March 25, 2009

Kleines Spiel

Es ist schon alles recht speziell, zur Zeit. Ich habe so viele Filme im Kopf, ich habe jegliche Gedanken die ich zu fassen beginne, dann aber als unfassbar erscheinen und dennoch wieder irgendwie da sind, als würden sie sich wünschen, von mir gefasst zu werden.

Und eben, all diese Films und Videos!!!
Verwirrend, an dem Ganzen, ist dass ich mal wieder keine Ahnung habe, ob diese Videos nun mir gehören, ob ich sie gemacht und/oder gedacht habe, oder ist dies alles nur die junge Dame? Wenn, hätte ich genauso gut Caffée trinken können, den ganzen Morgen? Und morgen? Und übermorgen morgen?

Nun ja, weil sowieso alles sehr VOLATIL ist, zur Zeit (sehr schönes Wort, "Volatil", findest du auch, mein Schatz? Ist das jetzt von mir oder von dir? Wer von uns muss den nächsten Caffée in der Morgenpause in der Harten Klinik zahlen? Wer wird schon wieder von der Klinik beraten und wer dagegen wird rausgeschmissen? Ach, ist das ein Durcheinander!) haben wir uns gedacht, ein kleines Spiel daraus zu machen und dabei probieren, ein kleines Bisschen Struktur in die Sache zu bringen...

Bei diesem Spiel, geht es eben darum, Videos zu gruppieren um danach eine Gruppe zu haben, welche "per sè" Sinn macht, welche eine Existenz-Rechtfertigung hat und nicht mehr die Projektion von Bedeutung, Sinn und Zweck benötigt.

Unserer Meinung nach, ein sehr spannendes und herausforderndes Spiel...
Die junge Dame und ich wünschen Ihnen viel Spass bei dieser speziellen Wahrnehmungs-Erfahrung!!

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Sie gelangen zum Spiel in dem Sie
diesem Link folgen, zum Post "Videos"
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March 23, 2009

SO WAR'S !! damals...

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Status ⇒ ⇒ WORK IN PROGRESS
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So ist es also gewesen, damals...

⇒ ⇒ VORZEICHEN
  • Ein Pfleger der Nachtschicht
    LET IT SHINE, sind Sie wirklich sicher, dass sie auf die Psychotherapie-Station wechseln möchten? Sind Sie siche dessen absolut sicher? Sind Sie mal drüben gewesen? Ich rate Ihnen, gehen Sie mal rüber und schauen Sie es sich mit einem kritischen Auge an. Es gibt vieles, das auch gegen die Psychotherapie-Station sprechen könnte... Auch der Wald hier draussen: Da gibt es bestimmt irgend ein Problem damit. Oder die Asylanten hier in der Nähe: Da ist es doch so einfach, sich wieder Drogen zu beschaffen und deshalb ist auch die Versuchung immer mitbegleitend. Vielleicht wäre doch eine andere Klinik auch eine Option, überlegen Sie es sich doch.

  • Ich verstand nur Bahnhof und machte mir nichts draus. Wir hatten immer viel gelacht und es war immer lustig gewesen, mit diesem Pfleger. Dass dies nicht einfach nur Geschwätze sein sollte sondern aus ganz bestimmten Gründen erzählt wurde, auf die Idee wäre ich zu dieser Zeit nie und nimmer gekommen. Wieso auch? Ich hatte den Entzug erfolgreich hinter mir gebracht, hatte ein sehr sehr starkes Gefühl von Befreiung erlebt und hatte mich selbst um einen Termin für eine sehr detaillierte Anamnese bemüht, denn es war mir wichtig, die Zeit in der Klinik so sinnvoll und fruchttragend wie möglich zu gestalten.

    Also habe ich geantwortet "Wald, Architektur, Asylanten, was auch immer: Ist alles nicht wichtig für mich! Ich brauche keinen See und ich brauche kein Zimmer mit Aussicht auf die Alpen. Was ich jetzt dann benötigen werde ist ein guter Therapeut der mit mir gut zusammen arbeitet. Ausserdem brauche ich diesen geschützen Rahmen, um gewisse Dinge überhaupt angehen zu können und mich bestimmten Herausforderungen stellen zu können. Wenn die Arbeit mit dem Therapeuten gut ist, dann habe ich alles was ich haben wollte."


Diese Unterhaltung geschah also etwa 3 bis 3 1/2 Wochen nach Eintritt. Für mich eine irgendwie rätselhafte Unterhaltung, die ich nicht zu einordnen wusste. Deswegen ist sie mir auch so in Erinnerung geblieben. Inzwischen sehe ich darin doch schon den ganzen Rest meines Aufenthaltes in der Klinik.
Weshalb man schon damals wusste, dass es nicht unbedingt das Beste gewesen wäre, auf die Psychotherapie-Station zu gehen, weiss ich bis heute nicht. Und wenn man es schon damals wusste, waren auch schon damals die Voraussetzungen gegeben, welche dann später zum Problem führen sollten.

Nun die 1 Million Frage
Wenn man schon damals den Konflikt kannte, wieso hat man nicht schon damals etwas dagegen unternommen? Wieso war es nicht möglich, offen mit mir darüber zu reden und mir zumindest den Hauch einer Chance lassen, nicht in die Scheisse zu treten?

Dies ist eine der vielen Fragen, die vermutlich auch ein Richter fragen wird.


⇒ ⇒ FEHLERHAFTE DIAGNOSE

Das erste Mal, hörte ich dies noch auf der Akut-Station, das heisst noch während den ersten 3 Wochen in der Harten Klinik. Im Laufe der nächsten paar Monate, wird mir das immer wieder unter die Nase gerieben. Immer wieder lenkt irgend ein Pfleger die Unterhaltung in diese Richtung und kann so - gerade völlig passend zu den Umständen und völlig "spontan" - diesen Gedankengang bei mir deponieren.

Und das geht in etwa so, bei jedem der Pfleger tönt es in etwa gleich.
Ich bin immer wieder überasscht und kann jedesmal nur staunen, was für Diagnosen Ärzte stellen über einen Patienten, den ich dann später bei mir auf der Station habe und somit hautnah miterlebe über relativ langer Zeit. Was wir auf dem Papier erhalten erkennen wir überhaupt nicht in unserem Patienten, die Schlussfolgerungen des Arztes sind nicht erkennbar und nachvollziehbar, am lebenden Objekt.

Oder, besser gesagt, das Papier wird dem lebenden Objekt nicht gerecht. Alles was da beschrieben, was herausgesehn wird stimmt, an und für sich. Oder ist zuerst einmal nicht à priori bestreitbar. Doch das Stück Papier klammert in seiner Interpretation der Welt und des Menschen - in seiner (natürlich auch berechtigten) Funktion als Werkzeug für Ärzte, Klinik, Versicherungen, Ämter - einen grossen Teil davon aus, was diesen Menschen aber schlussendlich als das ausmacht. Sehr vieles wird ausgeblendet und als "nicht relevant" befunden, wobei immer und immer wieder genau das Ausgeblendete unendlich vieles sein kann. Und es kann genau den Teil der Persöhnlichkeit ausmachen, die dem Ganzen einen nachvollziehbaren Sinn geben, die es für uns erst zu etwas Verständlichem macht.

"Papier ist geduldig" stimmt immer wieder. Der Befund auf dem Papier stimmt, oder hat zumindest keine erkennbaren Fehler oder Wiedersprüche. Das Papier "funktioniert" und ist korrekt, als eigenständiges Blickfeld. Doch, leider, nicht immer stimmt es mit dem lebenden Objekt überein, was aber zu Unterstützen gilt. Ja... Da können wir Pfleger dann nur noch staunen! Also werden wir probieren, unser Teil zu machen und unsere Sichtweise beizusteuern. Und zwar so gut wie es uns möglich ist.
Ich denke, dies ist insofern wichtig, als es zeigt dass die Kontroverse, die Kritik an den Ärzten bezüglich richtiges Verständnis des Patienten, diese Polemik nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Es wurde nicht von mir zum ersten Mal dieser Aspekt hervorgebracht und somit genau den Knackpunkt ins Spiel gebracht, der am Ende das ganze Spielchen der Ärzte ausmachen wird.

Und wichtig finde ich auch folgenden Aspekt: Die Tatsache, dass Pfleger (heisst Personal der Klinik und somit Menschen die beauftragt sind, meine Genesung zu unterstützen) diese Erkenntnis und Schwierigkeit mitteilen, lässt mich automatisch zur Schlussfolgerung kommen, das Problem sei erkannt und angesprochen worden und, somit, sei das Auftreten von Problemen und Missverständnisse die gerade auf diesen Sachverhalt zurück zu führen sind, praktisch ausgeschlossen!!! Wenn von Seiten der Profis diese mögliche Ursache von beruflichen und Menschen betreffende Fehlern wahrgenommen wurde, komme ich gar nicht auf die Idee, später könnte in meinem Fall sehr vieles gerade von dieser Sache abhängen.

Niemals, nicht in Tausend Jahre, würde ich auf die Idee kommen, das Ansprechen von möglichen Fehlbeurteilungen sei das gewünschte und lang ersehnte Stichwort, auf das mein Oberarzt seit einer ganzen Weile intensiv am arbeiten ist!!!

Die Bemerkung eines Pflegers bezüglich fragliches (oder gar falsches) klinisches Bild, und das noch bevor ich auf die Psychotherapie-Station gewechselt hatte,sprich doch für sich.
  1. Entweder war ein solches Papier schon vorhanden zu diesem Zeitpunkt

    oder

  2. man wusste bereits, es würde in naher Zukunft auftauchen.


So oder so... Der reine Wahnsinn! Reif für das Irrenhaus und den Wahnärzten. Doch... wie konnte es überhaupt dazu kommen? Wie können die beide Möglichkeiten oben erklärt werden?

  1. Ein Arzt hatte einen solchen Fehler gemacht und ich wurde nicht darüber informiert, trotz der möglichen katastrophalen Auswirkungen auf meine Behandlung. Ich habe mir immer wieder den Kopf darüber zerbrochen, wo dieser "verbrecherische" Fehler begangen wurde.

    • Stammt er aus meiner ambulanten Therapie im PUK, im Rahmen eines Methadonprogramms,die schon sowas wie 15 Jahre zurückliegt?

    • Oder kam man zu einen solchen Trugschluss während der ersten 2 Wochen auf der Akut-Station der Harten Klinik wo der Entzug erfolgte, um dann auf die Psychotherapie-Station wechseln zu können?

    • Die Wahrscheinlichkeit, ich verdanke nun all die Missverständnisse und die daraus folgenden Spannungen 2 oder höchstens 3 Sitzungen im Drop-In, beim Therapeuten der Professor NO für die Nachbetreuung vorgesehen hatte (und den er mir entschieden aber erfolgslos unterjubeln wollte), wird immer grösser. Zuerst war es in meinen Augen völlig unmöglich, dass in 3 Sitzungen im Drop-In der Grund zu suchen sei, weshalb nun meine Behandlung misslingen könnte. Leider denke ich, inzwischen, diese absurde und unwahrscheinliche Ursache ist die wahrscheinlichste Erklärung für den Anfang meines Endes (auf Zeit)... Ist es nicht bemerkenswert, dass Professor NO der Boss des Idioten ist, der lieber Pizzaiolo hätte werden sollen als Menschenleben zu versauen? Idiot natürlich einzig dann, wenn er tatsächlich mein Leben verpfuscht hat... Zuerst gilt die Unschulds-Vermutung. Diese wird bald überprüft werden.


    So oder so, hier stellt sich zusätzlich noch die - nicht unwichtige - Frage, wie zum Teufel ein solches Blatt Papier in die Harte Klinik gelangen konnte und wie es dazu kam, dass die Auflösung des Verdachts auf Psychose zum Auftrag meiner Behandlung wurde!!!

  2. Es ist gängige Vorgehensweise in der Harten Klinik, unerwünschte Patienten auf diese Weise zu "entsorgen".

    Kurz und bündige Aussage, die aber das Blickfeld auf riesige, hässliche, böshafte Abgründe in Aussicht öffnet!!!


Noch schnell: Genau wie der oben beschriebene Sachverhalt "Vorzeichen", ist auch dies ein Anhaltspunkt der mich zur (für mich schon als "unmenschlich" zu bezeichnende) Schlussfolgerung bringt, ich habe niemals - zu keinem Zeitpunkt - eine echte, reale Chance auf eine erfolgsreiche und "normal ablaufende" Therapie gehabt. Genau diese Art von Option und Schlussfolgerung machte das Ganze zu etwas Undenkbarem, zu einem so absurden Szenario, dass ich ihn sehr lange schon für "Surreal" hielte, als die letzte Möglichkeit die aber gleichzeitig auch jedes Vertrauen in den Menschen genommen hätte!


⇒ ⇒ DAS WESENTLICHE

Donnerstag, 14. Februar 2008
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Viel unterwegs gewesen, mit der jungen Dame. Sie hat sogar einige "Therapien" versäumt (konnte man zu diesem Zeitpunkt wirklich noch von Therapie reden?) und hat den Nachmittag und den Abend mit mir verbracht. Irgendwann sage ich, sie sollte doch Joe Abfall anrufen, schliesslich würde er bestimmt an sie denken. "Nee... will ihn nicht stressen." Als ich den Vorschlag brachte, wir könnten noch zu einem Platz gehen, den ich sehr mage und der einen grossen symbolischen Wert für mich bekommen hat ("Da hat's 'ne kleine Holzbank und Aussicht, auf ein kleines, ja schon winziges Tal, mit einem kleinen Bach. Und man sieht immer wieder wunderschöne Vögel die majestätisch ihre Kreise fliegen.", sage ich). "Nee... Jetzt muss ich langsam aber sicher ziemlich schnell in die Klinik zurück. Ich muss zumindest schnell erzählen, was heute war!" Sie hat also ihre Therapeutin getroffen und ist am Abend wieder mit mir unterwegs gewesen, die Klinik unsicher zu machen. Ganz ganz böse Subjekte, sind wir an diesem Abend gewesen! (Und das ist Sarkasmus, ihr Hohlnüsse von Stinky Beatles!)

Ich sage, dass man wahrscheinlich nicht erfreut sein wird, wenn man mitbekommt, dass die junge Dame die ganze Zeit mit mir verbracht habe. Ich denke laut darüber nach, wie man sicher gegen diese gemeinsamen Ausgänge sei, von Seiten der Therapeuten. Wie man sicher etwas dagegen auszusetzen habe. (Ich meine, wenn man bedenkt, was zuvor alles geschehen war, wie Joe Abfall plötzlich auftauchte, wie die junge Dame dennoch jede Sekunde in meiner Nähe verbrachte an der sie die Gelegenheit dazu hatte, wie mir Mitpatienten die junge Dame als Kreatur des Teufels geschildert hatten...) Eben, 1'000 Dinge deuteten darauf hin, dass man in der Klinik überhaupt keine Freude hatte, an unserer gemeinsamen verbrachten Zeit. "Nee... Denkst du, die haben was dagegen?"

Freitag, 15. Februar 2008
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Die junge Dame tritt aus der Klinik aus, kurz vor Mittag. Sie wird mit (sprichwörtlich) Kind und Kegel zu ihrer neuen Bleibe gefahren, einer Betreuten Wohngemeinschaft einige Kilometer von der Klinik entfernt. Sie gibt mir nochmals ihre Telefonnummern: eine, die ich schon seit einiger Zeit habe und gewöhnlich benütze um sie zu erreichen, und eine zweite, die sie sich neulich zugelegt hat. Ich werde im Laufe des Nachmittags auf die Psychotherapie-Station begleitet. Die meisten Mitpatienten sind schon nicht mehr da und werden das Wochenende ausserhalb der Klinik verbringen. Ich werde höflich empfangen, von dem Pfleger der später meine Bezugsperson sein wird.

Samstag, 16. Februar 2008
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Ich habe die Nacht durchgeschlafen und fühle mich prächtig. Es ist die erste Nacht seit mehreren Wochen, die mir einen unuterbrochenen Schlaf gönnt, über mehr als 2 oder 3 Stunden... Als ich frühstücken möchte, kommt der Pfleger dazu, der psychiatrische Pflege für eine Kunst hält, wenn verglichen mit der Ansicht der meisten Ärzte, sie sei eine Wissenschaft. Er ist mir auf anhieb sympathisch und wir sind auf einer ähnlichen Wellenlänge unterwegs. Ob dies auch zur Beherrschung seiner Kunst gehört, kann ich nicht genau sagen. Später wird sich jedenfalls zeigen, dass wir in der Tat bei den verschiedensten Angelegenheiten eine ähnliche Einstellung haben und ähnliche Meinungen vertreten. Wir werden zwischen 8 und 9 Uhr morgens ins Gespräch kommen, dass sich über mehrere Stunden ziehen wird. Es geht über Religionen, Antropologie, Biologie, Soziologie, Psychiatrie, Politik und noch vieles mehr. Ich sage ihm, es sei wahrscheinlich das erste Mal in meinem Leben, dass mich jemand sofort nach dem Aufwachen in ein Gespräch verwickeln kann, dass mich so interessiert und dem ich mit solchem Enthusiasmus beitrage.

Die junge Dame scheint vom Erdboden verschluckt geworden zu sein. Sie nimmt nicht ab, wenn ich anrufe, sie antwortet nicht auf meine SMS. Ich mache mir schon etwas Sorgen... Da sie aber zuvor nie auf meine SMS geantwortet hatte, muss ich mir diese Tatsache immer wieder zu Gedächtnis führen.

Sonntag, 17. Februar 2008
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Genau wie gestern, ist heute ein wunderschöner Tag, die Sonne strahlt und es ist frühlingshaft warm. Wieder scheint die Sonne in die Küche der Psychotherapie-Station, wieder ist "der Künstler" im Raum und unterhaltet sich mit mir. Wie reden über grosse Menschen, grosse Denker, grosse Geiste. Wir reden über Jesus, Mahatma Ghandi, den Dalai-Lama. Wir reden über Wasserstoff. Und wir reden darüber, wie Mahatma Ghandi und so viele andere, einerseits schon so weit entwickelt waren, dass sie vermutlich zeitweise Dimensionen erreichten, die für uns normalen Sterblichen gar nicht vorstellbar sind. Wie reden darüber, wie Mahatma Ghandi und so viele andere, auf der anderen Seite viele "um so menschlichere" Macken und Marotten hatten. Dass sie sich zeitweise sehr sehr schwer mit "dem menschlichen" taten, dass sie im Alltäglichen oft an kleinen Dingen schon grosse Hindernisse erleben konnten.

Ich sagte "Gott sei Dank, ist dem so. Denn, wenn sie nicht einmal mehr im Menschlichen "menscheln" würden, wären sie für uns auf immer unerreichbar und unverständlich geblieben! Wenn sie in ihrer Wahrnehmung von Leben, Göttlichem, Menschlichem, wenn ihre Abstraktions- und Philosophie-Ebenen so unglaublich weit weg von uns sind, und dann noch dazu in ihrem Alltäglichen, in ihrer Irdischen Existenz und ihrem "Mensch sein" genauso weit gewesen wäre, hätte niemand von uns auch nur die kleinste Chance gehabt, sich an ihren Gedanken zu erfreuen und daraus etwas zu lehren. Niemals...

Ich bedanke mich für diesen zweiten geistig so wertvollen Morgen. "Der Künstler" sagt zuerst, es sei der Sonne zu verdanken, dass wir einen solchen Austausch hatten, der Sonne die weiterhin unsere Haut und unsere Herzen streichelt. Danach sagte er noch "Nein... Ich bedanke mich bei Ihnen! Denn... Auch ich habe immer wieder Mühe damit, auch für mich gibt es immer wieder Schwierigkeiten darin, mich auf DAS WESENTLICHE zu konzentrieren, Energien dort einzusetzten, wo man sie auch umwandeln kann."

Schöner Satz, schönes Bild. Dies waren damals meine Gedanken zu diesen Äusserungen "des Künstlers". Viel mehr habe ich nicht darin interpretiert, doch sie sind mir geblieben weil ich sie so perfekt passend auf meine Situation fand, so genau mein Wochenende beschreibend, wo ich doch absolut Null Lebenszeichen der jungen Dame bekommen hatte. Bis vor kurzem waren wir praktisch 24/7 wenige Meter von einander entfernt gewesen, oder wir wussten von einander wo sich der Andere gerade befand und was er gerade machte. Wir wussten was er denkte, wie er sich fühlte.

Und nun, von einer Sekunde auf die Andere, NADA MAS. Wenn ich denke, dass man sich noch gewünscht hat, wir kommen so "richtig zusammen", am Valentinstag! Naja... Was die Therapeuten zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: Wir waren schon seit viel früher "richtig zusammen", aber nicht mit Mund und Zunge, nicht im Bett und nicht mit den Händen, nein.... Wir sind ziemlich sofort zusammen gekommen, auf eine Art und Weise die sie einer gar nicht vorstellen kann, wenn er es selbst noch nicht erlebt hat!

AB ENDE MÄRZ 2008
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Später dann, immer wieder, wie auch jetzt, stellt sich mir eine Frage. Eine Frage dessen Antwort ich inzwischen bestens kenne. Ich weiss sie, ich spüre sie, ich ahne sie, doch - zum Teufel nochmal - niemand hat sie mir je gegeben, bis jetzt nicht! Wie kommt es, dass der Pfleger mir (indirekt) gratuliert, dafür dass ich mich über das Wochenende AUF'S WESENTLICHE KONZENTIERE? Wie kommt es, dass er damals schon weiss, dass ein Teil von mir Stress hat, weil er sich sorgen um die junge Dame macht?



⇒ ⇒ NEXT ITEM

March 22, 2009

Profi-Blick

War mit einer Mode- und Lifestyle Kolumnistin unterwegs, auf einem Spaziergang an der Sonne, bei diesem wunderschönen Wetter. Wir hatten beide, ohne es thematisiert zu haben und ohne einen bestimmten Plan oder ein Ziel, spontan, das Verlangen in die Natur zu gehen. Unterwegs sind wir auf verschiedenste Tiere gestossen, einige davon waren in der Wildnis zu Hause. Und es war für mich die grösste Freude mitzuerleben, wie meine gute Freundin sich begeisterte bei jeder neuen Begegnung, wie ihre Augen zu gläntzen begangen und ihr wunderschönes und ansteckendes Lächeln auf ihrem gesamten Gesicht zu strahlen begang. Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie sie zu jedem Tier sofort ein direktes Draht zu finden schien. Ja, so schien es mir.

Aber eigentlich wollte ich von ganz was anderem erzählen.
Wir trafen natürlich auch Menschen, zwischendurch. Und wir sind von Zürich aus gestartet und auch nach Zürich zurück gekommen, am Abend. Meine Bekannte musterte jeden Menschen den ihr vor die Augen kam, als ob ein Programm am laufen sei und der Scanner - in ihren Augen versteckt - das Programm mit Daten füttere. Sie machte dies während dem wir eine animierte und lustige Unterhaltung führten und das Gespräch litt keineswegs unter der Nebenbeschäftigung: Ein Multitasking-Talent. Hin und wieder sah ich, wie sich ihr Gesicht zum Ausdruck des gerade erweckten Gefühls verwandelte. Je nach Passant der gerade durch den Scanner erfasst wurde, ging die Palette der Reaktionen von mürrischem Schimpfen über kurzes Ausstossen von Luft und ein Rollen der Augen bis hin zu offenem Strahlen und Worte des Lobs. Ihr Profi-Blick war am Werk sobald sie sich unter Menschen befand, unaufhörlich. Völlig automatisch und ohne dazu ihr Willen zu benötigen, sah sie die ziwilisierte Welt aus Schuhen, Kleider und Accessoires stets mit ihrer Profi-Sicht. Sie sah die Menschen und ihre Gewohnheiten, ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte als buntes, sich andauernd verändernde Gemälde, ständig neu zu entdecken, interpretieren und geniessen. Kolleginen und Kollege, Vortgesetzte, Bekannte, Freunde... Alle fragen sich immer wieder, ob diese Begabung angeboren oder antrainiert sei.

Ich hörte komische Geräusche von meiner Freundin kommen, kurze Luftstösse und unterdrücktes Kichern, Räuspern, wieder Luftstösse... Ich sah sie an und folgte ihren Blick. Auf der anderen Seite des Platzes, ein Mann - riesengross, etwas zwischen einem Kleiderschrank, einem alten Bauernhaus und einer abgewetzten Matratze - in Begleitung einer zierlichen und feinen jungen Dame. Er, dunkelhaarig, kräftig gebaut, seine Erscheinung reichte schon, um Eindruck zu machen. Sie - Blond, feine Metallbrille, ein wenig strenge aber nicht unangenehme Ausstrahlung die durch Lächeln sofort viel freundlicher und vertrauenswürdiger erschien - reichte dem Mann etwas mehr als über den Bauchnabel. Der Anblick der Beiden, nebeneinander, war schon ein ganz spezielles Bild und, je nach Laune des Betrachters, von amüsant über herzig bis hin zu skurril...

Ich assozierte ihr Anblick sofort mit einer intelektuellen Beschäftigung - angehende Professorin der Philosophie, oder das Organigramm erklimmende einer Non-Profit Organisation (UNO, Rotes Kreuz, usw.) im Besten Fall. Mit Pech wäre sie gerade dabei, bei PWC ihren Mann zu stehen, oder bei Roche das internationale Marketing am restrukturieren, mit Focus auf die aufkommenden Märkte.

Er war - wie die Faust auf's Auge zu ihr passend - die Selbst-Verliebtheit, Selbst-Überschätzung, das Resultat eines zu gross geratenen Egos. Ja, selbst in diesem XXXXXL Modell einer menschlichen Hülle, fand das Ego dieses Mannes nicht genügend Platz um in nicht völlig unangenehmer und schmerzender Position das Leben leben zu können. Die Hülle musste so eng und schmerzlich unbequem für das Ego sein, dass jeder Tag, jede Stunde von Unwohlbefinden begleitet war. Er hätte Besitzer einer grossen Metzgerei-Kette sein können, oder Account Manager und für alle Geschäftsbeziehungen mit Angola und restliches Afrika Verantwortliche eines Erdöl-Weltkonzern, der sich gerade intensiv in der Phase der Diversifizierung befand. Er hätte aber auch ein verpasster und verbitterter AmericanFootball Spieler sein können.

Plötzlich konnte sich meine Freundin ganz einfach nicht mehr beherrschen: Sie begang lautstark zu gröhlen, zu kommentieren, zu verspotten. Ihr Lachen war dermassen, dass sie nicht einmal richtig sprechen konnte. Sie brachte keinen Satz zu Ende. Ehrlich gesagt, ich habe nicht wirklich verstanden, was genau meine Freundin in Erregung brachte, was so unglaublich Lustig war. Ich verstand nicht einmal, was genau so speziell und ausserordentlich an den Beiden sein sollte... Mitbekommen, habe ich was mit Farben und Streifen und horizontaler Streifung die völlig unvorteilhaft eine solche Postur verhüllte. Aber das wirklich witzige schienen die Farben zu sein.. Irgendwas von abgeschaut von irgendein berühmter Star-Designer! Irgendwas von inzwischen schon in den Lagerhäuser der Mode-Metropolen vermottete Restposten!

Es war ein wahres Vergnügen, meiner Freundin zuzusehen: Ihre Spontanität und Unbefangenheit, ihre Ausstrahlung, ihr kritisch sein ohne sich aber wirklich ernst zu nehmen, oder schon gar nicht das Kritisierte zu etwas wichtigeres zu machen als es in Wahrheit schlussendlich war. All dies, all diese Lebensfreude wärmte mir das Herz. Und um so mehr wo ich doch wusste, dass meine Bekannte vor sehr kurzer Zeit ganz schlimme Zeiten überstehen musste. Sie hatte erst gerade aus einer sehr schlimmen Krise den Weg zurück ins Leben gefunden, Leben dass ihr noch vor wenigen Monaten so weit entfernt erschien, dass es genau so gut auf dem Mond hätte sein können!

Und laufte sie an meiner Seite, lachte sich krumm und schwafelte irgendwelche für mich unverständlichen Kommentare vor sich hin.

Mein Blick wanderte zurück zur Ursache für solche Aufgeregtheit und sah wie das Paar richtung Kaserne-Gebäude laufte. Sie, winzig erscheinend an seiner Seite. Er, mit diesem Gelb-Violett gestreiften Hemd...

Ich, ich war einfach froh, eine solche Freundin an meiner Seite zu haben. Ich brachte meine Hand an ihre Backe, streichelte sie sanft, und küsste die andere Backe. Dieser Duft! Wieder war dieser Duft da, an ihrem Hals, an ihren Haaren, an ihrer Haut! So ein wunderbarer Duft... Ja... Ja, es tat mir gut und es schauckelte mein Herz... Ich sah sie an. Ich sah ihr in die Augen. Sie blickte zurück, in meine. Die Zeit blieb stehen, die Welt und das Universum blieben stehen. Und ich, inmitten von diesem fabelhaften Universums, ich war dabei mich zu verlieben. Unsterblich.

Villa und Leute

Da sagt mir der Bereichsleiter der Villa
"Dann untersuchst du es halt!"
Ich schaue ihn nur blöd an, bevor ich sage
"Ich bestimmt nicht!"
Er, daraufhin
"Ja, dann lässt du es halt untersuchen!"

Sag mal, darf ich dir jetzt eine Frage stellen?
Ja?
Hast du einen Führerschein?
Ja?
Du kannst nähmlich einen drauf fahren lassen,
dass man dies untersuchen wird!


Oder, um es mit Lanzy zu sagen
Faahre laa u nööd um de Baum wickle.


Was gibt es da zu untersuchen, eigentlich?
  • Man wusste schon sehr sehr früh, dass man mich rausgeschmissen hätte

  • Sogar wer mich rausschmeissen würde, wusste schon über die Aufgabe bescheid. Die Pflegerin sagte mir, sie würde kein Wort mehr mit mir reden, keine Konversation führen, als ich sagte es werde lustig mit mir, wenn es mir besser ginge (wovon ich ausging: Besserung schon in der Villa).

  • Als der Bereichsleiter mich weckte um mich rauszuschmeissen sagte ich ihm, die Pflegerin habe mich angegriffen, sie sei eigentlich die Ursache meiner Reaktion und, somit, meines Rausschmiss. Der Bereichsleiter antwortete darauf "Für sowas wird sie aber bestimmt nicht die Stelle verlieren."
    Schon dies ist für mich fraglich, wenn sie schon zuvor wusste, was sie da anstellen würde. Dies wäre ja vorsätzliches Handeln.
    Aber noch fraglicher ist in meinen Augen, ob du nicht deine Stelle verlierst, du Bereichsleiter! Denn du hast noch die Verantwortung, über das Ganze!!!

  • Wie ich schon sagte: Die Benzo-Abfüllung muss untersucht werden. Benzo-Abfüllung und Rauswurf haben mich in einer Verfassung auf die Strasse gebracht, wo ich wieder einmal locker hätte drauf gehen können!!!

  • Die UP, die auf Angel Dust positiv war. Und die Analyse, die der Pfleger hat machen lassen und die am Nachmittag im Internet publiziert werden sollte.

  • Einige Mitpatienten, die komischerweise sehr gut Bescheid wussten. Wie kamen die da rein, welche Institution hat deren Behandlungskosten übernommen, wo sie doch schon einen ganzen Therapie-Zyklus gemacht hatten, kurze Zeit zuvor? Und erfolgreich noch dazu! Ein Mitpatient, insbesondere, aus dem Schwarzwald, konnte mir sogar ganz genau sagen, dass die Harte Klinik niemals die "3 Wochen Option" bei mir angewandt hätte... Nicht bei mir, sagte er. Und er hat mich intensiv ausgefragt, sehr intensiv.



Grundsätzlich wusste man dort genau was man mit mir anstellen wollte. Vielleicht hätte man davon abgesehen, wenn ich zusammen mit euch gesagt hätte was für ein lieber Mensch Doktor Y doch ist? Wenn ich mich gefügt hätte, seinem und eurem Wille? Wer weiss?
Doch ich, so schlecht wie ich doch bin, ich wollte ihn anzeigen!
Da kommt ein Pfleger, der Kollege von Doktor Y, und sagt mir "Pass auf, dass die Polizei dich nicht gerade dort behält und einliefern lässt, wenn du auf einen Posten gehst um Doktor Y anzuzeigen!"

Schlussendlich ist es doch so: Alle dort wussten Bescheid, und somit sind auch alle irgendwo Mitwisser und Mittäter. Doch es gab Menschen, die mir dennoch in Tat und Wahrheit geholfen haben. Meine Bezugsperson, die Claudia, hat mir sehr geholfen und ist auf mich eingegangen. Jemand wie Claudia möchte ich auf keinen Fall ins Bein beissen. Im Gegenteil: Ihr bin ich sogar dankbar für die Unterstützung.
Doch diejenige die mich angegriffen hat, hat agiert, sie hat gehandelt, und mit ihrem Handeln hat sie mir massiv geschadet. Und dies ist für mich auf keinen Fall zu entschuldigen.
Dito für Arzt, Psychiater, Bereichsleiter.
Und dieser Idiot, der mit dem Kopfhörer herumgelaufen ist, den muss man nicht bestrafen... Den kann man nur bemitleiden, denn er ist genügend gestraft mit sich selbst.
Der Mitpatient aus dem Schwarzwald, ist auch einer der mir keinen Schaden zugefügt hat. Einige der Gespräche mit ihm waren ganz OK. Doch, wenn er einzig für die Harte Klinik dort war, dann sollte man schon noch genau hinsehen, ob da alles noch im grünen Bereich war, vonwegen Kosten, Eintritt, usw.

Und interessant war auch eine Episode, als der Bereichsleiter meine Unterlagen am Fotokopieren war. Da kommt jemand anders zum Kopierer und sagt "Das sind die Unterlagen für die gemeinnützliche Arbeit von XYZ."

Ehrlich, ich lach mich immer wieder krumm!


Ziemlich zu Beginn meines Aufenthaltes in der Villa sagte mir die Bezugsperson, Claudia "Etwas habe ich gelernt, in diesen paar Jahren auf dem Beruf: Wenn einer nicht möchte, dann möchte er nicht." Gemeint war damit, dass ich nicht wollte. In der Harten Klinik. Dies war wahrscheinlich was man den Leuten in der Villa verkauft hatte: Einen LET IT SHINE der in Troubles gekommen ist, weil er in der Harten Klinik "nicht wollte".

Eine Claudia kann bestimmt nichts dafür, wenn dies das Verständnis ist, dass man in der Villa über die ganze Geschichte hat. Doch... Wie verdammt falsch ist diese Aussage? Wie verlogen muss derjenige sein, der das so erzählt hat?

ICH WOLLTE NICHT?
Ich wollte nicht, ihr verrückten Wahnsinnige, ihr?
Ich wollte nicht was, wenn ich fragen darf?
Ich wollte nicht was?
ICH WOLLTE NICHT WAS?

Grundlegendes

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Status ⇒ ⇒ WORK IN PROGRESS
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Um ein Nachvollziehen überhaupt einigermassen zu ermöglichen, braucht es einige Infos über die verschiedensten Dinge. Ich selbst muss mich anstrengen und versuchen in meinen Erinnerungen Ereignisse ans Licht des Bewusstseins zu bringen, die lange Zeit im Fächlein "Miscellaneous" vergraben waren. Einige wurden dorthin verdrängt, andere kamen dorthin mit dem Vermerk "Komplex - Zeitaufwändige Verarbeitung", auch der sogenannte "Zufall" versorgte dort dies und jenes...

Mich damit zu beschäftigen weckt Abwehr in mich, der Alarm "Schmerz" läutet wenn ich nur in der Nähe von diesem Fach gelange, aus Zufall. Also blieb er über Jahre geschlossen, vergessen und gleichzeitig vermieden. Die lähmende Angst befürchtet gröbere und nicht einzuschätzende Schäden, die einem fraglichen Nutzen gegenüber stehen.

Mein eigenes Pandora-Superfrachtschiff...


Das folgende Erlebnis habe ich meiner Therapeutin mitgeteilt, bevor ich abgeschossen wurde. Es ist einer der Schlüssel zu ein erfülltes Leben, Schlüssel der zu 2 Schlössern passt... Das eine führt zu Überwältigung, Verinnerlichung, Verarbeitung, Verwandlung in wertvoller Lebenserfahrung. Jedoch könnte ich auch auf den Pfad gelangen, der erst über grosse Umwege zum selben Ziel führt. Umwege die eventuell das Ziel unerreichbar machen.

Zusammen mit meinem Therapeuten habe ich einmal erlebt, wie das Fach aufging und mich völlig überwältigte. Innert Sekunden war ich den Naturgewalten völlig ausgeliefert. Ohne Vorwarnung stand ich völlig hilfslos da.

And as I walked along,
the supposed golden path,
I was trembling with fear,
oh the lions and wizards yet to come.
I seen in the distance,
silver mountains rising high in the clouds
and a voice from above did wisper,
some shining answer from the moon.

Please forgive me,
I never meant to hurt you.


Siehe auch den hier verlinkten Post "Goldener Pfad"



Bild von Isabel Saij



⇒ ⇒ Meine Lieben oben, ich unten

Im Haus der Eltern meiner Freundin, mehr als 20 Jahre ist es her, mit der Frau die ich liebte und die mich liebte, mit eingen Freunden von mir, nach einem Nachmittag zwischen Swimming Pool, Sonnenbaden, Sauna und guter, freundlicher Stimmung. Eigentlich Traum-Umstände. Eigentlich ein Tag, so gut wie man ihn sich auch nur wünschen kann... Das Abendessen, am grossen Tisch, endet für mich in Tränen unter dem grossen, hölzernen Esstisch. Ich unten, meine Freunde ratlos oben, meine Freundin hin und her zwischen über dem Tisch und unter dem Tisch.

Sowas gelangt ganz ganz tief unter die Haut. Irgendwann hast du es in den Knochen und wirst es nicht mehr los. Es ist da, es gehört jetzt zu dir und du nimmst es überall mit. Es lebt nun mit dir, unzertrennlich und unverwüstbar.

Ich berichtete von diesem Vorfall meiner Therapeutin in der Klinik. Sie fragte "Wieso, denn? Was glauben Sie, was der Grund gewesen ist?" Nach meinem Schweigen, wieder sie "Zu schön, um es ertragen zu können?" Diese Betrachtungsweise gefiel mir sehr, weil ich zum ersten Mal überhaupt eine mögliche Übersetzung dieser Zeichen hatte... Vielleicht könnte ich damit etwas anfangen, vielleicht könnte ich einmal eine nützliche Erkenntnis ziehen.

"Und heute gehen Sie davon aus, sowas ertragen zu können?"

Ja. Ich ging nun auf jeden Fall davon aus.
1’000 ‰


Nun ja: Für die Therapeutin war das Thema erledigt. Ich habe ja nicht erwartet, dass sie mit mir herausfindet wieso dies damals passieren konnte. Aber vielleicht den Aspekt unter die Lupe zu nehmen, wie ich seit dann mit der Angst gelebt hatte, dies könnte jederzeit wieder passieren. Ich meine, Tausend Mal habe ich auch erwähnt, dass ich nach dieser Beziehung nie mehr eine hatte, die ich als tief empfundene Liebe bezeichnen könnte. Anzuschauen wäre doch gewesen, dass ich Liebe niemals mehr zugelassen hätte, wäre sie mir über den Weg geloffen.

Wieso? Weil sie mich verlassen hatte. Und diese eine Frau ist meine grosse Liebe gewesen, die einzige bevor ich die junge Dame kennenlernte. Mehr als 20 Jahre lang konnte ich mir nicht mehr trauen: Wenn ich beim Essen mit wen ich Liebe und von wem ich geliebt werde unter den Tisch lande, dann heisst es doch dass ich nicht in der Lage bin eine normale, stabile Beziehung zu leben, die mich glücklich macht. Nein! Ich, ich muss weinend untertauchen!!! Also, wozu wieder grosse Liebe? Niemals! Es macht mich und die geliebte eh nur Unglücklich...

Dies wäre doch vielleicht ein Thema gewesen, oder etwa nicht? Aber der Therapeutin schien dies überhaupt nicht zu interessieren. Nicht einmal eine solch tiefe Veränderung, wie sie in mir geschehen war, im Zeitraum einiger wenigen Wochen, die diese Angst, diesen Damokles-Schwert, in Luft aufgelöst hatte. Nicht einmal die Erlösung aus einer solch gravierenden gefühlsmässigen Fehlentwicklung interessierte irgend einen Schwein, in der Klinik.

Heute weiss ich, ich bin Borderliner. Schon nur diese Info wäre sehr wertvoll für mich gewesen. Denn, mit dieser Erkenntnis, gelingt es mir nun einiges zu verstehen und einzuordnen. Sie hilft mir, bestimmte Dinge gelassener zu nehmen, sie hilft mir keine Angst mehr von gewissen Gemühtsschwankungen zu haben, wo ich früher doch immer den Gedanken auf meine Schultern mitschleppte, ich könne jederzeit wieder unter irgend einen Tisch landen. So, zum Beispiel, und auf viele verschiedene anderen Arten, hätte mir die Klinik sehr helfen können, extrem wertvolles mit auf den Weg geben. Doch nein... Sie waren gelangweilt, in der Klinik... Sie mussten mich mobben! Auf dem Niveau von... Ach, lassen wir's.

Dennoch (schon damals, als ich gemobbt wurde): Ich war erlöst! Ich bin mir plötzlich nicht mehr im Wege gestanden, ich konnte nun wieder lieben und geliebt werden, ich konnte mich und meine Partnerin glücklich werden lassen, ohne es zu sabotieren!!! Und dieses Geschenk habe ich von der Begegnung mit der jungen Dame erhalten... Dieses, und viele viele mehr. Einfach so... Blop!


⇒ ⇒ Die Heirat

Unter diesen Voraussetzungen habe ich meine Ehefrau kennengelernt. Für mich eine Vernunft's Beziehung, irgendwie... Ein Weg zu einer Familie, ein geordnetes Leben, Stabilität... Oder so.

Und meine Ehefrau? Ich weiss nicht genau... Habe in der Klinik wiederholt gesagt, dass wenn sie eine solche Beziehung mitgemacht hat, 9 Jahre lang, musste sie ja auch eine "Ecke weg haben"! Irgendwie musste ja auch sie den Nutzen als wichtiger bewerten, wenn mit Liebe, Leidenschaft, Zweisamkeit, Austausch, Gemeinsamkeiten gegenüber gestellt. In diesem Kontext kam es dann zur Heirat, 4 Jahre nachdem wir uns kennengelernt hatten. Die Heirat sollte auch ermöglichen, endlich den Sohn in Brasilien wieder mit seiner Mutter zusammen zu bringen. Wir haben am 24. Dezember geheiratet. Während wir darau warteten, standesamtlich getraut zu werden, schaute mich meine Ehefrau an und sagte "Wenn du es dir jetzt noch zu sehr überlegst, änderst du noch in letzter Sekunde deine Meinung!" Sie hatte es damals lächelnd gesagt, als Witz... Doch, um überhaupt auf so einen Witz zu kommen, auf einen solchen Gedanken zu stossen, 10 Minuten vor der Zeremonie, musste doch zweifelsohne was in der Luft gelegt haben, schon damals.

March 21, 2009

Biim Lanzii, em Scheff

Steoue!
Steoue u faahre laa!
Eeyfach faahre laa!
Steoue u nööd wickle!
Nööd um de Baum wickle!
Was heeyt ihr gmaacht?
Laa faahre, doch nööd um de Baum wickle!

Ja Lanzy, ist ja gut, wir haben's verstanden!
Eeyfach laa looufe, Eeyfach looufe laa.
U z'Nüni näh, ja...

Siehe auch den hier verlinkten Post "Frühstück"

Und das Abendessen?
Kochst du heute was, du Chef?
"Biim Lanzii, em Scheff"
Wäre das nicht ein Name für ein Restaurant?
Falls du nicht mehr deinen Beruf ausüben kannst, irgendwann...

Siehe auch die Publikumsreaktionen im hier verlinkten Video "LANZY: Kommunikation und Feedback" im Post "Karriereleiter"



Bild von Duality Digital Arts


Wie?
Was das soll?
Nein, nein... Ist ja nur so... Eine Redensart.
Weisst du, in der heutigen Zeit. Da weiss man ja nie.
Da weisst du nicht, wie es schon morgen aussehen könnte.
Hatte es gerade mit deiner Frau davon, letztens, als wir uns begegnet sind...
Wie?
Aha... Nein... Ich weiss auch nicht... Hat sich so ergeben. Ich war in der Stadt und man ist sich über den Weg geloffen...
Wie bitte?
Nein! Wo denkst du denn hin? Nein!
Wie lange das her ist?
Ich weiss doch nicht, so genau...
Ich meine... Kennen, tu ich sie ja schon seit einer Weile. Ich meine... Ein Haufen Leute kennen sie, deine hübsche Frau...!
Ja, schon...
Was?
Nein! Oh Gott!
Ich, ich kenne sie ja seit einem Weilchen schon, inzwischen.
Du selber hast sie mir ja vorgestellt, weisst du nicht mehr?
Damals, als wir uns getroffen haben und zusammen auf ein Cüpli mit Zigarre sind?
Da hast du mir ja etwas von dieser hässlichen Geschichte bei euch auf dem Job erzählt.
Ja genau!
Und da war sie dabei, deine Frau. Ich weiss noch, wie sie sich damals gelangweilt hat... Dann sagte sie, es sei ja nicht wirklich spannend für jemand der keine Zigarren raucht, in einer Zigarren-Bar zu sitzen.
Also sind wir dann zusammen zum Bowling.
Ja... Ist ein lustiger Abend gewesen. Weisst du noch? Ist wirklich ein schöner Abend gewesen...
Aber was soll das?
Ich meine... Wieso all die Fragen?
Traust du ihr etwa nicht? Traust du deiner eigenen Frau nicht mehr?
Weisst du, mir ist sowas passiert... War Chef einer grossen Kantonalen Institution, damals. Da ist ein ganz gefährliches Subjekt aufgetaucht und hat Tausend Probleme gemacht, also musste ich — im Interesse der Allgemeinschaft und einzelner bedrohter Personen — hart durchgreifen. Hart. Wirklich hart... Aber es musste sein, ohne den kleinsten Zweifel! Jedenfalls, konnte dieser Wahnsinnige dann irgendwie alle Leute in seinen Bann ziehen, sie täuschen... Ich weiss nicht wie ihm das gelungen ist. Ich weiss nicht wie all diese Menschen sich haben täuschen lassen, wie er es bewerkstelligt hat, um alle zu täuschen. Er hat einfach alle geblendet und dazu gebracht, die schlimmsten Entscheidungen zu treffen — "Konsequenzen ziehen", sagten sie. Jedenfalls hat er die ganze Geschichte so verdreht, er hat die Menschen so manipuliert, dass es plötzlich einen Sündenbock brauchte. Und, weil ich den Mut gehabt hatte, das Richtige zu tun, hat man mich zu diesen Sündebock gemacht. Und so musste ich gehen... Naja, dann zieht das Eine das Andere nach sich und ich habe Job, Familie und Dach verloren. Meine Frau ging zuerst fremd... Als wäre sie plötzlich verhext und zur Nymphomanin mutiert. Sie betrog mich mit dutzenden von Männer. So richtig sexbesessen, so richtig... Eine traurige Sache für die, die das mit ansehen mussten, ohne dass sie etwas hätten machen können. Eine traurige Sache... Und meine Tochter? Sie verlor jeden Respekt für mich und entfremdete sich. Schliesslich die Trennung, die Scheidung, der Auszug, der soziale Abrutsch, der Absturz, die Sucht-Probleme... Dann musste ich kleine kriminelle Taten begehen, um überhaupt was zu Essen zu bekommen. Also kamen die Probleme mit der Justiz... Eine traurige Sache... Und dann, kam eines Tages ein Typ und sagte mir, er habe da gerade mit einer echten Sexbombe etwas am Laufen, eine echt versaute Kanone, völlig tabulos und unersettlich... Wenn er mit ihr fertig sei, könne er mir ihre Nummer geben, ihre Adresse... Und da verstand ich, noch während dem Gespräch, dass er meine Ex-Frau meinte. Er sprach so über meine Frau! Da bin ich durchgedreht. Und es gab ein Unglück... Ja... Aber ich bereue nichts! Dieser Typ, der mir schlussendlich all dies eingebrockt hat, der war völlig durchgeknallt, eine Gefahr für die Allgemeinschaft! Ich habe damals das Richtige getan und würde es wieder so machen, genau gleich! Natürlich würde ich mich danach anders verhalten, denn es hat mir alles was mir lieb war, in meinem Leben, gekostet. Diese Geschichte hat mir mein Leben gekostet!!! Und dabei, habe ich einzig so gehandelt, um das Leben anderer zu schützen!
Ja...
So ist das gewesen, damals...
Eine traurige Geschichte...
Eine unsaglich traurige und ungerechte Geschichte...
Wieder einmal sind rechtschaffende Menschen an den Pranger gestellt worden, und die wahren Schuldigen, die Übeltäter, hat man laufen lassen!
Traurig, traurig, traurig...
Ja...
Wie?
Ah sorry, meine Gedanken sind einfach mit mir durch...
Wie meinst du?
Wieso ich dir dies alles erzähle, Lanzy?
Wieso?
Ich weiss auch nicht genau... Einfach so... Ist mir gerade in den Sinn gekommen...
Wie?
Nein! He, Lanzy, was soll das? Nein, bestimmt nicht! Spinnst du jetzt völlig? Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Lanzy, das glaube ich jetzt nicht! Ehrlich...
Nein! Wieso sollte dies irgendwas mit dir zu tun haben?
Auf keinster Weise, nein!
Also bitte...!
Ach, so spät schon?
Ich muss dringend gehen, habe eine Vereinbarung... Ein heisser Ofen, wenn du weisst was ich meine... ;-)
Also, mach's gut, Lanzy, bis zum nächsten Mal.
Pass auf dich auf.
Und herzliche Grüsse an deine Frau.
Tschou

March 20, 2009

Frühstück

Nach so einer Nacht braucht man ein gutes Früstück, nicht wahr mein Schatz?

Weisst du, Internet ist was wirklich geniales! Da findet man die unglaublischsten Dinge: z.B. habe ich da gerade was über Lanzy gesehen, sein Umgang mit Mitarbeitern, seine Arbeitsweise und wie er sie alle dazu animiert, seine Joghurts zum Frühstück zu essen...

Wirklich interessant, was es da so alles im Internet zu entdecken gibt.

Znüni Näh == Stiller Has




Hab ich das richtig gesehen, am Schluss des Videos? Sitzt da eine junge Frau mit einer Pistole in der Hand, und wartet? Hhmm... Auf was die wohl am warten ist? Irgendwie schaut sie, glaube ich, in die Richtung von Lanzy, der da irgendwelche Probleme mit der Schwerelosigkeit zu haben scheint...

Ja, so scheint es mir...

March 19, 2009

Sterne in der Nacht

 
Mein Schatz, ich hab da was gefunden das genau zum Thema passt...
Und (wen überasschst's?) die Gruppe heisst Sofaplanet!!!

Ich widme uns dieses Stück, in dieser Nacht...
Natürlich hätte es auch "Insomnia" sein können, doch das hier ist irgendwie romantischer =)



Liebficken == Sofaplanet

Also mein Schatz: Bis bald, unter den Sternen...




Solltes du einen der 3 SuperHirnis treffen, kannst ihm ja die Ohrstöpsel auslehnen, dies hören lassen und ihm sagen, dass ich mich schon freue, sie alle 3 im Gerichtssaal zu treffen.
 
 

March 18, 2009

Menschenverachtend

Sinn, Geborgenheit, Vertrauen, Vergebung, Gelassenheit – wer möchte das nicht in seinem Leben erfahren? Doch zwischen dem Wunsch nach diesen und anderen als angenehm erlebten Erfahrungen und der Alltagswirklichkeit tut sich oft eine Kluft auf. Nicht nur wird häufig ein Mangel an positiven Aspekten schmerzlich empfunden: Bedrohungserleben, Ängste, Stress, physische und psychische Beeinträchtigungen reduzieren das eigene Wohlbefinden bisweilen beträchtlich. Kein Wunder also, dass wichtige Bereiche der Psychologie – etwa die Klinische Psychologie oder die Psychopathologie – ihre Hauptaufgabe darin sehen, diesen „Störenfrieden“ den Kampf anzusagen. In Ergänzung hierzu wählt die Positive Psychologie das Positive als ihren Schwerpunkt und grenzt sich damit etwa zur Perspektive der Pathologie ab, ohne jene als negativ abstempeln zu wollen. Die Positive Psychologie ruht auf drei Grundpfeilern:
  1. Sie ist auf das Positive ausgerichtet, z.B. Auf Stärken, Tugenden oder Ressourcen.

  2. Sie hat den Anspruch einer wissenschaftlichen Fundierung.

  3. Sie verfolgt das Ziel, positiv auf das Erleben und Verhalten im Alltag von Menschen zu wirken.

[...]

Wiederentdecken des Positiven. Seligman (2002) erinnert daran, dass die Psychologie vor dem Zweiten Weltkrieg ursprünglich drei grosse Ziele hatte: Erstens wollte sie psychische Krankheiten heilen, zweitens wollte sie zu einem produktiven und erfüllten Leben beitragen, und drittens sah sie es als ihre Aufgabe an, Hochbegabung zu entdecken und zu fördern. Bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen – etwa die Notwendigkeit, Kriegsveteranen zu behandeln – waren mit dafür verantwortlich, dass sich die Psychologie in den USA hauptsächlich mit der erstgenannten Aufgabe befasste. Seligman, der 1998 gerade zum Präsidenten der American Psychological Association gewählt worden war, fand den Zeitpunkt gekommen, dass sich die Psychologie wieder auf ihr Ziel besinnen sollte, Menschen zu einem produktiven und erfüllten Leben zu verhelfen. Er initiierte die seither unter diesem Namen bekannt gewordene neue Positive Psychologie (Ernst, 2001; Seligman, 1998a; 1998b). Heute erfreut sich die Positive Psychologie nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und anderen europäischen und aussereuropäischen Ländern zunehmenden Interesses. Forschungsprogramme werden initiiert, Tagungen organisiert, Stipendien und Preise vergeben, und es liegen einschlägige Publikationen vor (z.B. Aspinwall & Staudinger, 2003a; Brockert, 2001, Jewell Rich, 2001; Seligman, 2003; Seligman & Csikszentmihalyi, 2000, Snyder & Lopez, 2002).
So beginnt das Buch „Positive Psychologie – Anleitung zum „besseren Leben“ von Ann Elisabeth Auhagen (Hrsg.). Das erste Kapitel heisst „Das Positive mehren. Herausforderungen für die Positive Psychologie“ ist für den Laien höchst interessant und wirft grundlegende Fragen auf. Es endet mit einer Liste der zitierten Literatur bestehend aus 35 Titeln – wo jedes Kapitel eine Liste der zitierten Literatur vorweist, womit das Buch wahrscheinlich auf mehr als 100 verschiedene Werke verweist – und einem Versuch von Definition
Positive Psychologie kann bezeichnet werden als Orientierung auf das Mehren des Guten in Forschung, Anwendung und Praxis,
  • insbesondere im Hinblick auf menschliche Stärken und Ressourcen

  • vor dem Hintergrund einer integrativen Ethik der Nächstenliebe und des Verzichts auf jede Form von Gewalt

  • und mit dem Ziel, bessere subjektive und objektive Lebensbedingungen für Menschen zu schaffen.


Nun frage ich mich, wie der Auftrag einer Harten Klinik lauten könnte, wenn diese im Umgang mit mir nichts als den Störenfrieden auf „Teufel komm raus!“ ausfindig machen wollte um ihn dann, logischerweise, ausmerzen und ausrotten zu können. Ich frage mich, wer diesen Auftrag gegeben hat und wer für die Einhaltung von bestimmten Ethik-Richtlinien verantwortlich sein mag.

Wer muss sicherstellen, dass keine menschenverachtende Einstellungen die Oberhand bekommen, wenn man über Jahrzehnte mit psychisch labilen Menschen arbeitet. Wer sorgt dafür, dass sich niemand hinreissen lässt, Folter als Werkzeug im Umgang mit diesen Menschen zu benützen? Psychische Folter als letztes Mittel, wo jegliche andere psychische und soziale Druckmittel nicht den gewünschten Effekt gebracht haben, und den Patienten schweig- und biegsam gemacht haben? Wer steht dafür gerade, dass um den „geregelten Ablauf“ eines klinischen Alltags zu garantieren, nicht ganz grässliche Dinge veranstaltet werden?

Ich muss sagen, zwischen Positiver Psychologie und dem, was ich in der Klinik erlebt habe, steht in etwa der Unterschied, den wir zwischen Tag und Nacht erkennen. Wobei noch dazu kommt, dass ich niemals den „geregelten Ablauf“ der Institution in irgendeiner Weise in Frage oder sogar in Gefahr gestellt habe... Niemals!

Und, als beste Synthese des Erlebten, sehe ich den Ausdruck „Menschenverachtend“. Denn, aus einer verachtenden Grundeinstellung gegenüber dem, was ich empfinde mich als Menschen auszumachen – und somit einzigartig, wertvoll und zu fördern wünschenswertes – habe ich das Handeln innerhalb der Klinik (und noch schlimmer, auch später, einmal aus der Klinik ausgetreten) empfunden. Als verachten der Eigenschaften, Stärken und Begabungen die den gesunden Anteil meiner Persönlichkeit darstellen.
Wenn man meine Friedfertigkeit und mein Wille nach Lösungsfindungen ohne Gewalt und Konflikte (von denen ich ausserdem genau weiss, dass sie nicht zu Lösungen führen werden – siehe Auseinandersetzungen mit meiner Ehefrau) einzig als zu einem pathologischen Bild gehörende Konfliktunfähigkeit gedeutet werden, dann ist das eine verachtende Betrachtungsweise und Interpretation meiner Argumente, meiner Charakterzüge und, schlussendlich, meiner Person.

Wenn meine 3monatige Drogen-Abstinenz nicht als Errungenschaft und Zwischenziel in meinem CV gesehen wird, sondern einzig und allein als 3monatige Ausnahme in meiner Suchtgeschichte, dann ist dies ein verachtender Umgang mit meiner Bereitschaft diese Sucht in den Griff zu bekommen. Verachtend und, in diesem speziellen Fall, grob fahrlässig und potentiell Letal.

Wenn meine Begegnung mit der jungen Dame einzig als Flucht vor anderen Problemen gedeutet wird, dann ist dies in höchstem Masse – sowohl mir wie auch der jungen Dame gegenüber – eine verachtende Einstellung, die grossen Schaden anrichten kann. Und die Argumentation, solche Beziehungen würden praktisch immer viel mehr Schaden anrichten als was sie nützen würden, reicht bei Langem nicht aus, um die Vorgehensweise der Ärzte zu rechtfertigen. Denn diese zielte darauf, hinter unseren beiden Rücken Dinge zu bewerkstelligen, die ich bis heute nicht ins Detail kenne.
Und nun, bitteschön, soll man mir erklären welche die Ansatzpunkte waren, um mich in meinem Genesungsprozess zu unterstützen. Dies würde mich wirklich sehr interessieren...

Ich denke, es ist höchste Zeit, dass ein Buch wie „Positive Psychologie“ zur Pflichtlektüre wird, in der Schweizerischen Ausbildung zu psychiatrischen und therapeutischen Berufe wird. Und ein Kontrollmechanismus um das Handeln wahnhaft gewordener Ärzte innerhalb solch grossen – und vom Steuerzahler finanzierten – Institutionen, ist auch eine höchst aktuelle Notwendigkeit. Es ist mir ein Rätsel, wie es überhaupt möglich ist, dass so viele Menschen darüber Bescheid wussten und dennoch niemand in der Lage gewesen ist, solch Unheil zu stoppen. Dies kann einzig darauf hindeuten, dass die Pfleger keine Anlaufstelle haben, um solch ein mögliches Problem platzieren zu können. Und dies heisst auch, dass sich die Pfleger dem Handeln der Ärzte fügen müssen – egal wie falsch dieses auch sein mag – oder sie geraten unter massiven Druck.

Und wieder stellt sich die Frage, wie kann etwas Positives in solchem Umfeld überhaupt Platz finden? Und wer ist dafür verantwortlich nun endlich zu erkennen, es ist „der Zeitpunkt gekommen, dass sich die Psychologie wieder auf ihr Ziel besinnen sollte, Menschen zu einem produktiven und erfüllten Leben zu verhelfen“?

Big Bang

Licht und Dunkelheit.
Und umgekehrt.

Licht beinhaltet jede Dunkelheit.
Denn Licht wird erst durch Schatten erkennbar.
Schatten die aber wiederum nur durch Licht zu existieren beginnen.

Doch Dunkelheit, beinhaltet auch jedes Licht.
Wenn vor dem Big Bang noch gar nichts existierte, ausser eine kleine dunkle Kugel, dann muss diese dunkle Masse zwangsläufig auch schon all das Licht und die Energie beinhaltet haben, die das heutige Universum ausmachen.

Es erstaunt also nicht, dass für die Chinesen Yin und Yang – in ihrer ganzen Verschiedenheit und scheinendem Gegensatz – die 2 Seiten von ein und demselben Hügels sind.

Und wenn der Mensch nach Licht und Glück strebt und es auch in der Hand hat, diese zu erreichen, sollte er nie vergessen, dass Dunkelheit genauso dazu gehören und dass er lernen muss, damit umzugehen.

Ich behaupte, dass Menschen die grosse Dunkelheit erlebt haben, eventuell einen leichteren Zugriff zu Licht haben können, wenn sie dafür noch offen genug sind.

Und somit sollte diese Dunkelheit im Herzen eines jeden, nicht als Störenfriede und unerwünschter Gast angesehen werden – der, wann immer gejagt auch wieder ungebeten zurückfinden wird – sondern vielmehr sollte die Dunkelheit als Tor zum Licht gesehen werden, die vollumfänglich zu diesem Licht gehört und als dessen Bestandteil wahrgenommen und verstanden werden muss.

Auf dass Licht in unseren Herzen standhaft sein Platz finden kann, in Zusammenspiel mit dem eigenen Gegenspieler.

March 16, 2009

Wer's kann...

Ab einem bestimmten Zeitpunkt, durften wir uns nicht mehr alleine treffen, die junge Dame und ich, ab dann war immer jemand bei ihr. Zumindest ihre Mitbewohnerin, die genau wie die junge Dame tagsüber Kosmetika verpackte in der Klinik um dann nachts und am Wochenende in der WG zu leben. Oft waren aber noch mehr Menschen dabei. Wenn es die Situation sogar erlaubt hätte, dass wir dazu gekommen wären uns zu unterhalten, bekam die junge Dame einen Anruf von Joe Abfall und hatte dann endlose Gespräche mit ihm, von denen ich jedes Wort der jungen Dame mitbekam und dabei völlig ignoriert wurde. Auf diese Weise hatten wir nicht einmal die reine Zeit um ein etwas tieferes Gespräch führen zu können.

Es würde mich nicht wundern wenn man solche Massnahmen als notwendig sah, weil ich bei all dem Mobbing, all der scheinbaren Ablehnung der jungen Dame, all den Andeutungen zu diesem Thema (von meinen Mitpatienten aber sogar auch von meiner Therapeutin) keine grossen Gefühlsausbrüche gezeigt hatte. Bei all den Demütigungen und all dem Spott, schien ich den Ärzten zu unberührt zu bleiben, zu passiv und „stumm einsteckend“. Vielleicht zweifelte man und fragte sich, ob die junge Dame mir doch nicht das ganze Spiel erklärt und mich darauf vorbereitet hatte. Wahrscheinlich ging man inzwischen davon aus, dass sie – entgegen jeder Abmachung und entgegen all ihrer Versicherungen nur das gesagt und getan zu haben, was man ihr vorgegeben hatte – mir auch „verbotene“ Informationen gab, von mal zu mal.

Ich kann an dieser Stelle nur bestätigen, dass mir die junge Dame rein gar nichts gesagt hat. Es ging soweit, dass ich sie fragte ob die „Therapie“ endlich vorüber sei oder ob ich noch mit einer Steigerung rechnen musste. Ich fragte sie, ob sie mich noch oft hätte verletzen müssen oder ob ich mich entspannen könne, inzwischen. Denn, meiner Meinung nach, seien die Ereignisse schon sehr sehr verletzend gewesen. Es sei verdammt hart für mich gewesen! Ihre Antwort
HART ABER HERZLICH

Als wir dieses Gespräch hatten, war noch gar nichts von dem passiert, was ich hier gerade am erzählen bin. Die Versetzung zurück auf die Akut-Station war noch unter fernen Liefen und für mich auf keinster Weise zu erahnen.

Also entschied man sich, die junge Dame stets zu begleiten und so zu überprüfen, was zwischen uns kommuniziert wurde. Wie immer machte man aus einer Notwendigkeit eine Möglichkeit, und nützte die so entstandene Situation um mich zusätzlich zu verwirren und zu verunsichern. So entstand auch die Idee mit der anscheinenden Mitpatientin die sich in der Cafeteria penetrant in unser Gespräch eingemischt hatte, die sich dann als Mitarbeiterin der Klinik, für die Post-Verteilung verantwortlich, entpuppen sollte.

Und man nutzte die Chance um mir das Gefühl zu geben, entweder die Klinik oder die junge Dame (oder beide) hätten inzwischen Angst mich alleine mit ihr zu lassen. Man wollte mir das Gefühlt geben, als Gefahr und Bedrohung wahrgenommen zu werden.

Unter anderem, wollte man durch die „Kontrolle“ sicherstellen, die junge Dame habe mir Andeutungen betreffend einen Umzug gemacht, sie sprach nämlich von einem neuen Standort des Ambulatoriums wo man sie nachbetreute. Sie hatte mir das so zu verstehen gegeben, wie man es macht für ein Geheimnis, für eine Info die unter der Nase anderer Menschen ausgetauscht wird aber nicht von diesen verstanden werden darf. Genau die Art von Kommunikation in der die junge Dame eine absolute Meisterin ist und ich ein würdiger Schüler. Und genau diese Art der Kommunikation wollte die Klinik ausnützen und so benützen, dass es zu Missverständnisse und, schlussendlich, Zank und Streit hätte führen sollen.

Denn, wenn die junge Dame von einem neuen Standort redete, musste es natürlich um etwas für mich Relevantes gehen, und nicht um ihre Nachtbetreuung. Später hätte ich davon ausgehen sollen, sie sprach damals entweder
  • von ihrem eigenen Umzug in eine andere Wohnung, die ich nicht kannte

    oder

  • von meinem eigenen „Umzug“ von der Psychotherapie- auf die Akut-Station

Genau dies war das Ziel der Klinik: Ich sollte der jungen Dame Vorwürfe machen, betreffend meiner Versetzung auf die Akut-Station mit Verdacht auf psychotische Episode. Ich sollte ihr vorwerfen davon gewusst zu haben, dies der Klinik vorgeschlagen zu haben, dies gewünscht zu haben, dies mitgetragen zu haben – wie sie ja zuvor auch schon bei Joe Abfall aktiv die Einlieferung mitorganisiert hatte. Hauptsache, es hätte zu Streit und Misstrauen, zu Zank und Vertrauensbruch geführt. Ziel war ganz einfach, unsere Beziehung zu sabotieren. Und zwar auf eine Art und Weise, die sie von Innen kaputt gemacht hätte, die sie für zumindest einen von uns beiden als untragbar hätte erscheinen lassen. Ziel war es, dass wir beide uns diese Beziehung nicht mehr gewünscht hätten.

Um dieses Ziel zu erreichen, wollte man mich dazu bringen, die junge Dame anzugreifen, auf sie wütend zu werden und auf sie los zu gehen. Schliesslich hatte man dies auch so „geprobt“, zuvor. Schliesslich hatte ich auch einen Abend lang die junge Dame telefonisch belästigt. Schliesslich hatte ich – bei der „Generalprobe“, bei der Übung der Ärzte um mich „besser kennen zu lernen“ – die junge Dame angegriffen und ihr gesagt „Das ist ja Kindergarten!“ Schliesslich hatte sich dieser Testlauf ganz nach Wunsch der Klinik abgespielt. Dies kann auch Herr „Della Clotilde“ bestätigen, ein Pfleger vom Nachtdienst, auf der Psychotherapie-Station. Mit ihm und mit Vorwürfe meiner Therapeutin war der Testlauf geendet, nachdem ich zuerst mit der jungen Dame und dann mit Herrn Della Clotilde Streit hatte.

Von diesem Testlauf und von meinen Begegnungen mit Herrn Della Clotilde erzähle ich in einem anderen Post. Bald, sehr bald.


Hier möchte ich nur noch bemerken wie die Klinik genau unsere Fähigkeit unterschwellig zu kommunizieren, implizite Botschaften auszutauschen, nicht einzig an die verbalen Ebene gebunden zu sein, ausnützen und sabotieren wollte.

Meine Therapeutin, Wochen zuvor
LET IT SHINE, ich möchte Sie auf einige Dinge aufmerksam machen, die ich als sehr wichtig empfinde.
  • Auf diese Art und Weise kommunizieren zu können ist zwar sehr schön, doch es besteht ein grosses Risiko, so aneinander vorbei zu reden. Es kann dann sehr schnell geschehen, dass man sich missversteht und dass dies irgendwann zu einem grösseren Problem werden kann.

  • Sie sagen, Sie wünschen „normal“ mit der jungen Dame kommunizieren zu können weil diese, Ihrer Meinung nach, nicht offen über ihre Gefühle redet. Oder sogar nicht reden darf. Ihnen ist schon bewusst, dass niemand hier in der Klinik der jungen Dame irgendwelche Vorschriften macht, sondern sie höchstens begleitet und unterstützt, sie beratet und ihr Ratschläge gibt, wo die junge Dame auch Ratschläge wünscht?

  • Ich möchte Ihnen auf keinen Fall Ihr ganzes Elan und die Energien nehmen, die Sie gerade zur Zeit haben. Es wäre sogar sehr sehr schade, wenn Sie diese Energie und diese Kraft verlieren würden. Dennoch könnte es sein, dass Sie Ihr jetziges Tempo nicht lange halten können. Und, vor Allem, versteifen Sie sich bitte nicht auf Dinge, die in 6 oder 8 Wochen schon völlig anders aussehen könnten!!

In dieser Reihenfolge und während ein und demselben Gespräch hat mir meine Therapeutin solch „therapeutisch höchst wertvolle Ratschläge“ gegeben. Ich kann mir also in etwa ausdenken, wie die Beratung der jungen Dame durch die Klinik ausgesehen haben muss...

Das mit der Kommunikation, wer das kann, der kann das halt.

March 14, 2009

Joe die Leinwand

Plötzlich hatte dieser Joe Abfall seinen Auftritt auf dem virtuellen Set. Ich hatte schon einige Male von ihm gehört, von der jungen Dame. Ich hatte ihn auch schon gesehen und getroffen. Ich hatte schon mitbekommen, wie die junge Dame mit ihm in die reale Welt laufte, auf einen Kaffee, auf einen Spaziergang, auf eine Besorgung... Als platonischer Freund, so die junge Dame.

Als meine Gefühle für die junge Dame immer mehr an die Oberfläche kamen, als ich langsam merkte welche positive Auswirkung ihre Anwesenheit auf mich hatte, als ich nicht mehr ignorieren und verdrängen konnte und wollte, dass hier Gefühle am entstehen waren, die über Freundschaft und Sympathie hinaus gingen, wurde vieles auf den Kopf gestellt.

Ich deutete diese Gefühle an, ich fragte die junge Dame ob ihr die Idee nicht Angst einflössen würde, dass ich mich in sie verlieben könnte. Ich bekam einzig ein kurzes "Nein" und einen längeren Blick zu hören, als Antwort.

Ich versprach mir, mein Familienleben, den Konflikt mit meiner Ehefrau, meine Sucht, mein Burn-Out, den Grund weshalb ich in die Klinik kam, die Aufgaben die auf mich warteten, die Liebe zu meinem Sohn, und... und diese gerade geborene Liebe... Ich versprach mir, all dies nicht durcheinander zu bringen, das Eine vom Anderen konsequent zu trennen und getrennt zu betrachten, Entscheide bei Einem nicht durch das Andere beinflussen zu lassen. Ich versprach mir den Überblick zu bewahren und so zu handeln, dass ich mich später für nichts hätte vor mir selbst Rechtfertigen müssen, dass ich mir später nichts zu vorwerfen gehabt hätte, dass ich auch in Zukunft jederzeit mit erhobenem Kopf meiner Ehefrau, meinem Sohn und der jungen Dame hätte entgegen treten können. All dies hatte ich mir sehr früh schon versprochen.

Denn... Ziemlich früh wurde mir bewusst einen Wendepunkt meines Lebens erreicht zu haben. Früh wurde mir klar, jetzt wäre Grundsätzliches passiert, Weichenstellendes wäre passiert. Rasch wurde mir bewusst, eine solche Chance hätte sich nicht so schnell wieder geboten, um klaren Tisch zu machen und um mit mir ins Klare zu kommen.


Also... Man verlangt von mir, im Quellenhof anzurufen und einen Vorstellungstermin dort zu vereinbaren. Ich tue es. Erzähle davon der jungen Dame und bin dabei ihr zu sagen, dass ich eventuell werde in eine andere Klinik wächseln müssen, um weiter zu machen. Sie lässt mich nicht bis zur Hälfte des Satzes kommen und ab dann ist sie wieder in einer Beziehung mit Joe Abfall. Eine platonische Beziehung, so die junge Dame.

Ab nun, wird Joe Abfall praktisch täglich zur Klinik kommen und wird Stunden und Stunden mit der jungen Dame verbringen, meistens dort wo ich die beiden sehen kann, wenn ich im Areal unterwegs bin. Die junge Dame wird mir jeweils ziemlich alles erzählen, was sie mit ihrem Freund gemacht hat, geplant hat, machen wird. Sie wird mir über die Gefühle von Joe Abfall für sie berichten. Sie wird mir alle Briefe vorlesen — später vorlesen wollen — die ihr Joe Abfall als Antwort auf ihre Brief schreibt. Ihre Briefe an ihn schreibt sie oft vor meinen Augen, bevor ich sie dann vorgelesen bekomme.

Also... Von Seite der jungen Dame scheint alles in Ordnung zu sein. Sie sagt mir, sie möchte ihn nun unterstützen, wo er sie doch früher unterstüzt hatte, als es ihr sehr mies ging. Mutter und Schwester hätten sich gerade umgebracht, einige wenige Tage voneinander. Ich, ich hatte nichts gegen diesen Typ, solange er der jungen Dame nicht schaden würde, hatte ich rein gar nichts gegen ihn.

Es ging soweit, dass ich derjenige gewesen bin, der diesen Joe Abfall in Schutz nahm, als er vor dem Pavillon sass, auf die junge Dame wartend, und unsere Mitpatienten sich über ihn lustig machten und über ihn herziehten. Die eine Mitpatientin, die ich einige Monate später fast vermöbelt hätte, kurz bevor man mich in die Iso-Zelle entführte, lästerte in voller Lautstärke über seinen verwahrlosten Zustand, über den Mangel an Pflege. Ich sagte ihr mehrmals, sie solle endlich das Maul halten und Ruhe geben. Ja, dieser Joe Abfall, der gerade Mutter und Schwester verloren hatte, tat mir Leid.

Auch wenn er völlig auf die junge Dame fixiert war, schon auf eine krankhafte Art. Sie erzählte mir, wie er im Wald hinter der Klinik übernachtet hatte, wie er sonst irgendwo übernachtete, wie er obdachlos war, wie er krankhaft mit der jungen Dame zusammen sein wollte. Ich stand ihr bei und unterstützte sie als sie ihn in die Klinik einliefern liess, weil er Medikamente geschluckt hatte, völlig besoffen und an diesem Abend verwirrt war. Ich unterhielt mich mit ihr und gab ihr mein Handy um ihn anzurufen, als er im Gebäude gebenüber eine Nacht verbrachte. Ich unterstüzte sie dabei und tröstete sie, als sie weinte und ihn um Entschuldigung bat, weil sie ihn zum Eintreten überzeugt hatte: Vater, Freunde und Bekannte waren damit an diesem Tag gescheitert. Erst als die junge Dame ihn darum bat, liess er sich überzeugen und willigte ein.

Am nächsten Tag, machte ihm die Klinik das folgende ANGEBOT: 3 Wochen Aufenthalt zur Stabilisierung, unter der Bedingung jeglichen Kontakt zur jungen Dame abzubrechen und sich einzig auf sich selbst zu konzentrieren, während dieser Zeit. Er wäre eigentlich gerne 3 Wochen lang in der Klinik geblieben, in der Nähe der jungen Dame und mit der Möglichkeit genau zu sehen, was gerade zwischen der jungen Dame und mir passierte. Denn wie sie mir von ihm erzählt hatte, erzählte sie auch ihm von mir. Joe Abfall lehnte das Angebot ab und sagte, unter diesen Umständen könne er nicht in der Klinik bleiben. Der Kontaktabbruch zur jungen Dame wäre ihm kein Aufenthalt der Welt wert.

Also trafen sie sich weiterhing Tag für Tag, in der Klinik, vor meinen Augen. Eine Mitpatientin redete auf mich ein, die junge Dame sei nichts für mich, sie käme aus einer ganz anderen Welt und passe zu einem obdachlosen Joe Abfall sehr gut, aber auf keinen Fall zu einem LET IT SHINE. Wo sie sich auch noch von alten Türkischen Männer Reiz-Unterwäsche kaufen liess, wo sie Vergewaltigungen vortäuschte dort wo sie mehr als einverstanden gewesen war, betreffend Sexualverkehr. Wo sie doch einen Pfleger fast in den Wahnsinn getrieben hatte und ihn dazu gebracht hatte seinen Arbeitsplan ändern zu lassen, um so wenig wie möglich mit ihr in Kontakt zu kommen. Wo sie doch einzig und allein auf mein Geld aus war, kein Bisschen mehr, kein Bisschen weniger. Und wo ich mich wie ein Idiot ausnehmen liess. Ich solle doch einmal zusammenzählen, wieviel ich schon für die junge Dame ausgegeben hatte. Ich musste lachen... Ja... In einer solchen Klinik konnten ein paar Dutzend CocaCola Gläser schon wie ein kleines Vermögen aussehen, für manchen Patienten... Und wo ich auch noch darauf reingefallen war, sie empfinde was für mich.

Sie traf sich täglich mit Joe Abfall, mit dem sie aber keine sexuelle Beziehung hatte, weil sie mit ihm nicht konnte und nicht wollte, so die junge Dame... Sie erzählte mir, wie sie ihm dies von Anfang an klar gemacht hatte und wie er dies gegen seinen Wunsch voll und ganz zu respektieren wusste. Sie sagte mir, wie ihm die Nähe zu ihr krankhaft wichtig war. So sehr, dass er auch auf Sex verzichtete dafür. Natürlich, immer mit dem Wunsch im Hinterkopf und der Hoffnung in der Hand, eines Tages komme es dennoch dazu.

Sie erzählte mir, wie sich Joe Abfall seit geraumer Zeit Sex mit ihr wünschte, auch wenn sie gerade in der tiefsten Krise ihres Lebens steckte, auch wenn sie sich gerade ganz ganz unten befand. Er hätte sie so genommen, hauptsache sie wäre ihm gewesen. Und genau diese Einstellung war es, die in der jungen Dame den grössten Mitleid erweckte und die genau das Gegenteil auslöste, als was sich Joe Abfall wünschte, nähmlich die Bestätigung für die junge Dame, er sei nicht der geeignete Partner für sie und er würde niemals zu ihrem sexuellen Partner werden, auch nicht ausnahmsweise.

All diese Informationen die ich bekommen hatte, all dies und noch einiges mehr, hier und dort, von diesem und von jenem, all dies war Joe Abfall. Was ich daraus machen würde, wie ich diese weisse Projektions-Leinwand im leeren Kinosaal füllen würde, was ich auf diese Leinwand projezieren würde, war allein meine Sache...


Nun bitte ich dich, der gerade am Lesen bist, dir 2 Dinge vor Augen zu führen. Und zu probieren, dir vorzustellen wie es dir dabei gegangen wäre, wie du dich dabei gefühlt hättest.
  1. Irgendwann wird dir klar, dass dieser Joe Abfall dein Alter-Ego ist. Es ist eine sehr wohl real existierende Figur, die aber eine Art Rolle spielt. Diese Rolle ist so definiert, dass sie all deine potentiellen und negativen Seiten wiederspiegelt und wie unter einer Lupe — aufgeblasen und potenziert — wiedergibt.

    Die Schwester, die sich gerade umgebracht hat, ist die junge Dame die du liebst und sich von dir abwendet, eine Zeit lang. Die Mutter, die sich umgebracht hat, ist deine eigene Mutter die sich von dir abwendet, eine Zeit lang.

    All die schlechten Dinge und Eigenschaften, die dieser Joe Abfall vereint — das im Wald schlafen, das nicht akzeptieren einer 3wöchigen Kontaktsperre zur jungen Dame, die krankhafte Fixierung auf die junge Dame, die völlige Unselbständigkeit wenn sie nicht bei dir ist und dich unterstützt, der völlige Mangel an einem gesunden Masse Ehrgeiz, der Mangel an Anforderungen an die junge Dame — all dies und noch vieles mehr, sind alles Dinge die dir unterstellt und irgendwie vorgeworfen werden.

    Du weisst nicht, wie weit deine eigene Mutter und die junge Dame jemals selbst geglaubt haben — oder auch nur nicht sicher waren — ob du in Tat und Wahrheit dem entsprichst, was man dir unterstellt. Oder, besser gesagt, du spührst wie die junge Dame in ihrem Herzen weiss, wie dies nicht auf dich zutrifft doch, je weiter je länger, weisst du nicht ob man es schaffen wird oder schon geschaffen hat, Zweifel in ihr zu wecken. Bei deiner Mutter, bist du dir überhaupt nicht im Klaren, ob sie dir voll und ganz traut, ob sie nicht irgendwo Zweifel hat, du müsstest doch unbedingt und zu jedem Preis deinen Kopf durchsetzten... Schliesslich, hast du auch keinerlei Ahnung, wie man ihr das Ganze hat verkaufen können und was man ihr gesagt hat, würde dir das im therapeutischen Sinne nützen können.

    Kurz. Du weisst nicht, wie weit deine Lieben davon überzeugt wurden, man müsse dir ganz ganz böse Teufel austreiben, damit du wirklich zu dir selbst finden kannst...


  2. Die Klinik unterstützt die junge Dame dabei, diese kranke Beziehung zu Joe Abfall zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Ein Joe Abfall der schwerst Heroin- und Alkoholsüchtig ist, der im Wald hinter der Klinik übernachtet, auf einer Bank im tiefsten Winter, der je länger je mehr einen desaströsen Einfluss auf die junge Dame hat. Denn (noch nicht zufrieden mit dem was man bis dorthin geboten hatte) in eine desaströse Richtung sollte sich noch die Beziehung zwischen den Beiden entwickeln.

    Die Klinik setzt sich vehement dafür ein, dass die junge Dame eher mit ihm eine Beziehung hat als mit dir.

    Eine Klinik die genau Bescheid weiss, wenn du auf der Station von Joe Abfall angerufen wirst um dir zu sagen, du sollst die junge Dame endlich in Ruhe lassen denn sie wolle nichts mehr mit dir zu tun haben.

    Eine Klinik die verschiedenste Unterhaltungen zwischen der jungen Dame und dir in den kleinsten Details an deine Mitpatienten weitergibt. Eine Klinik, die permanent und erfolgreich damit spielt, dass du je länger je mehr nicht weisst, wer was zu welchem Zweck und mit welcher Absicht macht. Eine Klinik in der dutzende und dutzende von Leuten Bescheid wissen, was gerade abgeht. Eine Klinik die genau weiss, dass du davon ausgehst, man wolle dir nichts Schlechtes, grundsätzlich und, gerade weil du deswegen kaum reagierst, immer krasser gegen dich vorgeht.

    Eine Klinik, in der du regelrecht Opfer von Mobbing wirst, unter den Augen von allen. Als du dann langsam die Conténance zu verlieren drohst, als du klärende Gespräche verlangst, siehst du wie der Oberarzt und der Pflegeleiter deiner Abteilung dies höchst amüsant finden und sich einen riesen Spass daraus machen, dich zu verabschieden, nach 3 Monaten Pause von harten Drogen und in gänzlich nicht für den Austritt geeigneter Verfassung.

    Eine Klinik in der dir die Therapeutin kurz vor der Eskalation und dem Point-of-no-Return sagt, du sollst ja die junge Dame aus dem Konflikt draussen lassen, denn sie sei noch nicht stabil genug um sowas durchstehen zu können.

    Eine Klinik die dann, wenn du die verschiedene Verantwortlichen zu Rede stellen möchtest, dich für Verrückt erklären lässt.

Nun frage ich dich, der gerade am lesen bist, was du glaubst wie du dich dabei gefühlt hättest?

March 13, 2009

Frage

Wenn man die Aufgabe von psychiatrischen Institutionen innerhalb unserer Gesellschaft mit einem Satz definieren müsste, was würde rauskommen? Diese Übung würde ich liebend gerne mit diesen Menschen anschauen: Die Antwort von
  • Direktor Gebrochene Lanze
  • Professor NO (NOt the last slide, yet)
  • Doktor Y
  • meiner Therapeutin in der Klinik
  • einige bestimmte Pfleger der Klinik
  • einige Menschen der Villa
  • einige meiner Mitpatienten (wie z.B. die junge Dame)
wär für mich höchst interessant und (wer weiss? je nach dem auch) auch höchst brisant.

In etwa um Folgendes würde es dabei gehen...

Aufgabe
======
Definieren Sie in höchstens 2 Sätze die
  • Aufgabe innerhalb unserer Gesellschaft
  • Grenzen dieser Aufgabe
der psychiatrischen Klinik in der sie arbeiten und ähnlicher Institutionen
Details
======
Sie müssen keinerlei Details, Abläufe, technische oder fachspezifische Angaben machen. Einzig ein, für jedermann verständliches, Konzept und die Zielbeschreibung wiedergeben. Sie müssen die für die Gesellschaft nütliche Funktionen der Institution synthetisieren. Aus einer Top-Down Perspektive (das heisst z.B. aus der Vogelperspektive, von ganz weit weg, ohne Details) sollen sowohl der Nutzen für die betroffenen Patienten — und ihr Umfeld — wie auch auch die moralische Rechtfertigung zum Handeln und die ethischen Leitplanken für dieses Handeln beschrieben werden.
Wichtig
======
Wir befassen uns hier einzig und allein mit dem Bereich der therapeutischen Psychiatrie, das heisst um den Aufgabenbereich der Behandlung von Patienten die freiwillig in die Institution eintreten. Der ganze Bereich von Justiz- und Massnahmenvollzug, sowie die Zwangseinweisung sind nicht zu berücksichtigen. Massgebend sind also Dienstleistungen die vom Patienten erwünscht sind, als Angebot für eine existierende Nachfrage, durch freiem Willen — und als gewählte Option zwischen einem Minimum von 2 möglichen Optionen — entstanden und gewünscht.
Antwort
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Demnächst schreibe ich meine Antwort in diesem Blog. Ich möchte zuerst den Menschen die Zeit lassen, wenn sie mögen, sich einige Gedanken dazu zu machen...

Wunder geschehen

La sera dei miracoli == Lucio Dalla

È la sera dei miracoli fai attenzione
qualcuno nei vicoli di Roma
con la bocca fa a pezzi una canzone.
È la sera dei cani che parlano tra di loro
della luna che sta per cadere
e la gente corre nelle piazze per andare a vedere
questa sera così dolce che si potrebbe bere
da passare in centomila in uno stadio
una sera così strana e profonda che lo dice anche la radio
anzi la manda in onda
tanto nera da sporcare le lenzuola.
È l'ora dei miracoli che mi confonde
mi sembra di sentire il rumore di una nave sulle onde.
Si muove la città con le piazze e i giardini e la gente nei bar
galleggia e se ne va, anche senza corrente camminerà
ma questa sera vola, le sue vele sulle case sono mille lenzuola.
Ci sono anche i delinquenti
non bisogna avere paura ma soltanto stare un poco attenti.
A due a due gli innamorati
sciolgono le vele come i pirati
e in mezzo a questo mare cercherò di scoprire quale stella sei
perché mi perderei se dovessi capire che stanotte non ci sei.
È la notte dei miracoli fai attenzione
qualcuno nei vicoli di Roma
ha scritto una canzone.
Lontano una luce diventa sempre più grande
nella notte che sta per finire
e la nave che fa ritorno,
per portarci a dormire.

Cara
Cosa ho davanti non riesco più a parlare
dimmi cosa ti piace
non riesco a capire
dove vorresti andare
vuoi andare a dormire.
Quanti capelli che hai
non si riesce a contare
sposta la bottiglia e lasciami guardare
se di tanti capelli ci si può fidare.
Conosco un posto nel mio cuore
dove tira sempre il vento
per i tuoi pochi anni
e per i miei che sono cento.
Non c'è niente da capire
basta sedersi ed ascoltare
perché ho scritto una canzone
per ogni pentimento
e debbo stare attento a non cadere nel vino
o finir dentro ai tuoi occhi
se mi vieni più vicino.
La notte ha il suo profumo
e puoi cascarci dentro
che non ti vede nessuno
ma per uno come me poveretto
che voleva prenderti per mano
e cascare dentro un letto...
che pena... che nostalgia
non guardarti negli occhi
e dirti un'altra bugia.
Almeno
non ti avessi incontrato
io che qui sto morendo
e tu che mangi il gelato.
Tu corri dietro al vento
e sembri una farfalla
e con quanto sentimento
ti blocchi e guardi la mia spalla.
Se hai paura a andar lontano
puoi volarmi nella mano
ma so già cosa pensi
tu vorresti partire
come se andare lontano fosse uguale a morire
e non c'è niente di strano
ma non posso venire.
Così come la farfalla
ti sei alzata per scappare
ma ricorda che a quel muro
ti avrei potuta inchiodare
se non fossi uscito fuori
per provare anch'io a volare.
E la notte cominciava a gelare la mia pelle
una notte madre che cercava di contare le sue stelle.
Io li sotto ero uno sputo
e ho detto "olé sono perduto".
La notte sta morendo
ed è cretino cercare di fermare le lacrime ridendo
ma per uno come me, l'ho già detto,
che voleva prenderti per mano
e volare sopra un tetto...
lontano... si ferma un treno
ma che bella mattina
il cielo è sereno.
Buonanotte
anima mia
adesso spengo la luce
e così sia

Angel Dust

Da komm ich in die Villa und was ist sie, diese Villa? Der verlängerte Arm der Harten Klinik...! Sag ich "Gehe zur Polizei, werde Anzeige erstatten" und was passiert? Bezugsperson und ein weiterer Pfleger bringen mich zum Arzt. Dieser sagt: "Ist dir in den letzten Wochen oder Monate etwas schlimmes passiert? Hast Angst gehabt und konntest Nachts nicht im Dunklen schlafen, musstest das Licht anlassen?"

Es war der selbe Arzt, der mich beim ersten Gespräch gesagt hat "Du willst aufhören mit den Drogen? Wieder besser in Form kommen? Hat dies auch einen sexuellen Grund? Möchtest du wieder sexuell in besserer Form sein?" Hallo??? Ich hatte diesen Typen etwa 10 Minuten zuvor zum ersten Mal gesehen.

Jedenfalls, sitzen wir am Tisch und der Arzt sagt "Denn... Wir haben einen Test mit deinem Urin gemacht [eine Urin-Probe, UP]: Du bist auf Angel Dust positiv!" Hallo??? Angel Dust? Ich weiss gar nicht wie das Zeugs aussieht! Jedenfalls... Ich wusste genau was dies zu bedeuten hatte. Angel... Angel ich... Angel die junge Dame... Angel die Ratte... Angel als Deko im Raucherraum der Harten Klinik, als ich zur Akut-Station versetzt wurde.

Meine Mutter ist mal zu Besuch gekommen, in der Klinik. Da trifft sie zum zweiten Mal die junge Dame, die ich ihr zuvor schon vorgestellt hatte. Sie hat Angel bei sich und zeigt sie meiner Mutter. Diese "Aha... Hat das irgendeinen symbolischen Wert? Mein Sohn hat mir erzählt, du seihst eine Art Engel — ein Schutzengel — für ihn gewesen. Deine Ratte heisst Angel..."
Wie blöd hab ich mich gefühlt, als ich aus der Klinik rausbin und meiner Mutter sagte, ich hätte keine Ahnung wo die junge Dame sei, ich hätte keinen Kontakt zu ihr, "doch ich schreibe SMS aber sie antwortet nicht, fragt mich nicht wieso, ich hab keine Ahnung, ich weiss nicht was in der Klinik passiert ist..."?

Oder als ich ihr erzählte, Sabrina habe mir gesagt, ich soll aufhören der jungen Dame eMails zu schreiben, wenn mir das nicht gut tue. "Aber Mutter, sie hat das nur gesagt, weil sie sich Sorgen um mir macht, um meine Verfassung. Zusammen mit der jungen Dame... Nicht, weil es diese grundsätzlich stört, dass ich eMails schreibe!" Und meine Mutter "Ich hoffe es ja... Ich weiss ja nicht wo du ihr so auflauerst oder nachspürst!" Wie blöd bin ich mir da vorgekommen?

Und dann komme ich in die Villa am Hönngerberg und der Arzt sagt mir, ich habe Angel Dust konsumiert! Eine Droge die, scheints, der absolute Wahnsinn ist. Ich habe einen Nervenzusammenbruch, auf der Stelle, noch am Tisch. Kann nur noch sagen "Wieso? Wieso passiert mir die ganze Zeit so ein Scheiss?" Der Arzt wird ungeduldig und sagt, er sei nicht gewillt mit Leute zu schaffen, wenn sie so aufgebracht sind. Ich werde weggebracht.

Man sagt mir, ich habe dies völlig falsch verstanden, dies sei mir in den falschen Hals! Ich sage, interessiert mich nicht, wie ich das verstanden habe. Also, wird Der Test wiederholt: Ich gebe nochmals Urin ab und der Schnelltest zeigt vor meinen Augen bei etwas an, man sagt mir es sei eben Angel Dust.

Ich "Muss also austreten. Unter diesen Umständen kann ich nicht mit euch zusammenarbeiten. Ich gehe in ein Labor und lass die Untersuchung machen." Wieso ich es so schlecht aufgenommen habe, fragt man mich. "Ich sage, ich möchte zur Polizei und eine Anzeige gegen Doktor Y machen, und 2 Stunden später bin ich positiv auf Angel Dust und ihr fragt mich wieso ich das schlecht aufnehme?"

Ein Pfleger sagt mir, ich brauche bestimmt nicht auszutreten. Er ging ins Labor vorbei und am Nachmittag sei das Resultat im Internet. (weiss nicht, ob dies ein Witz sein sollte...).

Ab diesem Tag, beginnt der Arzt andauernd davon zu reden, dass sie in der Villa alles mögliche tun würden, um eine Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik zu vermeiden. Ich sei schon einmal traumatisiert worden, jetzt läge es an mir mich an die Hausregeln zu halten um zu vermeiden, dass sie gezwungen seien Polizei und Notfall-Psychiater zu rufen.

Letztens, als ich meine Unterlagen in der Villa abgeholt habe, sagte ich mein Rausschmiss dort sei sowas von angekündigt gewesen! Man habe mich nicht austreten lassen um mich dann rausschmeissen zu können, denn dies wollte man! Der Bereichsleiter sagt natürlich dies stimme nicht: Ich sei rasugeschmissen worden weil sich Personal bedroht fühlte von mir. Dazu kann ich nur Eines sagen: Lasst mich 15 Minuten alleine in einem Raum, mit der Frau die sich von mich bedroht fühlte und ich bekomme den Namen von der Person die sie dazu angestiftet hat, mich anzugreifen!!!

Denn nicht ich habe sie angegriffen, nein! SIE hat MICH angegriffen. Und da die Ärzte genau wussten, in welcher Verfassung ich dort befand, hat meine Reaktion dazu geführt, dass man mich rausschmeissen konnte. Reaktion die, nota bene, niemals Agressivität einem Pfleger gegenüber beinhaltet hat. Mitpazienten haben immer mitbekommen, was abging. Jedenfalls schmeisst man mich raus. Ich hatte mich entschieden, in das Schloss zu gehen. Dies sei zur Zeit nicht möglich — kein Platz — doch ich könne sofort in die PUK (natürlich eine Kantonale Klinik). [Am Rande: Den Kontak zum Schloss wird man noch überprüfen müssen.] Also schmeisst man mich raus, nachdem man mich mit Benzos vollgestopft hat und nachdem man mir zu etwa 3 oder 4 Nervenzusammenbrüche verholfen hat!

Nun das Beste...
Als ich die Unterlagen mit dem Bereichleiter durchgegangen bin, sind wir zum Schluss gekommen, dass der Labortest der Schlussendlich doch sagte, ich habe kein Angel Dust konsumiert, nachgefordert wurde. Er wurde also mit Urin durchgeführt, das schon früher abgegeben worden war und tiefgefroren aufbehalten wurde (das Tieffrieren ist Standard, für Kontrolluntersuchungen). Heisst... Nach dem man mir 2 mal gesagt hatte, ich hätte Angel Dust im Urin, lässt man altes Urin vom Labor untersuchen und akzeptiert dies als Resultat, um mich als "Clean" anzusehen...

Man sagte mir, ich solle ins Schloss, zur DBT — Dialectical Behaviour Therapie. Ich habe da Verschiedenes missverstanden!

Ich habe da was missverstanden? Ich?

Es gibt immer wieder kleine Wunder! Und um so eines zu bemerken, brauche ich nicht die ex-Arbeitskollegen von Doktor Y, die mir seinen Vornamen sagen. Sein Vorname ist mir Scheiss-Egal!

Und was ein Engel ist, und was der Staub ist den man im Mund hat, wenn dieser entführt wird, das weiss ich mehr als gut, inzwischen... Glaubt mir... Ich weiss genau was Angel Dust ist, ich weiss es genau. Nicht die Droge, die interessiert mich nicht die Bohne. Ich weiss wie das ist, wenn man auf Engel trifft...

2 Filme

 
Es sind zwei, die Filme an denen ich mich genau erinnere gewesen zu sein, mit meinen beiden Eltern zusammen. Beim Zweiten, da habe ich meine Eltern ins Kino geschleppt weil ich sagte, es sei ein Film den sie unbedingt gesehen haben müssen. Ich war schon fast Erwachsen (oder das, was ich nach der Jugend geworden bin) und meine Eltern nicht mehr die Jüngsten. Mein Vater war schon bald 70 und er ist damals mit einer Dauerwelle an den wenigen Haaren die er noch hatte aus dem Saal gekommen. Wahrscheinlich hatte er während der Vorstellung Arhythmie-Störungen. Vielleicht hat er sogar einen kurzen Herzstillstand erlitten, den niemand bemerkt hatte und von dem er nie erzählen würde. Er, der nur Mozart und Vivaldi hörte hatte sich "Koyaanisqatsi" in voller Länge und Lautstärke zugemutet. Während der Pause und nach dem Film, erinnere ich mich nicht, etwas Besonderes von ihm gehört zu haben... Irgend eine besondere Bemerkung, einen Fluch, einen Begeisterungsschrei... Die Drohung, mich zu enterben... Meine Mutter hingegen war angetan vom Film, sie war schon einmal froh darüber, dass ich von einem zeitgenössischem Komponisten so begeistert sein konnte. Die Idee hinter der Trilogie — das von Francis Ford Coppola produzierte Meisterwerk von Godfrey Reggio mit dem dazu komponierten Soundtrack von Philip Glass — gefiel ihr auch sehr, wir haben lang darüber gesprochen.




Der erste Film an den ich mich erinnere, da war ich vielleicht 10 Jahre alt: Wir fuhren eines Sonntag morgens nach Lugano in die Matinée, im alten Kinosaal zwischen der roten Kirche aus Backsteinen und den Schaufenstern des Modelleisenbahn-Clubs. Der Film war "Jonathan Livingston Seagull". Ich war damals schwer beeindruckt von diesem Film.

Beide sind hoch konzeptionelle Filme, die nicht Gefühle und Gefühlswelten beschreiben. Die meisten Filme, die ich liebe, sind konzeptionelle Filme. Sie thematisieren grundlegende und tiefgreifende Aspekte des menschlichen Lebens. Sie handeln von Philosophie, Weltanschauung oder Zeitgeist. Sie handeln vom einzelnen Individuum innerhalb dieses Kosmos, der Natur auf unserem Planeten, der Gesellschaft, der Familie, der Randgruppe... Oder, alternativ, sind sie sehr lustig (das ist auch eine Möglichkeit, eine gute).

Gerade kommt mir "About Schmidt" in Sinn. Einer von vielleicht 2 oder 3 Filme, die mich gefühlsmässig berührten, dieser kurz vor meinem Burn-Out. Whatever...


Wieso ich gerade an diese 2 Filme gedacht habe, die ich mit meinen Eltern zusammen gesehen habe?

In der Harten Klinik lief "Die Möve Johnathan", während dem ich dort war. Ich bin nicht zur Vorführung, denn ich hatte ja schon merken müssen, dass wenn sie dort auch schon nur das Ei eines Johnathans haben, da rufen sie das Einsatzkommando.