der Auseinandersetzung gewesen ist. Für mich ist klar, dass ich ihr nicht noch weitere Steine auf den Weg legen wollte, wo sie mir schon genügend leid tat. Ich weiss, dass ich diese Wahl bewusst getroffen hatte mit den besten Wünschen an die Adresse der Kollegin, mit der Hoffnung sie würde etwas Ordnung in ihr Leben bringen können und ein Wenig zur Ruhe kommen. Ich erinnere mich genau, wie ich ihr nicht böse gewesen bin und wie ich ihr nichts Schlechtes wünschte.

Natürlich... Heute sehe ich zum Beispiel eher wie kompliziert es hätte werden können, wenn irgendjemand im Umfeld der Frau Massnahmen hätte ergreifen wollen. Heute sehe ich eher, wie ich hätte schlecht dastehen können, falls man mich aufgesucht hätte auf Grund einer Anzeige. Doch, ich war mir derart sicher mir keine Schuld vorwerfen zu müssen, dass ich nicht im entferntesten die Möglichkeit gesehen hätte, dass mich jemand objektiv und in der Tat für welche Art auch immer von kriminellem Handeln hätte beschuldigen können. Ja sogar der Verdacht war für mich schon ausserhalb des Denkbaren.


Ich habe, denke ich, in meinem Leben niemals die Kraft und den Glauben gehabt, um bewusst so zu handeln, wie Jesus sprach
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn! Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. Will jemand mit dir rechten und dir deinen Rock nehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Nötigt dich jemand, eine Meile weit mitzugehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib; wer von dir borgen will, den weise nicht ab.
Wenn ich Böses als solches erkannte, habe ich stets dagegen gekämpft. Heute ist mir zwar besser bewusst, dass sich das "Böse" praktisch nie als Solches manifestiert, zu erkennen gibt. Es ist mir eher bewusst, dass jeder Mensch versucht sein Handeln zu rechtfertigen, zu verteidigen. Ich sehe dennoch weiterhin einen grossen Unterschied zwischen Handlungen welche direkt einem Anderen schaden, Leiden zufügen, und solche die es nicht tun. Der Unterschied zwischen Handlung und Wort finde ich hingegen weniger wichtig, denn auch wenn Worte nicht direkt Hautfetzen vom Skelett lösen werden, können diese sehr wohl einen Menschen zum Beispiel hinter Gitter bringen.

Wahr ist aber auch, dass ich immer bewusst an das Gute im Menschen geglaubt habe, dass ich immer hinter einer schlechten Tat auch die Verzweiflung und die Not gespürt habe, die dazu führten. Wahr ist, dass ich immer versucht habe meinen Mitmenschen eine weitere Chance zu geben, dass ich daran glaubte, sie würden anders handeln wenn sie könnten.

Ich habe also nie für eine "Backen-Deckung" gesorgt, wie es die meisten Menschen automatisch und, auch schon nur aus purem Überlebensinstinkt, selbstverständlich tun.

Ob dies nun heute eine Pathologie ist, möchte ich den Spezialisten auf diesem Gebiet überlassen.

December 09, 2009

Unverträglichkeit

Noch heute, wenn ich in die Apotheke gehe um meine Medikamente abzuholen, sagt mir der Apotheker jedes Mal
Aber Sie wissen, sie dürfen dies nicht mit Valium kombinieren?
Gute Info, guter Service, gute Beratung.

Wie kommt es dann, dass ich in die Villa am Hönggerberg eintrete, mit diesem Medikament das ich seit Jahr und Tag nehme - vor der Harten Klinik, in der Harten Klinik und danach - und von jetzt auf sofort mit Benzodiazepin vollgepumpt werde? Wie kommt es, dass mein Apotheker jedes Mal auf die Unverträglichkeit dieser 2 Medikamente verweist? Wie kommt es, dass meinem Hausarzt die Haare zu Berge standen, als er von Valium hörte? Wie kommt es, dass er sich ganz klar und entschlossen gegen die Verabreichung von Valium äusserte? Und wie kommt es, dass zu diesem Zeitpunkt aber schon nichts mehr zu machen war, hatte man doch dafür gesorgt dass sich ein Grundspiegel aufgebaut hatte und nun ein Entzug notwendig wurde? Wie kommt es, dass ich extra noch einen Entzug von Benzodiazepin durchmachen musste - übrigens einer der schlimmeren Entzüge?

Ja... Wie kommt es, dass dieser Paillasse von einem Psychiater in der Villa am Hönggerberg nur so mit Benzos um sich schmeisst? Sogar wo eine offensichtliche Unverträglichkeit mit anderen Medikamente besteht, die er auch weiter verabreicht unter seiner Verantwortung? Wie kommt es, dass - rausgeschmissen oder rausgeflogen oder wie auch immer - dieser Psychiater anscheinend gar keine Sorgen betreffend das Rechtfertigen seines (offensichtlich) falschen Handelns haben muss? Wie kommt es, dass er sich so sicher fühlt und mich zu einem Hausarzt schicken kann, ohne überhaupt irgendwas fürchten zu müssen?

Wenn Sie mich fragen
Da gibt's einige Unstimmigkeiten, ja sogar Unverträglichkeiten!

Bereit zum Abtauchen!

Eine Frage habe ich an die Leitung der Harten Klinik, an Direktor Gebrochene Lanze, an leitenden Arzt Doktor NO, aber auch an Oberarzt Doktor Y und an Therapeutin Lady Marmelade.
Habt ihr einen "tiefst möglichen Punkt"?
Ich meine: Gibt es für euch einen Punkt bei dem ihr euch sagt: "Bis hier und nicht weiter"? Und ich meine dies nicht irgendwie aus Respekt für einen Patienten, aus ethischen oder moralischen Gründen (diese Hoffnung ist bei mir vor einiger Zeit auf nicht mehr wiedersehen verflogen). Nein! Ich meine aus ganz persönlichen Gründen. Um ein winzig kleines Bisschen an Würde noch bewahren zu können, sollte zum Beispiel einmal eine Tochter oder ein Sohn mitbekommen, von irgendwem erfahren was ihr so getrieben habt. Gibt es einen Punkt bei dem ihr euch sagt
Ich bin schon sehr sehr tief gesunken, aber tiefer als hier möchte ich wirklich nicht!
Gibt es sowas? Oder könnt ihr nicht einmal dies euren Kindern vorweisen, als Beispiel für vorbildliche Eltern?


Und, wenn ihr bereit seid, euch ohne zu zögern in den Abgrund zu stürzen bis hin in die Unterwelt, sind andere damit einverstanden sich mitreissen zu lassen oder stellt sich die Frage gar nicht und wer für euch arbeitet hat zu springen wann immer ihr einen Sprung wünscht?

Pfleger Geissmann... Ich habe die niveauloseste Geschichte gehört, die nicht einmal ich in meinen dunkelsten Phantasien mit hätte ausdenken können. Die geht in etwa so. Die Junge Dame bittet ihn am Valentinstag um eine Schlaftablette, so stark dass ein Arzt sie verschreiben sollte. Sie bittet und bittet und bittet. Irgendwann bekommt sie ihre Tablette und geht zu Bett. Geissmann sagt mir, er habe die Junge Dame noch nie dermassen glücklich gesehen wie an diesem Abend. Sie erwidert, dies stimme nicht ganz: Auch am Tag an dem die Kostengutsprache kam, seien es grosse Glücksgefühle gewesen. Mein Verständnis ihrer Freude: Am nächsten Tag tretet sie - treten wir beide - aus der Akut-Station aus. Es geht, und zwar steil, Bergauf!

Einige Zeit später, einige kleine Streitereien und Versöhnungen später (davon werde ich auch noch erzählen) zeigt mir die Junge Dame mit Stolz und Freude etliche Tabletten in ihrer Handtasche, offensichtliches Zeichen für ihren reduzierten Konsum und den progressiven Abbau. Wirklich und definitiv ein Grund zur Freude, die ich mit ihr aus ganzem Herzen teile! Etwas schöneres gibt's kaum für mich, zu dieser Zeit: Miterleben zu dürfen, wie wir beide auf dem Weg zur Genesung sind.

Wie schon seit einer ganzen Weile wird die Junge Dame etwas sagen, dass für mein Gefühl nicht wirklich zu ihr passt, dass irgendwie nicht mit dem grossen Bild passen möchte. Wie schon öfters zuvor sagt sie etwas und ich werde das Gefühl nicht los, dass dies nicht nur ihre Worte sind. Aber: Was weiss ich schon? Sie sagt
Wenn ich die verkaufen würde, könnte ich ziemlich etwas an Geld zusammenbringen!
Call me naive, aber irgendwie passt das nicht wirklich zur Situation und zu der Jungen Dame: Kann es wirklich sein, dass beim Teilen einer solchen Freude, bei einem solchen Erfolg in ihrer Genesung, bei diesem wichtigen Schritt aus der Hölle in Richtung Welt, sie sich Gedanken macht über das Verkaufen von Tabletten auf dem Schwarzmarkt? Und kann es sein, dass sie das Bedürfnis verspürt diese Gedanken gerade mit mir zu teilen? Aber zu denken, es gehe hier vielleicht um meine Reaktion wäre ja schon paranoid, oder?

Jedenfalls sage ich ihr, meiner Meinung nach solle sie dies sein lassen. Sie schliesst die Tasche und das Thema ist auch abgeschlossen.


Viel viel später wird man mir, wie schon so oft, ein paar Äusserungen hinschmeissen, die aber unweigerlich nur zu einem Gedankengang führen können, bei mir. Und man lässt mich 2 Dinge vermuten
  1. In dieser Nacht, der Valentinsnacht, hat die Junge Dame genau so wenig diese Tablette genommen wie sie sie auch später nicht mehr genommen hat. Folglich: Es könnte sein, dass sie nicht durchgeschlafen hat wie ich vermutete, es könnte sein, dass sie Besuch von Pfleger Geissmann bekommen hat.

  2. Noch niveauloser ist der 2. Fetzen an Infos... Irgendwie kursiert das Gerücht, die Junge Dame musste rausgeschmissen werden, weil sie sich für sexuelle Begegnungen in Tausch gegen Medikamente angeboten haben soll. Ich meine... Ich denke dies spricht für sich und muss gar nicht mehr von mir kommentiert werden. Was man mir nicht schlüssig mitteilt: Ist dies jetzt ein Gerücht den ich hören sollte, ist es eine Beschuldigung die wirklich hinter dem Rücken der Jungen Dame in der Klinik ausgesprochen wurde, oder dies oder jenes oder sonst noch was...
Das Tragische an der ganzen Geschichte ist ja, dass die Junge Dame mehrmals über Pfleger Geissmann mit mir gesprochen hatte
Also, von der Bettkante würde ich ihn bestimmt nicht stossen!

Nun frage ich euch Wahnärtze was. In welchem Sinn hat die Junge Dame mir dies damals gesagt? Was wollte sie damit zum Ausdruck bringen? Was wollte sie mir mitteilen?

Wisst ihr was? Ich habe ein Minimum an Anstand und Respekt, dass ich jedem Menschen den ich begegne entgegenbringe. Ich finde einfach sowas gehört sich und es ist für mich auch völlig normal und natürlich. Umso mehr, wenn ich einen Menschen liebe: Es ist selbstverständlich, mich immer wieder in Frage zu stellen, nichts als Selbstverständlich zu betrachten. Und gerade bei der Jungen Dame, habe ich mich immer wieder in Frage gestellt. Habe gedacht, dass bei aller Liebe sie vielleicht Dinge erfuhr, die mich in ein anderes Licht stellten. Doch dann kam immer wieder der Gedanke: Wenn sie solche Dinge erfahren hat, dann von wem und weshalb?

Ihr seid einfach ein Häufchen Wahnärzte, die sich sogar die besten Eigenschaften eines Menschen nehmen und in Scheisse verwandeln. Schamlos und ohne zu zögern seid ihr bereit gewesen, die Junge Dame in die schlimmste kleine Schlampe zu verwandeln, in meinen Augen. Und... Here we go again! In meinen Augen! Die Augen die in die Augen der Jungen Dame gesehen haben!

Oh je... Ihr kleine Wahnhäufchen. Eure Kinder tun mir sowas von Leid. Zumindest so sehr wie euch mein Sohn als Kind eines Junkies leid tat!

Und, weiter, würde mich auch noch interessieren, wie sich Pfleger Geissmann bei dieser ganzen Sache fühlte. War sein Enthusiasmus kaum zu bremsen, an dieser Charade teilnehmen zu dürfen? War er voller Freude, den genauen Fahrplan meines Absturzes schon bei meinem Austritt aus der Akut-Station zu kennen?

Denn, es gab einen genauen Fahrplan. Den gab es sehr wohl und er war unter anderem mit dem Geburtstag der Jungen Dame verknüpft. Aber dies ist eine andere Geschichte und eine andere Schande, die ihr euren Kindern beim Weihnachtsfeuer an Heiligabend erzählen könnt...

Polizei und Psychiatrie

Als ich dann endlich einmal zum Handeln kam und mit gepackten Taschen mich an der Rezeption der Harten Klinik anmeldete, als es endlich endlich so weit gekommen ist, als ich den Zeitpunkt für richtig empfand, hatte mich das Gefühl das etwas nicht stimmen würde schon seit geraumer Zeit begleitet. Es war schon lange her, seit ich das erste Mal ein "ungutes Gefühl" gehabt hatte. Es war nun eine Art "Tatsache", ein allgemein bekanntes Geheimnis, dass was völlig Seltsames mich auf Schritt und Tritt begleitete. Und das "Umziehen" in die Klinik, diese radikale Massnahme war die für mich einzige mögliche Art, den Ungereimtheiten in meinem Leben ein Ende zu setzten.

Seit Jahren inzwischen geschahen andauernd seltsame Dinge. Immer wieder begegneten mir Ereignisse auf meinem Weg, die nicht so richtig ins Bild passen wollten. Immer wieder. Hier einige Beispiele. Ich werde die Liste fortführen, wenn mir jeweils wieder was in den Sinn kommt.


  • Keller-Raub
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  • Irgendwann, vor einigen Jahren. Jedenfalls relativ lange bevor ich in die Harte Klinik eingetreten bin. Einbrecher machen sich an unserem Keller zu schaffen. Er wird aufgebrochen, einige Dinge verschwinden. Ich schreibe auf ein Blatt Papier
    Diese Türe unbedingt mit Schlüssel schliessen!
    Ich spreche mit dem Hauswart darüber, wie einfach man in die Kellerabteile gelangen kann. Auch in die Garage kommt mühelos. Dem Nachbar wurde vor nicht allzu langer Zeit der Mercedes entwendet, den er zum Familienunterhalt als Taxi benötigte. Einige Zeit später, werden die Schlösse an den Türen gewechselt und diese gehen ohne Schlüssel nicht mehr auf, man kann sie also nicht mehr offen lassen, auch wenn man vergisst den Schlüssel zu drehen. Jedenfalls, der Hauswart meint, ich solle doch lieber die Polizei benachrichtigen. Falls es Wiederholungstäter seien.


    Irgendwann, eines Abends, rufe ich bei der Polizei an. Ich erzähle was geschehen ist und frage, ob sie vorbeikommen möchten, ob es etwas bringen, wenn die Schäden an der Türe schon behoben wurden. Der Polizist sagt, sie würden schon vorbei kommen, klar. Beweise könne man keine mehr sammeln, wenn es schon so lange her sei und die Türen schon repariert, doch sie könnten einen Rapport machen für die Versicherung. Daraufhin sage ich, sie bräuchten nicht vorbei zu kommen. Der Polizist
    Was machen Sie gerade, LET IT SHINE? Sind Sie auf dem Heimweg? Wir können auch gerade los, dann kommen wir etwas gleichzeitig dort an...
    Das Gespräch ist beendet. Die Polizei wird nicht vorbei kommen. Doch... War das jetzt Zufall oder wusste der Polizist, dass ich mich auf dem Heimweg befand? Ich nehme den Zettel von der Türe ab.



  • Sprechstunde
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  • Ich bin nicht mehr zu meinem Therapeuten, in der abwegigen Annahme mit der Heirat würde mein Leben eine gewisse Stabilität finden. Nach der Harten Klinik, erwähnte der Therapeut einmal wie er versucht hatte, mich vor den immer wieder auftretenden Schwierigkeiten bei derartigen Zusammenführungen zu warnen. Egal... Irgendwann habe es ja sogar ich gemerkt. Jedenfalls kam es irgendwann dazu, dass mir klar wurde so könne es nicht mehr weitergehen. Also machte ich einen ersten Versuch und vereinbarte einen Termin bei einer Anlaufstelle der Harten Klinik. Dort wurde ambulante Beratung angeboten. Später wird für mich die Tatsache interessant werden, dass ich einige Male in die Sprechstunde ging bei genau dem Mann dessen Chef der Leitende Arzt Doktor NO ist und zu dem mich Doktor NO so gerne in der Nachbetreuung gesehen hätte!!!


    Siehe auch den hier verlinkten Post Nachbetreuung, ziemlich genau vor einem Jahr geschrieben


    Ja, die Idee von Doktor NO war nicht völlig aus der Luft gegriffen, bin ich doch schon bei seinem Angestellten gewesen, zuvor. Doch wird die Idee noch als viel "perverser" und abstruser erscheinen, nach dem ich erzählt habe, wie diese Sprechstunden abliefen. Und das ging so. Ich bin also soweit mir einzugestehen, dass ich Hilfe benötige. Noch nicht so weit bin ich aber, mich in der Harten Klinik zu sehen, also in stationärer Behandlung. Gehe ich hin und es scheint ein Glücksfall zu sein: Der Therapeut ist Schweizer, spricht verschiedene lateinische Sprachen (ich bin italienischer Muttersprache) und kennt sich mit Brasilien recht gut aus. Er spricht sogar die Sprache und ist mit den Gewohnheiten und der Kultur des Landes bestens vertraut.


    Also beginne ich ein wenig von mir zu erzählen, von der Heirat mit einer Brasilianerin, von der Angst irgendwann nicht mehr das Leben im Griff zu haben (heisst nicht mehr arbeitsfähig zu sein), vom vielen Arbeiten, usw.

    Ich hatte seit Monaten nicht mehr zu einer Menschenseele gesprochen bezüglich meine Zweifeln, meine Ängste, was mich halt so beschäftigte. Plötzlich beginnt es aus mir zu strömen, wie aus einem gebrochenen Damm. Ich weine und weine und weine und kann kein Wort mehr sagen. Der Typ erinnert mich immer wieder daran, ich solle auch zwischendurch atmen. Sein Fazit, nach einem halben Päckchen Taschentücher
    Ja... Das waren ja recht viele Tränen, die das plötzlich gekommen sind. Und, ich denke, da sind noch sehr sehr viele Tränen die geweint werden müssen!
    Die Zukunft sollte ihm Recht geben, habe ich doch während den ersten Wochen in der Harten Klinik sehr viel geweint. Nächtelang, allein, vor mich hin. Dass dies eine grosse Befreiung gewesen ist und dass da was wichtiges geschah, in diesen Nächten, und dass die Wahnärzte dies nicht glauben wollten ist eine andere Geschichte. Ich denke, vielleicht meinten sie, um diesen grundsätzlichen Unterschied zu machen von dem ich sprach, wollten sie noch viel viel mehr Tränen sehen? Misst sich in gewisse Fälle die Genesung an der Anzahl Tränen? Und passte Klinisch mein Erlebnis nicht zu der geweinten Anzahl Tränen? Wer weiss... Wer weiss...


    Was aber dann geschah, war mehr als seltsam. Im Gespräch kam ich zu meinem Sohn. Zuvor hatte ich erzählt, dass es nicht immer einfach sei, mit meiner Ehefrau. Dass die Aussprache von Problemen sehr schwierig bis unmöglich sei, dass es immer und unvermeidbar zu Streit kommen würde. Und dass noch nie ein Problem gelöst wurde, in dem ich es mit meiner Frau angesprochen hätte. Oder so... Ich weiss nicht mehr genau was gesprochen wurde bezüglich meiner Ehefrau. Doch wo's um meinen Sohn ging, da bin ich mir absolut sicher. Ich sagte, er sei erst mit 8 Jahren in die Schweiz gekommen, in ein fremdes Land, fremde Sprache, fremde Sitten, fremdes Haus und zu einem mehr oder weniger fremden Vater. Ich sagte, inzwischen würde ich ihn lieben als wäre er mein eigener Sohn. Und er würde mich als Vater sehen. Wie aus der Kanone geschossen erwiderte der Therapeut
    Das denken Sie! Dass denken Sie, dass er Sie wie sein eigener Vater sehen würde. Dass er Sie liebe!
    Er muss natürlich mein perplexes Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn er holte nach
    Ich meine... Es ist ja inzwischen Bekannt, dass es oft Probleme gibt in solchen Patchwork-Familien! Heute weiss man inzwischen, dass es oft nicht so reibungslos klappt, wie man es sich wünschen würde. Man hat inzwischen Daten, wonach oft solche Familien wieder auseinander fallen und es nicht geschafft haben, die verhoffte Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen.
    Wie auch immer er dann seine erste Reaktion zu relativieren versuchte: Diese war nicht eine gewöhnliche Reaktion während einer gewöhnlichen Sprechstunde!!! Niemals. Dieser Typ hatte entweder selber riesen Probleme zu Hause, seine eigenen Komplexe die er nicht fern von der Arbeit zu halten vermag, er hatte von sich aus riesen Vorurteile gegenüber interkulturellen Heiraten oder (die für mich plausiblere Variante) er hatte da irgendwas von irgendwem gehört und hatte sich da ein bestimmtes Bild gemacht und schon sehr viele Schlussfolgerungen gezogen, bevor ich überhaupt das erste Mal bei ihm erschienen bin.

    Dies würde aber heissen, dass entweder jemand von meiner Familie mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Und dieser Jemand musste definitiv nicht wirklich Schönes berichtet haben. Definitiv nicht.

    Wenn dem so ist, würde ich gerne wissen mit welch einer Hypothek ich überhaupt schon in die Harte Klinik eingetreten bin. Wenn dem so ist, wenn wer aus dem Clan meiner Ehefrau schon Kontakt zu diesem Therapeuten aufgenommen hatte und bei ihm eine solch auffallende Reaktion verursachte, wovor hat man noch zurückgeschreckt, wovor hatte man noch Respekt als ich in die Harte Klinik eintrat? Und, wenn jemand von der Familie Kontakt aufnahm, dürfen die Ärzte dies ohne mein Wissen entgegennehmen? Und - noch viel schlimmer - je nach dem ihr Handeln dem entsprechend anpassen? Dürfen die das?



    Mausi, dürfen die das?

    Irrwitzig wird's dann, wenn sich Polizei und Psychiatrie auf ein und demselben Feld begegnen! Ich glaube bis heute nicht, was da abging. Ausserdem, kann ich wieder einmal nur Vermutungen nachgehen denn, obwohl alle besser als ich zu wissen schienen was mit mir und meinem Leben zu geschehen habe, obwohl alle tief in meine Privatsphäre eingedrungen sind und Einfluss auf mein Leben genommen haben, hat sich keiner bis heute zu seinen Tätigkeiten geäussert und dafür Verantwortung übernommen! KEINER!

    Und, anstatt dass die Nummer deren, die einfach etwas hinwurschteln und keine Verantwortung dafür übernehmen zu sinken begann, nein! die Nummer ist gestiegen. Aber davon demnächst... Hier gibt es noch eine ganze Reihe von Ereignissen, die es wert sind, erzählt zu werden. Eine ganze Reihe!

    Nicht wahr, Direktor Gebrochene Lanze?

    alltägliches Drama

    Wie kommt es, dass ich jetzt noch ein solches Post schreibe, wie das vor nicht einmal einer Stunde? "aller Tage Abend"... Wie kommt es, dass ich nach so langer Zeit immer noch solchen Schrott loswerden muss? Ich staune immer wieder selbst, wie Plump, Niveaulos, Vulgär, Beleidigend usw. usw. ich mit mitteile... Staunend und besorgt nehme ich dies wahr.

    Zeitweise ist es eine echte Freude gewesen der Fantasie einfach freien Lauf zu lassen. Eine Freude weil ich, zeitgleich zum Schreiben, realisierte wie ich endlich einen Weg gefunden hatte, mich mitzuteilen. Es war mir wie eine Ewigkeit vorgekommen, die Zeit in der ich nicht einmal den Ansatz einer Regung, einer Gemütslage, eines Gefühls einem beliebigen Gegenüber in Worte fassen und kommunizieren konnte. Selbst wenn man mir mit all der Liebe dieser Welt begegnete, es half mir nicht weiter, die Worte liessen sich nicht finden.

    Wie der Beteiligte eines Zusammenstosses zweier Autos, kommt er irgendwie aus dem Wrack der nun die Dose ist, in der die Körper seiner Freunde das letzte Blut von sich geben und dessen Atmen endet, steht er nun auf der Strasse, mitten in der Nacht, ist nur leicht verletzt, und schaut sich an was da auf dem Asphalt ruht, ohne den kleinsten Anhaltspunkt in seinem Gedächtnis und in seiner Psyche abrufen zu können... Allein mit diesen Blechen die jetzt ruhen und in diesem Ruhen die Wucht der zerstörerischen Kräften erzählen, ja sie schreien durch ihre Form den Schmerz des Bruchteils einer Sekunde. Schreie die keine Menschenseele je hören wird. Schmerzen die nun in die Welt gehen, ohne Geschichte, ohne jemand der sie erzählen könnte. Schmerzen die niemand will. Die niemand sucht. Die niemand vermissen wird. Schmerzen des Bruchteils einer Sekunde. Die Sekunde an der sich die ganze Welt abrupt änderte, ohne Vorwarnung, ohne Rücksicht, ohne Gefühl und von Gerechtigkeit ganz zu schweigen. Er steht nun da und all die Jahre in der Schule des Lebens, all die Gespräche mit klugen und erfahrenen Menschen, all die gegebene und empfangene Liebe, all die lächerlichen Reibereien eines Lebens mit einem Alltag, all die so überflüssige und doch unverzichtbaren und herzerwärmende kleine Probleme... Alles was er je gehört oder gedacht hat, alles was er je gefühlt hat, alles was ihn schlussendlich als menschliches Wesen ausmacht... Nichts ist da! Rein gar nichts gibt's da, was ihm nun helfen könnte! NICHTS! Er steht da, sieht sich an was sich vor seinen Augen zu sehen gibt und einzig einer Sache ist er sich bewusst: THIS IS MINDBLOWING! Helfen tut ihm dies auch nicht.

    Ab nun wird alles anders sein! Soviel steht fest. Und das ist auch schon alles.

    So habe ich mich über längere Zeit gefühlt. Egal wer was wieso getan hatte, egal wer die Schuld am Zusammenstoss haben wird, nach der Rekonstruktion der Unfall-Dynamik... All dies ist völlig leer von Bedeutung, angesichts des Asphalts in dieser Nacht und der Blech- und Glasteile die darauf zerstreut sind!


    Nun war ich über den ersten Schock gekommen, ich hatte über Umwege zu einer zugänglichen Art des Mitteilens gefunden, ich konnte mir das Chaos von der Seele schreiben. In einem Prozess der zur Genesung bringen sollte.

    Doch immer wieder, ununterbrochen, pausenlos und ohne auch nur ein wenig Luft zwischendurch zu gewähren, sollten ab nun an die "Unfälle" sozusagen zu meinem Alltag gehören. Und dies ist schon in sich ein Paradoxum: Unfälle können nicht Alltäglich sein!

    Doch... Bei mir, schien es sich anders zu verhalten. Nein! Es scheint sich anders zu verhalten, denn bis heute ist dieses Muster in meinem Leben am Werk!


    Es ist wie einen einem Film. Oder wie bei einem dauernden Filmriss. Ich verliere immer wieder meine Besinnung und, an den Augenblicken an denen ich wieder zu mir komme, befinde ich mich stets auf einer neuen Strasse, in einer neuen Nacht, bei einer neuen Blechlavine die nun brach liegt, mit neuen Schmerzen die niemand mehr fühlen wird, die niemand mehr hören möchte. Von einem tragischen Unfall zum nächsten... In der billigsten Seifenoper würde man versuchen, die Dramaturgie glaubwürdiger zu gestalten.

    Doch hier ist nicht von einer Soap-Serie die Rede, hier geht es nicht um "Dallas" (wahrscheinlich damals von Doktor Y mit grösster Leidenschaft verfolgt): Hier geht es um MEIN LEBEN!!!


    Eine Sozialarbeiterin sagte mir, vor einiger Zeit als ich die Tatsache thematisierte dass eine bestimmte Art von "Attacken" auch nach Austritt aus der Harten Klinik weiterhin vorkommen, dass meine Privatsphäre und meine Person bis heute missachtet werden
    Ich würde auch paranoid werden, wenn ich 24 Stunden am Tag ununterbrochen unter Beobachtung stehen würde!
    Und diese Frau ist nicht etwa die erste Dahergelaufene, eine Borderlinerin die irgendwas verzapft wenn der Tag lang ist: Sie hat Jahrzehnte lange Erfahrung in ihrem Beruf und hatte eine Zeitlang die Verantwortung für eine Städtische Stelle des Sozialamtes, mit dutzende Mitarbeiter unter ihr.

    Bis heute weiss ich nicht, wer was wann zu bezwecken versuchte. Was ich weiss, ist das sehr viele Menschen in mein Leben eingegriffen haben, im Laufe der letzten Jahre. Was ich weiss, ist dass ich schon der Jungen Dame damals - es war noch als Scherz gemeint, zu diesem Zeitpunkt - sagte, ich habe natürlich bemerkt wie ich "ferngesteuert" sei, doch von ihr lasse ich mich noch gerne fernsteuern, wenn dies nötig sei. Inzwischen ist ein Misthaufen neben dem Andern geschissen worden, ich bin fast drauf gegangen... Inzwischen weiss ich, dass verschiedene Menschen diese "Fernsteuerung" missbraucht haben und bereit gewesen sind - und weiterhin dazu bereit sind - mir nichts dir nichts irgendwem zu schaden, den sie als "nötige Begleiterscheinung" ihres höheren und wichtigeren Handelns betrachten.

    Ich bin immer davon ausgegangen, dass man die Junge Dame vor mir schützen wollte. Dies konnte ich auf eine gewisse Art und Weise auch verstehen und nachvollziehen: Ihr Vater würde ich verstehen, sollte er im Vornhinein jeglichen Kontakt zu mir missbilligen. Doch... Wurde mir und meiner Umgebung all dies angetan, einzig um die Junge Dame zu schützen? Hat man wirklich alles auch nur erdenklich getan, war man völlig darauf bedacht, sie verschont und in neuer Frische in ihr zukünftiges, viel versprechendes Leben zu entlassen?

    Falls nicht einmal darauf ohne Vorbehalt und zu 100% eine bejahende Haltung möglich sein wird, von Seiten der Harten Klinik, dann wird noch eine ganz andere Seite meines Zorns auf die Wahnärzte schmettern. All meine Zurückhaltung und jeglichen Versuch, ein Minimum an Respekt diesen Paillaisses entgegen zu bringen, wird auf immer verloren sein. Der letzte und kleinste Rest von Mitgefühl wird dahin sein. Und meine Posts werden zeitweise von viel Vulgärer daher kommen. Vulgärer aber auch Schonungsloser, in der Beschreibung der Tatsachen die diese wandelnden Zeit- und Wahnbomben geleistet haben!

    Und mit der Beschreibung einer ihrer Taten, mache ich gerade weiter... Es sind derart viele, dass ich zeitweise das Gefühl habe, gar nicht nach zu kommen. Doch... Man hat mir gelehrt, man hat mir eingeprügelt, wie ich lernen muss auszuhalten, den Schmerz nicht zu verdrängen sondern aushalten, nicht davor zu flüchten. Man hat mir mit aller Brutalität gelehrt, Geduld zu haben. Diese werde ich nun nützen können, in dem ich mir der Tatsache sicher bin, dass ich mit der Zeit dazu kommen werde, ziemlich alles zu erzählen, was die Wahnärzte so alles verbrochen haben. Ja... Obwohl es eine schier unbeschreibliche Menge an Untaten ist, werde ich sie dennoch, mit der Zeit, alle beschreiben können!

    Verlasst euch drauf
    Ich habe etwas von euch gelernt! Und dies... Dies werdet ihr noch bitter bereuen!

    Ich habe aus den "alltäglichen Unfälle" in meinem Leben was gelernt. Zweifelsohne. Aus dem alltäglichen Drama.

    December 08, 2009

    aller Tage Abend

     
    BREAKING NEWS
    =============


    Noch ist nicht aller Tage Abend.

    Wieder einmal entpuppt sich das Internet als wahre Fundgrube und, inzwischen, lassen mir auch Bekannte Material zukommen.

    So zum Beispiel das interne Schulungs-Video von Direktor Gebrochene Lanze und von leitenden Arzt Doktor NO, die als Motivations-Training solch Material benützen. Während die armen Pfleger sich solcher Tortur unterziehen müssen, schaffen es nur wenige (die ganz Starken) sich nicht komplett durch die Hirnwäsche den allerletzten Funken an Selbstbestimmung rauben zu lassen. Viele kommen hingegen tragischerweise als entleerte Zombies aus derartige "Weiterbildungs-Programme".

    Das erklärte Ziel
    Patienten müssen diesem optimalen und leicht zu handabenden IDEAL entsprechen! Bei denen, die sich als Wiederstrebig erweisen, kommt die medikamentöse Behandlung zum Zuge.


    Hier also das psychiatrische EDEN von Lanzy, Proffy NO, Dokty Y und Lady Marmelade.

    Und ich dachte, ich bräuchte einen Vorschlaghammer!


    Noch viel seltener ist folgender Beitrag, der uns Lady Marmelade und Doktor Y beim Spielen zeigt, in einem raren Dokument in dem Doktor Y seiner weiblichen Seite Ausdruck verleiht und Raum gewährt. Er verkleidet sich als junges Mädchen!


    Man erzählte mir, dieses Kunststück wurde dutzende Male probiert. Immer und immer wieder! Ob dies Folgeschäden mit sich brachte, bleibt zur Zeit für die Wissenschaft noch völlig offen...


    Hier sind weitere Beiträge der Serie "Breaking News" zu finden
     

    December 06, 2009

    2. Advent in Dubai

    Are Dubai, Disney World, Las Vegas and so on today's "Fata Morgana" ?

    Zum Beispiel:
    Dubai offers the optimal premises for today's inverstor with a global view and the highest expectations. He will be in the position of having the certainty to fully satisfy even the most exclusive customer or to enjoy himself the most up to date and efficient infrastracture and facilities to the full.





    Oder vielleicht doch lieber Walt Disney und die alt-bewährten amerikanischen Werte?


    The Walt Disney Company - Hot To Invest



    Und... Kleine Zwischenfälle bringen den heutigen Investor nicht um seinen ruhigen Schlaf. Denn er weiss: Früher oder später wird sich der Markt erholen müssen und die Profite werden wieder zum Programm, wie eh und je.

    December 05, 2009

    Mina-rett(et)-Gespräch

    Ein Vertreter der Rechten in Holland meinte, man wolle die Initiative aus der Schweiz importieren. Man sei überzeugt, das Resultat wäre genau das Selbe in sehr vielen europäischen Staten. Ich bin überzeugt, dies ist völlig falsch. Niemals würde eine solche Initiative in Frankreich zu diesem Resultat bringen. Und auch nicht in Holland oder Polen.

    Doch, wieder einmal hat es die SVP gebraucht um eine Auseinandersetzung auf den Teppich zu bringen und ein Resultat zu erzielen, das nun die meisten wegen seinem Ausmass völlig verdutzt da stehen lässt. Praktisch alle grosse Parteien üben sich nun in Selbstkritik und rätseln, was alles versäumt wurde.

    Siehe auch den hier verlinkten Post Ueli Maurer

    Leider hörte ich einen Herr Blocher, der meinte ein vermeintliches Urteil aus Brüssel betreffend Rechtssprache sei zu ignorieren. Ignorieren nach Vorbild von Herrn Berlusconi, der letzlich einen Entscheid des europäischen Gerichtshofes ignorieren wollte und tat.

    In den arabischen Ländern wird der Umgang mit den Schweizern wird sich nicht gross ändern, wenn diese komische Abstimmung einmal erklärt werden konnte. Dennoch: Sehr viele Menschen haben einem Verbot zugestimmt. Wer die Initiative lancierte freut sich ausserordentlich, die Anderen wundern sich.

    Wieder einmal wurde kein einziges winziges Problem gelöst. Eher wurden neue Probleme gemacht. Doch, wieder einmal, ist etwas ans Tageslich gekommen, dass gar nicht wahrgenommen wurde und wenn ja, völlig diffus. Dies hat wieder einmal tragischerweise die SVP geschafft. Während viele Menschen versuchen, Hirtenhunde für Schafenherden zu organisieren, schreit die SVP "Zum Wolf! Zum Wolf!". Und all die vielen Menschen die durch den Wolf beunruhigt sind und nichts mit Hirtenhunde zu tun haben, haben nun mitgeschrieen.

    Skandalös finde ich, dass am 28. Januar in Davos die Besitzerin einer Buchhandlung von der Polizei gezwungen wurde, nicht nur die Tibetische Fahne aus dem Schaufenster zu entfernen, nein, sie musste auch die Gebetsfahnen verschwinden lassen. Viel schlimmer ist aber, dass sie Bücher über Tibet nicht ausstellen durfte. Wegen dem Besuch beim WEF vom Chinesischen Premierminister Wen Jiabao, wird in der Schweiz mit Polizeiaufgebot die Pressefreiheit, sogar die Ausübung von Meinungsfreiheit und eines normalen Gewerbes eingeschränkt bis hin zu untersagt.

    Darüber sollte man vielleicht auch neben den Minaretten sprechen können: Dass wir in einem Land leben, in dem man (vom Rechtsstaat aus) keine Stofftüchlein in einer Buchhandlung darf hängen lassen, weil es einen Ausländischen Gast stören könnte.

    December 04, 2009

    do the right thing

    Es ist vielleicht 10 bis 15 Jahre seit ein Bekannter von seiner grossartigen Idee schwärmte: Seine Kindheit verbrachte er in Restaurants, Pizzerias, Tankstellen, Dancings usw., von den Eltern geführt und mit etwa 12 Jahren war er der grosse Star im Dorf, hatte ihm sein Vater beim Cirkus der keine 100 Metern von seiner Tankstelle aufgebaut wurde ein Mini-Motorrad gekauft, mit dem auf dem Parplatz vor der Pizzeria herumkurfte — diese kleine 2.rädrigen Lärmschleudern kamen gerade vor kurzem wieder gross in Mode.

    Jedenfalls sagte mir der Bekannte, als man sich wieder einmal traf
    Du, in einer vegetarischen Familie aufgewachsen, musst das ja genial finden! Ich stelle mir vor, eine internationale Kette ins Leben zu rufen, mit gesundem Essen. Weisst du, anstatt Mac und all diesen Mist, Bio Essen das fast oder slow konsumiert werden kann. Spezialitäten aus allen Ecken der Welt, von Russland über das Mittelmeer nach Asien und Australien. Das Ganze in excellenter Qualität. Und, natürlich, eine riesen Auswahl frischer Früchte- und Gemüsesäfte dazu!

    Hier in Zürich habt ihr ja das Hiltl, seit 100 Jahren. Hier gibt es bestimmt ein Gespühr für sowas. Hier gäbe es sicher Nachfrage, wenn man für das Angebot sorgen würde.



    Ich erinnere mich, welch Exoten wir gewesen sind, im Tessin von vor 30 Jahren. Vegetarier dessen Kinder nicht in den Religionsunterricht gingen! Oft hatten mich Kollegen gefragt, was wir denn überhaupt essen würden: Man konnte sich eine Ernährung ohne Fleisch gar nicht vorstellen. Blieben doch nur noch Reis, Teigwaren und Brot übrig.

    Der Kollege jedenfalls, in einer völlig "unexotischen" Familie aufgewachsen, schön bürgerlich und gewöhnlich, hatte diese wirklich super Idee. Bei einigen anderen Freunde von mir konnte ich beobachten wie sie sich, entgegen jeder Gewohnheit und jeglichem Interesse in der Familie oder im Bekannteskreis, für eine andere und gesundere Form von Ernährung interessierten. Einer begann Vollkornbrot und -Teigwaren zu essen. Die Eltern verspotteten ihn, haben man sich doch erst nach dem Krieg endlich Weissbrot leisten können: Wieso um alles in der Welt sollte man jetzt wieder damit anfangen, das Brot der Allerärmsten zu essen?

    Ich bin davon überzeugt, dass es ein riesen Geschenk gewesen ist, die Ernährung zu Hause während meiner Kindheit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir damit eine Gesundheit mit ins Leben gegeben wurde, die mir sehr sehr viele Probleme ersparen konnte. Inzwischen sind immer mehr Wissenschaftler - und sonst auch immer mehr Menschen - davon überzeugt, dass die Ernährung in den ersten Jahren im Leben eines Babys grosse Auswirkungen für seine Gesundheit wärhend dem Rest seines Lebens haben wird. Davon bin ich auch völlig überzeugt, inzwischen. Und bin, somit, meinen Eltern höchst dankbar für dieses Geschenk.

    Ich habe einige Geschichten erlebt, die mir dies bestätigten. Und immer wieder sehe ich Menschen, die ein ungesundes Leben führen und grösste gesundheitliche Komplikationen erleben müssen. Immer wieder denke ich daran, dass viele Bekannte nicht die hälfte der Gesundheitssünden gebangen hatten, die ich mir leistete, und wo ich noch einigermassen an einem Stück bin, sind einige davon leider auf der Strecke geblieben. Ich habe bei Leibe kein gesundes Leben geführt und habe niemals meinen Körper wie einen Tempel gepflegt: Dass mein Körper noch ziemlich alles mitmachen kann, ist bestimmt grösstenteils nicht mein Verdienst.



    Mein Kollege wusste damals genau, dass seine Idee gut war und dass sie erfolgreich hätte umgesetzt werden können. Bald darauf hörte ich zum Beispiel von Tibits. Kürzlich las ich, wie ein Sterne-Koch auf gesunde Kost setze, bei seinem neuen Lokal in Zürich. Der Kollege hatte schon immer ein Näschen für Geschäfte gehabt, sowie die Abenteuerlust um gewisse seiner verrückten Ideen nach zu gehen. Die Eltern waren auch immer für Business zu haben und unterstützen ihn dabei ziemlich bedingungslos, solang die Geschäfte erfolsversprechend waren.

    Leider leider hatte er niemals die Geduld ein solches Projekt in die Tat umzusetzen. Die Familie war schon seit einiger Zeit in der Gegend dafür bekannt, "verbrannte Erde" hinter sich zu lassen. Man suchte eine Geschäftsmöglichkeit, nützte diese so gut und konsequent wie möglich aus, und dann ging man weiter zum nächsten Geschäft.

    So kam es auch, dass dieser Bekannte, mit dem ich einige Zeit wärhend meiner Jugend im Tessin verbracht hatte, seine Energien nie dafür einsetzen sollte, gesunde Kost unter die Menschen dieser Erde zu bringen. Kam er doch immer wieder mit mal mehr und mal weniger dubiosen Deals in Berührung und ging er dort anscheinend völlig auf. Einmal waren es die Zigaretten, die Wagonweise von dort zu hier gekarrt wurden, einmal ein paar Hanfläden mit grosszügiger Gewinnausschüttung, dann wieder das Extrahieren von Rohdiamanten in Uganda oder Angola - weiss nicht mehr genau - oder dann das Geschäft mit dem nächtlichen Hunger nach Sex, von Ost-Europäischen Frauen gestillt.

    Ich war immer wieder fasziniert von seinen Tätigkeiten, die aber von Mal zu Mal weniger vertretbar wurden, in meiner Wertenwelt. Auch, erzählte er niemals von den hässlichen Seiten der Realität seiner Geschäfte. Immer war nur die Rede von den aufregenden Reisen, den Begegnungen, den Abenteuer in fernen und teils wilden Ländern. Er erzählte von Bodyguards-Eskorten die ihn durch Russland begleiten mussten, wäre es ohne ziemlich schnell als Himmelfahrts-Ausflug definiert worde. Er erzählte von den Diamantenhändlern in Den Haag. Als es dann eben um Diamanten ging und ich mich nach den moralischen Aspekten des Rohdiamanten-Abbaus in Afrika erkundigte erzählte er von Abkommen mit der Regierung, wonach der Europäer Arbeitsplätze für Einheimische kreieren musste und im Gegenzug die staatliche Erlaubnis zum Diamanten-Abbau erhielte. Gefährlicher Job irgendwo völlig aus der Welt getrennt, im Dschungel, ohne Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten, bewaffnet und wieder mit Eskorte. Dafür, hatte er eine Farm aus dem Boden gestampft und die Infrastruktur und die Maschinen für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkte ins Land geschafft. Sein Kommentar dazu?
    Ich weiss gar nicht weshalb wir dies gemacht haben, schlussendlich. Und inzwischen weiss ich auch, weshalb sich dieser Kontinent in dieser desolaten Lage befindet. Wir haben doch wirklich alles drum und dran organisiert und zu Verfügung gestellt, damit die Einheimischen einen Job haben würden und sich davon ernähren könnten. Sich und ihre Landsleute. Glaubst du, irgend einer, habe Lust gehabt, sich bei der Arbeit zu zeigen? Glaubts du, irgendwer hätte den Arsch gehoben und etwas gegen seine Situation unternehmen wollen? Wir haben es nicht geschafft, den Betrieb aufrecht zu erhalten!

    Spätestens jetzt wusste ich, dieser Typ mit dem ich Teil meiner Jugend verbracht hatte und der nun Diamanten aus Afrika holte, hat sich dermassen verändert, dass er in einem Parallel-Universum lebt.



    Leider ist dieses Universum von sehr viel anderen Menschen bewohnt, neben meinem Kollegen. Sehr viele Menschen, die dafür sorgen dass Business im Iraq nach dem Krieg wieder angekurbelt wird, dass keine 12 Monate nach dem Börsen-Crash der Dow Jones wieder die Zehntausender-Marke überschreitet, dass in die neuen Energien nicht all zu viel investiert wird auf dass sie ja nicht die herkömmlichen "Lobby"-Energien zu schnell ersetzen können, die darauf achten dass Arbeitsplätze in der schweizerischen Waffen-Industrie nicht verloren gehen... Es gibt so unglaublich viele Menschen, in diesem Universum meines Kollegen.

    Oder bin es vielleicht ich, der in einem Parallel-Universum lebt?

    December 03, 2009

    Glaube und Psyche

     
    Wenn ich zu Gott spreche, heisst es Gebet.

    Wenn Gott zu mir spricht, heisst es Psychose.



    So weit so gut.
    Dieter Nuhr meinte, man solle sich dann ernste Gedanken machen, wenn man nicht mehr zu Gott spricht, weil man keine Selbstgespräche führen möchte!

    Doktor Y, hallo! Sag mal: Ist es deshalb, dass so gar kein Gefühl und Verständnis hast, für alles was auch schon nur ein bisschen Transzendental ist? Ist es deshalb, das sich deine Rückenhaare aufstellen, wenn ich von einer spirituellen Erfahrung rede? Fühlst du dich sofort angesprochen? Fühlst plötzlich eine gewisse Verantwortung, gegen die dich aber sträubst?

    Hast Angst, irgendwie, vor Selbstgespräche?

    December 02, 2009